Eisi ist neu und stellt sich und sein Set Up vor

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EisiEis
Neuling

#1 erstellt: 13. Okt 2019, 01:38

Guten Tag ich wollte mich eben auch mal kurz vorstellen. Ihr könnt mich gerne Eisi nennen und ich komme vom Bodensee, 30 Jahre. Ich bin kein Profi in Sachen Hi-Fi, bin aber auf der Suche nach mehr Sachkunde und würde einfach gerne die Geräte verstehen, die ich mich über die Jahre angeschafft habe. Ich höre leidenschaftlich gerne Platten und hab an meinem Receiver, außer dem Plattenspieler nur zwei weitere Klinken Anschlüsse um ggf. ein Smartphone oder einen I Pod anzuschließen und ein Kassettendeck.
Zu meinem Set Up gehören also ein : Denon AVR 3802 Receiver,
Technics SL-D3, mit einem Ortofon Silver System mit
entsprechender Pro Nadel, ein Reloop Stanton
500 System, mit D5100 Al -II Nadel und das
Technics System mit ATN- 71 Nadel
Pioneer CT- W530R und angeschlossen sind
Elac Coo,l (zwei von insgesamt 7. St) und
JBL Control 2,4 G Lautsprecher (die im gleichen großen Wohnraum
stehen, jedoch auf der anderen Seite , über der Küche in ca. 12m
Diagonale zur Anlage)

Mich würde interessieren wie ihr diese Geräte beurteilt und einschätzt. Ich würde gerne an den Plattenspieler eine neue Nadel oder ggf. auch ein neues System anbringen. Bin jedoch total überfordert, wenn ich mich versuche Einzulesen. Ich bin mir noch immer unklar, ob man z.B. an eine Concorde Gold Nadel, an ein Silver System anbringen kann, oder ob das einfach keinen Sinn macht. Also im Prinzip versteh ich nicht, wie verschiedene Bauteile miteinander Harmonieren oder man aufeinander abstimmen kann. Ansonsten bin ich mit den Lautsprechern zufrieden und mit dem Denon Receiver, mit seinen Möglichkeiten überfordert. Ich würde mir wünschen, mit dem Tapedeck, in Zukunft ein paar Platten überspielen zu können. Ihr könnt mich gerne aufklären, falls ich etwas falsch beschrieben/betitelt habe.

Über euere Antworten und eine rege Resonanz würde ich mich wirklich sehr freuen. Ich bin leider kein Techniker geworden, jedoch sehr interessiert und würde meine Skills gerne erweitern. Schon mein Schulpraktikum, hab ich bei einem TV und Fernsehtechniker absolviert. Leider gab es dafür keine erreichbaren Berufsschulen und der Betrieb hat nicht ausgebildet. Gerne würde ich das interesse pflegen und zumindest meine Geräte verstehen.

Viele Grüße

Eisi

[Beitrag von EisiEis am 13. Okt 2019, 01:41 bearbeitet]

höanix
Inventar

#2 erstellt: 13. Okt 2019, 23:42

Moin und willkommen im Forum

EisiEis (Beitrag #1) schrieb:

Ich bin mir noch immer unklar, ob man z.B. an eine Concorde Gold Nadel, an ein Silver System anbringen kann, oder ob das einfach keinen Sinn macht.

Machen kann man das ohne Probleme, es kommt darauf an was Du erreichen möchtest.

Das Silver hat eine konische Nadel und das Gold eine elliptische, die Abtastung ist also etwas besser.
Soll die Abtastung noch besser werden nimmt man eine Nadel 30 oder sogar eine Nadel 40 der OM-Systeme.
Allerdings kannst nur Du sagen ob Dir der Klanggewinn die Mehrkosten wert ist.

Es kommt auch darauf an ob die Schallplatten sauber sind, bei einer scharfen Nadel treten sonst mehr Störgeräusche auf.

