Analog-Audiokassetten digitalisieren

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EGruber1
Neuling
#1 erstellt: 11. Jan 2018, 17:52
Hallo an alle,

ich möchte nun endlich mal einen Anlauf unternehmen und meine alten Audiocassetten digitalisieren. Ich habe an sich ein sehr gutes Nakamichi-Tapedeck, weiß aber nicht so recht, wie ich das AD-Wandeln bewerkstelligen soll. Über die PC-Soundkarte möchte ich es eher nicht machen, ich möchte schon möglichst viel Qualität rausholen. Die Kassetten sind zwar einige Jahrzehnte alt, wurden damals aber mit einem sehr guten Sony-Tapedeck bespielt. Das meiste ist auf CrO2-Bändern mit DolbyB.
Gibt es irgendwelche Tipps, wie ich das am besten bewerkstelligen könnte?

schon mal danke im Voraus!

EGruber1
Slatibartfass
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2018, 15:46
Für die digitalisierung von Audio-Cassetten (auch CrO2-Bänder mit DolbyB) sollte der interne Analog-Digital-Wandler der PC-Soundkarte völlig ausreichen mit Luft nach oben. Ein besserer Analog-Digital-Wandler kann aus einem Audiosignal nicht mehr raus holen als drin steckt, und ist für ein hoch qualitatives Ergebnis auch auf eine hoch qualitatives Eingangs-Signal angewiesen.

Slati
Mc.Fisch
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jan 2018, 20:30
Hallo,

schau mal hier rein: https://de.allyouneed.com/magazin/musikkassetten-digitalisieren/

Eventuell mal prüfen ob man seine Lieblingsstücke nicht im Internet findet.....
cr
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2018, 22:44
Alten CD-Rekorder kaufen. Bekommt man günstig
Oder SD-Card-Rekorder, einige wenige 100 Euro, wenns dir das wert ist (findest du bei Thomann.de).
Große Anforderungen stellt ja die systemimmanent miese Qualität von MusiCassetten nicht gerade
EGruber1
Neuling
#5 erstellt: 15. Jan 2018, 17:29
Hallo,

erst mal recht herzlichen Dank für alle Antworten. Habe jetzt erste Versuche mit Audacity und interner Soundkarte gemacht und mir scheint, das reicht wirklich völlig. Rein vom Hören her merke ich keinen Unterschied zwischen Original und digitalisierter Version.
Jetzt hätte ich noch eine Frage dazu: V.a. die ganz alten Kassetten klingen doch manchmal etwas dumpf. Jetzt habe ich schon ein bisschen mit dem Equalizer von Audacity herumgespielt. Wenn man die Höhen anhebt, hört sich das gleich viel besser an. Meine Frage: gibts da Empfehlungen, ab welcher Frequenz und in welchem Ausmaß ich anheben soll? Das, was ich bis jetzt gefunden habe, war eher allgemeiner Natur, z.B. nicht mehr als 6 db.... Wie gesagt, es geht um Audio-Cassetten, die alle mit Dolby B aufgenommen wurden.

viele Grüße

EGruber1
cr
Inventar
#6 erstellt: 15. Jan 2018, 18:42
Ich würde empfehlen, am Tapdeck den Azimut zu korrigieren, denn der ist die Ursache für den dumpfen Klang
EGruber1
Neuling
#7 erstellt: 16. Jan 2018, 13:25
Hallo,

danke für die Antwort. Habe mir jetzt mal den Kopfträger angeschaut. Da sind unterhalb der Köpfe Stellschrauben, ich hab aber keine Ahnung, welche für den Azimut zuständig ist. Eine Internet-Suche hat bis jetzt auch nix brauchbares zu Tage gefördert (ist ein Nakamichi DR-10). Außerdem denke ich, muss man da ja sehr vorsichig sein, sonst ist der Klang nachher vielleicht noch viel schlechter. Gibts irgend eine Idee, welche Schraube das sein könnte?

