Wie baut man diesen Bass-Sound auf?

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Volvopedia
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Feb 2012, 19:17
Hallo zusammen,

ich suche einen bass-Sound, den ich ganz gerne für unsere Jazzrock/Funk-Geschichten einsetzen möchte, aber er will mir einfach nicht gelingen, vielleicht habt ihr ja Tips.

Deutlich zu hören ist er bei Paul Young's "Wherever I Lay My Hat I Feel home:
http://www.youtube.com/watch?v=1BkGCkwJCWE

Auch bei Latin Quarter's "Radio Africa" ist er im refrain zu hören, da ich bei genauerem Hinhören aber auch die normalen bass-Anschläge höre, mag er da vom keyboard kommen:
http://vodpod.com/watch/4353694-latin-quarter-radio-africa

Es geht mir um diesen unheimlich warmen, knurrigen Sound, wer weiß, wie man den bekommt?

Grüße, Oliver.
the_flix
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2012, 21:02
Der Fretless-Stingray dürfte den Sound entscheidend prägen. Was für einen Bass hast du denn zur Verfügung?
Volvopedia
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Feb 2012, 23:01
Leider gar kein Fretless...

einen Ibanez GSR-180.
the_flix
Inventar
#4 erstellt: 27. Feb 2012, 14:31
Hm, das wird schwierig. Der Klang aus den Videos ist für mich schon eindeutig vom Fretless geprägt. Dieses Attackverhalten wird mit einem bundierten Bass kaum hinzubekommen sein.

Für einen warmen, knurrigen Ton würde ich bei deinem Bass folgendes probieren:
Stegtonabnehmer voll auf, Halstonabnehmer so dazuregeln, dass es schön knurrt und dann die Höhenblende bei Bedarf etwas zurück.
Ein Kompressor könnte auch helfen.
cptnkuno
Inventar
#5 erstellt: 27. Feb 2012, 18:59

the_flix schrieb:
Hm, das wird schwierig. Der Klang aus den Videos ist für mich schon eindeutig vom Fretless geprägt. Dieses Attackverhalten wird mit einem bundierten Bass kaum hinzubekommen sein.

Das stimmt definitiv
Was du noch versuchen könntest ist mit einem Chorus zu arbeiten. Ganz wirst du den den Sound damit klarerweise nicht hinkriegen, aber es geht etwas in die Richtung.
Ach ja, und Pino Palladinos Finger wären auch noch hilfreich ;o)
Volvopedia
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Feb 2012, 21:06

cptnkuno schrieb:

Ach ja, und Pino Palladinos Finger wären auch noch hilfreich ;o)


Nee lass mal, die würden mir doch nur vergammeln und der Pino kann doch so schön damit bass spielen! ^^

Danke für die Tips, hab mal ein wenig rumprobiert, ich werde wohl nicht um die Anschaffung eines Fretless-Basses herumkommen. Da ist erstmal viel Überlegen angesagt... welcher soll's sein... 4 Saiten oder mehr... auf durchgehenden Hals hätt' ich Lust...
nunja, mein Stannhändler kennt das schon, werd dann wohl mal wieder 'ne Weile seinen Anspielraum in Beschlag nehmen. ^^ Aus sowas entstehen auch schonmal Jamsessions.

Grüße, Oliver.
cptnkuno
Inventar
#7 erstellt: 28. Feb 2012, 10:51

Volvopedia schrieb:

Danke für die Tips, hab mal ein wenig rumprobiert, ich werde wohl nicht um die Anschaffung eines Fretless-Basses herumkommen. Da ist erstmal viel Überlegen angesagt... welcher soll's sein... 4 Saiten oder mehr... auf durchgehenden Hals hätt' ich Lust...

Mir persönlich genügen 4 Saiten ( und Palladino auch). Tiefe H Saite klingt zwar geil, du brauchst aber natürlich auch eine PA die das kann, und je tiefer du im Frequenzband runterkommst, desto größer sind meist auch die raumakustischen Probleme die du dir damit einhandelst.
Halskonstruktion hat prinzipiell schon etwas Einfluß auf den Klang, aber du willst sowieso austesten.


[Beitrag von cptnkuno am 28. Feb 2012, 10:51 bearbeitet]
Volvopedia
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Mrz 2012, 17:20
Nachdem ich nun endlich mal etwas Zeit dafür gefunden habe, habe ich meinen Leib-und-Magen-Musikalienhändler kontaktiert und mit ihm über meine Aufgabenstellung gesprochen, er meinte, daß geschliffene Saiten ebenfalls den Klang in die gewünschte Richtung beeinflussen würden, ich werde ihn in Kürze aufsuchen und einiges testspielen können.

