Mein Vinyl-Wiedereinstieg, Teil I: Erfahrungen mit einem neuen alten Medium

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roberto2009
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mrz 2012, 19:57
Aller Anfang ist schwer…

… denn es bedurfte bei mir eines etwas längeren Anlaufs. Meiner Entscheidung gingen insgesamt ca. fünf Jahre – davon ca. drei Jahre ernsthaftes Überlegen – und aktuell: nochmals ein sehr gründliches Abwägen, voraus. Am Ende hatte ich die Option Hightech-Dreher verworfen und mich stattdessen für ein relativ einfaches Automatik-Modell von THORENS entschieden. Es handelt sich um den „TD 170-1“, welchen ich für relativ kleines Geld (etwas über 200 Euro) über eBay abschießen konnte. Das Gerät steckte noch in der Originalverpackung und war absolut unbenutzt!

Von einem wirklich hochwertigen HiFi-Klang oder gar audiophiler Wiedergabe ist ein solch einfacher Automatik-Spieler natürlich weit, weit entfernt. Soviel war mir vorher klar. Aber er sollte zumindest genügen, so meine Überlegungen, wieder eine Ahnung vom alten Analog-Feeling aufkommen zu lassen. Und um die schwarzen Schätzchen aus ihrem 21-jährigen Dornröschen-Schlaf herauszuholen, sollte er auch gut genug sein…

Tja, die Sammlung – lang, lang ist’s her. Als Ostdeutscher erhielt ich die meisten meiner Platten zu Geburtstagen, zu Weinachten oder anlässlich von Besuchen von meiner Leverkusener Tante (bzw. meinem Cousin) oder dem Großonkel aus Lemgo als Geschenk. Das reichte mir aber bei weitem nicht, denn Mangel regierte, und unsere Bedürfnisse waren immer (viel!!!) größer als all diese Gelegenheiten. So orderte ich etliche Platten regelrecht – über Bekannte mit guten Kontakten nach Westberlin. Diese Scheiben mussten dann natürlich teuer bezahlt werden, so ab 100 Ostmark aufwärts.

Kernbestand der Sammlung bilden noch heute meine Beatles-Platten: Als gestandener Fan war es irgendwann einfach unumgänglich, sich zumindest ihre wichtigen Alben zuzulegen. Hierauf verwendete ich in meiner Jugend und frühen Erwachsenenzeit einen Haufen Zeit, Energie und auch unverhältnismäßig viel Geld. Und so glückte es schließlich, wenn auch unter großen Mühen. Neben den BEATLES-LPs wurde natürlich auch anderes Rock- und Pop-Repertoire angeschafft: STONES, PINK FLOYD, JIMI HENDRIX, CREAM; DOORS waren dabei. Meine primäre Quelle (neben „unserem“ RIAS) bildete Schmidt-Joos’ und Graves’ Rocklexikon, dessen stolzer Besitzer ich seit dem Frühjahr 1977 war.

In meinen „zehn wilden LP-Sammlerjahren“, ca. 1977 bis ca. 1987, gelang es mir auf diese Art und Weise, so ca. 30 Westplatten, zusammenzutragen. Dazu kamen ebenso viele AMIGA-Platten, Lizenz-Ausgaben sowie ein bisschen Ostrock. Mithin, ein kleiner, solider Grundstock für’s Vinyl-Wiederhören…

Mein erster LP-Abend…

... fand am 20. Februar 2012 statt und verlief gar nicht so übel... Zum einen: Etwas Vertrautes war zurückgekehrt: Das warme Klangbild, das ruhige Fließen der Musik, einfach sehr angenehm das Ganze… Und zum anderen empfand ich dabei durchaus etwas Neues, früher nie Gekanntes: Die im Vergleich mit unseren gebrieften DDR-Hör-Erfahrungen aus den späten 70er und den 80er Jahren doch weitaus (!) überlegene Auflösung und glaubhaftere Raumabbildung. Schon auf Grund des heute obligatorischen MM-Abasters (MM = Moving Magnet) – hier ein ORTOFON OMB 10 - statt der seinerzeit in der DDR in den ZIPHONA-Spielern ganz überwiegend verbauten Kristall-Abtaster (Diamant, Saphir) sollte es hier Unterschiede geben. Das Übrige dürfte der überlegenen Elektronik und Mechanik des THORENS sowie der Grundqualität meines aktuellen HiFi-Verstärkers von PIONEER geschuldet sein... Dennoch war ich einigermaßen überrascht… So hatte ich das von diesem relativ einfachen Spieler nicht erwartet.

