40 Jahre HiFi

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Jugel
Inventar
#1 erstellt: 19. Okt 2007, 11:33
Guten Tag,

als neues Mitglied in diesem Forum will ich mich erst einmal vorstellen.
Seit nunmehr vierzig Jahren beschäftige ich mich - mehr oder weniger intensiv, je nach den aktuellen Lebensumständen - mit dem Thema HiFi. 1950 geboren bekam eine "gute" Musikwidergabe schon Ende der sechziger Jahre einen hohen Stellenwert. Angefangen hatte alles aber schon ein paar Jahre vorher mit einem Dual-Pattenwechsler - leider sind mir die ganauen Typennbezeichnungen der verschiedensten Geräte, die ich im Laue der Jarzehnte im Einsatz hatte, nur noch in Ausnahmefällen erinnerlich - so einer Kiste mit Treibrad-Antrieb und Lautsprecher im (abnehmbaren) Deckel.
So etwas wie HiFI begann eines Weihnachtens mit einem Telefunken-Stereo-Receiver; ich glaube, das Gerät war seiner Zeit so mit das Beste was der Markt hergab. Leider hatten die Schenker (Eltern) nicht bedacht, dass man zu einem Receiver auch Boxen benötigt. Und so stand ich da und musste die/den Lautsprecher des Plattenspielers verwenden. Da mein Plattenspieler aber nur mit einem Lautsprecher ausgestattet war, konnte ich nur in den Zeiten Musik hören, zu denen mir meine jüngere Schwester von ihrem Plattenspieler die zweite Box ausgeliehen hat. In der Rückschau glaube ich, dass das arme Kind in diesem Jahr nicht viel Musik gehört haben kann... Jedenfalls gab´s ein Jahr später - wieder zu Weihnachten - dann auch Boxen zum Receiver, und zwar wunderschöne Einweg-Speaker von Braun. Mein Gück war aber immer noch nicht vollkommen, denn mein Plattenspieler konnte nur Mono; der der Schwester war aber stereo-tauglich...
Den nächsten Schritt nach vorn war dann - Anfang der siebziger Jahre, nach Abitur und Lehre - ein Tonbandgerät der Marke Akai (Vierspur, Auto-Reverse, und und und). Edel anzuschauen und unglaublch massiv. Das Teil läuft heute noch bei einem Freund, auch wenn es mittlerweile grauenerregend klingt... ich glaube der Tonkopf ist "durch".)
Mit HiFi war dann - es gibt ja auch noch andere schöne Dinge im Leben, z.B. ein Kind - erst einmal für ein paar Jahre Schluss.
Aber Mitte der Siebziger ging es weiter: Mit einem Rotel-Verstärker (ich glaube mit 2x25 Watt), einem Micro-Plattenspieler (mit Magnetsystem!) und zwei Boxen (den Hersteller/die Marke habe ich vergessen) war ich eine ganze Weile äußerst zufrieden. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Schallplatten auf dem Dual-"Hobel" arg gelitten hatten, was dazu führte, dass ich die meisten Schallplatten noch einmal gekauft habe - und dann natürlich wie meinen Augafel gehütet habe.
Ergänzt wurde das Ganze dann irgendann um einen Denon-Tuner. Im siebten HiFI-Himmel wähnte ich mich, als die Anlage mit einem Kassettendeck (Nakamichi 500(?) erweitert wurde. Leider dauerte das Glück nicht allzu lange, denn im Zuge "der Trennung" entschwand der heißgeliebte Nakamichi (mitsamt den etwa 250 sorgfäligst bespielten und beschrifteten Kassetten).
Aber wie heißt es: Ein Niederschlag ist okay, man muss nur wieder aufstehen. So kam dann ein neuer Nakamichi (Typ 481) ins Haus. Und da ich in dieser Phase viel Zeit zum Musikhören hatte, wurde auch drumherum stetig und beharrlich aufgerüstet. 2 JBL L150 Standboxen (ca. ein Meter hoch, knap 40 cm breit, 2 30-cm-Tieftöner, knapp ein Zentner das Stück), ein Thorens TD 126 Mk II mit diversen Systemen (u.a. ein Ortofon Concorde, sah absolut scharf aus), ein Yamaha A960II (2 x ca. 100 W) und ein zweiter Nakamichi (der 481 hatte "die Grätsche gemacht" und taugte nur noch zum Umspulen) machten das Glück vollkommen, bis...
Ja, bis die CD auf den Markt kam. Für mich war es keine Frage wo die Zukunft liegt. Endlich weg von dem Verschleißgut Schallplatte (M.E. kann man machen was man will, aber häufiger als ca. 10 mal kann man eine Schallplatte nicht abspielen ohne dass sich Knistern etc. einstellt) und dem lästigen Kassetten-Gefummel. Im Frühjahr 1984 fielen endlich die Preise für CD-Spieler und ich kam mit meinem 1000-Mark-Limit zu einem solchen Wundergerät; es war ein Siemens, der genau drei Tage nach Ablauf der Garantie seinen Geist aufgab. (Zum Glück war Siemens halbwegs kulant.) Bald waren die (mittlerweile ca. 400) LPs, der geliebe Thorens, der übrigens heute noch bei meinem Buder anstandslos seinen Dienst verrichtet aus dem Haus. Mit dem Wachsen der CD-Sammlung waren dann auch die Nakamichis mit den (mittlerweile ca. 400) Kassetten entbehrlich.
