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Warum sind Schallplatten so beliebt?

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Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 06. Mai 2019, 11:48
Seit ein Paar Jahren ist die Vinyl-Platte ja wieder sehr in den Mainstream gerückt, weil viele Leute sagen, die Schallplatte hätte einen besseren Klang als die CD. Das kann Ich jedoch absolut nicht nachvollziehen, eine Schallplatte ist erst mal sehr viel Aufwand, man muss sie regelmäßig vom Staub und anderem Schmutz reinigen damit es beim Abspielen nicht zu Verzerrungen oder eben wiedergabetechnischem Fehlverhalten in Zusammenhang mit jenem Unrat. Darüber hinaus sind beide Seiten der Schallplatte bespielbar und wenn man ein Album einlegt, möchte man ja nicht in der Mitte anfangen sondern meistens eben am Anfang und dann passiert es auch ganz oft, dass man zuerst die falsche Seite auflegt (die richtige ist ja meistens eigentlich nicht markiert, bei meinen jetzt jedenfalls nicht) und das ist dann zwar nicht unbedingt ärgerlich in dem Sinne, denn das Problem hat man ja dann auch innerhalb einiger Sekunden eigentlich schon nachhaltig gelöst indem man die Schallplatte einfach nur vom Teller abnimmt und sie umdreht. Ich meine, bei Rust in Peace fange Ich ja jetzt auch nicht bei Five Magics an, denn es ist Pflicht mit Holy Wars zu beginnen. Überdies können Schallplatten ja auch verwellen, in so einem Falle muss man die Schallplatte mit bestimmten teuren Gerätschaften auf entsprechende Temparaturen bringen um diese anschließend wieder in ihre richtige Form zurecht zu gießen, oder man lässt das eben Profis machen und das kann dann entsprechend auch wieder sehr teuer werden. Dass eine Schallplatte verwellt ist, erkennt man daran, dass sie anfängt zu eiern und das äußert sich da drin, dass die Musiker sich plötzlich anhören, als wären die Herrschaften unter starkem Einfluss zum Aufnahmetermin erschienen. Das ist in so einem Fall dann natürlich auch wieder sehr lästig und unter Umständen manchmal sogar fast ärgerlich, vorallem dann wenn man gerade sowieso mal entspannt hören wollte und dann muss man sich nämlich schon wieder darum kümmern, davon abgesehen dass eine Schallplatte quasi permanent eigenes Rauschen und leises Knacken erzeugt, was hörbar ist, und das stört mich sehr. Es lenkt mich ab und Ich kann mich auf die Musik nicht konzentrieren. Natürlich sind die Bässe unter 100 Hz in Mono, und manche Schallplatten schneiden ab 15 KHz so weit Ich weiß dann auch ab. Aber eine CD bietet jede Spur in Stereo und schneidet auch erst ab ungefähr 20.000 Hz ab, das ist eigentlich perfekt. Aber allgemein finde Ich, dass die CD viel klarer, analytischer und präziser klingt und das sogar über das Rauschen und Knacken hinaus. Und eine CD spart sehr viel Platz. Kann mir jemand mit Erfahrung mit Vinyl sagen, warum er dieses Medium so sehr schätzt und warum es wieder überall belebte Plattenläden wie damals gab? Und Amazon verkaufen auch seit längerem wieder Schallplatten. (Da fällt mir ein, meistens sind Schallplatten ja sogar teurer als CDs...)
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 06. Mai 2019, 11:59
Gegenfrage: Warum ist die Suchfunktion (oder sind Absätze) so unbeliebt?



[Beitrag von Hüb' am 06. Mai 2019, 12:00 bearbeitet]
siciliano1
Stammgast
#3 erstellt: 06. Mai 2019, 12:07
Hi!

Das ist hier schon etliche Male diskutiert worden. 🙂

Ich habe ca. 50/50 Vinyl und CDs.

Ich kaufe mir ein Album auf Vinyl wenn:

- das Mastering mir besser gefällt
- die CD eine wesentlich schlechtere DR (Dynamic Range) hat (siehe Loudness War)
- es keine CD sondern nur Vinyl gibt

Mein Musikgeschmack ist überwiegend Ende 70er bis Mitte 90er Rock / Pop / Indie. 🙂

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 06. Mai 2019, 12:09 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 06. Mai 2019, 12:25
Bei mir hat es eher was nostalgisches. Bringt Erinnerungen zurück.

Es wird also gekauft und gehört, nicht um sich vom tollen Klang berieseln zu lassen, sondern wegen den Emotionen, den dabei entstehenden Rückblenden in Momente, von denen es leider viel zu wenige gab...

Ist wiederum etwas dabei was ich mir auch sehr gerne in 1A Qualität, ohne Knacksen, Rumpeln und Rauschen anhören möchte, gibts dazu die CD.
Diese kann man auch wunderbar rippen und die Lieblingsmusik dann mobil genießen, im Auto oder auf Dienstreisen.
Klar, Platte aufnehmen hab ich auch schon gemacht, ist aber doch ein Stück weit aufwändiger.

Für die breite Masse der Jugend ist es wohl aber eher dieser allgemeine "Retro-Trend", sowie die ganzen Insta-Girlies jetzt auch eine Polaroid haben müssen...
KyleCrane
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mai 2019, 12:56
Hallo

Nun, ich bin ein Kinder der 70er und demzufolge mit Vinyl aufgewachsen, also hab ich da schon einmal einen Bezug dazu. Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich wieder angefangen Vinyl zu hören. Und das hing in 1. Linie damit zusammen - vom Nostalgieeffekt abgesehen - dass beim Streaming Quantität über Qualität ging. Sprich, abertausende von Songs vorhanden, aber ein bewusstes Hören eines Albums fand nur noch selten statt. Die LP "zwingt" mich nun, ein Album bewusst auszuwählen, aufzulegen, vom Staub zu befreien und von Anfang bis Ende zu hören. Songs werden nicht mehr übersprungen und dabei passiert es immer wieder, dass ehemals unbeliebte Songs plötzlich doch noch gefallen. Weil man sie eben ganz hört. Ein Ritual, dass ich sehr geniesse. Also eine Rückkehr zur Langsamkeit und bewusstem Hören eines Werks. Zudem halte ich was in den Händen, was die kleine CD nicht bietet für mich.

