Hochtöner verpolt anschließen?

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Rasmann
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2015, 15:44
Vor Monaten hat mein Neffe mal mit dem Finger meine Hochtöner der Standboxen erforscht und natürlich eingedrückt.
Nun endlich will ich sie austauschen und da kam mir das alte Thema in den Sinn, dass der bipolare C am Hochtöner die Frequenz dreht/verschiebt und man duech Verpolung dies ausmerzen kann.
Meine Frage ist: Gibts da eine allgemeine Regelung bzw. Lösung? Wird nur ein HT umgepolt, oder beide?
Oder kann man das nur durch Hörprobe ermitteln?
Info: Die Tieftöner kriegen nacktes Signal vom Amp, also ohne Filterung.
Danke
Rasmus
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 17. Feb 2015, 16:23
Hi,

beide HT werden immer gleichphasig angeschlossen.
Wenn Du Dir unsicher bist, dann solltest Du am besten den Hersteller der LS kontaktieren.

Grüße
Frank
Giustolisi
Inventar
#3 erstellt: 18. Feb 2015, 14:34
Um welche Lautsprecher handelt es sich denn?
Rasmann
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Feb 2015, 19:37
Es waren mal Magnat Media 100
Aber Tief-Mitteltöner und Hochtonlautsprecher hab ich ersetzt von Visaton.
Eine Weiche war nicht drinn, nur ein bipolarer C am HT.
Ich denke aber, dass der Boxentyp garnicht entscheidend ist, sondern das Phänomen eines Kondensators am HT allgemein.
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 19. Feb 2015, 11:00

Aber Tief-Mitteltöner und Hochtonlautsprecher hab ich ersetzt von Visaton.

Und wahrscheinlich keine neue Weiche entwickelt.
Dein Problem ist, dass die Trennfrequenzen der "Weiche" vorn und hinten nicht mehr stimmen, weil du einfach die Chassis getauscht hast, ohne irgendwas anzupassen.
Stell dir vor, du baust in ein Auto einen anderen Motor ein, ohne das Steuergerät anzupassen oder den Vergaser neu einzustellen. Ziemlich genau das hast du gemacht.

Die Weiche muss neu und auf die Chassis abgestimmt werden, bzw du brauchst erst einmal eine Weiche, die den Namen überhaupt verdient.
Tu dir bitte einen gefallen und nimm keine Fertigweiche, berechne sie nicht mit Onlinerechnern oder Formeln. Das geht zwangsläufig in die Hose.

Wenn du die Lautsprecher retten willst, brauche ich vor dir folgende Informationen:
-Welcher Hochtöner ist verbaut?
-Welcher Tieftöner ist verbaut?
-Welcher Mitteltöner ist verbaut?
-Welches Innenvolumen hat das Gehäuse?
-Welche Außenmaße hat das Gehäuse?
-Welche Länge und welchen Durchmesser hat das Bassreflex Rohr?

Du hast noch Glück, weil du Visaton Chassis genommen hast. Die wurden schon in fast allen denkbaren Kombinationen verbaut und deren genaue Messdaten sind im Simulationsprogramm Boxsim hinterlegt, was die Entwicklung einer Weiche auch ohne Messequippment mit hoher Trefferquote ermöglicht.
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 19. Feb 2015, 12:08
Mal ehrlich: bei den genannten LS ist das alles sowas von egal...
Auch wenn man da irgendwas reinklatscht, kann man klanglich schwerlich viel "kaputt" (noch kaputter) machen.

coreasweckl
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 19. Feb 2015, 12:16
ich denke auch, man sollte da keine Arbeit oder Material investieren. Gibt heutzutage gerade im Gebrauchtmarkt für wenig Geld gute und günstige LS zu kaufen. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein Scherz vom TE
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 19. Feb 2015, 13:45
Hi,
Rasmann (Beitrag #4) schrieb:
...Ich denke aber, dass der Boxentyp garnicht entscheidend ist, sondern das Phänomen eines Kondensators am HT allgemein.

In deinem Fall mag der verpolte Anschluss des HTs richtig sein,
allgemein ist dieser Tipp aber nicht zutreffend bzw. die Notwendigkeit einer Verpolung ist nicht ausschließlich durch das C vorm HT verursacht.
...und ein Phänomen ist es auch nicht.

Um die Zusammenhänge wirklich verstehen zu können, ist aber ein tieferer Einstieg in die Materie unerlässlich, Stichworte:
-- Phasendrehung durch elektrische Filter
-- Phasendrehung durch akustisch-mechanische Filter (Einzeltreiber an ihrer Bereichsgrenze)
-- rel. Tiefenversatz der Schallquellen auf der Schallwand

Ansonsten helfen Hörtests oder Messungen von beiden Varianten beim Entwickeln eines zu den akustischen Gegebenheiten passenden Trennfilters.

lG,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 19. Feb 2015, 13:50 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 19. Feb 2015, 14:17

Mal ehrlich: bei den genannten LS ist das alles sowas von egal...
Auch wenn man da irgendwas reinklatscht, kann man klanglich schwerlich viel "kaputt" (noch kaputter) machen.