Nakamichi DR10

viele Grüße
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 17. Jan 2018, 03:07
Verstelle daran bloß nichts!
Hat dieses NAK nicht schon eine automatische Azimuth-Korrektur Lese dazu mal die BDA, denn einige NAK's hatten das.

Ansonsten würde ich mir zum "Verkurbeln" ein anderes Deck besorgen, denn schon recht gute Decks kann man tatsächlich schon ab 10€ bekommen.

Sind die Köpfe auch mal gereinigt worden?
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 18. Jan 2018, 10:26
Ja, sehe ich auch so.
Da hat einer ein Nakamichi ... und dann solche Tipps?

A/D Converter:
Wenn Du wirklich hochwertige und einmalige Aufnahmen von Kassette digitalisieren willst, dann lohnt sich evtl. ein professioneller AD-Converter als externes Gerät (Kostet ein paar hundert Euro oder mehr). Bessere Soundkarten als PCI Boards kommen da nur in die Nähe. On-board ICs des Motherboard sind nur selten wirklich gut, u.a. weil sie stärker den (digitalen) Störsignalen ausgesetzt sind.

Dumpfer Klang:
Kann an mehreren Dingen liegen:
- verschmutzter Tonkopf (sanft reinigen)
- magnetisierter Tonkopf (entmagnetisieren)
- Dolby-B / Dolby-C Schalter falsch eingestellt
- Azimuteinstellung des Tonkopfes
- gealterte Bauteile im Widergabeverstärker des Tonkopfes
- schlechte Kabel zwischen Tapedeck und Verstärker

"Rein vom Hören her merke ich keinen Unterschied":
Das hängt ja immer von der momentanen Wiedergabekette ab.


[Beitrag von Poetry2me am 18. Jan 2018, 10:28 bearbeitet]
Slatibartfass
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2018, 12:36

Poetry2me (Beitrag #9) schrieb:

A/D Converter:
Wenn Du wirklich hochwertige und einmalige Aufnahmen von Kassette digitalisieren willst, dann lohnt sich evtl. ein professioneller AD-Converter als externes Gerät (Kostet ein paar hundert Euro oder mehr).

Auch ein professioneller AD-Converter erreicht maximal die Qualität, die ihm analog zugespielt wird. Und wenn diese auf der Kassette bereits dumpf ist, wird der professionelle AD-Converter diese Dumpfheit sehr exakt digital abbilden können.

In dem Fall alter Kassetten wird man um eine Nachbereitung nicht herum kommen, wenn man hier etwas mehr rausholen will.

Slati
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 19. Jan 2018, 01:00
Schon, aber es geht bei Qualität nicht nur um den Frequenzgang in den Höhen.
Slatibartfass
Inventar
#12 erstellt: 19. Jan 2018, 12:45
Das ist richtig. Aber auch bei anderen Klangeigenschaften werden die Möglichkeiten des AD-Converter durch die analoge Signalqualität begrenzt.

Slati
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 19. Jan 2018, 21:13
Die AD-Wandlung fügt zusätzliche Verzerrungen und Artefakte hinzu. Diese sind hörbar, auch wenn das gelegentlich anders diskutiert wird.
Wer seine analogen Aufnahmen optimal wandeln will, der wird also eine hochwertige AD-Wandlung anstreben.
cr
Inventar
#14 erstellt: 19. Jan 2018, 23:21
Schon die seinerzeitigen DAT-Wandler 48/16 waren so gut, dass die Audiocassette dagegen soweit abstinkt, dass man davon nichts merkt.
Nicht mal CDs, die ich wegen dem Kopierschutz neu wandeln mußte, klangen hörbar anders.
Und die heutigen Wandler, wie sie in Soundkarten von Steinberg, Tascam etc verwendet werden, sind noch ein gutes Stück besser. Der Wandler wird hier weder sein Problem lösen noch ein Problem per se darstellen

Aber du kannst ja sicher dafür belastbare Belege bringen (aber nicht vom Ich-hör-alles-Nachbarforum und auch nicht vom Toningenieur Bob Katz)


[Beitrag von cr am 19. Jan 2018, 23:24 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 20. Jan 2018, 10:58
Messtechnische Beweise? Dieses Fass mache ich hier nicht auf, sonst schlägt wieder die Besser-Messi-Guerilla* dieses Forums zu.