Ich war nie einer, der den Klang der LP als besser verteidigte als den der CD. Messergebnisse sind mir egal. Analoges Musikhören hatte mir etwas wiedergegeben, dass bei der CD und erst recht beim Streaming verloren gegangen war. Mit der Zeit habe ich meine analoge Kette laufend verbessert, was zusätzlich Spass macht in technischer Hinsicht. Dieses Upgrading hat inzwischen dazu geführt, dass ich den Klang der LP tatsächlich als besser empfinde. Ein Grossteil der CDs hören sich für mich inzwischen als zu laut (Loudness War), teils übersteuert und künstlich aufgeblasen an. Kurz: ermüdend. Eine gut gemasterte LP nehme ich persönlich als ausgewogener und angenehmer im Klang wahr.

Die von dir genannten Nachteile sind mal mehr mal weniger vorhanden, keine Frage. Mit einer gewissen Pflege der LPs und einem gescheiten Tonabnehmer, reduzieren sich diese Aspekte auf ein absolutes Minimum. Dazu kommt die Kostenfrage, denn LPs sind teuer. Das muss es einem wert sein. Und man muss es wollen, sich die Zeit für Musikhören zu nehmen. Der digitale Massenwahn hat bei mir einfach dazu geführt, dass die Wertschätzung von musikalischer Qualität der günstigen digitalen Quantität gewichen war. Heute suche ich mir die teuren LP's bewusst aus, kaufe diese und geniesse das Produkt. Gestreamt wird bei mir nur noch für die Hintergrundberieselung und um neue Musik zu entdecken. Und für letzteres ist Streaming super.

Last but not least, ein schöner Plattenspieler gibt auch optisch was her im Wohnzimmer.

Gruss, KC
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Mai 2019, 13:05
Also gut... aber in den 60ern hat mich das auch immer gestört. Und heute bin Ich sehr froh, dass Ich die Alben, die 1970 rauskamen die Ich damals nur auf Schallplatte hören konnte heute rauschfrei per CD hören kann. Und das mit den Insta-Girlies wusste Ich gar nicht, Ich dachte die hören sowieso alle nur mit diesen Popelhörern die man sich IN das Ohr steckt... das habe Ich ja sowieso noch nie verstanden. Wer kauft sich denn bitte freiwillig solche In-Ear-Kopfhörer!? Das klingt erst mal überhaupt nicht gut, Ich meine, wie will man denn auf diesem kleinen Platz einen vernünftigen Klang oder sowas hinkriegen? Ich bitte euch! Und das sieht auch total bescheuert aus, und außerdem, die tun höllisch in den Ohren weh. Aber genug davon, das hat ja jetzt eigentlich auch überhaupt nichts mit meinem Thread zu tun, es ging ja gar nicht um In-Ear Kopfhörer und davon abgesehen brauche Ich ja in einem HiFi-Forum hoffentlich niemandem zu erklären weshalb In-Ears der absolute Untergang für die gesamte Zivilisation sowie allen Lebens welches wir bisher kannten darstellen. Das schwarze Loch ist auch in dem Moment entstanden, als es irgendwann einen Menschen gab, der einen Kopfhörer von Beats gut fand, denn Beats uns gut sind zwei Dinge die überhaupt nicht zusammen passen. Das ist physikalisch absolut unmöglich und eine Regel, die beim Urknall so festgelegt wurde. Also handelt es sich hier um ein Paradoxon welche für das Schwarze Loch verantwortlich ist, das ist ein Fakt, das haben Wissenschaftler erforscht und während der Forschung herausgefunden und das ist ein Fakt, das wisst ihr und wenn ihr mal ganz ehrlich zu euch selbst seid, einfach mal ganz tief in euch geht dann werdet ihr schon merken, dass Ich recht habe. Ich spreche eigentlich nur das aus, was wir Menschen sowieso schon alle denken, doch Fakt ist, wer gegen den Mainstream etwas sagt, der wird das eben zu spüren bekommen, weswegen sich die meisten Menschen eben nicht trauen etwas gegen In-Ears, Beats, MP3, Bluetooth und das Fraunhofer Institut zu sagen. Sonst werden wir alle von Avril Lavigne's Fans angegriffen, in den Fabriken von Beats in einen Keller gesperrt und für den Rest unseres Lebens dazu gewungen, auf ewig nur In-Ears herzustellen.

Oh, und was Ich auch noch sagen wollte, die Schallplatte kann man ja nicht rippen. Zumindest nicht so genau wie die CD, denn mit EAC kann Ich die CD ja quasi ganz exakt genau so wie sie ist auf den PC bringen. Fehlerfrei quasi. Dauert nur etwas, aber die von EAC erstellte datei ist quasi ein perfektes Abbild der originalen PCM-Datei wie Sie im Studio konvertiert wurde und das hört man ja auch. Audiograbber ist ja natürlich nicht so gut weil dieses Programm die CD einfach nur schnell rippt ohne irgendwelche Fehler zu korrigieren oder etwas ähnliches. Aber Schallplatten, ja, die kann man gut rippen, aber eben nicht perfekt. Und selbst wenn braucht man dafür ja auch wiederum seperat teure Peripherie und wer keine Lust hat, unnötig Geld auszugeben nur weil er seine Musik auch mal unterwegs hören möchte aber dann natürlich über seinen Walkman mit gutem DAC und integriertem Kopfhörerversärker über seinen 600-Ohmigen Studiokopfhörer weil alles andere ja eine Sünde wäre, der ist dann mit CDs halt eben glücklich und selbst wenn Ich jetzt ein Fan von Schallplatten wäre, Ich würde wahrscheinlich nicht unbedingt mit Schallplattensound unterwegs glücklich werden... das ist sicherlich eher etwas, wofür man sich hinsetzt, sich entspannt und sich dazu ein Glas Wein genüsslich einverleibt während man seiner Schallplatte beim Knistern zuhört und ganz vage entfernt an Musik erinnernde Klänge leise irgendwo zwischen dem Rauschdschungel vernehmen kann wenn man ganz genau zuhört. Das war jetzt natürlich übertrieben gesprochen, aber so fühlt es sich für mich an... grauenhaft, Ich weiß. Aber nichtsdestotrotz, was Ich eigentlich im Prinzip damit sagen wollte ist, ja, Ich gebe dir recht was EAC angeht.

Aber @Hüb'...

