Klassik für den kl. Mann v. d. Str.

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 06. Mai 2009, 13:17
Hi folks!

Klassik ist ja klassischerweise eher etwas für die besseren Schichten.

Gibt es auch Empfehlungen für den kleinen Mann von der Straße, dem es an bildungsbürgerlichem Hintergrund mangelt?

(Achtung Verwechslungsgefahr: Ich frage nicht nach "Anfänger"-Klassik!)

BB
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 06. Mai 2009, 13:22
Hi,

ich finde die Frage eher schräg.

Grundsätzlich ist alles geeignet, was musikalisch gefällt. Die wenigsten Werke dürften sich rein über den Weg intellektueller Beschäftigung erschließen (zumindest gilt das für jede IMHO "gute" Musik).

Zum "bessere Schichten" Einwurf:
ob diese These soziologisch gesehen heute noch haltbar ist, da habe ich so meine Zweifel. Allerdings sind Zusammenhänge zwischen Bildung und Einkommen auf der einen, sowie Bildung und der Fähigkeit zur Rezeption "anspruchsvoller" Musik auf der anderen Seite, sicher nicht ganz von der Hand zu weisen.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 06. Mai 2009, 13:31 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#3 erstellt: 06. Mai 2009, 14:06
Hallo BB, Du hast ja Sorgen!

Dass das Hören von Klassik mit der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Schichten korreliert mag sogar stimmen. Aber das liegt dann nicht in der Musik selbst begründet, die ist für alle dar. Es liegt wohl eher daran, dass es in der einen "Schicht" zu den Distinktionsmerkmalen gehört, klassische Musik zu hören, während es in der anderen dazu gehört, gerade keine Klassik zu hören.

Dass musikalische Bildung unabdingbar ist, um Musik analysieren und analytisch hören zu können, liegt auf der Hand. Dafür gibt es halt Experten. Mein Arzt sieht auf meinem Röntgenbild irgendwie auch mehr als ich. Dennoch schaue ich mir das Röntgenbild an und erkenne in der Regel auch die Stelle, auf die es ankommt, den Riss im Knochen. Und dafür braucht es erst mal bloß Augen, ebenso wie es für's Musikhören bloß Ohren braucht.

Vielleicht meinst Du ja etwas wie "leicht zugängliche" Klassik? Also Klassik, die durch einen mitreißenden Rhythmus, eine süße Melodie oder schiere Ausdruckskraft überwältigt. Die aber dennoch bei wiederholtem Hören immer Neues und Feineres hinter dem "Effekt" entdecken lässt.

Um mal endlich konkret zu werden: Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, auch klassikfernen Musikfreunden Werke von Györgi Ligeti als Kostprobe anzubieten, z.B. sein Klavierkonzert. Das ist Musik, die es vermag, recht einfach und eingängig zu klingen und dabei spannend zu sein, die aber gar nicht so einfach ist. Die Musik kann unmittelbar fesseln, bietet aber auch langfristigeren Nährstoff.

Viele Grüße,
Mellus


[Beitrag von Mellus am 06. Mai 2009, 14:08 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#4 erstellt: 06. Mai 2009, 14:12
Hallo,

mit "bessere Schichten" meinst Du wahrscheinlich u.a. die Familien, die ihre Kinder zum Klavierunterricht schicken und wo in der Familie vielleicht mehr oder weniger eine gewisse Auseinandersetzung mit klassischer Musik erfolgt.
Das mag es öfter in "Akademiker" Familien geben.

Aber die klassische Musik lässt sich dahin gehend nicht aufteilen. In Werke für die Arbeiterklasse und die Bourgeoisie

Auch kenne ich nicht unbedingt Unterschiede in "Anfänger Klassik" und "Klassik für den kl. Mann".
Du meinst wahrscheinlich Werke die "schnell ins Ohr gehen", die im Prinzip der Tonalität harmonisch sind.

Ich höre Klassik auch mal so, mal so. Mal kaufe ich mir für ein Werk einen "Werkführer" und acker den durch, um "gebildeter" heranzugehen und mal ist das gleiche Werk reine Unterhaltungsmusik zum Bier.

Ich denke nicht, dass es da Gruppierungen in Sachen Vorbildung gibt. Bei einigen Werken mag es förderlich sein die Entstehung oder die dem Werk anhaftende Geschichte zu kennen.

Ich würde sagen, wenn Interesse besteht, einfach anfangen zu hören. Hier in den Threads gibt's genug Vorschläge.
ich habe das Buch Klassik für Dummies leider nicht, aber es wird oft empfohlen, weil es nichts voraussetzt.

edit: Wenn ich eine Empfehlung geben sollte: Dvorak's 9. Sinfonie, "Aus der neuen Welt". Sie war schon für viele das Tor zur Klassik. Kurze prägnante Themen, das Hauptthema findet man in jedem Satz wieder. Mal sehnsüchtig, mal dramatisch. Die Sinfonie kann wirklich jeder hören.


[Beitrag von Pilotcutter am 06. Mai 2009, 14:24 bearbeitet]
DJ_Bummbumm
Inventar
#5 erstellt: 06. Mai 2009, 14:29

Pilotcutter schrieb:
Du meinst wahrscheinlich Werke die "schnell ins Ohr gehen", die im Prinzip der Tonalität harmonisch sind.

Nein, es geht mir nicht um leichte Zugänglichkeit, sondern um bestehende Etikettierungen und Klassenschranken.

z.B. ist Charles Ives ein Komponist, dessen Werke nicht immer harmonisch sind, der aber nicht so sehr vom Bildungsbürgertum vereinnahmt worden ist (vielleicht zu kauzig für den Parnass), so dass er als Komponist für den kleinen Mann noch in Frage käme.

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 06. Mai 2009, 14:29 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 06. Mai 2009, 14:32
Der Massengeschmack innerhalb der Hörerschaft der Klassikfreunde dürfte mehrheitlich wiederum konservativ sein. Darum hört man Dvorak häufiger im Konzertsaal als bspw. Ives (oder gar Reimann) - so what.

Worauf willst Du hinaus?

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 06. Mai 2009, 14:32 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#7 erstellt: 06. Mai 2009, 14:33
Die klassische Musik hat den Aufstieg des Bürgertums und die weitgehende Ersetzung des Adels (und der Kirche) als der althergebrachten Eliten vorbereitet, begleitet und reflektiert.
z.B.
Händels Wende von der italienischen Oper zum (englischsprachigen) Oratorium
Mozarts Figaro und Don Giovanni als Reflektionen des Verhältnisses von Adel und Bürgertum zur Zeit der großen Revolution.
Die Emanzipation des bürgerlichen Singspiels zur deutschen Oper von Mozarts Entführung und Zauberflöte über Beethovens Fidelio zu Webers Freischütz.
Haydns späte Oratorien
Die Instrumentalmusik der Wiener Klassik, besonders aber Beethovens als Ausdruck bürgerlichen Selbstbewußtseins und revolutionären Geistes. (statt der adligen Kammer das öffentliche Konzert mit sinfonischen "Volksreden" - ist ein bißchen platt, aber ein wahrer Kern ist nicht abzustreiten)
usw.