Die AT71 und 91 sind die günstigsten im Moment verfügbaren Tonabnehmer und dementsprechend auch in der Qualität.
Momentan ist die kostengünstigste Möglich für eine Aufrüstung auf eine scharfe Nadel das

AT-VM95ML.
Allerdings wird der Phonoeingang des Denon von den Anschlußwerten nicht besonders gut damit harmonieren.

Gruß Jörg

[Beitrag von höanix am 13. Okt 2019, 23:43 bearbeitet]

EisiEis
Neuling

#3 erstellt: 14. Okt 2019, 21:37

Hey Jörg, vielen Dank für deine Antwort !!! sehr hilfreich.

Weißt du vielleicht auch, welches System mit meinem Denon gut harmonieren würde. Und kannst du mir sagen, was man unter "gut harmonieren" versteht ? Ich versteh nicht ganz wie die Komponenten zusammen wirken.

Bin ich gut beraten, wenn ich für mein bestehendes System eine elliptische Nadel suche, um dann eine lange Lebensdauer zu erwarten ?

Kann ich grundsätzlich alle Nadeln an meine Systeme hängen oder wie finde ich heraus, welches System mit welcher Nadel, an welcher Anlage gut zusammen spielt !?

Viele Grüße

höanix
Inventar

#4 erstellt: 14. Okt 2019, 23:25

Moin

Ganz kurz:
Der Tonabnehmer bildet mit den Kapazitäten der Verkabelung des Plattenspielers und des Phonovorverstärkers einen Schwingkreis.
Wenn die Kapazitäten passen erreicht man nach der RIAA-Entzerrung einen halbwegs geraden Frequenzgang.
Passen sie nicht wird der Frequenzgang verbogen und es kommt zu einer Anhebung / Absenkung in einem Frequenzbereich.
Es sind also fehlende / betonte Bässe, schrille Höhen und so was in der Art möglich.
Wie sehr das auffällt / stört ist bei jedem Hörer unterschiedlich und kommt auch darauf an wie hoch die Fehlanpassung ist.
Die empfohlene Abschlußkapazität wird für jeden Tonabnehmer vom Hersteller im mitgelieferten Beiblatt genannt.

Alles klar?

Denon 3802 - etwa 440 p(ico)F(arad),
Technics SL-D3 - etwa 160 pF,
macht zusammen geschätzte 600 pF Kapazität.

Ortofon Concorde (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) gewünscht: 400-600 pF
Stanton 500 - gewünscht 275 pF
Die ATN71 ist von Audio Technica die wollen meistens max. 200-250 pF

Also wäre das Concorde von den elektrischen Werten das Passendste, aber:
Das Concorde Silver, das ATN71 und (normalerweise) die Stanton mit einem A hinter Nummer haben einen sphärischen (konischen) Schliff.
Also was die Verrundung der Spitze angeht die dicksten möglichen Dinger, da fällt eine Fehlanpassung nicht so sehr auf.

Je schärfer der Schliff umso mehr Details kratzt der Tonabnehmer aus der Rille, also fällt es dann auch mehr auf.
Am besten mal im Bereich Analogtechnik/Plattenspieler stöbern und die Suchfunktion nutzen, das bringt eine Menge Informationen.

Auch was die Lebensdauer der Nadeln betrifft gibt es verschiedene Ansichten, allerdings kann man sagen: Je schärfer um so länger halten sie.
Gruß Jörg

EisiEis
Neuling

#5 erstellt: 15. Okt 2019, 12:41

Hey Jörg, vielen herzlichen Dank. Ich kann es ungefähr besser verstehen und kann besser und gezielter recherchieren.

Ich tendiere nun dazu: ich kauf mir für das Concord System eine neue Nadel. Am besten eine passende Pro Silver. Oder kann ich etwas bezwecken, wenn ich z.B. eine Gold anhänge. Derweil werde ich schauen ob ich für die mitgelieferte Technics Headshell eine passende Nadel finde. Da meine bevorzugte Musikrichtung, nicht immer viel Wert auf Audiophile Tonaufnahmen legte, werde ich mir eine Elliptische Nadel suchen welche die erwünschten pF Werte erfüllt , die jedoch nicht zu tief schneidet um "Störgeräusche" nicht hervorzuheben. !?!?