Ich verstehe jetzt nicht wirklich, wovon du sprichst, und was hat das denn jetzt überhaupt mit meinem Thread hier zu tun? Ich bin jetzt ehrlich gesagt schon etwas verunsichert von deinem Post.
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 06. Mai 2019, 13:10

Southparkfan98 (Beitrag #6) schrieb:
Aber @Hüb'...

Ich verstehe jetzt nicht wirklich, wovon du sprichst, und was hat das denn jetzt überhaupt mit meinem Thread hier zu tun? Ich bin jetzt ehrlich gesagt schon etwas verunsichert von deinem Post.

Die Beweggründe zum Hören schwarzer Scheiben sind bereits unzählige Mal diskutiert worden. Es ist ein nahezu "klassisches" Thema aller Hifi-Foren. Es gibt sogar aktuelle Threads, die sich mit dem Topic befassen. Daher mein wenig dezenter Hinweis auf die Sufu.

Absätze erhöhen die Lesbarkeit. Beiträge, wie Dein Eröffnungsbeitrag, sind für den Betrachter leider sehr anstrengend zu lesen.


[Beitrag von Hüb' am 06. Mai 2019, 13:16 bearbeitet]
TomGroove
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2019, 13:15
lässt sich kaum lesen....

ein Monster Thread zu dem Thema ist beispielsweise dieser : http://www.hifi-foru...rum_id=8&thread=7462
KyleCrane
Stammgast
#9 erstellt: 06. Mai 2019, 13:18
Southpark, wann hast du das letzte Mal eine (gute) LP auf einem guten Dreher gehört? Ich vermute, bei dir sind noch traumatische Erinnerungen an die 80er, von zerkratzten LPs, springenden Nadeln und Meeresrauschen vorherrschend...Klar, die absolute Stille einer CD wird man nicht erreichen, aber ich behaupte mal, man kommt mit der richtigen Pflege und einem gescheiten System ziemlich nahe ran heutzutage...
TomGroove
Inventar
#10 erstellt: 06. Mai 2019, 13:26
und zum Thema In Ears. Es gibt da überragend klingende, kosten aber ein paar Mark
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Mai 2019, 13:27
Ach, Ich weiß es nicht so recht. Es ist aber schon etwas her, sicherlich ein Paar Jahre. Als aber das Original von Rust in Peace einen Sprung hatte, da habe Ich mir geschworen es sein zu lassen. Und außerdem gefällt mir das 2004er Remaster davon eh viel besser, die Drums sind sauberer, der Bass ist hörbar und es gibt Mittenpräsenzen. Und es hat mehr Punch weil es angemessen mit Limitern und Kompressoren bearbeitet wurde, natürlich gibt es viele Leute hier die Limiter und Kompressoren verteufeln aber bei Thrash Metal finde Ich es bis zu einem gewissen Grade angemessen und zur Musik passend, Ich würde sagen dass es die Musik sogar unterstreicht. Die LP von Rust in Peace war nur was Dave Mustaine's Gesang anging besser, weil er die alten Tonbänder nicht mehr hatte und somit musste er das halt neu einsingen aber Ich finde es nicht so schlimm wie alle sagen.

Hüb*, was ist eine "Sufu"? Bitte sprich nicht so sehr in Rätseln, Ich weiß junge Leute heutzutage verwenden oft und Abkürzungen und Anglizismen, aber Ich komme damit jetzt nicht so klar. Ich bitte dich also das zu berücksichtigen... es wäre wirklich zuvorkommend von dir.
KyleCrane
Stammgast
#12 erstellt: 06. Mai 2019, 13:33
SuFu=Suchfunktion.

Nun gut, wäre Thrash Metal mein bevorzugte Musik (war sie mal bei mir), dann würde ich vermutlich auch keinen Plattenspieler betreiben. Nichts gegen diese Musik, im Gegenteil, aber da geht es u.a. auch um den Punch, um Lautstärke und Power. Aspekte, die bei meiner bevorzugten Musik nich zwingend im Vordergrund stehen. Glaube da ist man mit der CD tatsächlich besser dran. Obwohl ich geniesse auch diese Musik sehr auf Vinyl, aber sind definitiv keine Dauerdreher auf dem Plattenteller.
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 06. Mai 2019, 13:33
Aus Beitrag #2 sowie der Formulierung "daher" in meinem Beitrag #7 kann man schließen, dass "Sufu" die Suchfunktion ist...


[Beitrag von Hüb' am 06. Mai 2019, 13:33 bearbeitet]
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Mai 2019, 13:39
Hüb', jetzt überschätzt du mich aber.

Bonded by Blood von Exodus musste Ich mir übrigens auch neu kaufen, das war unfassbar ärgerlich. Das war vor ungefähr zwei Jahren oder so ähnlich, und ehrlich gesagt hat mich das so wütend gemacht, dass Ich meinen Plattenspieler danach genommen und auf die Straße geworfen habe. Das meine Ich ernst! Das war jetzt kein Witz oder dergleichen, Ich habe das wirklich gemacht. Bonded by Blood war meine Lieblings-LP von allen. Aber die habe Ich mir sowieso kurz darauf für meinen CD-Player aus dem Jahre 2004 neu gekauft. Ehrlich gesagt klingen meine CDs von Simply Red darauf auch viel natürlicher. Als LP klangen die irgendwie sehr flach. Und Bonded by Blood finde Ich auf CD einen kleinen Ticken besser als die LP, die Bässe sind halt präziser, Ich habe zumindest das Gefühl und die Höhen sind sehr viel klarer. Die Schallplatten die Ich hatte klangen mit der Zeit irgendwann so, als würde Ich die Musik über ein Küchenradio nebenbei hören, so ein uraltes Ding das nur Mono kann oder so, versteht ihr?
ParrotHH
Inventar
#15 erstellt: 06. Mai 2019, 13:47

Southparkfan98 (Beitrag #6) schrieb:
Wer kauft sich denn bitte freiwillig solche In-Ear-Kopfhörer!? Das klingt erst mal überhaupt nicht gut, Ich meine, wie will man denn auf diesem kleinen Platz einen vernünftigen Klang oder sowas hinkriegen? Ich bitte euch! Und das sieht auch total bescheuert aus, und außerdem, die tun höllisch in den Ohren weh.