Inwiefern ab der Wende vom 19. zum 20. Jhd. die seitdem eingesetzten gesellschaftlichen Entwicklungen sich ähnlich wiederspiegeln, ist wohl nicht so leicht zu beantworten.
Die Weill-Brecht-Kooperationen oder einige Werke von Schostakowitsch oder Eisler sind hier sicher zu nennen.

Und noch was explizit für Joe Sixpack:

Copland: Fanfare for the common man

auch andere seiner Werke scheinen sowohl an amerikanische Volksmusik anzuknüpfen wie auch auf populäre Wirkung zu zielen, etwa "Appalachian Spring" und "Rodeo"

JK jr.
Pilotcutter
Administrator
#8 erstellt: 06. Mai 2009, 14:42

Hüb' schrieb:
Worauf willst Du hinaus?

Der Frage muss ich mich anschließen, sorry.


DJ_Bummbumm schrieb:

z.B. ist Charles Ives ein Komponist, [...] der aber nicht so sehr vom Bildungsbürgertum vereinnahmt worden ist [...] dass er als Komponist für den kleinen Mann noch in Frage käme.


Du willst den Unterschied also?!
Gibt es Komponisten die aufgrund irgendeiner "Vereinnahmung des Bildungsbürgertums" für Dich zu hören nicht mehr in Frage kommen?

Suchst Du die Sinfonie von Max Mustermann für Lieschen Müller?


[Beitrag von Pilotcutter am 06. Mai 2009, 14:44 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#9 erstellt: 06. Mai 2009, 14:54
Wenn es auf die Nicht-Vereinnahmung durch das Bildungsbürgertum ankommt ist es doch recht einfach: Alles vor Bach und alles nach Mahler!

BB, Du scheinst eine bestimmte "Kleine-Mann-Theorie" zu haben. Vielleicht wären ein paar erklärende Worte dazu hilfreich.

Viele Grüße,
Mellus
DJ_Bummbumm
Inventar
#10 erstellt: 06. Mai 2009, 15:40

Mellus schrieb:
BB, Du scheinst eine bestimmte "Kleine-Mann-Theorie" zu haben. Vielleicht wären ein paar erklärende Worte dazu hilfreich.

Gerne.

Als "kleiner Mann" kann ich mir natürlich prinzipiell sämtliche Werke sämtlicher Komponisten anhören und mich daran erfreuen.

Dennoch gibt es seitens des Bildungsbürgertums Konventionen und ungeschriebene Gesetze, die nirgendwo explizit formuliert worden sind und dennoch als selbstverständlich erachtet werden (so selbstverständlich, dass es vielen gar nicht bewusst wird, dass es sich um Konventionen handelt).
Dem kleinen Mann von der Straße jedoch sind diese Konventionen nicht bekannt, er kann sie nicht nachschlagen und merkt immer nur, dass er sich irgendwo daneben benimmt, ohne den Finger darauf legen zu können.
Das gilt für viele Lebensbereiche, im besonderen Maße aber für solche, denen das Bildungsbürgertum besondere Bedeutung zumisst, wie z.B. der klassischen Musik.

Die Frage wäre also: wie vermeidet der kleine Mann von der Straße die Fettnäppchen, von denen er gar nicht weiß, dass es sie gibt?

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 06. Mai 2009, 15:42 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#11 erstellt: 06. Mai 2009, 15:42

Die Frage wäre also: wie vermeidet der kleine Mann von der Straße die Fettnäppchen, von denen er gar nicht weiß, dass es sie gibt?

In dem er sich bspw. im Konzert dem Rest der Zuhörerschaft konform benimmt?

Ich sehe da keine wirklichen Risiken.

Grüße
Frank
Peterb4008
Inventar
#12 erstellt: 06. Mai 2009, 15:57
Hey DJ_Bummbumm

Du könntest mal hier anfangen, eine
einführung in klassische Musik.

Schöne live performance

http://www.youtube.com/watch?v=D8gzeSlHtM4

Gruß

Peter
Pilotcutter
Administrator
#13 erstellt: 06. Mai 2009, 15:58

DJ_Bummbumm schrieb:
Das gilt für viele Lebensbereiche, im besonderen Maße aber für solche, denen das Bildungsbürgertum besondere Bedeutung zumisst, wie z.B. der klassischen Musik.

Ich weiß noch nicht ganz wohin die Reise geht. Bist Du jetzt im zwischenmenschlichen Bereich? Geht es um ein angemessenes gesellschaftliches Verhalten?


Die Frage wäre also: wie vermeidet der kleine Mann von der Straße die Fettnäppchen, von denen er gar nicht weiß, dass es sie gibt?


Das kann sich ja nur auf das Verhalten im zwischenmenschlichen Bereich beziehen; bei mir im Wohnzimmer gibt es zwischen Sofa und CD-Player keine Fettnäpfchen.

Hast Du bald einen wichtigen Konzerttermin?


[Beitrag von Pilotcutter am 06. Mai 2009, 18:00 bearbeitet]
kempi
Inventar
#14 erstellt: 06. Mai 2009, 16:11

DJ_Bummbumm schrieb:
gibt es seitens des Bildungsbürgertums Konventionen und ungeschriebene Gesetze, die nirgendwo explizit formuliert worden sind und dennoch als selbstverständlich erachtet werden ............. wie vermeidet der kleine Mann von der Straße die Fettnäppchen, von denen er gar nicht weiß, dass es sie gibt?



Die Konventionen, die Du dem Bildungsbürgertum -- Wer ist das eigentlich wirklich? -- unterstellst, haben imo nichts mit der klassischen Musik zu tun, sondern sind vielmehr Benimmregeln. Insofern ist Frank zuzustimmen:

Hüb' schrieb:
In dem er sich bspw. im Konzert dem Rest der Zuhörerschaft konform benimmt



Die Idee einer "klassischen Musik für den kleinen Mann" solltest Du vielleicht mit Oskar Lafontainchen bei einem Glas Barolo auf der Terasse seiner Villa diskutieren.


[Beitrag von kempi am 06. Mai 2009, 16:17 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#15 erstellt: 06. Mai 2009, 16:30
Jetzt erst sehe ich Deine Signatur.
Ich hoffe nicht, dass Du Dich zu den "kleinen Leuten" zählst und Dich von den "Konventionen der klassischen Musik" abschrecken lässt. Ich glaube, bei den Konventionen handelt es sich mehr um eine Kopfsache.

In unserem heutigen Pluralismus kannst Du bzgl der klassischen Musik rein gar nichts mehr falsch machen. Fettnäpchen gibt es dort nicht, es sei denn Du vermutest sie in Deinem engeren persönlichen Bereich.

ich besuche öfter Konzerte und höre hier und da Gesprächsfetzen meiner Sitznachbarn, die zeigen, dass sie keine Ahnung von dem Vorgetragenen haben.
Andersherum besuche ich - meiner Frau zuliebe - manchmal Grönemeyer Konzerte und benehme mich da - ihrer Meinung nach - nicht konform.