Ein erstes Fazit: Vinyl ist vielleicht nicht wirklich besser (als CD, Festplatte) aber anders. Unterm Strich höre ich mit meinen LPs nun keinen rustikalen „ZIPHONA-Sound“ mehr, sondern halt richtige Musik. Ich kann nur jedem von euch, der noch seine LP-Sammlung besitzt, und der mit einem analogen Revival seiner schwarzen Scheiben liebäugelt, empfehlen: Kauft euch einen vernünftigen Budget-Spieler und ab geht die Post…

LP-Hören macht großen Spaß!


Mein obiges „erstes Fazit“ war durchaus eher retrospektiv angelegt. Mit meinen (neuen) Vinyl-Hörerfahrungen stehe ich noch ganz am Anfang, denn ich besitze das Gerät ja erst seit einem Monat. Eines aber ist sicher – das Ganze macht wirklich Spaß.

Den besagten „ZIPHONA-Sound“ aus DDR-Zeiten habe ich in ziemlich (un-)guter Erinnerung. Dieser war bestimmt auch ein Grund, warum ich so lange mit der Anschaffung eines neuen Spielers gezögert habe… Ein „Vergleich in der Rückschau“ ist ja durchaus nicht unproblematisch, denn unser Gedächtnis ist ein unzuverlässiger Gradmesser. Dennoch behaupte ich: Der kleine THORENS ist allen Ost-Spielern, die ich jemals hatte, turmhoch überlegen. Hier rumpelt nichts, kein Rauschen oder grobes Knacksen stört den musikalischen Strom. Natürlich knackst oder knistert es ein bisschen, aber das Rillen-Geräusch ist nun viel (!) geringer, und dies ohne die jeweilige LP vor dem Abspielen mit dem berühmten „Anti-Statik-Tuch“ vorzubehandeln. Der seinerzeit als „normal“ angesehene Klangbrei ist nun wie weggeblasen. Jetzt löst sich der analoge Sound wunderbar vom Träger – und dann kommt einfach Musik pur zum Vorschein. Ja, so ungefähr muss es von den LP-Erfindern wohl immer gemeint gewesen sein…

Mein letzter Ost-Plattenspieler – das war ein „GRANAT 227-2“. Dieser hatte tatsächlich einen MM-Abtaster eingebaut, was es nicht besser macht, denn der Frequenzbereich war auf lediglich 40 bis 12.5000 Hz (!) beschränkt. Dieses Gerät gab 1991 den Geist auf; danach setzte ich auf CD. So ein ultimatives Vergleichshören LP vs. CD habe ich aktuell noch gar nicht angestellt. Aber soviel kann ich jetzt schon sagen: Ja, signifikante Unterschiede sind vorhanden – es sind einfach zwei verschiedene Klangbilder. Um diese jedoch genauer beschreiben zu können, bedarf es noch einem etwas längeren Einhören.

Der Stand der Dinge…

Obige Ausführungen belegen es: Ich bin ein hoffnungslos sentimentaler Mensch, welcher es seit über zwei Dekaden einfach nicht über’s Herz gebracht hat, sich von seinen – nun ja: irgendwie „erinnerungsschwangeren“ schwarzen Schätzchen zu trennen. So könnte man meinen LP-Wiedereinstieg quasi ein folgerichtiges natürliches Ereignis nennen.

ABER: Da ich das Ganze schon etwas nachhaltiger und durchaus nicht nur als reine Nostalgie-Veranstaltung geplant hatte, mussten natürlich ziemlich schnell einige neue Scheiben her. Vinyl boomt momentan, die Auswahl der Monat für Monat erscheinenden Neueditionen ist groß. So sind zum Beispiel auch etliche 180g-Pressungen für eine audiophile Zielgruppe greifbar.

Meine vorrangige Wahl fiel auf bewährte Rock-Klassiker, das dürfte nicht überraschen. So habe ich mir zum Beispiel (wieder bzw. erstmals!) angeschafft: „The Freewheelin Bob Dylan“ vom unverwüstlichen Altmeister, „Quadrophenia“ von THE WHO, „Pearl“ von JANIS JOPLIN und „In The Court Of The Crimson King“ von KING CRIMSON. Es ist schon verdammt spannend und sehr anregend, solche Alben – welche ich ja in und auswendig kenne – als 180g-LPs zu erwerben und sie den jeweiligen, teilweise remasterten, CDs gegenüber zu stellen. Aber auch neue Musik, zum Beispiel "Brothers" von THE BLACK KEYS entfaltet auf Vinyl durchaus faszinierende Aspekte.