Na ja, ich bin auch kein Freund von In-Ears, das hat aber eher emotionale denn sachliche Gründe. Natürlich können die ganz hervorragend klingen, weil sie den Gehörgang luftdicht abschließen können sie mit Hilfe des Druckkammereffekts auch tiefste Bässe problemlos wiedergeben. Und da sie direkt im Gehörgang sitzen, hat man viel mehr Kontrolle darüber, was wie am Trommelfell ankommt, als bei auf dem Ohr getragenen Modellen. Bei In-Ears gibt es sehr aufwendige Konstruktionen mit mehreren Treibern, suche einfach mal nach "Balanced-Armature-Treiber", danach siehst du die Dinge vielleicht anders.

denn Beats uns gut sind zwei Dinge die überhaupt nicht zusammen passen. Das ist physikalisch absolut unmöglich und eine Regel, die beim Urknall so festgelegt wurde.

Auch da gibt es Ausnahmen von der Regel.


Audiograbber ist ja natürlich nicht so gut weil dieses Programm die CD einfach nur schnell rippt ohne irgendwelche Fehler zu korrigieren oder etwas ähnliches.

Vor Jahren habe ich testweise uralte selbstgebrannte CDs (die waren zu dem Zeitpunkt ca. 10 Jahre alt) und das zugehörige Original mit verschiedenen Laufwerken, verschiedenen Geschwindigkeiten, verschiedener Software und verschiedenen Lese-Modi ausgelesen, und die Ergebnisse dann miteinander verglichen. Unter der Software war EAC, Audiograbber und Mediamokey. Was soll ich sagen: die Nutzdaten waren bei allen (!) Varianten bitidentisch. Lediglich die Software hat sich in den Headerdaten verewigt, und erzeugte da Unterschiede.

Die gebrannte CD hatte ich in einem zweiten Schritt testweise auch noch mit dem Fuß über den Fußboden gezogen. Hat das Ergebnis nicht verändert.

Fazit: man muss schon echt viel Pech haben, um eine CD nicht perfekt auslesen zu können. Zugegeben, Leih-CDs aus der Bücherhalle fallen öfters in diese Kategorie, das war es dann aber auch.

Aber Schallplatten, ja, die kann man gut rippen, aber eben nicht perfekt. Und selbst wenn braucht man dafür ja auch wiederum seperat teure Peripherie

Zur Aufnahme braucht man ein gescheites Audio-Interface, z. B. ein Creative Soundblaster X-Fi HD, damit digitalisiert man "perfekt". Um die Nutzdaten einer Schallplatte abbilden zu können, würde es ausreichen, mit 32KHz/12Bit zu speichern, aber weil es praktischer ist bei der Aufnahme und man mehr Headroom beim Aussteuern hat, nimmt man halt 48KHz/24Bit.


Schallplatten befriedigen bei mir ein latent vorhandenes Bedürfnis nach Haptik und offensichtlich verständlicher Technik. Man kann dem Gerät dabei zuschauen, wie es Töne erzeugt. Ich persönlich weiß natürlich, wie das bei einem CD-Spieler oder einem Streaming-Client funktioniert, und ich verstehe das technisch auch. In manchen Fällen ziehe ich das auch vor, daher besitze ich >1.000 Klassik-CDs. Aber eben kam zum Beispiel die neue LP von Chemical Brothers bei mir an, und irgendwie haben große Plattencover halt etwas, das kleine CD-Booklets oder Bilder auf dem Tablet nicht bieten können, zumindest mir nicht. Andere mögen da anders "funktionieren".

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 06. Mai 2019, 13:47 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#16 erstellt: 06. Mai 2019, 13:48
Ein flaches Klangbild kann viele Ursachen haben. Schlicht ein schlechtes Mastering auf dem entsprechenden Medium oder einfach das ungeeignete HiFi-System. Gerade bei Plattenspieler ist der Tonabnehmer entscheidend. Das musste ich auch teuer erlernen, dass sich da eine Investition lohnt...

Wahrscheinlicher ist aber, dass wir uns eben an den (lauten und druckvollen) CD-Klang gewöhnt sind, eben, Stichwort Loudness War. Hat man seine Hörgewohnheiten wieder eingepegelt, entdeckt man plötzlich, wie schön nuanciert und ausgewogen eine LP klingen kann. Muss nicht sein, kann aber. Und es ist halt ein Zusammenspiel von System und LP, das passen muss. Du hast ja ein schönes Beispiel gebracht mit den Beats-KH....das ist für mich nur ein weiterer Schritt in die Richtung, dass alles möglichst punchy und basslastig sein muss, damit es gut klingt. Oder als gut klingend empfunden wird.


[Beitrag von KyleCrane am 06. Mai 2019, 13:54 bearbeitet]
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Mai 2019, 13:54
Mir sind z. B. eher wichtig klare Höhen, klare Mitten und einen präzisen aber gesunden Bass zu haben. Mit gesund meine Ich, angemessene Menge und nicht so extrem viel. Aber was CDs rippen angeht, Ich bleibe erst mal lieber bei EAC. Ich habe bei Audiograbber zumindest das Gefühl, dass es nicht gut klingt... meine selbstgebrannten CD-Rohlinge gehen aber langsam auch alle kaputt. Dabei lagen die jahrelang friedlich ohne Berührungen von außen oder Feuchtigkeit in meinem Schrank direkt im Wohnzimmer bei den anderen gekauften CDs im Regal...
ParrotHH
Inventar
#18 erstellt: 06. Mai 2019, 14:04

Southparkfan98 (Beitrag #17) schrieb:
Mir sind z. B. eher wichtig klare Höhen, klare Mitten und einen präzisen aber gesunden Bass zu haben. Mit gesund meine Ich, angemessene Menge und nicht so extrem viel.

Also um es mal ganz klar und deutlich auf den Punkt zu bringen: es soll halt "gut" klingen...

Wenn bei Dir früher die Plattenwiedergabe scheiße war, dann will ich das an sich nicht anzweifeln. Was war denn das für Equipment? Wie alt war die Nadel? Hast Du einen Pegelabgleich gemacht?

Damit geht es nämlich schon los: Normalerweise ist die Aussteuerung einer LP viel niedriger als die der CD, dann ist der normale Pegel einer Phono-Stufe meist auch deutlich niedriger. Wenn man das nicht ausgleicht, erscheint einem die Schallplatte natürlich flach!