[Beitrag von Pilotcutter am 06. Mai 2009, 16:31 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#16 erstellt: 06. Mai 2009, 18:32

Pilotcutter schrieb:

Andersherum besuche ich - meiner Frau zuliebe - manchmal Grönemeyer Konzerte und benehme mich da - ihrer Meinung nach - nicht konform.


Inwiefern?

JK jr.
Martin2
Inventar
#17 erstellt: 06. Mai 2009, 18:49
Ökonomische Unterschiede in der Gesellschaft sind real, Klassengrenzen und Klassendünkel jeder Art sind jedoch reine Illusionen. Ich benutze den Ausdruck "kleiner Mann" auch gelegentlich, aber nie im Sinne eines Klassenbegriffs. Auch jemand aus dem Hochadel kann durchaus ein kleiner Mann sein, sogar ein sehr kleiner.

Deshalb ist diese ganze Diskussion einfach nur vollkommen sinnlos. Zumal der Klassikliebhaber von heute einfach ein Individualist ist, der seinen Neigungen folgt und dem via CD die ganze Welt der Klassik zur Verfügung steht.

Aber bitte, wenn nach meiner Meinung gefragt ist: Postboten sollten sich meiner Meinung nach unbedingt Beethovens 5. anhören. Wer im Bestattungswesen arbeitet, kommt meiner Meinung nach an Bruckners 8. einfach nicht vorbei. Streichquartette werden meiner Meinung nach nur von Mitgliedern des Hochadels wirklich verstanden, ein Proletarier sollte sich so etwas erst gar nicht anhören. Was dann die Frage nach klassischer Musik anbetrifft, die sich ein "kleiner Mann" anhören sollte, so muß ich leider sagen, daß sich ein kleiner Mann, der keine gutbürgerliche Musikerziehung genossen hat, am besten klassische Musik erst gar nicht anhören sollte, weil er damit gar nichts anfangen kann. Es tut mit leid, dies sagen zu müssen.

Gruß Martin
Klassikkonsument
Inventar
#18 erstellt: 06. Mai 2009, 21:32

Martin2 schrieb:
Ökonomische Unterschiede in der Gesellschaft sind real, Klassengrenzen und Klassendünkel jeder Art sind jedoch reine Illusionen. Ich benutze den Ausdruck "kleiner Mann" auch gelegentlich, aber nie im Sinne eines Klassenbegriffs.


Mit den Fettnäpfchen hat sich einiges getan in den letzten Jahrzehnten. Ich ziehe mich nie extra fein an, wenn ich in die Oper oder ins Konzert gehe. Aber darüber hat sich noch nie jemand beschwert. In früheren Zeiten wäre ich in Jeans wahrscheinlich gar nicht erst reingelassen worden.

Trotzdem gibt es diese Fettnäpfchen des Klassenstatus noch immer, vielleicht sind sie auch ein bisschen subtiler aufgestellt als früher. Beim reichen Hochadel eingeladen zu sein, stelle ich mir jedenfalls schon als anstrengende Herausforderung an.

Viele Grüße
Joachim49
Inventar
#19 erstellt: 06. Mai 2009, 23:31
Auch ich habe einige Probleme den Unterschied zwischen dem kleinen Mann und dem Bildungsbürger und die Relevanz für die klassische Musik zu verstehen. Mir scheint, dass es das Bildungsbürgertum kaum noch gibt. Die meisten Akademiker heute sind Fachidioten und die Zeiten dass ein Jurist oder ein Mediziner (etc.) sich einem bestimmten Kanon der 'Hochliteratur' oder der klassischen Musik verpflichtet fühlte, die sind lange vorbei. Und die Lage wird nicht besser (falls es schlimm ist, dass die Zeiten vorbei sind). Unter den heutigen Studenten wird man wohl kaum mehr als 1% finden, die die ganz grossen Schlager der Klassik (Beethovens 9te, Matthäuspassion, etc.) überhaupt einmal gehört haben. Und unter 10 Hochgebildeten (was immer das heissen soll; z.B. Leute mit Dr. oder gar Professorentiteln) wird man vielleicht 2 - 3 finden, mit denen man sinnvoll über klassische Musik reden kann. Die Chance bei Bildungsbürgern in Sachen klassischer Musik in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten ist also recht klein, da es den in Klassik bewanderten Bildungsbürger kaum noch gibt. Was man eher antrifft sind die Leute, die sich von den public relation Aktionen beinflussen lassen, und die dann zwar über Lang Lang oder Netrebko jubeln, aber nie Rubinstein gehört haben (auf CD) oder Janet Baker. Aber die Leute, die nur nachplappern was die Reklame ihnen vorsetzt, das sind nun nicht gerade Bildungsbürger (im positiven Sinn). Mag sein dass Karajan ein toller Musiker war, die meisten seiner begeisterten Anhänger, die verzückt seinen Namen riefen, waren ungebildet. Nicht weil sie Karajan schätzten, sondern weil sie die andern gar nicht erst kannten (Szell, Reiner, Fricsay etc.)Sie gingen in den Plattenladen und sagten 'mit Karajan' und taten so als ob es ein Zeichen hoher Kultiviertheit war. Sachen die Karajan gar nicht erst aufgenommen hatte, wollten sie sowieso nicht hören (Ives, Janacek, etc.). Ich glaube man kann vor allem dann ins Fettnäpfchen treten, wenn man so tut als ob man eine Ahnung hat (Ich hörte mal jemanden ganz verzückt von der 8. Englischen Suite Bachs reden - und er wollte mir einfach nicht glauben dass es derer nur 6 gibt. Ich finde es nicht schlimm, wenn jemand fälschlich glaubt, es gäbe 8 oder mehr, aber schlimm ist, wenn jemand insistiert im Recht zu sein, obwohl er keine Ahnung hat. Peinlich ist nur, wenn man gebildet tut ohne es zu sein (Bildungsprahlerei unter Leuten die weniger gebildet sind ist allerdings genau so peinlich). Also ich sehe nicht so gut, wo die Fettnäpfchen sind, in die man treten könnte. Und wenn man nicht irgendwie vom Urteil der Leute abhängig ist, dann sollte man auch ruhig in die Fettnäpfchen treten. Na und!
Freundliche grüsse
Joachim
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 07. Mai 2009, 01:35
Hallo Joachim,

ich gebe Dir absolut recht. Ich habe seit einiger Zeit mal wieder einen neuen Freund aufgetan, der mir gleich an den Kopf knallen mußte, daß er "Proletarier" sei - was diese Sache nun eigentlich sollte, weiß ich auch nicht. Der hat eine enorme Menge Klassik CDs, auch über Literatur kann man sich mit ihm unterhalten. Der "Bildungsbürger" im Sinne eines Klassenbegriffs ist da wirklich eine reine Chimäre.

Ich teile diesen absoluten Skeptizismus bezüglich eines Untergangs von Bildung allerdings nicht. Den Niedergang gibt es schon lange, aber es wird immer wieder Leute geben, die sich für klassische Musik oder auch Literatur interessieren. Nur hat dies wenig mit gesellschaftlichen Klassen zu tun. Wie ich schon sagte, ist der Bildungsbürger zu einer reinen Chimäre geworden. Man grenzt sich heute ab über Geld, gesellschaftlichen Status oder ähnliche Dinge.

