Gainclone?

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Badhabits
Inventar
#1 erstellt: 05. Jul 2004, 21:53
Hallo Leute

Ich möchte einen einfachen Verstärker selbst bauen. Aber keinen nullachtfünfzehn PC-Verstärker sondern ein wirklich kleines aber feines Ding.

Da ich noch keine Erfahrung habe und mir das Konezpt des Gainclones resp. seines Ur-Vaters Gaincard von 47 Labs (einfacher, puristischer Aufbau, kurze Signalwege etc.) sehr zusagt möchte ich den nachbauen.

- hat schon jemand einen Gainclone gebaut und wie sind die Erfahrungen und Höreindrücke?

- welcher Gainclone kommt dem Ur-Vater am nächsten? Also ich möcht den komplett getrennt aufbauen d.h. getrennte Endstufen und externe Stromversorgung.

- gibt es Deutsche Baubeschriebe, da ich auf diesem Gebiet ein "Newbee" bin möchte ich ev. Übersetzungfeeler vermeiden.

- wenn schon, dann schon! Lohnt es bei diesem Verstärker hochwertige Komponente einzubauen. Gebe gern etwas mehr aus, wenn sich das Resultat hören lässt. Lohnt sich z.B. ein Silberverkabelung?

- sind Bauteile z.b. von Schuro.de zu empfehlen, die haben ja einige HighEnd-Bauteile oder ist da rausgeschmissenes Geld?

- wo krieg ich den LM3875T her?

Freundliche Grüsse

Badhabits
PPM
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jul 2004, 07:18
Hallo,
über eine Seite mit dem Gainclone bin ich auch schonmal gestolpert und finde das Teil recht interessant. Leider habe ich diese Seite aus den Augen verloren...ok, hilft Dir jetzt nicht wirklich weiter, aber die Dinger würde ich mir auch gerne mal bauen. Irgendwo wurde auch schonmal eine Sammelbestelllung initiiert...wir können uns ja gegenseitig auf dem Laufenden halten, sobald wir mehr wissen!
Gruß
P.
Badhabits
Inventar
#3 erstellt: 08. Jul 2004, 01:24
Hallo PPM

Also, ich bin in der Zwischenzeit etwas weitergekommen und hab folgende Gainclone-Seiten gefunden:

http://www.platenspeler.com/diy/amps/uk_cyclone_1.html
http://www.platenspeler.com/diy/amps/uk_geenkloon_1.html

Bauteile sind u.a. hier erhältlich:

http://www.schuro.de
http://www.thel-audioworld.de/

Mich würde trotzdem Erfahrungen von Euch interessieren und wo ich den OP herbekomme.

Gruss Badhabits
omulki
Stammgast
#4 erstellt: 08. Jul 2004, 10:57

- sind Bauteile z.b. von Schuro.de zu empfehlen, die haben ja einige HighEnd-Bauteile oder ist da rausgeschmissenes Geld?
Ich kann Schuro generell empfehlen und kaufe dort im grösseren Rahmen ein. Natürlich haben die auch Voodoo Sachen im Programm, aber nichts wirklich sinnloses, höchstens strittige Grenzfälle.

Den LM gibts auf jeden Fall in München im Fachhandel. Habe bisher jedes Bautel dort bekommen.
Der Hersteller versendet auch direkt. Bei erstaunlich kleinen Mindestmengen, die mit 2 OP schon fast zusammen kommen.

Gebaut habe ich den Gainclone noch nicht, meine Prinzipen sprechen pauschal gegen OP und im Grenzbereich geht diskret noch mehr. Der LM3875T ist aber ein gutes Teil. Um den diskret zu toppen, muss man schon viel Aufwand investieren (wie bei jedem guten OP). Was mir allerdings nicht gefällt ist die Stromfestigkeit. Er kann nur 8 Ohm und keinen Millimeter weniger. Die meisten 8 Ohm Boxen haben deutlich geringere Impedanzminima.

Deutschen "Baubeschreib" solltest Du bei einem Projekt mit einem Bauteil net brauchen, oder?
Naja, die Stabilisatoren kommen noch dazu. Die lötest Du direkt (Igel) am LM an. Nix Platine, hat nur Widerstand...

TI behauptet, der LM brauche keine Siebung, wegen der 130dB rejection ratio :-)
Bitte bau eine ein! 2x22.000µ pro Monopfad mindestens. Und nochmal min. 2x1.000µ direkt an den Füssen.

Oliver.
PPM
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jul 2004, 11:59

Was mir allerdings nicht gefällt ist die Stromfestigkeit. Er kann nur 8 Ohm und keinen Millimeter weniger. Die meisten 8 Ohm Boxen haben deutlich geringere Impedanzminima.

Oliver.


