Hörplanungen

+A -A
Autor
Beitrag
Martin2
Inventar
#1 erstellt: 05. Jan 2010, 17:47
Hier, wie schon im Thread "Anschaffungsplanungen" angekündigt, ein Thread über Hörplanungen, den ich ehrlich gesagt viel sinnvoller finde, als sich immer mehr CDs zu kaufen, anstatt die alten mal richtig zu hören. Ich schlage mal vor, Hörplanungen nach den Kategorien der Dringlichkeit zu sortieren.




Kategorie 1 ( steht ganz oben)

Beethoven Streichquartette: Die letzte CD mit den Quartetten und auch die anderen späten nochmal und auch den ganzen Rest.

Die Figaro DVD aus der Membranbox ( habe ich Lust zu, auch wenns sicher nicht Weltklasse sein wird), habe eine gute CD Aufnahme, aber mich interessiert mal die szenische Umsetzung

Ein bißchen weiter in der Mozart Violinsonaten Box mit Kuijken, muß ja nicht gleich alles sein. Bisher habe ich erst 1-2 CDs gehört, gefällt mir aber sehr gut.

Stück für Stück will ich mir die Klaviersachen von Schumann, von denen ich nun einiges kenne, doch wenigstens einmal vollständig und vielleicht manches auch öfter anhören. Bleibe da zu sehr an den Davidsbündlertänzen und Kinderszenen hängen - so toll die auch sind.

Wagners Ring mit Böhm, kenne nur den Neuhold und einmal will ich den Ring noch mal hören, habe ja die Libretti. Vielleicht komme ich danach auch zu dem Urteil, das so ein ganzer Ring für mich nichts ist, aber einmal kriegt der Ring bei mir noch mal eine Chance.

Haydn Klaviersonaten mit Sviatoslav Richter aus der Decca Piano Masterworksbox und auch vielleicht die anderen Sachen noch mal. Komischerweise mag ich die Mozartsonaten überhaupt nicht, aber die Haydn Klaviersonaten gefallen mir irgendwie – was ich so hörte.

Romeo und Julia aus der Berliozbox und dann auch noch die anderen Sachen




Kategorie 2 ( steht weit oben)

Eine weitere Bellinioper aus der Maria Callasbox und die Aida aus derselben Box

Bruckner 8. mit Karajan

Mendelssohns Sinfonien 1, 2 und 5 aus der Karajanbox

Eine weitere Beschäftigung mit den Schostakowitschstreichquartetten




Kategorie 3 ( steht oben)

Langsam wirds diffus. Ich werde mir sicher mal die anderen Pucciniopern anhören, die ich aus der Deccabox kenne und mir zum Vergleich die Callasbox anhören. Und dann wohl auch mal Rossinis Barbier von Sevilla, da die Oper ja sehr berühmt ist. Verdi nach und nach.

Aus der Box über die Wiener Schule höre ich mir noch mal Schönbergs 2. Streichquartett an und auch die Lyrische Suite von Berg. Zu mehr komme ich vorläufig nicht mehr.




Kategorie 4 ( mitte)

Ich werde vorläufig nicht mehr dazu kommen, mehr Mjaskovski zu hören, aber ich will mir einige Werke, die mir gut gefallen haben, wie die 3., 7. und 11., eventuell die 14. doch noch mal besser anhören und dann vielleicht doch noch mal vielleicht eine neue Sinfonie mir noch mal anhören - nur die 2. Sinfonie hat mich enttäuscht. Eigentlich mag ich Mjaskovski sehr, nur wärs toll gewesen, jemanden zu kennen, der einen zum Hören anregt. Für mein Gefühl sind die Sinfonien ungleichgewichtig, manche toll, manche flau und genau das ist das Problem, wenn man das selber herausfinden muß.
Und an sich gibt es auch noch so ein paar Sachen, die ich eigentlich noch mal hören müßte, wie viel Beethoven und Brahms Kammermusik, wo ich meistens bei bestimmten Dinge hängen geblieben bin. Möglicherweise warte ich da aber auch tatsächlich noch mal auf andere Interpretationen, so werde ich mir die Kammermusik von Brahms, aus der ich einiges sehr schätze, noch mal vielleicht mit der DG oder Hyperion anhören, aber bis ich mir noch mal neues hole, wird viel Zeit ins Land gehen, vielleicht werde ich die „Kaufsperre“ sogar noch mal verlängern, vielleicht kaufe ich mir dieses Jahr auch einfach gar nichts mehr.