Deshalb ist über den "kleinen Mann" in Bezug auf klassische Musik im Sinne eines Klassenbegriffs zu diskutieren auch völlig albern. Klassikliebhaber sind eine Minderheit und diese Minderheitenposition ist klassenübergreifend.

Das Positive an der Sache: Nur der interessiert sich für klassische Musik, der sich auch wirklich für klassische Musik interessiert. Ich war immerhin auf einer Oberschule, aber mit meiner Begeisterung für Klassik stand ich ganz alleine da. Und "Bildungsbürgertum" meint doch heute bestenfalls nur noch, irgendwie gebildet zu erscheinen - nur nicht das Gesicht verlieren, gab es nicht auch dieses Buch von dem Schwanitz, der dann genau auflistete, was man als "Gebildeter" alles wissen muß? Da wird Bildung aber letztenendes nur noch zur Etikette.

Ich verstehe deshalb auch diesen ganzen Thread nicht. Wenn der Threadinitiator ein ernsthaftes Interesse an der klassischen Musik hat, so weiß er über sie mehr, als die 99% jener Schwanzitzleser, denen es nur darum geht, als "Bürger" nicht das Gesicht zu verlieren und die sich furchtbar schämen, wenn sie etwas nicht wissen, was sie wissen "müssen", die aber natürlich keinesfalls etwas wissen, was sie nicht wissen "müssen". Das macht aber aus dem Bildungsbürger nur noch eine reine Persiflage. Es geht nicht mehr darum ein Bildungsbürger zu sein, es geht nur noch darum, für einen gehalten zu werden.

Und ein Proletarier, der viel weiß, aber vielleicht nicht so genau weiß, was er wissen "muß", ist mir nun wirklich ein angenehmerer Gesprächspartner, als jemand, der wenig weiß, aber genau weiß, was er wissen muß.

Und "Kanons" sind schön und gut, wenn sie denn so etwas wie Bildung überhaupt dienen, sie hatten vielleicht auch mal so einen Sinn als Bildungskanon, über den man sich "verständigte". Bildungskanon heute meint aber doch nur: Das muß ich wissen, denn sonst ist es peinlich.

Ist gerade dieses Forum in diesem Sinne "bildungsbürgerlich"? Ach was, wirkliches Interesse ist doch wichtiger als jede Bildungsbürgerlichkeit und was interessiert es mich, wenn jemand Beethoven für einen Komponisten des Barocks hält, wenn er ein wirkliches Interesse an klassischer Musik hat - einem sogenannten, aber auch wirklich nur sogenannten Bildungsbürger von heute würde dies sozusagen "nicht passieren", aber da geht es doch wirklich auch nur noch um den "Gesichtsverlust", aber kaum noch um die Bildung. Und man muß eben Beethoven nie gehört haben, Goethe nie gelesen haben, aber keinesfalls wird man Beethoven zum Barock zählen.

In Wahrheit ist es doch sehr erfrischend, wenn jemand ein aufrechtes Interesse hat, ohne in irgend einer Weise bildungsbürgerlich zu sein. Und Bürgerlichkeit im Sinne eines "Klassenbegriffs" hat doch mit Bildung rein gar nichts zu tun, immer geht es nur um Abgrenzung und nie wirklich um Bildung und immer triumphiert eine Klasse, wenn sie den Klassenfremden bei einem "Schnitzer" erwischt, der ihm keinesfalls passieren durfte. Dann fühlt man sich bestätigt. Und hat dies mit klassischer Musik auch nur irgend etwas zu tun? Ach was.

Gruß Martin
Pilotcutter
Administrator
#21 erstellt: 07. Mai 2009, 11:08

Kreisler_jun. schrieb:

Pilotcutter schrieb:

Andersherum besuche ich - meiner Frau zuliebe - manchmal Grönemeyer Konzerte und benehme mich da - ihrer Meinung nach - nicht konform.

Inwiefern?


Mir wurde eine gewisse "Unsportlichkeit" und damit verbundene nonkonforme Körperbewegungen vorgeworfen. Ich habe mir das Konzert wohl mehr angeschaut, als Teil des Konzerts zu werden.

Sei's d'rum. Wir sind ja nun beim Verhalten in Konzertbesuchen und etwaigen Fettnäpfchen dort gelandet, was ja eigentlich nicht das Thema war.


DJ_Bummbumm schrieb:
Gibt es auch Empfehlungen für den kleinen Mann von der Straße, dem es an bildungsbürgerlichem Hintergrund mangelt?


Gemeint sind wahrscheinlich Komponisten, die Werke komponiert haben, wo es nichts zu interpretieren gibt. Werke die einfach der Unterhaltung dienen, aber keinen Stoff für tiefergehende Beschäftigung liefern.

Es gibt also keine Empfehlung der klassischen Musik für den "kleinen Mann". Gehört wird, was gefällt.
Klassische Musik ist ersteinmal Musik - die organisierte Form von Schallereignissen - und auch "wertefrei".
Sie ist für den einen rationale Wissenschaft, für den anderen gefühlsbetonte Kunst. Für den einen Gegenstand der Dissertation, für den anderen die Einschlafhilfe.

Erfahre die klassische Musik wie Du es möchtest. Sie steht jedem offen.
DJ_Bummbumm
Inventar
#22 erstellt: 07. Mai 2009, 11:29

Martin2 schrieb:
als die 99% jener Schwanzitzleser,

Guter Hinweis.

Wenn die Abgrenzungen (und Fettnäpfchen), die ich hier thematisiere, reine Fiktion wären, gäbe es dieses Buch nicht.

Natürlich geht es dabei weniger um die Musik an sich, sondern mehr um den Rahmen und die Art des Zugangs.

Der Unterschied, ob jemand klassische Musik hört, weil er gute Musik hören will, oder jemand klassische Musik hört, weil er klassische Musik hören will (und nach allgemeinem Dafürhalten auch darf)

BB
Martin2
Inventar
#23 erstellt: 07. Mai 2009, 12:51
Hallo DJ Bummbumm,

ja, ich habe den Schwanitz "Was man wissen muß" mal gelesen, weil ihn sich meine Eltern gekauft hatten, aber auch wenn die eine oder andere Information drin war, war das doch nur oberflächliches Geseire.

Ich verstehe trotzdem nicht, worauf Du eigentlich hinaus willst. Was meinst Du etwa überhaupt mit "kleiner Mann"? Wenn jemand aus einer herrschenden Schicht jemanden aus einer weniger herrschenden Schicht einen "kleinen Mann" nennt, ist das eine Unverschämtheit, sich selbst aber so zu bezeichnen, empfinde ich einfach nur als eine Dummheit. Wenn man von jemandem anderen klein gemacht wird, ist das eine Sache, aber dies ist kein Grund, sich selber klein zu machen. Abgesehen davon entfaltet das dann wieder einen Gruppendruck. Wenn Du von "kleinen Leuten" redest, beinhaltet das wieder, "wir" sind kleine Leute und auch du, der du einer von uns bist, bist ein kleiner Mann. In gewisser Hinsicht ist dies ja auch eine Erleichterung: Wer sich sozial "klein" fühlt, braucht sich über seine individuelle Kleinheit keine Gedanken machen.