Parrot
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 06. Mai 2019, 14:08
Ich weiß nicht mehr, welcher das war. Ich glaube, er war von Grundig, aber das weiß Ich nicht mehr. Vielleicht war es auch ein anderer Hersteller, Ich habe da nie so drauf geachtet.
KyleCrane
Stammgast
#20 erstellt: 06. Mai 2019, 14:12
Deine Beschreibung vom optimalen Klang ist nachvollziehbar und logisch. Das hat aber erst einmal nur wenig mit dem Medium zu tun, sondern wie das gemastert und bearbeitet wird. Wenn bei einer CD die leisen Passagen künstlich angehoben werden, dann greift man da aktiv in das naürliche/originale Klangbild ein. Die CD hört sich dann "besser" an, weil sie lauter wahrgenommen wird. Bei der LP ist das (noch) die Ausnahme soweit ich weiss und der Dynamikumfang bleibt wie er sein sollte. Das zumindest die Idealvorstellung.

Nun hören sich gewisse meiner LPs tatsächlich leiser oder gar flacher an. Aber meine Erkenntnis ist, dass das nicht auch schlechter heisst. Im Gegenteil.
ParrotHH
Inventar
#21 erstellt: 06. Mai 2019, 14:14

Southparkfan98 (Beitrag #19) schrieb:
Ich habe da nie so drauf geachtet.

Das ist jetzt überhaupt nicht abfällig gemeint, denn damit stehst Du beispielhaft für das Gros der Konsumenten von Musikkonservern. Und für genau diese Gruppe wurde dann ja auch Anfang der 80er ein neuer Standard entwickelt, der mit einfachen Plug&Play eine praktisch perfekte Wiedergabe ermöglicht, ohne das ganze "Gewese" drumherum.

CD einlegen, Play drücken, Musik hören.

Parrot
Johannes666
Neuling
#22 erstellt: 06. Mai 2019, 14:14
Ein herrliches Thema, ich würde mir normalerweise jetzt Popcorn holen...

Ich möchte die Frage nur für mich beantworten:
Platten machen mehr Spaß, haben ein haptisches Erlebnis und ich kann mit meinen 52 Jahren in Erinnerungen schwelgen...
Und für mich klingen gute analoge Jazzaufnahmen einfach besser auf meinem Dreher und mit meiner Kette...

Ich habe alle meine CD´s (derer mehr wie 2.000) vor zwei Jahren verramscht oder weggeworfen und es nie bereut. Die vom Starter beschriebenen Probleme mit Platten sehe ich so nicht bzw. habe sie sogar vor 35 Jahren so nicht gesehen.

Und ja, Absätze machen das Leben leichter...;-)

Viele Grüße aus Bayern,
Johannes
Ingor
Inventar
#23 erstellt: 06. Mai 2019, 14:16
Southpark, mach es dir leicht. Kümmere dich doch gar nicht um dieses Thema. Du hast doch eine klare Einstellung dazu. Es gibt verschiedene Gründe, warum man sich mit alter Technik beschäftigt, aber du kannst ganz beruhigt sein, die Wiedergabequalität ist es nicht, auch wenn es manche immer wieder behaupten. Und du hast in allem Recht. Die Schallplatte knackst, rumpelt und rauscht, manche eiern auch und Klassik kann man nur bis zur Hälfte einer Seite genießen, wenn die Musik viel Dynamik hat, dann verzerrt das Tonabnehmersystem prinzipbedingt. Und daher haben sich auch alle Klassikfans die CDs gekauft, selbst wenn es alte Tonbandmitschnitte von 1963 waren. Ich behaupte, ich weiß es nicht, dass die meisten, die heute Schallplatten loben überwiegend U-Musik hören. Da machen sich die Einschränkungen nicht so schnell bemerkbar. Auch wenn die LP zur Zeit ein Minicomeback feiert, es ist eher Nostalgie und Hipster-Kram. Die Leute, die sie noch als einziges Medium "genießen" durften, denken an alte Zeiten zurück als sie noch jung waren. Die Qualität von heute gab es für den normalen Jugendlichen nicht. Der hatte Papas alte Tröten und einen einfachen Plattenspieler, oder schlimmer noch einen Mister Hit von Telefunken mit 1 W. Ich erinnere mich auch noch an Kofferplattenspieler mit Lautsprecher. Der Lautsprecher lag so, dass er von unten gegen die LP schallte. Für Jimi Hendrix war das aber egal.
ParrotHH
Inventar
#24 erstellt: 06. Mai 2019, 14:26

Ingor (Beitrag #23) schrieb:
Ich behaupte, ich weiß es nicht, dass die meisten, die heute Schallplatten loben überwiegend U-Musik hören. Da machen sich die Einschränkungen nicht so schnell bemerkbar.

Für mich stimmt das. Wobei: ich höre natürlich auch ganz viel "E-Musik", nur eben nicht von Pladde....

Musik, die entstanden ist, als Vinyl das einzig verfügbare Medium war, hat im übrigen auch öfter einen Bezug zum Medium. Sowohl die Gesamtlänge eines Albums, als auch die Auswahl der Titelreihenfolge sind unmittelbare Auswirkungen des genutzten Mediums. Da wurde dann z. B. in der Dramaturgie berücksichtigt, dass man die Schallplatte irgendwann umdrehen muss, und dass die Dynamik zur Innenrille hin schlechter wird.

Daher "versteht" man (ich zumindest) manche Alben besser, wenn man sie von Schallplatte hört.

Parrot
Essere_Forte
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 06. Mai 2019, 14:42
@Parrot
Worauf möchte denn jetzt der Ersteller hinaus?
Ich verstehe diese Art der Diskussion/Anfrage nicht. Ausserdem T Metal?! Klang?? Wohl eher nicht oder?
Kommt mir sehr supekt vor das Ganze...
KyleCrane
Stammgast
#26 erstellt: 06. Mai 2019, 14:42
Ingor, du hast ein Stück weit recht. Wer, wie der TE, mit den Nachteilen von Vinyl nicht klarkommt, der muss es auch nicht. Soweit so gut. Auch ich habe mich mit den ungeliebten Oberflächengeräuschen und Verzerrungen auseinandergeschlagen und dachte schon, diese "hippe" Zeugs wieder zu archivieren. Inzwischen konnte ich die Geräusche minimieren und die prinzipbedingten Verzerrungen nahezu vollständig eliminieren. Zum haptischen Faktor und der Nostalgie kommt nun - bei mir und in meinem System - ein glasklarer und verzerrungsarmer, wenn nicht sogar -freier Sound hinzu. Ich bin damit überaus glücklich und vermisse die CD kein bisschen.

