Auch hier...

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Stammgast
#1 erstellt: 15. Feb 2003, 18:26
Hi!

Nett, dass man sich mal kennen lernt!
Als Nicht-IT Mensch bin ich hier wohl die Ausnahme, der Rest passt wahrscheinlich gut in das Raster. Aber hübsch der Reihe nach...

Meine Konsumenten Karriere startete vor mehr als 25 Jahren, (ich bin 37) alles begann mit einem Philips Kasetten Recorder und einem Mono Radio von Telefunken. Damit war natürlich kein Blumentopf zu gewinnen... Mein Kumpel hatte dann von seinen Eltern zur Konfirmation die erste richtig fette Anlage bekommen, mit ASC Spulentonband, Sansui Verstärker und Magnat Boxen. Dumm war, dass seine Eltern eine Firma hatten (und Kohle satt...), meine nicht. Eine "Anlage" war zu dieser Zeit das Statussymbol schlechthin, je grösser um so besser. In meinen Kreisen sogar wichtiger als die Marke des Mofas (Kreidler oder Zündapp?) Diese Schmach konnte ich nicht auf mir sitzen lassen!
Also ab zum Arbeitseinsatz: In den Sommerferien 4 Wochen Dichtungen in Aluminiumfenster gefriemelt und ab in die Metro- für 1000 Mark gab es einen Mini Turm von MBO und 2 Brüllwürfel dazu! Die Frucht meiner Arbeit war jedoch von zweifelhafter Qualität, obschon der Test in der "Funkschau" (gegen einen Rotel Receiver!) mehr versprochen hatte... Erste, prägende Erfahrungen mit der Fachpresse... In den folgenden Jahren sah es in meinem Zimmer zeitweise aus wie in einem Hifi Laden (Die es damals noch zahlreich gab), kein Verstärker, keine Box die ich nicht antesten musste.
Berufsausbildungsbegleitend (Kommunikationselektroniker) sowie studienbegleitend (Elektrotechnik)
folgte eine Boxenselbstbauphase, ein Kumpel war Schreiner, der Intertechnik und der Seas Katalog waren meine Bibel!

Mittlerweile hat sich der Tatendrang ein wenig gelegt, heute will ich einfach nur in Ruhe Musik hören. Beruflich leite ich den Vertrieb und das Marketing in einem mittelständischen Unternehmen, befasse mich also damit, den Leuten möglichst viele von unseren Produkten zu verkaufen. Ich habe beruflich mit Elektronik, aber nicht mit Unterhaltungselektronik zu tun.
Aus einem professionellen Blickwinkel betrachtet ist die heutige Hifi Szene ein todkranker Markt. Was früher Freizeitbeschäftigung und Hobby für viele war ist heute vom PC und Internet verdrängt worden. Die Leute sitzen in Ihrer Freizeit lieber vor dem Rechner (was mache ich eigentlich gerade?) Es gibt keine Neuentwicklungen und echte technische Fortschritte mehr. Den letzten Impuls gab es durch die Einführung der CD, vielleicht wird die DVD noch was reissen, jedoch bleibt bei einem durchschnittlichem Gerätepreis von um die 200 EUR nichts in der Kasse. Das Thema Mehrkanal wird im Media Markt auf dem Wühltisch abgefeiert, Korea Receiver plus 5 Bose Brüllwürfel plus BassBumsKiste für 499 Euro. Die Kohle verdient man dann eben an der Software und am Zubehör.
Durch die kaum noch vorhandene Innovation und die immer bessere Qualität auch günstiger Geräte (heute halten die fast alle ewig) besteht kaum Bedarf für Ersatzanschaffungen
In der Folge degeneriert der Markt zwischen ich-bin-doch-nicht-blöd und Esoterik Spinner Hai Ent.
Kann sich noch jemand dran erinnern, dass es in den achzigern fast überall Boxen Selbstbau Läden gab? Oder mindestens 5 Hifi Läden in jeder grösseren Stadt?
Spiegelbild dieses Marktes sind die Blättchen der Fachpresse (hab ich bis vor etwa 8 Jahren alle gelesen, dann wurde es irgendwann zu blöd). Aber das sparen wir uns an dieser Stelle.

Statt Heftchenlesen informiere ich mich seit einiger Zeit hier und in anderen Foren und bin Leuten wie AR, Malte, etc. überaus dankbar für viele hilfreiche Informationen. Neugierig geworden habe ich mir vor 1,5 Jahren mal beim Studioausstatter ein paar aktive Monitore angehört, war spontan begeistert und habe meinen dann rasch folgenden Kauf noch niemals bereut. Alles, was ich vorher an meiner Anlage getauscht, getunt (ja, auch ich habe mal an Kabelklang geglaubt!) geändert etc. habe, hat nicht im Ansatz zu einer so dramatisch besseren Widergabe zu tun. Und zwar nicht, weil da Studio draufsteht oder aktiv drin ist, sondern wegen der konsequent an der Anwendung orientierten Konstruktion. Nebenher kann man noch eine Menge Geld sparen... Nur was die Wirkung als Statussymbol betrifft, ist ein Typenschild von B&W oder sogar von Bose natürlich besser.
Dann sollte man die Musik aber auslassen.

Meine nächsten Anschaffungen werden ein Beamer, ein 5.1 Vorverstärker und noch drei weitere Monitore sein. Das wird allerdings finanziell ziemlich heftig werden, hat also noch bis zum Herbst Zeit.
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