Wie ich schon sagte, glaube ich nicht an Klassen und halte sie für reine Illusionen. Gesellschaftliche Realität haben solche Illusionen zweifellos. Deshalb bleiben sie trotzdem Illusionen. Kulturprägend mögen solche Klassenzugehörigkeiten zweifellos sein. Nur auch das sollte man nicht überschätzen. Wirkliche Kultur ist viel zu sehr Allgemeingut geworden, um tatsächlich noch klassenprägend zu sein.

Nur bitte: Jeder hat das Recht auf seinen Wahn. Und wenn jemand sich für einen ganz besonders feinen Menschen hält, weil er adlig ist, so ist das sein gutes Recht. Abgesehen von wirklich vorhandenen ökonomischen Unterschieden, sind solche Dinge aber in meinen Augen nur "Gesellschaftsspiele" und weiter gar nichts.

Klassische Musik unter Klassengesichtspunkten zu betrachten, halte ich dann für abwegig. Klassen sind wiegesagt Illusionen und die kulturellen Unterschiede, die diese Illusionen kreiren, bleiben für mein Gefühl völlig an der Oberfläche. Einen Zugang zur Bildung gibt es für jeden.

Einen Adligen haben ich übrigens auch mal kennen gelernt. Der war völlig ungebildet, schwulenfeindlich und ein sehr einfacher Charakter. Eine Firma hatte er allerdings, aber die hat er inzwischen nicht mehr und weil er dumm genug war, hat er all sein Geld verloren und lebt von Hartz 4.

Dagegen mein neuer Freund, der äußersten Wert darauf legt, Proletarier zu sein, ist äußerst gebildet, in der Literatur, aber vor allem auch in der klassischen Musik. Sicher wird es auch gebildete Bürger und ungebildete Menschen geben, die aus dem Proletariat kommen. Nur was soll dieser ganze Unsinn?

Von "Studiengebühren" halte ich allerdings überhaupt nichts, ich bin überhaupt für eine Klassenlosigkeit einer Gesellschaft, allerdings nicht in einem totalitären Sinne. Menschen ihre Illusionen zu verbieten, ist totalitär und deshalb darf sich in dieser Gesellschaft auch jeder als Bildungsbürger fühlen und in dieser Hinsicht so viel Cowboy und Indianer spielen wie er will. Nur warum sollte man dies so ernst nehmen. Und "Fettnäpfchen" interessieren mich nicht die Bohne.

Gruß Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 07. Mai 2009, 16:13
Es gibt zwar sicherlich solche Konzertbesucher die rein aus der Motivation heraus in Klassikkonzerte gehn um zu einer gewissen "höheren" "besseren" Schichte zu gehören - die sogenannten Adabeis, die Jetset-Gesellschaft "Wir unter uns". Die haben aber im Regelfall so viel Interesse an klassischer Musik wie ein Durchschnittsmann an Strickmustern.
Die wirklich ernsthaften Klassikfans die nur aus Liebe und subjektivem Gefallen heraus diese Musik hören und die Konzerte besuchen haben meiner Meinung nach meist nicht dieses Klassendenken oder das Gefühl zu irgendeiner besseren Schichte zu gehören. Es spricht sie einfach emotional an.
Gut ich hab jetzt nicht mehr Zeit um darin tiefergehend zu schwelgen.

Saperlott, Kreisler ist zwischenzeitlich Inventar geworden. Da macht es sich bemerkbar das Franz ihm pro Beitrag 10,- € überweist während ich 10,-€ zahlen muß.

gruß
Thomas


[Beitrag von Thomas133 am 07. Mai 2009, 16:14 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#25 erstellt: 08. Mai 2009, 12:35

Joachim49 schrieb:
Auch ich habe einige Probleme den Unterschied zwischen dem kleinen Mann und dem Bildungsbürger und die Relevanz für die klassische Musik zu verstehen. Mir scheint, dass es das Bildungsbürgertum kaum noch gibt. Die meisten Akademiker heute sind Fachidioten und die Zeiten dass ein Jurist oder ein Mediziner (etc.) sich einem bestimmten Kanon der 'Hochliteratur' oder der klassischen Musik verpflichtet fühlte, die sind lange vorbei.


Auch wenn das Bildungsbürgertum sich wohl spätestens in der Nachkriegszeit im Grunde aufgelöst hat, so gibt es m.E. unter den Leuten, die bis in die 1960er sozialisiert wurden (also wenn ich recht sehe, etwa Deine Generation oder ein paar Jahre älter) m.E. durchaus noch vergleichsweise reine Exemplare, inklusive Hausmusik usw.



Und die Lage wird nicht besser (falls es schlimm ist, dass die Zeiten vorbei sind). Unter den heutigen Studenten wird man wohl kaum mehr als 1% finden, die die ganz grossen Schlager der Klassik (Beethovens 9te, Matthäuspassion, etc.) überhaupt einmal gehört haben. Und unter 10 Hochgebildeten (was immer das heissen soll; z.B. Leute mit Dr. oder gar Professorentiteln) wird man vielleicht 2 - 3 finden, mit denen man sinnvoll über klassische Musik reden kann.


Man wird aber vermutlich, wenn man unter 100 Akademikern 25 findet, mit denen man über klassische Musik reden kann, unter 100 Nichtakademikern vielleicht 5-10 finden. Es gibt also ziemlich sicher immer noch eine positive Korrelation, wenn auch schwächer als früher und einen Riesenanteil kulturell weitgehend ignoranter "Fachidioten".

Wobei das Alter hier vermutlich noch eine Rolle spielt. In der Generation meiner Eltern (*1940-45) gehörte selbst bei "aufstrebenden Kleinbürgern" mit mittleren Bildungsabschlüssen ein gewisses Kulturinteresse oft noch dazu, wenngleich es sich musikalisch bei den meisten auf einige populäre Opern, Operetten, beliebte Arien, typische Wunschkonzert- und vielleicht die allerbekanntesten Orchesterstücke wie Beethovens 5., Schuberts 8. u.ä. beschränkt hat. Bei einigen hat das dann auch zu weitergehendem Interesse geführt.
Die "heutige Jugend" überblicke ich nicht recht; in meiner, die ca. 20 Jahre zurückliegt, gab es in der Oberstufe vielleicht 5-10%, die auch klassische Musik gehört haben. Fast alle davon haben freilich auch ein Instrument gespielt (wobei es eine ganze Anzahl gab, die klassische Musik spielten, aber kaum Interesse hatten, sie zu hören).
Das mag aber eine verzerrte Zahl (ehemals humanist. Gymnasium (aber musisch eher schwach, diesen Schwerpunkt hatte eine andere Schule) mit recht konservativer Klientel) sein, dennoch scheinen von Dir o.g. 1% bei Abiturienten/Studenten sehr niedrig.