Kategorie 5 ( eher unten)

Ich glaube, ich höre mir die Baxsinfonien, die ja nicht sehr zahlreich sind, doch mal zuende an. Irgendwie läßt sich das ganz gut weg hören, aber ganz mein Fall ist es nicht. Vielleicht mache ich noch mal einen Versuch mit den Martinusinfonien, 1 + 6 mag ich ja, aber vielleicht ist auch der Järvi nicht mein Fall. Und vielleicht doch mal den Psalmus Hungarikus von Kodaly, den ich habe und nie gehört habe.





Kategorie 6 ( unten)

Ich weiß, Bartok ist gut, irgendwann höre ich ihn mal wieder, aber er gehört nun mal nicht zu meinen Lieblingskomponisten und ich glaube ich laß das. Es sei denn, es überkommt mich, wie bei Strawinski mal ein unstillbares Bedürfnis, gewisse Dinge, die ich kenne und schätze mal wieder zu hören. Ich glaube auch, daß ich zum Beispiel Saint Saens, so gut er auch ist, nicht mehr sehr viel weiter hören werde. Bestimmte Dinge kenne ich von diesen Komponisten, die ich mag, die höre ich vielleicht mal in der entsprechenden Stimmung, aber zum Beispiel die Violinsonaten von Bartok oder die Sinfonien von Saint Saens höre ich wohl nicht mehr. Ich werde in diesem Feld aber noch mal den einen oder anderen Versuch machen.





Kategorie 7 ( ganz unten)

Unten stehen eine ganze Menge Dinge. Etwa der Magnard. Die Sinfonien höre ich wohl nicht mehr. oder der Martucci. Das lohnt nicht. Jedenfalls nicht für mich. Und wohl auch die Klaviersonaten von Mozart nicht mehr, womit ich hoffe ich niemandem auf die Füße trete, außer vielleicht den bekanntesten.



So, das ist jetzt nicht sehr systematisch und logisch, und im übrigen höre ich natürlich eine ganze Menge Dinge, die ich schon kenne, auch einfach mal so, aber das sind so meine Vorhaben. Jedenfalls habe ich mal vor, mir immer mal wieder so ein paar Sachen auch raus zu legen.

Gruß Martin
op111
Moderator
#2 erstellt: 05. Jan 2010, 18:43
Hallo Martin,
der Begriff Hörplanungen, wirkt auf mich zunächst irgendwie wie Arbeit, nicht wie ein Hobby.
Wie das tägliche Brot eines Rezensenten.

Hörsitzungen plane ich nur bei zeitintensiven Werken wie Mahlersinfonien, Opern oder Vergleichen, die oft 2 Stunden und mehr dauern.
Da will ich nicht zwischendurch Getränkenachschub besorgen,
mit dem Hund Gassi gehen, Rasen mähen müssen oder die Mülleimer rausstellen.

Sicher gibt es den "Noch Ungehört"-Stapel, der aber selten systematisch abgebaut wird, eher nach dem Zufallsprinzip.

Noch zufälliger und freier gehe ich mit der nahezu völlig unbestimmten Kategorie "Muss ich unbedingt kennen lernen" um.