Und ja, ich gebs zu, es ist für mich einfach ein anderes Erlebnis zu sehen (nicht nur zu hören) wo die Musik herkommt. Wie da eine analoge Mechanik Musik erzeugt belebt für mich das Hören von Musik nicht unwesentlich.

Es geht hierbei ja nicht darum, was nun besser oder schlechter ist, sondern wie das Gesamterlebnis zustande kommt, dass dem Hörer/in Freude bereitet. Dahin führen viele Wege. Aber "Hipster-Kram"? Na ja, ganz verschwunden ist Vinyl ja nie. Meine Behauptung ist - wie bei mir auch - dass gerade das Streaming dafür verantwortlich war, dass Leute sich wieder bewusster mit Musik auseinandersetzen möchten.
Essere_Forte
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 06. Mai 2019, 14:48

KyleCrane (Beitrag #26) schrieb:
Meine Behauptung ist - wie bei mir auch - dass gerade das Streaming dafür verantwortlich war, dass Leute sich wieder bewusster mit Musik auseinandersetzen möchten.


Da gebe ich dir völlig recht! Ich höre mir lieber eine Scheibe bewusst an, als einen Stream von irgendeiner Playlist über 3h runter zu eiern. Die Gefahr dabei auf einen Weiss oder Giesinger zu stossen ist auch viel grösser...
ParrotHH
Inventar
#28 erstellt: 06. Mai 2019, 15:00

Essere_Forte (Beitrag #25) schrieb:
@Parrot
Worauf möchte denn jetzt der Ersteller hinaus?

Ja, gute Frage!
Kein Ahnung, müsste man den TE fragen...

Ich reagiere nur auf die allergröbsten Vorurteile, die mir hier entgegengeschwappt sind, denn manches kann ich nicht einfach unwidersprochen stehen lassen.

Parrot
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 06. Mai 2019, 15:06
Natürlich höre Ich meine Musik auch sehr bewusst. ZRTZZUZZ/ZZ Nichtsdestotrotz störte mich das Knacken und Rauschen ja schon damals. Aber die Sache ist ja auch wirklich ganz einfach jetzt mal die, dass Ich keiner von den Typen bin, die auf YouTube gehen oder auf Spotify und sich dann einen Stream anhören, das ist natürlich absolut lieblos und wenn Ich schon mal irgendetwas nebenbei laufen lasse, um eine musikalisch untermalte Atmosphäre zu schaffen damit Ich michg besser auf irgendetwas was Ich gerade tue konzentrieren kann, dann höre Ich natürlich auch eher Rage Against the Machine.
KyleCrane
Stammgast
#30 erstellt: 06. Mai 2019, 15:18
Parrot, wobei man fairerweise sagen muss, dass wenn man sich nicht aktiv mit dieser alten Technik im neuen Gewand auseinandersetzt, die Frage nicht unberechtigt ist. Bei Vinyl geht das zuhause nur über eine grössere finanzielle Investition, wenn man vernünftige Qualität erreichen will. Oder halt beim Händler probehören. Wer das nicht macht, bei dem bleiben halt die Erinnerungen an alte Dreher und schlechten LPs bestehen. Ich kann das schon verstehen. Nur ist es wie du sagst eben ein Vorurteil und nicht mehr Realität wie annodazumal.

Kommt dazu, dass Vinyl und Mobilität nur schwer vereinbar ist. Die CD kurz auf den iPod schmeissen ist ein Ding von wenigen Minuten. Wie gesagt, Musik ist leider zu einem schnelllebigen und billigem Massenprodukt geworden, das überall dabei sein muss. Und meine persönliche grösste Errungenschaft im Rahmen der Rückkehr zu Vinyl war eben, dem entgegenzuwirken. Und ich könnte nicht glücklicher sein, da ich seit langer Zeit wieder Musik nicht nur höre, sondern erlebe.

Schliesslich der finanzielle Aspekt. Für den Monatsbeitrag bei Spotify bekommt man eine halbe LP, für eine LP kaufst du dir 3 CDs. Für einen vernünftigen Plattenspieler zzgl. Phono-Pre und gutem Tonabnehmer zahlt man ein Vielfaches von einem simplen CDP. Kurz: die Kritik an Vinyl ist angebracht, aber mit Vorurteilen aufzuräumen trägt vlt auch dazu bei, Vinyl nicht bloss als "Hipster-Kram" abzutun.

Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 06. Mai 2019, 15:42
Ja, genau, mich stört auch dass das alles so teuer wird wenn man versucht, die selbe Qualität wie die der CD zu erreichen.
ParrotHH
Inventar
#32 erstellt: 06. Mai 2019, 15:57
Das stimmt nicht, Southparkfan98!

Man kann auch ziemlich günstig zu einer hochwertigen Wiedergabe gelangen. Um dazu Tipps zu bekommen, sind Foren wie diese hier ja auch da. Da kann man dann von denen profitieren, die wie - vielleicht wie ich - viel Geld ausgegeben haben, um herauszufinden, welche preisgünstigen Komponenten etwas taugen...

Natürlich gibt es hier auch ein paar Audiofools, deren einziges Kriterium für Qualität der Preis zu sein scheint. Man erkennt sie daran, dass sie keinerlei Argumente haben, die genau über den Preis-Aspekt hinausgehen. Das ist dann so ähnlich wie mit Horoskopen: man liest es, ist belustigt, und vergisst es möglichst wieder.

CD-Qualität ist trotzdem kaum erreichbar, da sollte man sich nichts vormachen. Manchmal hat man "Glück", weil das Mastering der digitalen Version so verkackt ist, dass die LP besser klingt.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 06. Mai 2019, 16:11 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#33 erstellt: 06. Mai 2019, 15:59
Ich wollte niemanden zu nahe treten und auch niemanden den Spaß an schwarzen Scheiben nehmen. Ich muss es halt zugeben, ich gehöre zu den Menschen, die sich total über die CD gefreut haben und auch heute die digitale Reproduktion lieben. Ich bin auch ein "böser" Streamer, höre Musik aber auch bewusst und freue mich über die vielen neuen Musikstücke, die ich gefunden habe, seit dem ich bei Spotify bin.

Ich liebe Tonbandgeräte, zwei stehen bei mir im Zimmer und 4 weitere auf dem Dachboden. Und ich finde, es gibt nichts schöneres als Musik vom Band, wenn ich dabei die sich drehenden Spulen und zuckenden Zeiger beobachten kann.