Ich glaube man kann vor allem dann ins Fettnäpfchen treten, wenn man so tut als ob man eine Ahnung hat (Ich hörte mal jemanden ganz verzückt von der 8. Englischen Suite Bachs reden - und er wollte mir einfach nicht glauben dass es derer nur 6 gibt. Ich finde es nicht schlimm, wenn jemand fälschlich glaubt, es gäbe 8 oder


Wobei ich es bemerkenswert finde, wenn jemand überhaupt von der Existenz der Engl. Suiten weiß, aber meint, es gäbe 8, nicht 6...

viele Grüße

JK jr
DJ_Bummbumm
Inventar
#26 erstellt: 08. Mai 2009, 14:29

Martin2 schrieb:
Was meinst Du etwa überhaupt mit "kleiner Mann"?


Jemand, der sich durch die Beschäftigung mit klassischer Musik dem Vorwurf aussetzt "wohl etwas Besseres sein zu wollen", weil es mit seinem Sozialstatus nicht vereinbar erscheint.

Ein Vergleich:
Wenn Johannes Heesters im Frack auf der Straße erscheint, so wirkt das passend und elegant, bei mir aber würde es lächerlich wirken, selbst wenn der Frack gut säße.

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 08. Mai 2009, 14:31 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#27 erstellt: 08. Mai 2009, 17:21

DJ_Bummbumm schrieb:

Martin2 schrieb:
Was meinst Du etwa überhaupt mit "kleiner Mann"?


Jemand, der sich durch die Beschäftigung mit klassischer Musik dem Vorwurf aussetzt "wohl etwas Besseres sein zu wollen", weil es mit seinem Sozialstatus nicht vereinbar erscheint.

Ein Vergleich:
Wenn Johannes Heesters im Frack auf der Straße erscheint, so wirkt das passend und elegant, bei mir aber würde es lächerlich wirken, selbst wenn der Frack gut säße.

BB


Hallo BB,

wer macht diesen Vorwurf? Meiner Meinung nach sollte man sich die Meinungen seiner Umwelt nicht zu sehr zu eigen machen. Klassikhörer sind ohnehin Außenseiter. Es macht keinen großen Unterschied in welcher sozialen Gruppe. Und manchmal sind es auch nur ganz bestimmte Leute, die einen in bestimmter Weise prägen. Das "Negativbeispiel" findet sich immer.

Wenn Menschen nicht auch "etwas besseres sein wollen", kommen wir nie aus den Klassenstrukturen heraus. Es gibt allerdings das Phänomen des Akademikers, der sein absolut unbegabtes Kind mit aller Gewalt auch zum Akademiker trimmen will und dem es vielleicht sogar gelingt, so wie es auch den Arbeiter gibt, der beleidigt ist, weil sein Kind studiert.

Klassische Musik hört man für sich selbst - weil sie einem gefällt. Klassikliebhaber wissen das. Wer da "lächerlich" ist, wie Du da nennst, ist nie jemand, der gerne klassische Musik hört, sondern ganz sicher der, der sich der Kultur nur bedient, um sich einen gebildeten Anstrich zu geben. Das Adelsgetue und überhaupt das Getue "besserer Kreise" finde ich ausgesprochen lächerlich. Es interessiert mich allerdings auch überhaupt nicht. Mich interessiert es grundsätzlich nicht, wenn sich jemand "kostbar macht", indem er mir den Zugang zu solchen "höheren Kreisen" verwehrt. Das sind ganz billige Methoden der Selbstaufwertung, indem ich irgendwo bin, wo andere nicht hin kommen. Wobei sich für jeden Deppen, der meint, einer Elite zuzugehören, auch einer findet, der ihn dafür bewundert. In ausgeprägten Klassengesellschaften mögen dann solche Phänomene noch eine große Rolle spielen, in heutigen dagegen sind sie nur gesellschaftliche Randphänomene. Auch wenn die Sucht nach Geltung natürlich immer gewaltig sein wird.

Wirkliche Eliten gibt es allerdings doch zweifellos. Etwa die politischen Eliten oder auch die klerikalen. In die strategischen Überlegungen eines Politikers oder Kirchenführers würde ich gerne einmal eingeweiht werden. Bloße "Exklusivität" ist jedoch keine Elite, Exklusivität äfft das Elitäre nur nach, um sich auch elitär zu fühlen. Der Adel etwa hat keine Macht mehr und als er sie noch hatte, hat er auch nur Unsinn getrieben. Hier wurde also der angemaßte Elitarismus zur bloßen Exklusivität, der Elite nur noch spielt. Das mag dann irgendwie noch "soziologisch interessant" sein, hat aber eben mit Elite rein gar nichts zu tun. Elite bedeutet Abgrenzung aus Notwendigkeit. Sich dagegen abzugrenzen, ohne dafür einen vernünftigen Grund zu haben, ist umso lächerlich, als er das Prinzip der Elite gar nicht versteht. Wer nur irgendwie "besser" sein will, wer nur irgendwie "exklusiv" sein will, wird nie zu irgend einer Elite gehören. Es kommt ihm nur so vor.

Und es mag durchaus Menschen geben, die einen besseren Musik oder Literaturgeschmack haben. Ja und? Daß Kultur auch "elitär" ist, ist durchaus nicht zu bestreiten. Nur "exklusiv" ist sie durchaus nicht. Abgesehen davon würde ich Menschen nie danach beurteilen, welche Musik sie hören. Gibt einfach Leute, die sind höchst unmusikalisch. Robert Musil etwa soll so jemand gewesen sein.

Gruß Martin
DJ_Bummbumm
Inventar
#28 erstellt: 08. Mai 2009, 20:51
Hallo Martin,


Martin2 schrieb:
Robert Musil etwa soll so jemand gewesen sein.

Er wird ja nicht gleich wie Ulrich Musik als eine Zerrüttung des Geistes erklärt haben.

Ich denke nicht, dass es sich beim Klassendenken um ein Randphänomen handelt.
Die Markierungen sind nur subtiler und daher für den kleinen Mann schwerer zu erkennen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Mit welcher Musik geht man als Nicht-Kulturell-Gebildeter am ehesten auf Nummer sicher?
(nicht im Sinne leichter Zugänglichkeit!)

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 08. Mai 2009, 21:23 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#29 erstellt: 09. Mai 2009, 01:15

DJ_Bummbumm schrieb:
Hallo Martin,


Martin2 schrieb:
Robert Musil etwa soll so jemand gewesen sein.

Er wird ja nicht gleich wie Ulrich Musik als eine Zerrüttung des Geistes erklärt haben.

Ich denke nicht, dass es sich beim Klassendenken um ein Randphänomen handelt.
Die Markierungen sind nur subtiler und daher für den kleinen Mann schwerer zu erkennen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Mit welcher Musik geht man als Nicht-Kulturell-Gebildeter am ehesten auf Nummer sicher?
(nicht im Sinne leichter Zugänglichkeit!)

BB


Hallo BB,

ich verstehe nicht, was Du mit "Nicht kulturell gebildet" meinst. Musik erschließt sich beim Hören. Oder eben nicht. Mit kultureller Bildung hat dies rein gar nichts zu tun. Außerdem kennst Du sogar Robert Musils Mann ohne Eigenschaften, "kulturell ungebildet" wirst Du wohl kaum sein.