Danke für Eure Tipps!

Grüße, Oliver.
cptnkuno
Inventar
#9 erstellt: 12. Mrz 2012, 17:26

Volvopedia schrieb:
daß geschliffene Saiten ebenfalls den Klang in die gewünschte Richtung beeinflussen würden

Das sehe ich etwas anders. Alle geschliffenen Saiten, die ich bis jetzt angespielt habe, klangen einfach nur stumpf. Roundwounds sind da wesentlich brillianter, und die Brillianz brauchst du meiner Meinung nach auch für den von dir gewünschten Sound
Volvopedia
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 12. Mrz 2012, 22:05
Da ich es nun gar nicht weiß wird wohl nur ein Test Licht ins Dunkel bringen.

Grüße, Oliver.
cptnkuno
Inventar
#11 erstellt: 13. Mrz 2012, 11:05
Klar, testen ist immer gut
Pigpreast
Inventar
#12 erstellt: 01. Mai 2015, 09:52
Und, wie hat es sich entwickelt?
Giustolisi
Inventar
#13 erstellt: 05. Mai 2015, 09:19
Was ich schon bei den ersten Tönen höre, ist dass der Bass mit einer ordentlichen Portion Chorus gewürzt ist. Das entsprechende Effektgerät kostet nicht die Welt.
Ein Satz Flatwound Saiten dürften den Sound auch noch etwas in die Richtung bringen.
Pigpreast
Inventar
#14 erstellt: 05. Mai 2015, 11:40
Spielst Du Bass?

An einem meiner Multieffektgeräte (für Gitarre allerdings) gibt es Presets für bestimmte real existierende Songs. Es ist verblüffend, wie sehr das dann tatsächlich nach der Gitarrenstimme aus dem entsprechenden Song klingt. Wenn man dann auch noch eine Gitarre hat, die der in dem Song verwendeten ähnlich ist, ist das eine gute Möglichkeit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, inwieweit ein Sound durch Elektronik und inwieweit durch Spieltechnik erzeugt wird.


[Beitrag von Pigpreast am 05. Mai 2015, 11:48 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 05. Mai 2015, 22:39

Spielst Du Bass?

Ja, aber noch nicht besonders gut. Gitarre spiele ich schon etwas länger, dann kam vor einer Weile der Bass dazu, weil es mich einfach angemacht hat. Effekte benutze ich eher selten. Ich nehme nur mal einen oder zwei her, wenn ich es für nötig halte.
Viele Musiker übertreiben es nach meinem Geschmack mit den Effekten und am Ende kommt nur Brei raus.
Ich musste bisher feststellen, dass weniger oft mehr ist. Das betrifft Effekte, Verstärkerleistung, Lautstärke und auch Verzerrungsgrad.
Pigpreast
Inventar
#16 erstellt: 05. Mai 2015, 23:26

Ich musste bisher feststellen, dass weniger oft mehr ist.

Allerdings.

Das betrifft Effekte, Verstärkerleistung, Lautstärke und auch Verzerrungsgrad.

Vor allem in einem Bandgefüge entpuppen sich Effekte, die sich beim Experimentieren ganz toll anhören, oft als Gift für das Gesamtresultat. Ich habe in meinem Stammequipment auch nur wahlweise einen Tube- bzw. Metalscreamer sowie neben dem verstärkereigenen Hall einen Chorus, um den Cleansound etwas aufzuhübschen.

Was die anderen drei Dinge anbelangt, sah ich das früher ähnlich. Aber seit ich mich daran gemacht habe, extremen Metal nicht nur zu hören, sondern auch zu spielen, ist zumindest der hohe Verzerrungsgrad unabdingbar. Die Vorzüge von noch mehr Verstärkerleistung kann ich momentan nur theoretisch beurteilen und Lautstärke... na, sagen wir mal, da bin ich ambivalent.

Nochmal zu den Effekten: Man sollte es in Punkto Effektstärke nicht übertreiben, aber beim Experimentieren mit den Multieffektgeräten ist mir klar geworden, dass bestimmte Gitarrensounds, die man aus bestimmten Songs gut kennt, oft eine Kombination aus einer Vielzahl, wenn in der Ausprägung auch sparsam eingesetzter Effekte bestehen.

Sei's drum. Ich wollte es nicht haben. Allein schon, weil ich es möglichst einfach haben will.


[Beitrag von Pigpreast am 06. Mai 2015, 01:47 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#17 erstellt: 06. Mai 2015, 01:28

seit ich mich daran gemacht habe, extremen Metal nicht nur zu hören, sondern auch zu spielen, ist zumindest der hohe Verzerrungsgrad unabdingbar.