Übrigens ist vor kurzem zur Historie des Mediums Schallplatte ein bemerkenswertes Buch erschienen: „His Master's Voice“ von Herbert Haffner. Auf 200 kurzweiligen Seiten präsentiert der Autor viele historische Entwicklungen und Zusammenhänge. Der Text kommt in einem leicht anekdotischen Plauderton daher, die Fakten sind jedoch sorgfältig recherchiert. Somit das perfekte Buch zum Wiedereinstieg in das Medium.

roberto2009
12109-bylas
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Mrz 2012, 22:25
Danke für die aufschlußreiche Schilderung. Ich kann deine Erlebnisse sehr gut nachvollziehen.
Weiterhin viel Spaß mit Vinyl!

Gruß
Manfred
Detektordeibel
Inventar
#3 erstellt: 26. Mrz 2012, 02:10
Soviel hätte man gar nicht überlegen müssen.


Von einem wirklich hochwertigen HiFi-Klang oder gar audiophiler Wiedergabe ist ein solch einfacher Automatik-Spieler natürlich weit, weit entfernt.


Der Thorens ist im Prinzip ein Dual 435. Selbstverständlich kann man auch mit sowas vernünftig Schallplatte hören, wenn ich mir auch für 200€ sicher etwas anderes zugelegt hätte. - Aber gut, NEU, ist eben NEU.

Ab Werk kommt der mit einem OM-10, eine Aufrüstung mit 20er und 30er Nadel verkraftet der Dreher locker. Der Klang kommt eh vom Tonabnehmer. Om10 ist schon rel brauchbar, aber hier gibts noch deutlichere Steigerungen.


Den besagten „ZIPHONA-Sound“ aus DDR-Zeiten habe ich in ziemlich (un-)guter Erinnerung.


Wir im Westen hatte auch üble Kristallsysteme, auch welche die die Platten kaputtgemacht haben Diese Ziphona hatten einige wenigestens Diamantnadeln.


atürlich knackst oder knistert es ein bisschen, aber das Rillen-Geräusch ist nun viel (!) geringer,


Da deine Platten ja doch einen gewissen Wert für dich haben wäre eine "Knosti" zum Waschen der Platten sicher eine gute Investition. - Nadelreiniger und Carbonfaserbürste wirste schon haben?


[Beitrag von Detektordeibel am 26. Mrz 2012, 02:13 bearbeitet]
Wolfgang_K.
Inventar
#4 erstellt: 26. Mrz 2012, 10:49
Ich habe mir damals 1985/1986 in Leipzig für den Zwangsumtausch einige Vinyls von Gerhard Schöne und Howling Wulf mitgebracht. Ich war erstaunt, dass diese Amiga-Pressungen eine solche gute Qualität hatten. Klangen damals schon an meinem ersten Einfach-Toshiba mit einer einfachen Sony-Nadel richtig gut.

Meine Gratulation dass Du wieder die alten Schätze zum Leben erwecken willst - analoges Plattenhören, zugegeben, dass hat so etwas herrlich nostalgisches an sich..

Gruß

Wolfgang
schlagerbummel
Stammgast
#5 erstellt: 26. Mrz 2012, 15:16
Hallo

Neben aller Realität, bin ich ab und an sehr gerne ein hoffnungslos sentimentaler Mensch ...

Schöner, kurzweiliger Abriss eines Lebensabschnitt, Danke dafür

LG, Armin
Magister_Verbae
Inventar
#6 erstellt: 26. Mrz 2012, 17:19
Sehr gut verfasster Bericht, hat etwas vom lieben Märchenonkel und seinen Anekdoten

Zum Dreher selbst hat ja Detektordeibel schon einiges gesagt, ein Aufstieg in der OM-Familie ist sicherlich sinnvoll, DA wirst du dich dann wundern, was so alles in den guten alten Scheiben stecken kann.
Auch der Vorschlag, die Platten vor dem ("ersten") Abspielen zu waschen ist keinesfalls von der Hand zu weisen. Ich wunder mich beim Waschen immer wieder, wie viel Dreck in den heiligen Rillen doch stecken kann

Zuletzt: Lass dich von den unzähligen Re-issues nicht blenden, oftmals sind die Platten genauso remastered wie die CDs auch. Mal besser, leider oft schlechter Allerdings gibt es nach wie vor "Marken", denen man eine gewisse Qualität nachsagt.