Das Klassendenken mehr als ein Randphänomen ist, mag sogar sein. Klassendenken ist jedoch eine Denkweise, die mich nicht interessiert und es interessieren mich auch nicht die Menschen, die ihr anhängen. In einem netten Forum wie diesem hier, ist, diese Gesichtspunkte hinein zu bringen, eher unangenehm. Ich habe bei Dir den Eindruck, daß Du in Deinem Leben irgendwelche Verletzungen erfahren hast, die Du immer weiter tradierst. Kinder etwa können dumm und grausam sein, Lehrer beschränkt und man wächst in einer Umwelt auf, der man nicht entfliehen kann. Man muß das aber alles letzlich hinter sich lassen und seine private Existenz führen. Und diese private Existenz ist letzlich wichtig. Zu ihr gehören Freundschaften mit interessanten Menschen. Zu ihr gehört auch die Musik.

Deine Fragestellung ist einfach nur absurd. Du hast ein Gefühl von "ungebildeter Klasse" internalisiert, daß Dir vermutlich andere vermittelt haben, wovon Du Dich aber nicht löst. Kleine Leute gibt es nicht, dies ist Verkleinerung. Unbildung hat seinen Sinn nur in Hinsicht auf etwas konkretes und die wenigsten Klassikliebhaber sind "Fachleute" und verstehen klassische Musik nur in dieser Hinsicht, daß sie ihnen sinnvoll erscheint, aber nicht, daß sie diesen Sinn musikologisch analysieren könnten.

Die Hartnäckigkeit, mit der Du von Dir als "kleinem Mann" redest der "kulturell ungebildet" ist, ist allerdings bemerkenswert. Das ist für mich aber nur eine Hinwegdeutung einer in dem Begriff angelegten Kränkung. Man nimmt die darin enthaltene Beleidigung gewissermaßen nicht zur Kenntnis, indem man sich selber so bezeichnet. Das bedeutet natürlich auch eine gewisse Immunisierung gegenüber der Kränkung.

Wie auch immer: Über klassische Musik oder sogar auch über andere Musik und andere Dinge unterhalte ich mich immer gerne. Und schildert mir jemand seinen Erfahrungshorizont, kann man darüber auch sinnvoll reden. Über Klassik für kleine Leute kann man aber nicht sinnvoll reden.

Gruß Martin
schramme74
Stammgast
#30 erstellt: 05. Jul 2009, 07:46
Obwohl dieser Thread schon etwas älter ist, fand ich ihn sehr interessant zu lesen.Zwar hat sich mir der Sinn der Fragestellung bisher noch nicht ganz erschlossen, aber was nicht ist kann ja noch werden.

Die Klassifizierung der Musik lehne ich persönlich ab. Ich finde jede sollte hören was ihn glücklich macht. Wertung hat meiner Ansich nur in Hinblick darauf zu erfolgen ob man an bestimmen musikalischen Ereignissen teilnehmen will oder nicht. Ausagen wie "du hörst Klassik bist du was Besseres" zeugen meiner Meinung nur von der Engstirnigkeit und Dummheit des Sprechers da er sich aufgrund selbst auferlegter Barrieren den Horizont verkleinert.

Um einen Einstieg in die Klassik zu bekommen und die "wichtigsten" Aufnahmen,Interpreten usw zu kennen, ist dieses Buch eine gute Möglichkeit, das es auch sehr kompakt einen Überblick verschafft. Vollständig ist es wie einige der anwesenden Spezialisten sicher bestätigen nicht,aausserdem ein wenig kommerziell ausgelegt, aber mir hilft es sehr mich im Dschungel der Veröffentlichungen,Interpreten,Werken zurecht zu finden.

MFG
Tom
liuto
Neuling
#31 erstellt: 05. Jul 2009, 11:56
Hallo zusammen,

ich bin seit ein paar Tagen bei euch und lese mich gerade ein. ( Vorstellung kommt bald )
Diesen thread fand ich sehr spannend. Allerdings bin ich der Meinung, dass jeder das hören ( oder selbst spielen ) sollte und kann, was er will. Ich sehe da keine sozialen Schranken. Vielleicht kann man sich eine CD oder ein Konzert nicht leisten, aber der Geschmack ist doch von der sozialen Schicht vollkommen unabhängig. Wahrscheinlich gibt es Statitsiken, die belegen, wo was am meisten gehört wird, aber die sind doch für meine persönliche Auswahl dessen, was mir gefällt, vollkommen egal.
Hör' dir einfach an, was du magst und woran du Freude hast. :))
schramme74
Stammgast
#32 erstellt: 05. Jul 2009, 12:26

Vielleicht kann man sich eine CD oder ein Konzert nicht leisten, aber der Geschmack ist doch von der sozialen Schicht vollkommen unabhängig.

In Sachen Geschmack gebe ich dir vollkommen Recht, in Sache Konzerte ebenfalls, die Preise sind mM in allen Bereichen unverschämt.
In Sachen CD muss ich allerdings sagen, dass es eigentlich kein anderes Genre gibt in dem man für schmalles Geld so gute Musik bekommt. Hab nach dem lesen eines anderen Threads mir gerade MP3 CD´s von 2001 bestellt. Das Stück kostet 2,99€ bin gespannt wie die Dinger gemacht sind, vorallem in Bezug auf Qualität und Tagging.

MFG
Tom
Kreisler_jun.
Inventar
#33 erstellt: 05. Jul 2009, 13:55

liuto schrieb:

ich bin seit ein paar Tagen bei euch und lese mich gerade ein. ( Vorstellung kommt bald )
Diesen thread fand ich sehr spannend. Allerdings bin ich der Meinung, dass jeder das hören ( oder selbst spielen ) sollte und kann, was er will. Ich sehe da keine sozialen Schranken. Vielleicht kann man sich eine CD oder ein Konzert nicht leisten, aber der Geschmack ist doch von der sozialen Schicht vollkommen unabhängig. Wahrscheinlich gibt es Statitsiken, die belegen, wo was am meisten gehört wird, aber die sind doch für meine persönliche Auswahl dessen, was mir gefällt, vollkommen egal.


Ja, für jedes Individuum ist die Statistik egal, sie macht ja auch keine Aussage darüber. Dennoch gibt es, auch wenn nur noch wenige offizielle oder formale soziale Schranken bestehen, ganz sicher eine Korrelation von (Musik-)Geschmack und sozialer Schicht oder Gruppe.
(Natürlich kann jeder hören, "was er will". Aber "was er will" ergibt sich nicht im luftleeren Raum, sondern einer sozialen Umgebung.)
Man muß das nicht gut finden, kann vielleicht sogar darauf hinarbeiten, daß es sich ändert, aber es zu leugnen, halte ich für Ignorieren offensichtlicher Tatsachen.

JK jr.
schramme74
Stammgast
#34 erstellt: 05. Jul 2009, 14:12

Kreisler_jun. schrieb:
Dennoch gibt es, auch wenn nur noch wenige offizielle oder formale soziale Schranken bestehen, ganz sicher eine Korrelation von (Musik-)Geschmack und sozialer Schicht oder Gruppe.
(Natürlich kann jeder hören, "was er will". Aber "was er will" ergibt sich nicht im luftleeren Raum, sondern einer sozialen Umgebung.)JK jr.