[Beitrag von op111 am 05. Jan 2010, 18:44 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#3 erstellt: 05. Jan 2010, 18:59
Zu den härteren Brocken, die ich noch vor mir habe, gehören 'Les Troyens' von Hector Berlioz (DVD Cambreling) und ca. die zweite Hälfte von Tristan und Isolde (auch DVD -Barenboim, Scala Mailand, Regier P. Chereau). Mehr eine Pflichtübung, um nicht irgendwann bekennen zu müssen, Tristan und Isolde nie ganz gehört zu haben.Bei der Furtwängler Version habe ich auch schon mal 'aufgegeben'. Von Chereau habe ich besseres gesehen, aber Barenboim und das Orchester der Scala sind in sehr guter Form. (In F findet man die 3 DVD's manchmal für unter 10 Euro).
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 05. Jan 2010, 19:06
Ja mach' nur einen Plan
und sei ein großes Licht
und mach' dann noch nen zweiten Plan
geh'n tun sie beide nicht.
...
(Peachum: Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens)

Was ich eigentlich machen müßte bzw. hätte machen müssen: Vergleichendes Hören von Stücken, von denen ich meine, ziemlich (oder zu) viele Einspielungen zu haben, um die Anzahl der CDs etwas zu reduzieren oder jedenfalls nicht weiter wachsen zu lassen. Dafür bin ich aber zu faul. Ich habe zwar ganz gerne alternative Aufnahmen, aber selten Lust, das gleiche Stück dreimal hintereinander in unterschiedlichen Interpretationen zu hören und dann auch noch eine auszusortieren... Daher fliegt höchstens raus, was in meinen Ohren offensichtliche Mängel aufweist (Klangtechnik, unangenehme Stimmen oder irgendwas anderes, was mir direkt als Manko auffällt, auch ohne differenziertes Vergleichen.)
Das gilt z.B. verschärft für die Jubilare Schumann und Chopin, von denen ich teils viel zu viele alternative Versionen angehäuft habe (weil günstige Box oder weil irgendwo empfohlen...). Das hoffe ich im Laufe des Jahres ein wenig tun zu können, zumal ich viele Stücke auch noch besser kennenlernen sollte.

Andere Pläne:
- Wenn auch nicht alle im Kirchenjahr, doch vielleicht jede Woche eine Bach-Kantate hören, um ein paar mehr davon kennenzulernen

- Opern (u. teils Oratorien) von Händel, Gluck, Mozart u.a., die seit Jahren im Regal stehen, endlich mal ausführlich und komplett hören. Klar, einige kenne ich sogar recht gut, aber manchmal habe ich auch nur hineingehört. (Neulich überrascht festgestellt, dass ich eine Oper "Lotario" von Händel besitze, von der ich nichtmal gewußt hätte, dass es sie überhaupt gibt... )

- dito für Verdi, sowie Tannhäuser und Lohengrin (ich habe einfach nur selten den Nerv mir Opern, selbst aktweise zu Hause anzuhören).

- Von Mozarts Kammermusik kenne ich zwar im Grunde die wohl wichtigsten Werke gut, nun habe ich aber in den letzten zwei Jahren so viel und intensiv Haydn gehört, dass hier etwas Nachholbedarf an Durchdringung in die Tiefe besteht.

JK jr.
Martin2
Inventar
#5 erstellt: 05. Jan 2010, 19:41

op111 schrieb:
Hallo Martin,
der Begriff Hörplanungen, wirkt auf mich zunächst irgendwie wie Arbeit, nicht wie ein Hobby.
Wie das tägliche Brot eines Rezensenten.



Findest Du? Kochen ist auch Arbeit, im Laden einkaufen, kann es auch sein, aber wer gerne ißt, macht auch das vielleicht ganz gerne. Ich mache mir über diese Dinge gerne einmal Gedanken. Finde deshalb, daß das mit "Arbeit" auch gar nichts zu tun hat.

Es ist einfach so, daß gewisse Dinge einfach so geschehen. Man kauft sich etwa eine gute Box, dann kommt mal ein Stück, was einem auf Anhieb nicht so gefällt und dann bleibt die Box einfach liegen. Das ist mir beispielsweise mit dem Berlioz passiert. Selbst mit Beethovens Streichquartten ist mir dies passiert. Und das muß doch nicht sein.