LG und nochmals danke für den schönen Bericht

Martin
Compu-Doc
Inventar
#7 erstellt: 26. Mrz 2012, 19:59
10 Jahre an Board, 14 postings und jetzt ein Buch, klasse! Ich lese später in Ruhe.
roberto2009
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Mrz 2012, 20:22
Hallo Zusammen,

danke für eure vielfältigen Rückmeldungen. Da habe ich offenbar einen Thread aufgemacht, für den es viele Interessenten gibt, das freut mich sehr.

Da deine Platten ja doch einen gewissen Wert für dich haben wäre eine "Knosti" zum Waschen der Platten sicher eine gute Investition. - Nadelreiniger und Carbonfaserbürste wirste schon haben?“

Nadelreiniger und Carbonfaserbürste sind seit dem Neustart selbstverständlich vorhanden, das versteht sich von selbst. Auch ein gutes Mikrofasertuch für die Grundreinigung hatte ich mir gleich angeschafft. Ein „Knosti“ - OK, auch darüber körnte man nachdenken. Habe schon gemerkt, dass ich einige Platten doch ganz schon oft spiele / höre, öfter jedenfalls als CDs in der letzten Zeit. Und ich glaube nicht, dass dies ausschließlich am nostalgischen Reiz der schwarzen Scheiben liegt….

„Ich habe mir damals 1985/1986 in Leipzig für den Zwangsumtausch einige Vinyls von Gerhard Schöne und Howling Wulf mitgebracht. Ich war erstaunt, dass diese Amiga-Pressungen eine solche gute Qualität hatten. Klangen damals schon an meinem ersten Einfach-Toshiba mit einer einfachen Sony-Nadel richtig gut.“

Das stimmt, die AMIGA-Pressungen sind zum Teil wirklich gut, die rein technische Qualität steht der von manchen Westplatten aus dieser Zeit durchaus nicht nach. Das hat mich auch positiv überrascht!

„Sehr gut verfasster Bericht, hat etwas vom lieben Märchenonkel und seinen Anekdoten“

Alles eine Frage der Perspektive und wohl auch des Alters (ich bin jetzt 52)! Unser normales tägliches Leben im Osten war genauso ein grauer Strom wie bei euch im Westen, Diktatur hin oder her. Aber – so meine Erfahrung– wenn man bestimmte Episoden seines eigenen Lebens in Anekdoten auflöst, das gelebte Leben also etwas verdichtet, hm: auch verfremdet, wirkt es halt interessanter. Oder auch: Man kann damit verblüffende Effekte erzielen, gerade bei manchen Alt-Bundesbürgern…

„Zum Dreher selbst hat ja Detektordeibel schon einiges gesagt, ein Aufstieg in der OM-Familie ist sicherlich sinnvoll.“

Ja, natürlich habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, den THORENS mittels eines besseren Systems etwas aufzurüsten. Perfekt wäre wahrscheinlich der Ortofon - Super OM 20, nur bewegt sich der vom Preis her (ca. 180 Euro) dann schon in einer Liga, die dem TD 170-1 vielleicht gar nicht angemessen ist…

"Zuletzt: Lass dich von den unzähligen Re-issues nicht blenden, oftmals sind die Platten genauso remastered wie die CDs auch. Mal besser, leider oft schlechter Allerdings gibt es nach wie vor "Marken", denen man eine gewisse Qualität nachsagt."

Bei Neueditionen schaue ich schon danach, dass ich Platten bekomme, die von den alten Analog-Bändern neu eingespielt bzw. neu geschnitten wurden. Natürlich kann man nie ganz ausschließen, dass einem da manchmal etwas untergejubelt wird…. Also: dass einem alter Wein in neuen Schläuchen verkauft werden soll. Aber ich muss schon sagen, meine bisherigen 180g-LP-Anschaffungen klingen ziemlich gut oder sogar bemerkenswert gut. Neben den in meinem Text bereits erwähnten LPs waren das bislang:

1.Deep Purple: Deep Purple In Rock
2.Bowie,David: Space Oddity - 40th Anniversary Edition
3.Young,Neil: Harvest
4.Santana: Abraxas
5.Velvet Underground: Velvet Underground & Nico


roberto2009
Detektordeibel
Inventar
#9 erstellt: 26. Mrz 2012, 20:29

Ja, natürlich habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, den THORENS mittels eines besseren Systems etwas aufzurüsten. Perfekt wäre wahrscheinlich der Ortofon - Super OM 20, nur bewegt sich der vom Preis her (ca. 180 Euro) dann schon in einer Liga, die dem TD 170-1 vielleicht gar nicht angemessen ist…


Du hast schon ein OM drauf, du musst nicht den ganzen Tonabnehmer wechseln, und schon gar nicht zu so einem Apothekenpreis.