Klassik höre ich aber lieber ohne Umweg über das Band. Da stört mich schon das geringste Rauschen. Klanglich kein Unterschied. Ist auch bei Schallplatte und CD so. Da tut sich nicht viel. Ich bezeichne Plattenspieler auch deshalb als Hipster-Kram, weil sie keinen Vorteil gegenüber der CD haben, teuer sind und gerne dazu genutzt werden um sich abzuheben vom "streamenden" Volk.

Und um allen Vermutungen vorzubeugen, ich habe selber einen CS 626 von Dual und höre auch schon mal eine Platte. Das Gerät habe ich seit den 80 ern.
UweM
Moderator
#34 erstellt: 06. Mai 2019, 16:16
Vor zwei Jahren habe ich mir nach 25 Jahren Abstinenz wieder einen Plattenspieler gekauft, einen „Project Debut Carbon Espirit“: Dieser lag noch im vorgesehen Budgetrahmen.

Wie klingt das nun?
Meine Kinder kennen Schallplatten immerhin noch von Märchenplatten, die sie bei Oma gehört haben (über wirklich üble Lautsprecher). Dass da echtes HiFi rauskommt, fanden sie klasse und unerwartet.

Rein objektiv betrachtet klingt mein CD-Player besser, aber das ist nicht der Punkt. Ich bin mit dem LP-Klang sehr zufrieden, insbesondere preisklassenbezogen und die Klangfrage stellt sich mir nicht, weil ich damit nicht besser oder schlechter höre sondern „anders“.
„Mal eben“ in ein Stück reinhören macht man hier schlicht nicht. Ungeduldig weiterzappen, wenn ein Stück zu lange oder nicht perfekt ist, macht man nicht, weil es nicht geht. Ich höre bei LP wieder mehr am Stück statt Häppchenweise und das ist mir erst klar geworden, seit der Plattenspieler hier steht, vorher hätte ich das wahrscheinlich bestritten.
Ein Journalist hat das mal sehr zutreffend als „Entschleunigung“ beschrieben. Man legt eine LP auf, wenn man sich bewusst eine Plattenseite lang Zeit zum Hören nimmt.
KyleCrane
Stammgast
#35 erstellt: 06. Mai 2019, 17:36
Uwe, genau mit dem gleichen Dreher hatte ich auch wieder begonnen. Für mich war und ist dieses Teil ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch ein relativ günstiger Spieler gute Arbeit verrichten kann und tut. Nichtsdestotrotz, auch dieser Einstiegsdreher hat seinen Preis und für einen Drittel oder Hälfte davon, bekommt man einen anständigen CDP. Seither hat mich aber das Vinylfieber gepackt und ich bin inzwischen beim 2. Plattenspieler, beim 4. PhonoPre und bald beim 4. Tonabnehmer. All das in weniger als 2 Jahren. Alles keine sündhaft teuren, aber im Vergleich zu CDPs dann doch bedeutend teurere Geräte. Bereut habe ich sämtliche Ausgaben, auch als normal verdienender Mensch, aber nicht. Insbesondere weil ich dadurch schon viel über diese Technik gelernt habe und immer noch tue. Das alles fällt bei der CD weg. Scheibe rein, Play drücken und fertig.

Die Frage stellt sich aber, was genau dein CDP besser macht. Mit der Einstiegskombi von Project, PhonoPre und dem Standard-Tonabnehmer hätte ich diese Aussage damals noch geteilt. Sehr guter Klang, schönes Gerät, aber die hier teils genannten Nachteile waren unbestritten vorhanden. Dennoch machte es da schon viel Freude. Inzwischen hat sich das zum Positven gewandelt. Obwohl das nie ein Kriterium war (besserer Klang durch Vinyl), bin ich jetzt der Meinung, dass genau das passiert ist bei mir. Der Quervergleich mit CDs/Streaming zeigt mir regelmässig, weshalb ich Vinyl als besser empfinde. In meinen Ohren natürlich, Messergebnisse würden vermutlich das Gegenteil zutage bringen. Die Kombination von Klang, analoger Technik und Erlebnis, gepaart mit etwas Nostalgie, ergeben für mich persönlich ein eindeutiges Fazit. Schlechtreden möchte ich aber weder CD noch Streaming. Beides nutze ich auch.

Die Aussage vom Journalisten trifft bei mir voll ins Schwarze.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#36 erstellt: 06. Mai 2019, 18:05
Warum sind Schallplatten so beliebt?

Vielleicht beantwortet das Verhalten meiner Nichte die Frage teilweise.
Sie und ihr Lebensgefährte (Musiker) leben beide digital - sowohl (immer mehr ) im Job, als auch privat. Das Leben wird z.T. über das Smartphone verwaltet. Normales Fernsehen und Radio sind "Gaslicht".

Vor einiger Zeit haben die Beiden einen Thorens exhumiert und zum Teil ihrer Wohnungseinrichtung gemacht. Seitdem werden Platten gekauft; und zwar reichlich. Gestern waren Sie wieder auf dem Flohmarkt (Osterstr. für HH) und haben dort 4 Platten (2 Floyd + 2 Accept) geschossen. Beide finden das völlig OK, dass Sie für knapp 2 Stunden Musik auf Vinyl 60€ bezahlt haben.

Argumente wie: "Davon könnt ihr 6 Monate spotify, in klasse Qualität und unermesslicher Auswahl bekommen" ziehen da ganz und gar nicht

Lass es dem Retro Gedanken geschuldet sein, aber die Beiden wollen Cover, wollen etwas in der Hand haben, wollen über Märkte streifen, in Plattenläden gehen, nach Raritäten suchen, eine Plattensammlung besitzen, sich am Plattenspieler erfreuen usw:

Kurz: Sie wollen nicht nur konsumieren, Daten sammeln , sondern sich intensiver mit der Materie beschäftigen. Ob das eine Medium nun etwas besser klingt oder nicht ist da nur zweitrangig.