Übrigens, in dieser Phase war die Anlage in einem "ausgehöhlten" alterhrwürdigem Klavier untergebacht. (Die Geräte standen auf Regalbrettern, die - bombenfest - an die Wand gedübelt waren und das Klavier-Gerippe wurde davorgeschoben); die Bedienung der Geräte erfolgte durch "Türen" in der Klavie-Front. Wären die Boxen nicht gewesen, hätte niemand etwas von einer HiFi-Anlage geahnt. (Hinweis: Optimaler WAF!)
Im Lauf der Jahre habe ich so manchen CD-Sieler (Philips, Pioneer, einige Sonys, Luxmann) verschlissen und die Anzahl der CDs ist mittlerweile vierstellig. Daneben habe ich unterwegs an einigen tragbaren CD-Spielern (Sony, Panasonic, Toshiba) viel Freude gehabt. Noch ein Nebenaspekt: Da mich bei "Ernster" Musik immer schon die schallplattenbedingten Abnutzunserscheinungen genervt hatten, begann ich erst mit dem Medium CD eine "Klassik"-Sammlung aufzubauen...
Aber: Das Leben geht weiter... (Frauen kommen und gehen - leider). Also ändern sich auch die Lebens/Wohn-Umstände. Irgendwann musste, nein: wollte!, ich mich von den JBL-"Kindersärgen" trennen. Als Ersatz kam eine Canton-Subwoofer-Kombination (Plus C, PlusS (?) ins Haus; der Yamaha war zwichenzeitlich durch einen - gleichwertigen - Denon-Verstärker ersetzt worden.
Dass das mit dem WAF relativ ist, wurde mir schnell klar, als ich mich kaum mit dem vollzogenen "Rückschritt" abgefunden hatte und plözlich wieder alein lebte/leben musste. Und trotzdem: Man muss nur das Beste daraus machen! Jedenfalls war ich jetzt in der Lage, bei einem sehr guten Angebot zuzuschlagen: Zwei Backes & Müller (BM 6), direkt - ohne Vorveschärker - angetrieben von einem CD-Spieler mit regelbarem Ausgang stellen bis heute den "höchsten" Stand meines HiFi-Lebens dar. (Bis auf Jimi Hendrix, der über diese Boxen grausam tönt - weiß eigentlich jemand, warum das so ist/war?)
Musikmäßig war ich also glücklich mit meinen zwei Anlagen; die eine (B&M etc.) fürs konzentrierte Hören, die andere (Canton-Subwoofer-Satelitten etc.) am PC-Arbeitsplatz ließen keine Wünsche offen.
Aber - siehe oben - das Leben geht weiter. Neue Partnerschaft bedeutete konkret auch neue HiFi-Ausrichtung. Lange Rede kurzer Sinn: Am Ende dieser Beziehng stand ich HIFimäßig da wie "das Kind beim Deck": Nicht das die mir verbliebene Anlage garnichts getaugt hätte, aber mittlerweile hatte ich ja Ansrüche entwickelt. Außerdem war die Welt im neuen Jahrtausendangekommen. Und so habe ich mich beim "Wiederaufbau" für eine Surround-Anlage entschieden, d.h. es sind ja zwei Anlagen: Angefangen hat es - nicht zuletzt aus Platz- und Geldgründen, eine Trennung kostet Geld - mit einer Zusamenstellung aus Sony STR-DB 780, Pioneer DV 565A und Canton 2xPlus XL, 2xPlus X, AV 700 nebst AS 22SC, die aktuell den PC-Arbeitsplatz beschallt. Die "Hauptanlage" besteht zur Zeit aus einem Marantz SR 6200, einem Denon DVD 1920 sowie Canton Lautspechern (2 x Ergo 1002, 2 x Ergo 902, Ergo 502 und AS 22SC). Außerdem betreibe ich unterwegs mittlerweile iPods (mit gescheiten Kopfhören - iGrado und bzw. oder AKG K26P). Damit bin ich weitestgehend zufrieden. Trotzdem plane ich die Anschaffung eines "fetteren" AV-Receivers, von der ich mir eine bessere Stereo-Wiedergabe verspreche; denn, auch wenn ich bekennender Surround-Anhänger (SACD, DVD-A) bin, scheint das Tontäger-Angebot wieder eine stärkere Hinwendung zur Stereo-Wiedergabe erforderlich zu machen. Und in Hinblick auf die erwartete weitere Entwicklung wird über kurz oder lang wohl auch der DVD-Spieler durch ein HDMI-1.3-fähges Gerät ersetzt - obwohl der "Hauptzweck" dieser Entwicklung, nämlich die Bildübertregung, für mich sekundär ist. (Mit meiner Sony-Röhre KV 29FX und dem Sat-Festplaten-Receiver Humax PDR9700 bin ich (noch) zufrieden.)
So, das war´s fürs Erste, jetzt freue ich mich schon wieder aufs konzentrierte Musikhören.
Ein HiFi-Gruß aus Wiesbaden sendet
Jugel
Dorschde
Neuling
#2 erstellt: 30. Okt 2007, 13:02
Hallo Jugel,

ein sehr schöne Vorstellung von Dir! Meine Laufbahn sieht übrigens ganz genauso aus, mit allem drum und dran. Nur bin ich grade auf dem Backes und Müller Stand, meine Kappa 9.2 (ebenfalls Särge) hat auch die Trennung auf dem Gewissen.
Viel Spaß hier im Forum und bei der Fortsetzung der unendlichen Geschichte ;-))
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