Old Max stellt sich vor

Es ist wohl an der Zeit, mich 'mal vorzustellen. Ich bin Baujahr 1970 und in gewisser Weise in vielerlei Dingen ein Spätzünder. Hinsichtlich HiFi hat es mich eigentlich erst seit einigen Wochen gepackt, seitdem ich meine Anlage endlich 'mal wieder aufgebaut (und dann sofort ergänzt) habe. Tatsächlich ist sie wohl auch von "echtem" HiFi etwas entfernt.

Der Reihe nach:
Aus einer musikalischen Familie stammend (Eltern haben sich über den Chor kennengelernt) habe ich im Vorschulalter eine musikalische Früherziehung genossen und ab dem Schulalter Geigenunterricht bekommen. Später als Oberstufenschüler habe ich dann auf Bratsche umgesattelt.
Ich habe als Jugendlicher sehr viel selbst Musik gemacht (Schulorchester, Kammermusik) und hatte ein Schülerabo für Konzerte in der Bonner Beethovenhalle. In der Schule gab es auch regelmäßig Musikveranstaltungen, meine Geigenlehrerin schenkte mir eine Yuri-Bashmet-Konzert-Karte usw. -- "Konserven-Musik" brauchte ich einfach nicht. Yeah, ich war wohl reichlich versnobt ...

Mein nicht so angepasster Bruder war da rebellischer: Er schaffte sich als Teenager eine Anlage an; anfangs eine günstige Kompakt-Anlage aus der Metro: Doppelkassettendeck, Verstärker und Tuner in einem kleinen Plastikkasten in einem Set mit passenden Boxen. Als er später aufrüstete und sich etwas "ordentliches" kaufte, übernahm ich diese Kompaktanlage und ergänzte sie um einen alten Plattenspieler vom Flohmarkt. Das genügte mir erst einmal viele Jahre. Als ich im Frühjahr 1990 meine erste CD geschenkt bekam, konnte ich sie lange nicht abspielen ...

Als die Kompaktanlage irgendwann in der zweiten Hälfte der 1990er kaputt ging, übernahm ich von meinem Bruder den CD-Spieler (Philips CD 614) als Ergänzung zu meinem Flohmarkt-Dual (CS 1225). Wir waren inzwischen beide Studenten, er jobbte in einem Second-Hand-HiFi-Laden und besorgte mir außer passenden Boxen einen gut erhaltenen Receiver zum Einkaufspreis des Ladens. So bekam ich meinen bis heute das Herzstück der Anlage bildenden Grundig R 1000 für DM 25,-

Die Anlage war in einem umfunktionierten selbstgebauten Nachtschränkchen unter meinem Schreibtisch untergebracht. Es reichte, wenn ich sie hörte ... Seit Anfang der 2010er konnte ich sie aus privaten Gründen nicht mehr aufbauen. Dies doch immer wieder vorhabend, kaufte ich vor einigen Jahren bei Gelegenheit günstig einen Dual CS 150Q, weil ich ein passend "silbernes" Gerät zum Grundi R 1000 wollte.

Zurück zu mir:
Leider komme ich seit vielen Jahren nicht mehr dazu, meine Geige auch zu spielen. Habe inzwischen eine naturwissenschaftliche Ausbildung und habe die Musik einige Zeit etwas vernachlässigt (s. o.).

Jetzt im Januar habe ich endlich meine Anlage wieder aufgebaut. Da hat mir echt etwas gefehlt! Ich höre jetzt wieder regelmäßig meine Musik. Allerdings "musste" ich schon (wieder ziemlich versnobt -- ich weiß) den Plattenspieler auswechseln: So schön sichtbar, wie sie jetzt aufgebaut ist, erschien mir der CS 150Q doch etwas zu sehr plastikhaft neben dem R 1000. Ein CS 714Q hat nun seinen Platz eingenommen.
Ich oute mich 'mal als hoffnungsloser Technik-Nostalgiker. Ich habe Spaß an alter Technik; leider fehlt es mir an Möglichkeiten (Zeit, Ausrüstung, und nicht zuletzt in manchen Fällen auch an Wissen), sie selbst in dem Maße zu warten, wie ich das gerne möchte. Sofern ich Zeit finde, bastel ich hauptsächlich an meinen alten Fahrrädern herum.

Hier im Forum habe ich schon viel herumgelesen, und ich denke, dass es mir noch den einen oder anderen Anstoß geben kann.
Wie Ihr seht, habe ich die schlechte Angewohnheit, immer zu viel zu schreiben ...

Es grüßt
Old Max