Mein größtes Problem seit Wochen ist, dass mein SL-D3, meiner Einschätzung nach, nicht die Geschwindigkeit einhält und ich bei fast jeder neuen Abspielung das Pitch adj. neu einstellen muss. Ich hab schon Stunden davor verbracht und das Stroboskop beobachtet. Ich stelle fest, dass tatsächlich nicht über die gesamte Dauer die Geschwindigkeit gleichmäßig läuft. Zuletzt hatte ich den Eindruck, dass es zur Mitte hin, leicht schneller wurde. Ich hab schon alles probiert, was mir eingefallen ist - mit der Wasserwaage ausgemessen, Anti Skate neu eingestellt, mein Gewicht ist vom alten Reloop und das neue vom SL-D3 müsste in den nächsten Tagen eintreffen. Ich hab das Concord bei 2,4 g eingestellt. Jetzt dachte ich eben, vllt liegt es am System oder der Nadel die nicht gleichmäßig läuft.

viele Grüße

Eisi

Markus

[Beitrag von EisiEis am 15. Okt 2019, 13:46 bearbeitet]

höanix
Inventar

#6 erstellt: 15. Okt 2019, 13:18

Moin

Den Pitchregler bei ausgeschaltetem Plattenspieler mindestens 30-40 mal von Anschlag zu Anschlag bewegen.
Sollte das nicht ausreichen muß er mit Teslanol T6 oder ähnlichem gereinigt werden.

Der Generator des Tonabnehmers ist das Wichtige was den Abschluß erforderlich macht, das Concorde (das ist der Generator) kann dran bleiben.
Mit einer elliptischen Nadel (Gold) hat man eine etwas bessere Abtastung und meistens eine geringere Auflagekraft.
Für normalen Rock und Pop reicht so eine Nadel vollkommen aus, dafür ist die Musik früher auch produziert worden.
Nur für besondere Sachen, z.B. Klassik mit großem Orchester und ähnlich anspruchsvolles, lohnt eine bessere Nadel.
Aber das ist Ansichtssache, es gibt auch genügend User hier die sagen: Eine bessere Nadel lohnt immer!

Gruß Jörg

[Beitrag von höanix am 15. Okt 2019, 13:41 bearbeitet]

EisiEis
Neuling

#7 erstellt: 15. Okt 2019, 14:00

Ey Jörg, du bist echt Klasse !!!

Um das Teslanol T6 Spray anzuwenden, spritz ich dafür einfach oben hinein in den Regler, oder muss ich dafür das Gerät öffnen. Ich würde an dieser Stelle auch gerne mal den Motor neu Schmieren, wenn das möglich ist.

Dann investiere ich mal in eine gute elliptische Nadel für das Concorde und eine Flasche Teslanol T6.

Ist es normal das, dass Stroboskop nicht immer 100% gleichmäßig läuft oder kann das noch andere Fehlerquellen haben.

Vielen Dank nochmals !

Gruß Eisi

höanix
Inventar

#8 erstellt: 15. Okt 2019, 15:23

So ein SL-D3 ist mittlerweile über 30 Jahre alt da ist etwas Pflege schon angebracht.
Mit der Zeit setzt sich in den Potis Staub ab und verschlechtert den Kontakt, wenn der Widerstand schwankt ändert sich auch die Drehzahl.
Das verursacht auch meistens das Kratzen der Lautstärkeregler an den Verstärkern.
Wie die Potis und das Lager des SL-D3 aufgebaut ist weiß ich nicht, ich habe nur einen SL-1700, SL-1910 und SL-3310.

Da hilft die Suchfunktion im Bereich Plattenspieler bestimmt weiter.

Gruß Jörg

PS:
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