Analoge Signalübertragung ohne Masse?

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WirbrauchenEier
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Mai 2014, 20:20
Hallo zusammen,

ich habe letztens meinen Symasym fertig gestellt und vor kurzem mit einer einfachen USB-Soundkarte von DeLock meinen Rechner daran angeschlossen.

Leider habe ich offensichtlich eine Masseschleife, die ein leises, aber nerviges Piepen erzeugt. Wenn ich die Cinchstecker am Verstärker aber nur gerade so einstecke, dass die Masse keine Verbindung hat, sondern nur das Signal, dann ist das Piepen weg.

Mit meinem Raspberry mit Hifiberry, der ebenfalls an den Symasym mit Quellenwahl angeschlossen ist, habe ich das Problem nicht.

Meine Frage: Kann ich einfach die Massebleche des Chinchkabels entfernen, so dass nur das Signal in den Verstärker läuft oder ist das nicht empfehlenswert (zb Klangqualitätseinbußen)?
Hab mich schon blöd gegoogelt, leider nichts richtiges dazu gefunden.

Ich habe mich zwar schon bissl bei galvanischen Entkopplern schlau gemacht, aber da liest man manchmal, dass damit die Qualität des Signals leided.

PS: Ich hoffe das ist das richtige Forum.
Zalerion
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2014, 20:29
Rechner?

Bester weg:
Optisch raus, D/A wandeln am Endgerät. Da kannst du dir dann den Wandler aussuchen (der Rechner gibt dann nur seine Daten an den weiter). Galvanische Trennung und das unübertoffen.
Ansonsten kann man auch einen Optokoppler nehmen.

Schirm entfernen: Naja, wenn es funktioniert, bitte. Aber ein Schirm hat auch eine Funktion! Und wenn der weg ist, geht die andere "hälfte" des Signals halt einen anderen Weg, nämlich über die Erdung von einem Gerät zum anderen. Schlimm ist das nicht, aber ich denke auch nicht, dass das gut ist.

Ich mach mir aber auch keine Gedanken über mögliche Klangverluste. Wenn ich es nicht höre, ists mir egal. Damit fährt man sehr gut und günstig
WirbrauchenEier
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Mai 2014, 21:03
Moin,

danke für deine Antwort.
Ja ich sage oft Rechner zum PC.

Für dein vorgeschlagenes Setup müsste ich sowohl ne neue Soundkarte (mit optischen Ausgang) als auch einen D/A-Wandler kaufen, da bin ich schnell bei 100€, bei guten Komponenten mal eben bei >400€.

Was genau ist denn die Funktion der Signalmasse? Eigentlich nur Abschirmung, oder?

Grüße
flba
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Mai 2014, 21:14
Liegt bei deinem Amp die NF-Masse auf PE?

@Zalerion:
Was hast du mit einem Optokoppler vor?
ruesselschorf
Inventar
#5 erstellt: 29. Mai 2014, 21:15
Hallo,

zweckmäßig wäre hier ein NF Trenn-Übertrager, bzw eine DI-Box. Eine Auswahl findest Du bei thomann.de

Helmut
WirbrauchenEier
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Mai 2014, 21:18
Bezeichnet die NF-Masse die Signal-Masse? Wenn ja, nein, die geht in die Platine des Symasym und sollte entsprechend nicht direkt am Schutzleiter angeschlossen sein.

Ok, von einem NF-Trennübertrager habe ich noch nichts gehört. Ich werde mich da mal schlau machen.

Danke euch!

Edit: NF Trennübertrager sind ja galvanische Entkoppler, oder? Da sollte doch auch sowas reichen: http://www.amazon.de...&smid=A24OSFL1OLTMUU

Bei Thoman sind die ja recht teuer mMn. Meine ursprüngliche Frage war aber, ob ich sowas überhaupt brauche.


[Beitrag von WirbrauchenEier am 29. Mai 2014, 21:23 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#7 erstellt: 29. Mai 2014, 21:25
Wenn du eine Erdschleife hattest, wie Du im ersten Beitrag schreibst, dann hast Du auf zwei verschiedenen Wegen Masse bekommen.
Eine hast Du jetzt aufgetrennt.
Also hast du jetzt eine Signalader und irgendwo noch Deine zweite existierende Masseleitung.
Und der Schirm wird wohl noch einseitig auf Masse liegen und somit leidlich seine Funktion erfüllen.

Logik - ist doch etwas Schönes.


[Beitrag von Ultraschall am 30. Mai 2014, 09:28 bearbeitet]
Zalerion
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2014, 22:31
Das mit Optisch war nur ein Vorschlag. VIele bessere Soundkarten haben einen solchen Ausgang (wobei eigentlich dumm, denn dieser ist ja nur ein Weitereichen der Daten und kein Wandeln an sich).
Auch einige Boards haben einen solchen.