Da gehört es auch dazu, das ist was Anderes.

Die Vorzüge von noch mehr Verstärkerleistung kann ich momentan nur theoretisch beurteilen und Lautstärke... na, sagen wir mal, da bin ich ambivalent.

Wirklich viel Verstärkerleistung braucht man verzerrt eh nicht.
Selbst Clean reichen 30 oder 50 Watt in nahezu allen Fällen locker aus. Heute muss ja keiner mehr ganze Hallen mit deinem Gitarrenverstärker beschallen, dafür gibt es PA Anlagen.
Oft kommt man auch mit viel kleineren Amps hin.

was die Lautstärke angeht, so betrifft das in erster Linie den Proberaum, aber auch die Bühne. Natürlich muss man mit dem Schlagzeuger mit halten, aber wenn man sich selbst nicht mehr richtig raus hört, ist lauter drehen oft genug nicht das Mittel der Wahl. Gerade bei zwei Gitarren ist das oft nicht einfach. Auch tief gestimmte Gitarren und Bässe vertragen sich oft nicht. Das Ergebnis ist undefinierbarer Klangmatsch. Dann dreht der erste Gitarrist lauter, weil er sich nicht hört, der Zweite zieht nach und der Bassist kauft sich erst mal einen größeren Amp, um da überhaupt noch mithalten zu können.
Dabei ist es gar nicht so schwer. Jedes Instrument braucht seinen Frequenzbereich, die ganze Komposition muss auch so angepasst werden, dass es nicht überladen klingt.
Dreht man bei der Lead Gitarre zum Beispiel die Bässe raus und bei der Rhythmus Gitarre die Höhen raus, klingt die Lead einzeln gespielt dünn und nervig, die Rhythmus dumpf, aber zusammen kann es wunderbar passen und beide sind klar zu hören. Man muss eben den Bandsound aufeinander abstimmen.

Ich bin immer wieder überrascht, wie egoistisch manche Musiker da sind. Natürlich will jeder auch zeigen, was er kann. Wenn aber der ganze Song am besten klingt, wenn man es bei der Rhythmus Gitarre bei einer Hand voll Powerchords belässt, oder wenn es mit einer simplen Bassline besser als mit komplexen Läufen klingt, muss es auch nicht mehr sein.
Ich finde, dass in einer Band primär die Teamleistung zählt und sich jeder gelegentlich etwas zurück nehmen muss, wenn das Ergebnis stimmig klingen soll. Will sich jeder nur permanent in den Vordergrund drängen, kommt fast immer nur Brei heraus, weil es mindestens einer der beteiligten Musiker übertreibt.
Wenn ich bei einem Song nur vier oder fünf Töne auf meinem Bass zupfe, es sich aber geil anhört, weil ich so dem Rest etwas mehr Raum lasse, stimmt die Teamleistung. Dafür kann ich in einem anderen Song was Komplexeres spielen, wo es eben passt.
Immerhin spielt man in einer Band miteinander. Bei vielen Bands bekommt man den Eindruck, die Leute würden eher gegeneinander als miteinander spielen.

Ich wollte es nicht haben. Allein schon, weil ich es möglichdt einfach haben will.

das sehe ich auch so, ich halte es gern einfach. Da habe ich weniger zu schleppen, weniger Fehlerquellen und einen guten Sound bekomme ich trotzdem oder vielleicht genau deswegen hin.
Pigpreast
Inventar
#18 erstellt: 06. Mai 2015, 02:07

Giustolisi (Beitrag #17) schrieb:
Wirklich viel Verstärkerleistung braucht man verzerrt eh nicht.
Selbst Clean reichen 30 oder 50 Watt in nahezu allen Fällen locker aus. Heute muss ja keiner mehr ganze Hallen mit deinem Gitarrenverstärker beschallen, dafür gibt es PA Anlagen.
Oft kommt man auch mit viel kleineren Amps hin.

Es geht ja oft, besonders in bestimmten Genres, um das Gefühl von Power. "Vernünftig" ist das nicht, aber geht es beim Musizieren in erster Linie um Vernunft? Es ist vergleichbar mit einem Sportwagen. Dessen Leistung kannst du auch nicht wirklich auskosten, aber geiler is' schon...


Dann dreht der erste Gitarrist lauter, weil er sich nicht hört, der Zweite zieht nach und der Bassist kauft sich erst mal einen größeren Amp, um da überhaupt noch mithalten zu können.

In diesem Spiel war ich oft genug als Sänger der Leidtragende.
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