Ich unterstütze das natürlich gerne
KyleCrane
Stammgast
#37 erstellt: 06. Mai 2019, 18:17
Ralf, schöne Geschichte, danke. Und zusammengefasst schliesse ich daraus (und fühle mich etwas bestätigt), dass eben das digitale Zeitalter eine Gegenbewegung in Gang gebracht hat, die sich u.a. der Entschleunigung des Lebens und der Wertschätzung von Kunst widmet. Verstanden als Antithese zu immer schneller, immer mehr, immer besser und immer günstiger, gewinnt der Vinyltrend m.M.n. umso mehr Beachtung, und sei es nur symbolisch.
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 06. Mai 2019, 18:21
Aber Schallplatten sind mir immer noch sympathischer Als Spotify mit seinen lächerlichen 320 kBit/s
KyleCrane
Stammgast
#39 erstellt: 06. Mai 2019, 18:29
Spotify hat viele Vorteile: Als Hintergrundmusik, um neue Musik zu entdecken, als mobile Musikbiblio oder für Parties. Ich mag Spotify, aber nicht für bewusstes Hören. Darüber hinaus wird auch Spotify über Kurz oder Lang zu einem HighDef-Angebot übergehen wie andere, leider viel zu teure, Anbieter.

Zu erwähnen gilt auch, dass bei ca. 80% der LPs ein Downloadcode in CD-Qualität beiliegt oder gar die CD selbst. Nutzen tue ich diese so gut wie nie...


[Beitrag von KyleCrane am 06. Mai 2019, 18:30 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#40 erstellt: 06. Mai 2019, 18:38

KyleCrane (Beitrag #37) schrieb:
............und der Wertschätzung von Kunst widmet. Verstanden als Antithese zu immer schneller, immer mehr, immer besser und immer günstiger, gewinnt der Vinyltrend m.M.n. umso mehr Beachtung, und sei es nur symbolisch.


Entschleunigung ist bei den Beiden kein Motiv. Wertschätzung ja. Cover, Texte - das ganze Artwork ist wichtig.
Und natürlich ganz profan, der Besitz.
Eine Plattensammlung macht halt (für manche ) mehr her, als die TB auf dem Rechner.
Der Umgang mit der Technik ist wichtig - Spielereien mit Tonabnehmern usw.

Es ist natürlich, wohl auch auf lange Sicht, ein Spielplatz für privilegierte, die sich das Hobby leisten können/wollen. Hardware und Platten gehen mal richtig ins Geld, wenn man der Sucht erliegt

Und natürlich sind Platten auch beliebt, weil sie immer mehr Leute, an die "gute alte" Zeit erinnern. Das muss man nicht teilen oder verstehen - es ist aber so.
Zu den Geräuschen, die man auch im Alter mit guten Erinnerungen verbindet, gehört auch das kratzen einer Platte, oder den Lärm, den z.b: ein Dual damals machte, wenn man ihn in Bewegung setzte.
An meinem Oppo werde ich in 20 Jahren - auch wenn er ein Wunderding ist - kaum Gedanken verschwenden.
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 06. Mai 2019, 18:43
@KyleCrane Du kannst mir ja die Codes für die CDs geben wenn du die nicht willst XD
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 06. Mai 2019, 19:02
Ich habe hier gerade etwas sehr lustiges gesehen. Das HiFi-Forum ist seinen eigenen Grundsätzen nicht mehr so treu
siggi_nuernberg
Stammgast
#43 erstellt: 06. Mai 2019, 19:11
Mir hat ein Verkäufer im Plattenladen gesagt, dass die jungen Leute sich voller Begeisterung eine Platte kaufen und sie auf einem
Plattenspieler für vielleicht 80,-- EUR abspielen um dann festzustellen, dass die Musik gar nicht so doll ist. Danach ebbt das Interesse komplett ab.
Zum Plattenhören mit Genuss braucht man einen gewissen Mindestlevel an Qualität inkl. einem sauber justierten PS/TA

VG Siggi


[Beitrag von siggi_nuernberg am 06. Mai 2019, 19:13 bearbeitet]
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 06. Mai 2019, 19:17
Ich habe damals schon einen teuren und guten gekauft, natürlich wäre es eine Sünde für 100€ so ein Gerät zu kaufen.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#45 erstellt: 06. Mai 2019, 19:45
Natürlich werden sich immer Trottel finden, die mit sounds vom USB stick sozialisiert wurden, und sich kaum vorstellen können,dass die hardware gravierende Unterschiede in der Wiedergabe machen kann..................also ihre 50€ Dire Straits MFSL (soll ja was Ordentliches sein) auf nem ALDI Dreher kaputt nudeln.

Typische hipster, die den Klang ihres kabellosen Apple Kopfhörer als Maßstab nehmen. Geschenkt.

Vinyl wird aber auch - vielleicht vor allem - in der Generation 50+ (warum auch immer) noch stärker wachsen. Das muss auch nicht im Gegensatz zu moderneren Medien geschehen.
TomGroove
Inventar
#46 erstellt: 06. Mai 2019, 19:54
Was soll denn so lustig sein an dem Bild ?
Essere_Forte
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 06. Mai 2019, 20:01

TomGroove (Beitrag #46) schrieb:
Was soll denn so lustig sein an dem Bild ?

Er spielt auf die Gaming Werbung an.
Ich finde dieser Thread ist ein Folge Southpark....
Vogone
Inventar
#48 erstellt: 06. Mai 2019, 20:03
Plattenspieler gefallen mit von der Optik und Schallplatten machen mit mehr Spaß als CD oder Streaming.
Ich habe eine Milliarde oder mehr mp3/ogg Files und höre trotzdem zu 90% Platten. und ab und zu CD.
Die meisten Platten sind von 1978 bis 1990. Neuere habe ich nur wenige, weil mit da selten etwas gefällt.
TomGroove
Inventar
#49 erstellt: 06. Mai 2019, 20:06

Essere_Forte (Beitrag #47) schrieb:

TomGroove (Beitrag #46) schrieb:
Was soll denn so lustig sein an dem Bild ?

Er spielt auf die Gaming Werbung an.
Ich finde dieser Thread ist ein Folge Southpark.... :cut

Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 06. Mai 2019, 20:45
Ich höre aber gar nicht über Bluetooth oder Funk, sondern höre über einen Sony MDR-7506! Und früher hatte Ich einen Beyerdynamic DT 770, aber der Sony gefällt mir wegen den Höhen besser.
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 06. Mai 2019, 22:28
Hier habe Ich mal ein Beispiel für alles das, was mich an dem Klang von Vinylplatten so nervt! Das ist alles total übersteuert und verzerrt! Ehrlich gesagt... "HiFi-Qualität" ist für mich jetzt etwas anderes. Meine Schallplatten klangen nämlich alle genau so wie da: https://www.youtube.com/watch?v=UgzQISEhWWc
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