Ansonsten bleibt nur der Trennübertrager. DI, falls du einen symmetrischen Eingang haben solltest. PALMER wäre eine gute Adresse.


Zum Optokoppler zitiere ich einfach mal ausm Wiki:

Ein Optokoppler ist ein Bauelement der Optoelektronik und dient zur Übertragung eines Signals zwischen zwei galvanisch getrennten Stromkreisen. Er besteht aus einem optischen Sender, typischerweise ist dies eine Leuchtdiode (LED), und einem optischen Empfänger wie einem Fototransistor, welche beide in einem lichtundurchlässigen Gehäuse untergebracht sind.

Mit Optokopplern können sowohl digitale als auch analoge Signale übertragen werden.




Und: Du fragtest, ob die Qualität bei den Signalen leiden kann.
Ja, kann sie, nein, mir ist es noch nicht passiert (symmetriert habe ich bis jetzt noch nicht bei allzu guten Anlagen, zumindest nicht im Direkten Vergleich zu asym oder anderen DI-Boxen).
Aber es gibt schon einen Grund, warum Palmer teurer ist.
Man bekommt aber auch schon stereo-di Boxen für <30€. Da kann man dann Groundlift machen und die Schleife ist weg.

Ich kenne mich mit Verstärkern nur bedingt aus, aber:
Liegt deine Signal"masse" im Verstärker auch an der Erdung an?


Und bitte eine Lehre daraus ziehen: Rechner an Hifi ist immer etwas heikel. Von Anfang an mit Problemen rechnen, sich erkundigen und so aufbauen, dass man sie zur Not noch umgehen kann
flba
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Mai 2014, 22:39
Mir ist der Optokoppler als Bauteil schon bekannt, aber ein Audiosignal wirste damit nicht vernünftig übertragen können.


Sind deine Cinchbuchsen ins Metallgehäuse geschraubt? Wenn ja dann isolier die mal.
Zalerion
Inventar
#10 erstellt: 29. Mai 2014, 22:42
Ich meins auch nicht in diesem Sinne als direktes Bauteil, aber es gibt, vom Prinzip her ähnlich, Bauteile, die das auch so wandeln (z.B. digi Coax auf Toslink und zurück). und damit hätte man dann auch die galv,Trennung.

Viel interessanter ist aber eigentlich ersteinmal, woher genau das Problem kommt^
WirbrauchenEier
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 29. Mai 2014, 23:46
Hallo,

ich habe gerade noch mal rumgestestet und meine vorherige Erkenntnis, dass das piepen weg ist wenn ich die Signalmasse weglasse, hat sich als falsch herausgestellt. Nur ist das Piepen jetzt abhängig vom Lautstärkeregler des Verstärkers geworden (deshalb dachte ich anfangs es wäre weg). Es führt also kein Weg ums entkoppeln herum.

Ja, die Cinchbuchsen sind isoliert (Holzgehäuse).

Ich vermute, das Problem kommt daher, dass die USB-Soundkarte die USB-Masse verwendet und damit vermutlich die des Netzteils. Ist halt ne andere.

Ich bestelle erstmal einen billigen Entkoppler, die Soundkarte ist eh nicht Hifi. Später steig ich dann auf Toslink um. Der Einwand, dass eine Soundkarte bei optischen Ausgang nur die Daten weiter gibt ist natürlich richtig und daran hab ich gar nicht gedacht. Das heißt ja das jede (Billig-) Soundkarte dafür geeignet ist.

Edit: Vielen Dank an alle Diskussionsteilnehmer!


[Beitrag von WirbrauchenEier am 29. Mai 2014, 23:49 bearbeitet]
Zalerion
Inventar
#12 erstellt: 30. Mai 2014, 10:43

(Billig-) Soundkarte dafür geeignet ist

Korrekt.

Dann am besten mal bei den Surroundkarten schauen, die haben das oft eingebaut und die gibts meines WIssens nach schon ab etwa 20€
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 30. Mai 2014, 14:38

Mir ist der Optokoppler als Bauteil schon bekannt,
aber ein Audiosignal wirste damit nicht vernünftig übertragen können.


doch,
mit dem richtigen schon (TIL300 oder so ähnlich)
(war alles schon Thema hier im Forum
Suchmaschine und nach linearem Optokoppler für Audio suchen)

entsprechend,
Audio-Übertrager oder sym. Audioverbindung

p.s.
es gibt billige Soundkarten mit SPDIF (kein Qualitätsverlust) ,
kann man anpassen
Auch das Thema DA-Wandler wurde schon x-mal durchgekaut

------------------------
edit

Nur ist das Piepen jetzt abhängig vom Lautstärkeregler des Verstärkers geworden


ich würde mir ja mal die Endstufenschaltung ansehen.
Gibt's dort ein Filter für HF?
(billige Soundkarten können sehr wohl am Audioausgang auch HF-Müll abliefern)


[Beitrag von Kay* am 30. Mai 2014, 14:44 bearbeitet]
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