Maximale Auslenkung eines Lautsprecher

+A -A
Autor
Beitrag
Parday
Neuling
#1 erstellt: 15. Mrz 2019, 21:38
Hallo,

Ich bin Paul. Zur Zeit bin ich dabei mir selber Lautsprecher zu bauen. Zum Einstieg in meinen Lautsprecher-bau habe ich einen 18 Zoll Subwoofer gebaut. Ich fand dies für den Einstieg am einfachsten.

Jetzt habe ich einen 360 Watt Verstärker, der seine Leistung in vier Kanäle aufteilt also pro Kanal 90 Watt. Der Subwoofer kann eine Watt anzahl von 800 Watt rms vertragen.

Die maximale Auslenkung, die der Lautsprecher hat, lässt dich mit diesem Verstärker ans Limit bringen.

Wenn ich jetzt eine 500 Watt Endstufe nehme, wie gleicht sich das dann wieder aus, dass der Lautsprecher bei der gleichen Auslenkung doppelt so laut ist?

Ich würde mich auf eine Antwort freuen,

Liebe Grüße
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2019, 21:53

Parday (Beitrag #1) schrieb:
....Wenn ich jetzt eine 500 Watt Endstufe nehme, wie gleicht sich das dann wieder aus, dass der Lautsprecher bei der gleichen Auslenkung doppelt so laut ist?.....


Bei gleicher Auslenkung kann der LS nicht doppelt so laut sein - jedenfalls nicht durch bloße Erhöhung der Leistungszufuhr.

Hier im Forum gibt es einige Grundlagenartikel zu dem Thema, lies die erstmal.

Eine Verdopplung der Leistungszufuhr bringt gerade mal 3 dB.
500 Watt statt 300 Watt sind somit völlig egal!
Parday
Neuling
#3 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:04
Das eine Verdopplung der Leistung gleich 3 db mer sind ist mir klar. Mein Subwoofer kann nur mit 90 Watt max. betrieben werden= 360: 4 Kanäle = 90 Watt pro Kanal.

Meine Unklarheit: Ich steuere Meinen Subwoofer mit diesen 90 Watt an. Dann komme ich so auf ca. 119db
Im Endeffekt gehen da nur sagen wir mal 50 Watt in den Lautsprecher. So, bei diesen 50 Watt hat der Lautsprecher seine maximale Auslenkung von 0,8 cm erreicht. Wie würde das jetzt aussehen, wenn ich mir eine 800 Watt Endstufe kaufe und dort 500 Watt reindrücke. Was würde mit der Auslenkung bei 500 Watt passieren? Membrane weg? Oder gleicht sich da etwas aus?

Grüße


[Beitrag von Parday am 15. Mrz 2019, 22:05 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#4 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:12
Auch mit ein paar Watt und (sehr) tiefer Frequenz läßt sich der Lautsprecher mechanisch an seine Grenzen bringen.
Mal angenommen Du gibst ein 20 Hz Sinussignal mit 50 Watt an die Membran, dann dürfte die in vielen Fällen schon mechanisch an der Grenze sein.
Mit 500 Watt würde ich das dann nicht probieren.
Wie der Kollege schon schrieb, ob 500 oder 800 Watt ist lautstärkemäßig Banane.
Apalone
Inventar
#5 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:20

Parday (Beitrag #3) schrieb:
....Ich steuere Meinen Subwoofer mit diesen 90 Watt an. Dann komme ich so auf ca. 119db.....


das wäre Weltrekord und noch nie erreicht...
Böötman
Inventar
#6 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:55

Apalone (Beitrag #5) schrieb:

Parday (Beitrag #3) schrieb:
....Ich steuere Meinen Subwoofer mit diesen 90 Watt an. Dann komme ich so auf ca. 119db.....


das wäre Weltrekord und noch nie erreicht...


Respekt!!! Etwa 100 dB Wirkungsgrad im Bassbereich. Was ist das für ein Chassis in welchem Gehäuse an welchen Autoverstärker? (Why ever muss ich gerade an die Magnat Classic 360 denken)

Edit: @TE: Evtl lenkt das Chassis derzeit Clippingbedingt so weit aus.


[Beitrag von Böötman am 15. Mrz 2019, 22:57 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#7 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:01
100 dB im Bass ? Sowas geht eigentlich nur mit großen Basshörnern ala Klipschorn oder so.
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:09
80 W = 19 dB, Da muss das Chassis im Gehäuse die restlichen 100 bringen. Evtl steht das Kistchen auch in der Ecke, dann reichen da 94 dB.
Parday
Neuling
#9 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:40
das wäre Weltrekord und noch nie erreicht...

Habe mich versehen es sind nur ca. 117 db

1 Watt = 98 db
2 Watt = 101 db
4 Watt = 104 db
8 Watt = 107 db
16 Watt = 110 db
32 Watt = 113 db
64 Watt = 116 db
128 Watt = 119 db
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:43
... das aber nur in dem höherfrequenten Bereich der 98 dB Wirkungsgrad. Bei sinkender Frequenz sinkt eben auch dieser.