Gruß Martin
Mellus
Stammgast
#6 erstellt: 05. Jan 2010, 21:41
Mit Hörplanungen arbeite ich auch. Die unterteilen sich grob in diejenigen Werke, die ich überhaupt einmal hören möchte -- was etwa meinen Merklisten der online-Händler entspricht. Und in diejenigen Werke, Komponisten, Schulen, mit denen ich mich vertieft beschäftigen möchte. Ich schreibe absichtlich "beschäftigen" statt "hören", da ich auf meinem Laienniveau versuche, auch Primär- und Sekundär-Texte dazu zu lesen. Beide Planungen werden natürlich ständig vom aktuellen Tagesprogramm in Form von Hörlaunen oder Neuerwerbungen unterbrochen.

Neben einem generellen Interesse v.a. an zeitgenössischer Musik steht eine stärkere Beschäftigung mit Stockhausens Musik ganz oben. Dort steht sie Schulter an Schulter mit Wagners Ring und Tristan. Insbesondere in letztgenannten bohre ich mich immer wieder mal und immer wieder gerne hinein. Tatsächlich kenne ich neben den beiden genannten noch keine andere Wagner-Oper. Die anderen müssen warten, bis ich den Eindruck habe, Tristan und den Ring ausreichend zu kennen. Das wird wohl noch viele Jahre dauern.

In der zweiten Kategorien stehen Ausflüge in Alte Musik, die ich erst seit Kurzem als interessante Musik "entdeckt" habe. Aber das wird wohl bei Ausflügen bleiben, wenn auch Ausflügen, die "weit oben stehen". Daneben stehen Ausflüge in die klassisch-romantische Kammermusik: Beethoven, Schumann -- da habe ich Nachholbedarf. Und die Kammermusik erscheint mir zur Zeit deutlich spannender als die Sinfonik.

Viele Grüße,
Mellus
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 05. Jan 2010, 22:05
Hallo!

@Martin2

Eigentlich fand ich deine bisherige eher planfreie Methode gar nicht soo schlecht. Aus meiner Sicht der Dinge ist man für manche Stücke einfach noch nicht reif. Dabei spielt es eigentlich weniger eine Rolle von wem oder wann die Komposition eigentlich ist. So standen bei mir z.B. Mendelssons Elias und Brittens Tod in Venedig jahrelang herum bis ich Zugang zu den Werken bekommen habe, in anderen Fällem mußte ich ers nach einer Interpretation suchen die mir ein bestimmtes Werk nahebrachte z.B. das Pianoquintett von Frank.

Aber ich sehe natürlich ein das deine Situation doch eine andere ist, du ertrinkst ja förmlich in ungehörten Aufnahmen.

Bei mir wächst die eigentliche Sammlung trotz zeitweise hoher Durchgangsrate von Aufnahmen nur sehr langsam, sehr oft geht eine Aufnahme noch ein-zweimaligem Hören gleich wieder da sie meinen Vorstellungen nicht genügt, so zum Beispiel kürzlich die an sich Handwerklich ganz gut gemachten Aufnahmen der Brucknersymphonien in der Interpretation von Roberto Paternostro mit der Württenbergischen Philharmonie Reutlingen. Die hallige Aufnahme und die zögerlichen Steigerungsbögen die den Aufnahmeort geschuldet sind passen einfach nicht zu meinem Brucknerbild daß von Wand und Jochum geprägt ist. Ich frage mich eigentlich schon lange wie du die (für mich) rasend schnellen Zuwächse deiner Sammlung eigentlich bewältigst. Bei mir wären schon durchschnittlich 20 Tonträger im Monat zuviel, mehr als 3-5 kommen eigentlich über´s Jahr gesehen selten monatlich zusammen und der größte Teil davon geht auch wieder