HT und TMT wurden schon getauscht. Wenn die Bestückung passt, kann man noch Einiges raus holen.
Rasmann
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Feb 2015, 23:04
An alle Helfer:
Ich hab die Hochtöner mit dem bipolaren C komplett signaltreu an den Tieftöner angelötet und es klingt suuuper!
Baue selbst Endstufen (MosFet diskret) und es klingt wirklich super!
Bipolare C`s drehen ganz anders!
Und wenn ich das schon lese :
"` rel. Tiefenversatz der Schallquellen auf der Schallwand"
watt datt denn?
Hochtöner mechanisch vor oder zurücksetzen?.............
egal
Jedenfalls
immer Hörprobe!
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 20. Feb 2015, 00:56

Rasmann (Beitrag #10) schrieb:
... komplett signaltreu...
...Bipolare C`s drehen ganz anders!...


...beides musst du mal erklären.


...Und wenn ich das schon lese :
"` rel. Tiefenversatz der Schallquellen auf der Schallwand"
watt datt denn?
Hochtöner mechanisch vor oder zurücksetzen?...

Nein -- sorry für die stark verkürzte Formulierung --
sondern umgekehrt:

-- den meist vorgegebenen Versatz der akustischen Quellen, also Tiefenposition der Verbindung Schwingspule-Membran des Hoch- relativ zum Mittel-Tieftöner,
durch passende Auslegung des Filters und Wahl der Polung (*)
so auszugleichen, dass die Wiedergabe im Filter-Übergangsbereich nach vorne zum Hörer gerichtet erfolgt (bei Übereinander-Anordnung der Treiber),
oder ein wenig nach oben gerichtet ... -- klingt meist interessanter...

--------------------------
(*) d.h. z.B. die Filtersteilheit vergrößern /verkleinern,
also zusätzlich zum C ein L parallel z. HT, dazu evtl. den HT wieder normal gepolt anschließen,
ebenso, aber spiegelbildlich das Filter des Mittel-TTs...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 20. Feb 2015, 00:57 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 20. Feb 2015, 01:03

Ich hab die Hochtöner mit dem bipolaren C komplett signaltreu an den Tieftöner angelötet und es klingt suuuper!

Glückwunsch zum 6er im Lotto. Ziemlich genau so hoch ist nämlich die Chance, dass so ein zusammengewürfeltes Etwas zusammen passt.
qawa
Inventar
#13 erstellt: 21. Feb 2015, 11:27
Hallo,

Aber Tief-Mitteltöner und Hochtonlautsprecher hab ich ersetzt von Visaton.

Da gibts doch BoxSim!
Ein eigenes Simulationsprogramm von Visaton mit den gängigen Visaton-Chassis als Datei mit Schalldruck, Impedanz und Phase.
Sollten die Chassis-Typen aufgeführt sein, läßt sich die Box mit diesen Chassis einigermaßen genau simulieren - und zwar mit Weichen- und Gehäuseeinfluss (Abmessungen).
Das Ergebnis läßt sich dann mit dem Höreindruck vergleichen und bietet Anhaltspunkte für Korrekturmöglichkeiten.
Mit 2/3 Klicks lässt sich dann auch der Hochtöner verpolen. Oder man könnte einfach mal einen Tiefenversatz simulieren.
Das schönste daran: Das Programm ist für den Benutzer kostenfrei auf der Visaton-Seite herunterzuladen.
Und wenn einem die Lautsprecher "glattgebügelt" nicht gefallen, kann mans immer noch anders machen.
Norbert
Rasmann
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 22. Feb 2015, 18:58
Oh... cool gawa, danke, muss ich mal ausprobieren.

Mein letztes Bastel-Projekt klang am besten. Da war die Filterung vor den Endstufen. Quasi 2.1
Zwei Satelliten-Filter und vor den beiden wurde abgegriffen zu einem Bassfilter aus beiden Kanälen in Mono zusammengefasst für Subwoffer.
Trenn-F 200Hz . Alles weit über 12dB Steilheit.
Der Woofer lag irgendwo, denn das menschliche Ohr kann Frequenzen unterhalb von 200Hz nicht mehr orten.
Es waren aber eben drei Endstufen nötig. Die passten aber alle in ein Gehäuse, denn 50 Watt Mittel-Hochton und 100 Watt Tief reicht ja wohl alle male für die Stube aus!
Nur hatte ich auch drei Endstufen-Netzteile und drei Ringkerne und da passierte es nicht selten, dass die Sicherung beim Einschalten kam (Sinus-Nulldurchgang...)
Nun müste da ne Einschaltstrombegrenzung rein... aber ich könnt das Projekt auch nochmal überdenken, denn ein Trafo für Mittel-Hochton reicht ja auch.
Na mal sehen, mittlerweile gibts schon Schaltnetzteile, ohne fetten Ringkerntrafo.
Ich weiss auch nicht...
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