[Beitrag von Böötman am 15. Mrz 2019, 23:44 bearbeitet]
Parday
Neuling
#11 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:47

Böötman (Beitrag #6) schrieb:

Apalone (Beitrag #5) schrieb:

Parday (Beitrag #3) schrieb:
....Ich steuere Meinen Subwoofer mit diesen 90 Watt an. Dann komme ich so auf ca. 119db.....


das wäre Weltrekord und noch nie erreicht...


Respekt!!! Etwa 100 dB Wirkungsgrad im Bassbereich. Was ist das für ein Chassis in welchem Gehäuse an welchen Autoverstärker? (Why ever muss ich gerade an die Magnat Classic 360 denken)

Edit: @TE: Evtl lenkt das Chassis derzeit Clippingbedingt so weit aus.


Es handelt sich hierbei um den Eminence Kappa Pro 18 LFA. Gehäuse= Bassreflex. Verstärker= Stereoverstärker von Onkyo. Ist schon eins der älteren Modelle.
Parday
Neuling
#12 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:48

Böötman (Beitrag #10) schrieb:
... das aber nur in dem höherfrequenten Bereich der 98 dB Wirkungsgrad. Bei sinkender Frequenz sinkt eben auch dieser.


Logisch...
lens2310
Inventar
#13 erstellt: 15. Mrz 2019, 23:59
Mechanisch sieht das im Tieftonbereich alles ganz anders aus. Da reichen, je nach Schallführung, und Frequenz unter Umständen ein paar Watt.
Nehmen wir mal eine Bassreflexbox abgestimmt auf 40 Hz Resonanzfrequenz. Belasten wir die mit 20 Hz und tiefer wird das Gehäuse für den Lautsprecher zunehmend offen. Die Membran pumpt unter großen Hüben nur Luft hin und her, ohne Schall abzustrahlen.
Ähnlich ist das bei Hörnern. Unter der Grenzfrequenz ist das Horn praktisch offen, die Membran wird durch das Horn nicht mehr bedämpft.
Die Leistung wird größtenteils in Wärme und Bewegungsenergie umgewandelt ohne Schall abzustrahlen (man möge mich berichtigen)
MK_Sounds
Stammgast
#14 erstellt: 16. Mrz 2019, 01:17
Also entweder die Endstufe fährt volles Rohr ins Clipping oder das Gehäuse ist völlig falsch abgestimmt.
Der Kappa würde sonst von 90 W nicht sonderlich beeindruckt sein.
Nutzt du einen Subsonic/Lowcut?
Parday
Neuling
#15 erstellt: 16. Mrz 2019, 01:53

MK_Sounds (Beitrag #14) schrieb:
Also entweder die Endstufe fährt volles Rohr ins Clipping oder das Gehäuse ist völlig falsch abgestimmt.
Der Kappa würde sonst von 90 W nicht sonderlich beeindruckt sein.
Nutzt du einen Subsonic/Lowcut?


Nein, ich nutze keinen Subsonic/ Lowcut.

Das Gehäuse habe ich hier berechnet:

http://www.lautsprec...box_vented_hoges.htm
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 16. Mrz 2019, 09:12
De Lautsprecher sieht über der Resonanzfrequenzen die Luft und seine mechanischen Verluste als Widerstand.
Darunter sind es quasi nur noch die mechanischen Verluste und da kann man das Chassis, recht leicht an seine mechanischen Grenzen fahren.
Gerade in den letzten Jahren läuft man Programmaterial über den Weg, das mit sehr tiefen Frequenzen spielt, damit man damit prima im Car-Hifi pumpen kann.
Parday
Neuling
#17 erstellt: 16. Mrz 2019, 12:15

ZeeeM (Beitrag #16) schrieb:
De Lautsprecher sieht über der Resonanzfrequenzen die Luft und seine mechanischen Verluste als Widerstand.
Darunter sind es quasi nur noch die mechanischen Verluste und da kann man das Chassis, recht leicht an seine mechanischen Grenzen fahren.
Gerade in den letzten Jahren läuft man Programmaterial über den Weg, das mit sehr tiefen Frequenzen spielt, damit man damit prima im Car-Hifi pumpen kann.


Also sollte man einen Lowcut nutzen..

danke
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 16. Mrz 2019, 13:46
Hi,
ZeeeM (Beitrag #16) schrieb:
De Lautsprecher sieht über der Resonanzfrequenzen die Luft und seine mechanischen Verluste als Widerstand.
Darunter sind es quasi nur noch die mechanischen Verluste und da kann man das Chassis, recht leicht an seine mechanischen Grenzen fahren. ...