MFG Günther
op111
Moderator
#8 erstellt: 06. Jan 2010, 12:52
Hallo zusammen,

in meiner planlosen Planung stehen zurzeit in (Martins) Kategorie 1:
Wagner, Lohengrin, Jess Thomas, Rudolf Kempe, EMI
Debussy, Pelleas & M. , C. Maurane, E. Spoorenberg, Ansermet, Decca
div. CDs mit Werken von Charles E. Ives nach aktuellen Notentexten
div. CDs mit Werken von Pierre Boulez
div. CDs mit Aufnahmen des Emerson Quartetts
div. CDs mit Werken von W. Lutoslawski
arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 08. Jan 2010, 13:55
Also ich weiss nicht, aber eine "Hörplanung" geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich. Mein Leben ist ohnehin schon zu stark bestimmt von Budget- und Ertrags-Plänen, Einkaufszetteln, Urlaubsplänen etc., da will ich mich nicht auch noch bei meinem Hobby, der Musik, Plänen unterwerfen. Ich höre, was mir gerade in den Sinn kommt. Wie die meisten wissen, ist die klassiche Musik auch nur einer meiner musikalischen Interessenbereiche, der Jazz nimmt einen nahezu gleich großen Teil ein. Ich habe Phasen, in denen höre ich lieber Jazz und gar keine Klassik. Ohne Plan, einfach so.

Mich ermüdet es auch, gerade einen größeren Werkkomplex systematisch von A - Z durchzuhören. Lieber kehre ich immer mal wieder darauf zurück. Das schliesst natürlich nicht aus, dass ich mir innerlich auch immer wieder mal sage, das und das müsste man mal (wieder) hören.

Während ich den Anschaffungsplanung-, "heute neu gekauft"- oder (in Maßen) "Was hört ihr gerade"-Thread ganz interessant finde, ist es mir ehrlich gesagt wurscht, was ihr wann zu hören plant.

Grüße Michael
op111
Moderator
#10 erstellt: 08. Jan 2010, 14:22
Hallo Michael,

arnaoutchot schrieb:
Also ich weiss nicht, aber eine "Hörplanung" geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich. Mein Leben ist ohnehin schon zu stark bestimmt von Budget- und Ertrags-Plänen, Einkaufszetteln, Urlaubsplänen etc., da will ich mich nicht auch noch bei meinem Hobby, der Musik, Plänen unterwerfen.

... und für Montag plane ich, heiter, lustig und vergnügt zu sein, auch bei der Sitzung zur Budgetplanung für 07/2011.

Das ist mir aus der Seele gesprochen!
Mellus
Stammgast
#11 erstellt: 08. Jan 2010, 14:45
Nun ja, es hängt auch damit zusammen, wie ernsthaft man ein Hobby betreibt. Mit reinem Stimmungshören kommt man nicht besonders weit, manches muss man sich auch hörend erschließen. Und dann wird es bereits systematischer.

Viele Grüße,
Mellus
Kreisler_jun.
Inventar
#12 erstellt: 08. Jan 2010, 15:17
Ungeachtet der oben ausgedrückten generellen Skepsis gegenüber Plänen, scheint mir doch, dass ein Anschaffungsplan ohne ein wenig Hörplanung problematisch ist. Oder eben zu dem anderswo geäußerten Ergebnis einer großteils ungehörten Sammlung führt. Insofern halte ich es gerade angesichts ausführlich angekündigter Anschaffungen oder Anschaffungsplanungen für berechtigt, auch "Hörplanungen" vorzunehmen. Im Grunde sind vage Hörplanungen doch implizit immer im Spiel. Denn nur in den seltensten Fällen wird man etwas kaufen, von dem man bis auf weiteres nicht plant es zu hören (etwa als Sammelobjekt, oder weil es gerade ein sehr günstiges Angebot ist usw.)

JK jr.
op111
Moderator
#13 erstellt: 08. Jan 2010, 17:54
Hallo zusammen,

Mellus und Kreisler_jun. gebe ich darin recht, dass allzu spontane zufallsgesteuerte Augenblicksorientierung so gar nicht zum ernsthaften Musikhörer oder Amateur passt, der mehr als nur die üblichen Testzeitschriftenkracher (Kunzels 1812, Zarathustra ... ) im Regal hat und gelegentlich auch neben dem reinen Hörgenuss wissen möchte, was hinter dem Lärm, mit dem er seine Ohren malträtiert, steht.