Da gebe ich dir Recht, aber das sind Barierren die Jeder überwinden kann. Liegt an einem selbst und wie offen man für Dinge ist.
Ich selbst komme aus einem durch Schlager und Volksmusik geprägten Elternhaus (Vater spielt im Musikverein) und habe es durch stetige Verweigerung in jungen Jahren leider erfolgreich verhindert ein Instrument zu lernen. In meiner Jugend hörte ich schwerpunktmässig Rock und Metal und bin durch diese Musik zur Klassik gekommen.

Klassik hat mich von der ersten Sekunde an faziniert und ich geniesse es, muss aber zugeben, dass es auch Wochen gibt in denen bei mir keine Klassik in den Player kommt.
Ich glaube, dass grundlegendere Problem bei Klassik ist nicht das sie möglicherweise aus einem anderen sozialen Umfeld kommt, sondern das die Musik zuhören und Konzentration verlangt. Dies ist aber etwas was gelernt sein muss und nicht jeder kann.

MFG
Tom
liuto
Neuling
#35 erstellt: 05. Jul 2009, 17:49
Ich gebe dir vollkommen recht, dass sich der Geschmack nicht im luftleeren Raum ergibt. Ich denke aber, dass das mehr an den Menschen liegt, die einen umgeben. Mancher übernimmt weitestgehend den Geschmack der Eltern, andere gehen zum Gegenteil über o.ä. Ferne hängt es natürlich auch davon ab, wer einem im Leben so begegnet und welchen Einfluss das wiederum nimmt.
Ich glaube nur einfach nicht, dass es soziale Ursachen hat, welche Musik man mag. Und natürlich kann man sich auch, wenn einem die Musik, die man vorgelebt bekommt, nicht gefällt, eine andere suchen.
Die Musik, die ich heute am liebsten höre, war in meinem Elternhaus gar nicht vorhanden und es gab auch weit und breit keine Anregung dazu. Dennoch kann sich das entwickeln. Und selbst das ist sehr wandelbar. Wer weiß, was ich in 10 Jahren höre.
Ich glaube einfach nicht, dass das durch die soziale Schicht, zu der ich gehöre, vorbestimmt ist, sondern eher durch die Menschen, die mich umgeben, beeinflusst wird. Und die gehören nicht notwendigerweise alle zu einer Schicht.
Klassikkonsument
Inventar
#36 erstellt: 06. Jul 2009, 16:26
Hallo liuto,

erstmal Herzlich Willkommen in diesem Forum


liuto schrieb:
Ich glaube nur einfach nicht, dass es soziale Ursachen hat, welche Musik man mag. Und natürlich kann man sich auch, wenn einem die Musik, die man vorgelebt bekommt, nicht gefällt, eine andere suchen.


Wie wäre es mit der Formulierung "soziale Bedingungen" statt "Ursachen"? Die Gesellschaft setzt doch zunächst einmal den Rahmen oder die Bandbreite der musikalischen Erfahrung. Dazu kann man sich dann verschieden verhalten.
Das ist sicher ein soziologischer Gemeinplatz. Aber es ist schon mal ein Argument gegen die Vorstellung, man könne ganz voraussetzungslos an die Musik rangehen. Des weiteren spricht das auch gegen die Annahme von natürlichen, konstanten Voraussetzungen beim Hören von Musik.
Man kann wählen, aber wo zwischen man wählen kann, ist gesellschaftlich bestimmt.
Zwar gibt es immer wieder neue, unerhörte Musik. Aber auch die wurde nicht im luftleeren Raum entwickelt, sondern in Reaktion auf Vorangegangenes.


Ich glaube einfach nicht, dass das durch die soziale Schicht, zu der ich gehöre, vorbestimmt ist, sondern eher durch die Menschen, die mich umgeben, beeinflusst wird. Und die gehören nicht notwendigerweise alle zu einer Schicht.


Es ist aber zumindest nicht rein zufällig, wenn z.B. KlassikhörerInnen in der Regel nicht aus den ärmsten, bildungsfernsten Schichten kommen. Muße, die die Muse nun mal erfordert, kann sich nicht jeder leisten.
Inwiefern Klassikhören außerdem Statussymbol ist, ist wohl schon historisch zufällig.

Viele Grüße
liuto
Neuling
#37 erstellt: 06. Jul 2009, 20:05
Hallo Klassikonsument,

erst einmal danke für deine Begrüßung und deine moderate Antwort. Natürlich gibt es soziale Bedingungen, die den Umgang mit Musik nicht unberührt lassen. Da stimme ich mit dir natürich überein. Sicherlich kann man auch nicht voraussetzungslos an Musik herangehen. So weit sind wir einer Meinung.
Dennoch steht es natürlich jedem frei, so es seine Lebensumstände ermöglichen, sich für seine Musik zu entscheiden. Da hast du sicher wiederum vollkommen recht, dass manche Menschen eben diese Entscheidungsfreiheit nicht haben und es dieselbe häufiger in gehobeneren Schichten gibt.
Alles in Allem sind wir da gar nicht so weit auseinander.
Boettgenstone
Inventar
#38 erstellt: 06. Jul 2009, 21:38
Hallo,
ist doch egal wer was hört.
Meine Großeltern mütterlicherseits haben beide Klassik gehört, naja die Omma hört noch, mein Großvater war Dreher bei der Bundesbahn und meine Großmutter hat nicht mal einen richtigen Schulabschluss bekommen weil ein Mädchen ja eh einen Mann heiratet der sie durchfüttert. :kotz:
Wahres Bildungsbürgertum halt...

Da spielt IMHO die Prägung durch die Eltern, die Freunde und die Zeit in die man geboren wird eine viel größere Rolle als irgendwelche eingebildeten oder von irgendwelchen ...GRMPF nennen wir sie Typen... raufbeschworene Klassengrenzen.

Professoren sind im Grunde auch nur Menschen von einem meiner weiß ich das er ein Jazzfreak ist, beim anderen auf dem uralt Laptop (wurde für ein Projekt zur Verfügung gestellt) war von Fleetwood Mac bis Bach alles.
Sprich Musik ist in etwa so individuell wie Menschen auf der Erde rumlaufen, ZUM GLÜCK...
Die andere Richtung hatten wir schon


DJBummBumm schrieb:
Mit welcher Musik geht man als Nicht-Kulturell-Gebildeter am ehesten auf Nummer sicher?

http://www.youtube.com/watch?v=-gO0ooqAnuQ
http://www.youtube.com/watch?v=Xy-qxClwtSg
http://www.youtube.com/watch?v=ldw6AnTXTO8
Ganz wichtig:
http://www.youtube.com/watch?v=5pRrPZKAnlo&feature=related
so jetzt fällt mir nix mehr ein.
EDIT DOCH! beim durchgehen meiner Sammlung fiels mir grad auf:Tankard Stay Thirsty!!!
in diesem Sinne

Obwohl... kennt hier jemand Slime?


[Beitrag von Boettgenstone am 06. Jul 2009, 21:47 bearbeitet]
liuto
Neuling
#39 erstellt: 06. Jul 2009, 21:49
Hallo Boettgenstone,

ungefähr das meinte ich. Danke.
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