Die Nadeln alleine gibt es hier.

http://www.zum-shop....ylus-20_p7337_x2.htm

http://www.zum-shop....ylus-30_p7336_x2.htm

Alte rausziehen, neue reinstecken - fertig. - Warum sollte das dem Dreher nicht "angemessen" sein?
Magister_Verbae
Inventar
#10 erstellt: 26. Mrz 2012, 23:22
Um nochmal auf das bereits von Detektordeibel angeführte Zitat zurückzukommen: Der Dreher muss eines können, und zwar die Scheiben möglichst fehlerlos zu drehen. Dafür muss er gute Gleichlaufwerte bringen und möglichst keine Artefakte in die Abtastung streuen. Der Rest obliegt dem Tonabnehmer, dem Tonarm, der Phonostufe und der Verkabelung. Selbstverständlich sind auch High-End (und damit meine ich den Wortsinn, nicht das, was einem oftmals als HighEnd untergejubelt wird) Boliden interessant, auch die Kombination von technischer Perfektion und Design ist sicherlich wichtig, schließlich hört das Auge in gewissem Maße mit (Stichwort Psychoakustik).
Weiter reicht es, den Nadelaufschub zu tauschen. Mit dem Nadelwilli habe ich bis jetzt auch ganz gute Erfahrungen gemacht, auch wenn dessen Preispolitik in letzter Zeit brutal geworden ist. Aber immer noch mMn DIE Adresse, wenn es um Nadeln geht. Die handeln ja auch mit nichts (oder zumindest nich viel) anderem.
Das mit dem Märchenonkel war übrigens nett gemeint, dein Bericht war wirklich in einem äußerst angenehmen Ton geschrieben, auch hat er mich wieder einiges über die Problematik der Plattenbeschaffung in der DDR gelehrt. Chapeau!

MFSL (MoFi) sind normalerweise eine gute Adresse, wenn es um gut klingende Platten gehen soll. Wenn du auf etwas ausgefalleren Jazz stehst, dann sind viele ECM-Pressungen sicher auch interessant.
Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass viele 180g Platten nicht so gut klingen/gefertigt sind, wie die damaligen Originalpressungen. Will heißen: 180g Vinyl garantiert nicht unbedingt Qualität.

LG

Martin
Kieran
Stammgast
#11 erstellt: 01. Apr 2012, 17:29
Hallo Roberto2009,
dein Bericht ist wirklich Klasse geschrieben Sofort kam mir der Film "Sonnenallee" in den Sinn
Bei mir wurden alte Erinnerungen wach, nach den damals unerreichten schwarzen Scheiben im Intershop, den Mondpreisen bei "Umtausch" und den viel zu schnell vergriffenen Amiga - Pressungen im "normalen" Plattenladen.
Ich habe vor ca. einem Jahr begonnen, wieder Platten zu hören. Zu erst war es ungewohnt, keine Fernbedienung zu haben, nicht zu zappen. Aber so hört man eben auch mal Titel, die auf den LP´s drauf sind und neu entdeckt werden. Musik hören wird entspannter

Wie der Zufall es will, habe ich mir letzte Woche einen gebrauchten DUAL Plattendreher in der Bucht geschossen und der besorgt nur die "Drecksarbeit" der Plattenwäsche Im Netzt gibt es dazu einen ganz Klasse Seite (mal nach Vinyl und Waschseiten googeln), auf der sehr gut beschrieben wurde, wie man mit einem minimalen Aufwand die Platten sehr schön sauber bekommt und welche kleinen Helferlein die Reinigung gut unterstützen. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Plattenwaschmaschine so viel ausmacht!!!


Gestern war hier in Hamburg eine Platten- und CD-Börse. Da habe ich auch ein paar gute Scheiben zu vernünftigen Preisen ergattert.

Viel Spaß beim hören!

VG
Mayk
roberto2009
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 08. Mai 2013, 18:37
Hallo, danke noch mal für die freundliche Resonanz auf diesen Thread. Inzwischen habe ich einen Teil 2 angeschoben - bitte hier schauen:

Mein Vinyl-Wiedereinstieg, Teil II: Wohin geht die Reise?

Beste Grüße roberto2009
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