Der Enthusiast ist zum Glück nicht zu dem strengen systematischen Handeln gezwungen ist etwa wie Wissenschafter oder gar Konzertveranstalter die (vom anfänglichen Rechteerwerb bis hin zur finalen Steuerklärung ) streng reglementiert sind.
Der Begriff Planung im Titel klingt denn auch für mich etwas zu streng und calvinistisch für das wenige, was der Amateur im Alltag unternehmen muss, um ein Stück zu hören. Es sei denn man veranstaltet gemeinsame Hörsessions und Blind-Vergleiche, muss passende Aufnahmen zusammenstellen und Termine abstimmen.
Martin hat sein zunächst etwas militärisch-strategisch klingendes Eröffnungsposting denn auch weiter abgeschwächt und präzisiert, indem er den Vergleich mit dem Kochen herangezogen hat - wodurch etwas von der Strenge und weitreichenden Zukunftsplanung genommen wurde.

Ich denke, dass auch Michael i.d.R. sein Hörmaterial etwas assoziativer/systematischer auswählt, als sein Posting suggerieren will.

Vielleicht sollten wir den Titel in Was möchte ich demnächst hören? "Hörplanungen" o.ä. ändern.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Feb 2010, 14:26
Bei mir entscheidet im Moment vor der geplanten Hörzeit die momentane Stimmung, aber ich "plane" auch diese und jene Werke in nächster Zeit zu hören und warte dann halt den Moment ab wenn ich darauf Lust hab ein jeweiliges dieser "geplanten" Werke zu hören. Ich hab so Momente da hab ich nur auf bestimmte Gattungen oder bestimmte Stile Lust, kennt jemand von Euch wahrscheinlich auch (?)

Demnächst plane ich mal wieder das eine oder andere Requiem zu hören (hab eine Zeit lang eine Requien-Sammelleidenschaft gehabt und mich vielleicht auch etwas damit übersättigt)

Obwohl Mozart zu meinen Lieblingskomponisten zählt höre ich ihn komischerweise ziemlich selten, das sollte sich auch ändern (vielleicht hatte ich hier ja bislang dann doch Angst vor einer Übersättigung) Dann aber eher die Spätwerke.

Manche Violinsonate sowie die Cellosonaten von Beethoven kenn ich noch zu wenig und sollte ich mal wieder hören.

Dann die Komponisten aus den hinteren Reihen die ich auch schon länger nicht mehr herangezogen habe wie Burgmüller,
Ries, Hummel,...
ab und zu dann auch Kontraste einstreuen mit Werken von zB
Schostakowitsch, Bartok, von Einem (hab lustigerweise Gefallen an dem gefunden), dann möchte ich demnächst die 3.Sinfonie von Skrjabin hören, wenn es in meinen Zeitplan paßt hin- und wieder Mahler.

Und J.S.Bach sowie Schubert brauch ich mir nicht vornehmen, die sind bei mir sowieso immer Dauerbrenner.

Wer aus meinem CD-Bestand momentan "schlechte Karten" hat, wäre zB Vivaldi, generell Renaissance, Mozart vor ca.1778, die frühen Bruckner-Sinfonien,... aber vielleicht erwisch ich da auch mal die passenden "Gefühlswallungen" dafür.
Joachim49
Inventar
#15 erstellt: 07. Feb 2010, 23:36

Thomas133 schrieb:
(hab eine Zeit lang eine Requien-Sammelleidenschaft gehabt und mich vielleicht auch etwas damit übersättigt)


Hallo Thomas,
dann kannst du mir vielleicht helfen. Vor langer Zeit habe ich einmal ein requiem eines (älteren) portugiesischen Komponisten gehört. Ich würde es gerne mal wieder hören, habe aber den Namen des Komponisten vergessen. Kennst Du ihn (oder ein anderer Leser dieser Zeilen?)
Freundliche Grüsse
Joachim

Korr.: HF-Tag quote. op111


[Beitrag von op111 am 08. Feb 2010, 13:04 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#16 erstellt: 08. Feb 2010, 12:02
Hallo Joachim,

zwar kenne ich das von Dir gesuchte Requiem nicht, es gibt aber eine umfangreiche Requiemdatenbank unter http://www.requiemsurvey.org/. Dort sind 2486 Requiem-Komponisten gelistet (Stand: 08.02. 2010). Vielleicht wirst Du dort fündig - oder findest andere interessante Requien.