Das kann man genauer formulieren :

Der Antrieb eines direkt abstrahlenden, dynamischen LS ("Tieftöner") arbeitet dominierend auf:

-- oberhalb Fres ("schnelle Bewegungen") = eigene bewegte Masse (Membran + Teile der Sicke + Schwingspule), die ist typisch wesentlich größer als die der mitschwingenden Luft

-- um Fres = mechanische Verluste, wobei der Antrieb durch die Gegen-EMK wesentlich schwächer arbeitet (Stromfluss + Erwärmung ist minimal)

-- unterhalb Fres (rel. langsame Bewegungen) = Federsteifigkeit der eigenen Aufhängung (Sicke und Zentrierung) plus ggfs. des Luftpolsters eines Gehäuses

Die großen Auslenkungen (bei konstanter Spannungs- /Leistungs-Zufuhr) erfolgen um Fres und v.a. darunter,
v.a. im nicht-eingebauten Zustand, v.a. in BR-Gehäusen unterhalb der Abstimmfrequenz, wo zunehmend gleiche Verhältnisse wie uneingebaut herrschen, sodass hier ein LowCut, speziell unter PA-Bedingungen, ein Muss ist..

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 16. Mrz 2019, 13:51 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 29. Mrz 2019, 11:27

Mwf (Beitrag #18) schrieb:
...-- um Fres = mechanische Verluste, wobei der Antrieb durch die Gegen-EMK wesentlich schwächer arbeitet ...

Hier habe ich nicht exakt genug formuliert.
Der Text sollte besser lauten:

... wobei der antreibende Verstärker im Bereich um die Grundresonanz wg. der Gegen-EMK wesentlich weniger stark arbeiten muss (*)

------------------------------------------
(*) = Stromfluss + Erwärmung sind hier minimal, der LS schwingt nahezu von selbst (Masse + Federkräfte sind in Balance, es sind fast nur noch Reibungsverluste zu überwinden); idealer Bereich um das Auslenkungsmaximum ohne großen Thermo-Stress zu prüfen ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 29. Mrz 2019, 11:29 bearbeitet]
not0815
Inventar
#20 erstellt: 29. Mrz 2019, 13:40
Der erreichbare Pegel hängt neben dem Hub von der abgestrahlten Frequenz ab. Grundsätzlich gilt: Je tiefer die Frequenz desto größer ist die Auslenkung für den gleichen Pegel. Dies gilt für Frequenzen oberhalb der fs bzw. fc bzw. fb.

Beispiel:
Mit einen 18Zöller mit +/-10 mm Hub sind in einem CB theoretisch max. ca. 110 dB/m und in einem BR max. ca. 116 dB/m bei 40 Hz zu erzielen. Bei niedrigen Frequenzen ist der max. erreichtbare Pegel um ca. 12 dB/Oktave geringer, bei höheren Frequenzen steigt der theoretisch erreichbar Pegel entsprechend.

Welche Leistung für diese Pegel in das Chassis geprügelt werden müssten hängt vom Wirkungsgrad des Chassis ab.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Warum steigt die Auslenkung (eines Lautsprechers) um den Faktor 4, wenn f halbiert wird?
Mcattttt am 24.05.2012  –  Letzte Antwort am 25.05.2012  –  3 Beiträge
Hat ARTA eines Sinusgenerator.
Velocifero am 15.03.2009  –  Letzte Antwort am 16.03.2009  –  5 Beiträge
"Momentanverbrauch" eines Lautsprechers messen
losloco am 15.03.2013  –  Letzte Antwort am 26.03.2013  –  35 Beiträge
Hilfe bei Lautsprecher-Simulation
SteffDA am 30.01.2011  –  Letzte Antwort am 18.02.2011  –  7 Beiträge
Entwicklung eines freien LS-Messprogramms
Cpt._Baseballbatboy am 06.08.2006  –  Letzte Antwort am 09.01.2015  –  247 Beiträge
ARTA THD Messung eines Verstärkers
telosvisor am 14.04.2021  –  Letzte Antwort am 16.04.2021  –  2 Beiträge
Kann ChatGPT Lautsprecher designen?
Sheep-Track am 11.02.2023  –  Letzte Antwort am 15.02.2023  –  23 Beiträge
TSP eines Chassis und Frequenzgang einer Box messen - Wie?
iHack am 15.03.2013  –  Letzte Antwort am 18.03.2013  –  29 Beiträge
Die Frequenz eines Chassis per Spule trennen
Odessa_HP am 06.05.2017  –  Letzte Antwort am 06.05.2017  –  9 Beiträge
Frequenzgang Lautsprecher - Spannung am LS
betocool77 am 28.03.2012  –  Letzte Antwort am 28.03.2012  –  2 Beiträge
Foren Archiv
2019

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedPKrawi2022
  • Gesamtzahl an Themen1.551.062
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.129

Hersteller in diesem Thread Widget schließen