Nene, das ist wohl eher Dein Ressort als Moderator, den Scherbenhaufen solcher Diskussionsfäden immer wieder aufzuräumen. ;-)

Der Themenersteller muss mit meiner persönlichen, rein subjektiven Erfahrung vorlieb nehmen. Das "subjektiv" bestätige ich hiermit gerne, auch wenn es mMn implizit klar war, denn in meinem Beitrag befinden sich keine Messwerte.
Es bleibt jedem überlassen, diese hier geteilten Erfahrungswerte zu ignorieren. Nettiquette eben.
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 21. Jan 2018, 20:56
Hallo zusammen,

faszinierend finde ich in dem Zusammenhang, dass mp3 mit niedriger Bitrate (128kB/s) bei schlechtem/höhenarmen/verrauschten Material - wie z.B. von einer Cassette - deutlich mieser anzuhören,
als bei einwandfreiem Material.

Gruß
Bernhard
cr
Inventar
#17 erstellt: 21. Jan 2018, 21:11
Ist aber logisch erklärbar.
Weil die beschränkte Datenkapazität nun auch fürs Rauschen verschwendet werden muß
grautvOHRnix
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 24. Jan 2018, 17:33

Poetry2me (Beitrag #15) schrieb:
Messtechnische Beweise? Dieses Fass mache ich hier nicht auf, sonst schlägt wieder die Besser-Messi-Guerilla* dieses Forums zu.


...immerhin haben einige von denen mehr Fachwissen und Erfahrung als die "Kondensator-Hörer-Taliban" , die noch nie bessere Argumente
als das ewige " ja aber ich hör's doch" abgesetzt haben...Du zum Beispiel könntest gar keine entsprechenden Beweise liefern .
darkphan
Inventar
#19 erstellt: 26. Jan 2018, 18:25
@EGruber1:

Mein Tipp: Schalte Dolby-B beim Abspielen ab! Dann hast du zwar einen Höhenüberschuss, aber der kommt bei Rock- und Popmusik ganz angenehm rüber - außer, du hättest Dolby C verwendet, da lohnt sich das Anpassen mit nem EQ, weil es sonst zu laut rauscht. In jedem Fall würde ich die Anpassung ohne Dolby vornehmen, weil es einfacher ist, zu hellen Klang dunkler zu machen als umgekehrt.

Mich wundert auch, dass der Nakamichi keine Azimuth-Korrektur hat - die haben wohl auch einfacherere Maschinchen gebaut, oder vielleicht ist das Ding richtig alt. Das Problem bei Kassetten war und ist: Nur mit dem Deck, mit dem man aufgenommen hat, konnte man optimal wiedergeben. Bei anderen wirkten sich schon allerkleinste Winkel-Verschiebungen am Tonkopf unrühmlich aus. Es gab sogar Tape Decks (in meinem Fall von JVC), die ne andere Geschwindigkeit als die vorgeschriebenen 4,76 cm/sec verwendeten, so dass diese Aufnahmen auf anderen Geräten dann zu langsam abgespielt wurden.
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 26. Jan 2018, 18:32

Mich wundert auch, dass der Nakamichi keine Azimuth-Korrektur hat


Würde mich auch wundern, denn auf dem Bild sind doch eine Menge Zahnräder am Tonkopf verbaut....

Wenn er die Korrektur besitzt, stellt er sich auch autom. ein und mehr ist dann auch nicht aus der CC zu holen.
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