Viele Grüße,
Mellus
Thomas133
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 08. Feb 2010, 18:08

Joachim49 schrieb:

Hallo Thomas,
dann kannst du mir vielleicht helfen. Vor langer Zeit habe ich einmal ein requiem eines (älteren) portugiesischen Komponisten gehört. Ich würde es gerne mal wieder hören, habe aber den Namen des Komponisten vergessen.


Hallo,
Requien sammeln ist relativ, so viel wie auf der von mellus genannten Seite hab ich natürlich längst nicht gesammelt. (Da sind ja schon über 4.000 Requien gelistet, mehr als meine komplette Klassiksammlung ausmacht)

Ich hätte somit auch nur den Tip mit dieser Seite geben können, zumal es ja wie du unten sehn wirst nicht nur ein Requiem eines portugiesischen Komponisten gibt.
Aus der Requiemsurvey-Seite entnommen...

Ignacio Antonio d'Almeida 1760 - 1825 Portugal
José Claudio de Almeida 18th - century (?) Portugal (?)
Antonio de Belem c.1642 - 1700 Portugal
João Domingos Bomtempo 1775 - 1842 Portugal
José Manuel Joly Braga Santos 1924 - 1988 Portugal
Estevão de Brito 1570 - 1641 Portugal
Manuel Cardoso 1566 - 1650 Portugal
Manoel Carneiro 1645 - 1695 Portugal
Luiz de Costa 1625 - 1693 Portugal
Pedro de Cristo c.1540 - 1618 Portugal


Thomas
Joachim49
Inventar
#18 erstellt: 08. Feb 2010, 18:19
Danke für die schnelle Hilfe. Ich meinte Bomtempo (Bontempo?). Welches seiner 4 Requien ich gehört habe, weiss ich alleredings nicht mehr, aber auf meiner 'Einkaufsliste' ist sein Name wieder drauf.
Freundliche Grüsse
Joachim
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Schubert und Beethoven - Frühromantik oder Klassik?
Martin2 am 12.12.2013  –  Letzte Antwort am 13.12.2013  –  14 Beiträge
Beethoven: Film "Klang der Stille"
cr am 01.06.2007  –  Letzte Antwort am 28.06.2007  –  9 Beiträge
Berg: Lyrische Suite - Wir hören ein Werk
op111 am 21.10.2009  –  Letzte Antwort am 06.11.2009  –  63 Beiträge
Un-CDs (von Warner?)
Kreisler_jun. am 07.06.2011  –  Letzte Antwort am 15.06.2011  –  21 Beiträge
Wer ist Euer Lieblingskomponist nach Beethoven?
Nac93 am 28.01.2011  –  Letzte Antwort am 19.03.2011  –  43 Beiträge
Sind Klassik CDs immer noch zu teuer?
Martin2 am 30.08.2008  –  Letzte Antwort am 07.11.2008  –  41 Beiträge
Schumann Sinfonie Nr. 1: Wir hören eine CD
Deukalion am 22.07.2008  –  Letzte Antwort am 09.06.2009  –  80 Beiträge
CDs bei amazon.co.uk bestellen
cr am 27.01.2010  –  Letzte Antwort am 03.02.2010  –  19 Beiträge
Aufbau einer Einsteiger-Klassiksammlung mit preiswerten CDs
Hüb' am 26.05.2011  –  Letzte Antwort am 10.09.2019  –  164 Beiträge
Musikrätsel 163 (Klavierkonzert, Beethoven)
Udo* am 04.08.2008  –  Letzte Antwort am 18.08.2008  –  21 Beiträge
Foren Archiv
2010

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 3 )
  • Neuestes MitgliedLeonbrauchtHilfe
  • Gesamtzahl an Themen1.550.890
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.284

Hersteller in diesem Thread Widget schließen