Was heißt das in der Praxis? Leistungseinbruch oder TILT?
omulki
Stammgast
#6 erstellt: 08. Jul 2004, 12:03
In der (Hör-)Praxis äußert sich das als mangelnde Impulstreue.
Technisch ist das etwas komplexer zu erklären. Die Schutzschaltung des LM ist saugut, führt aber natürlich auch trotz (oder gerade wegen) des schleichenden Einsetzens zu Verzerrungen & co.
(Ich bevorzuge Schutzschaltungen, die ein Relais öffnen. Dann habe ich saubere Musik bis zur evtl. Abschaltung).
Der Ausgangswiderstand des LM erscheint mir auch ein wenig hoch.
Ich würde sagen er eignet sich vor allem für aktive Systeme.


[Beitrag von omulki am 08. Jul 2004, 12:17 bearbeitet]
Badhabits
Inventar
#7 erstellt: 09. Jul 2004, 01:35
Hallo omulki

Zunächst mal vielen Dank für Deine Hilfestellung. Aber jetzt fängt's für mich als DIY-Audio-Newbee schon an:

Nur ein Bauteil? Für mich als Laie besteht der "Cyclone" aber aus mehr als einem Bauteil (OP, Kondensatoren, Widerstände etc.), die Du wohl "Stabilisatoren" nennst. Für Dich mag das ein Fünfminutenprojekt sein für mich ist das aber eine echte Herausforderung

Im Grenzbereich geht diskret noch mehr? Was verstehst Du unter "Diskret"?

Ich kauf mir doch zuerstmal einen Kosmos-Elektronikbaukasten für Kinder ab 8-Jahren

OK, nix Platine direkt am Igel - hab ich verstanden. Aber Siebung und wo bau ich die konkret ein?? Kann ich resp. soll ich an einem vorgegebenen Schaltschema einfach was einbauen? Ich vertrau Dir ja aber trotzdem.

Also eines hab ich schon beschlossen. Ich bau zuerst eine Billigvariante und schau ob ich das hinkriege. Besser als wenn ich mir die teuren Bauteile zerschiesse.

Gruss Badhabits
omulki
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jul 2004, 12:24
Jo,

diskret heisst ohne Verwendung integrierter Bauteile (IC), hier OP. Das bedeutet zwar einen erheblichen Mehraufwand (meine Endstufen haben je mono über 100 Bauteile), ist aber im obersten HighEnd so nötig. Wenn Du Dir den Schaltplan der Eingeweide eines OP anschaust stellst Du fest, dass dort Kompromisse eingegangen werden...

Stabilisatoren nenne ich einen Teil der Kondis und zwar die, die laut TI zur Unterdrückung von Schwingneigung vorgesehen sind. Laut 47labs sind das die wichtigsten Bauteile der Gaincard.
Die anderen Kondis hatte ich unter dem Begriff Siebung genannt. Die sind dem Netzteil zuzuordnen und werden meist in der Gegend des Gleichrichters verbaut. Mir ist jedoch wichtig, dass zumindest je ein kleiner Siebelko (1000...4700µ)
in der Nähe jedes leistungstransistors sitzt. In Deinem Fall direkt an den Beinen des OP.

Übrigens verkaufe ich meine mono-Endstufen als Platinen mit Schaltplan, Bauanleitung Stücklisten und Telefonsupport...
Bilder kann ich Dir schicken.

Oliver.
omulki
Stammgast
#9 erstellt: 09. Jul 2004, 18:10
Franz_G
Neuling
#10 erstellt: 20. Jul 2004, 09:43
Hallo René

Warum denn in die Ferne schweifen? Ich habe unterdessen bereits zwei Gainclone Varianten gebaut, beide mit Röhrenvorstufe.

Der dritte ist im Entstehen, mit Opamp Vorstufe, geregelte Spannungsversorgung.

Ich habe zwei Prints entwickelt und kann Dir die Amps auch gerne mal zum Probehören ausleihen.

Ebenso erkläre ich Dir gerne, warum die heute gebauten "Gainclones" keine Gainclones mehr sind, sondern besser!

Ruf mich doch wieder mal an, auch wenn ich eigentlich bei Dir vorbeischauen wollte.

Tschüss
Franz

P.S.
1. Dass der LM3875 nur 8 Ohm treiben kann, stimmt überhaupt nicht. Eine Frage der Bemessung des Netzteiles und des Gains.
2. Die Schutzschaltung ist gut. Ist der Verstärker richtig bemessen, wird die Schutzschaltung nicht aktiv und ist somit nicht hörbar.
3. Siebung mit 1000uF bringt den besten Klang. Höhere Werte führen zu verwaschenem Klangbild! Besser ist Spannungsstabilisierung mit LM338 und bloss noch 2x33uF direkt am Chip.
4. In der Schweiz kriegst Du die wichtigsten Bauteile von Distrelec. Aber auch der Herr Dreyer in Thun bestellt für Dich gerne und hat super Ringkerntrafos (z.B. 2x24V 225VA für sFr. 51.-)


[Beitrag von Franz_G am 20. Jul 2004, 10:05 bearbeitet]
MAC666
Inventar
#11 erstellt: 20. Jul 2004, 10:54
Da ich ebenfalls null Ahnung habe, würde mich bei einem solchen Projekt allerdings mal interessieren, was man dafür so an finanziellen Mitteln zu investieren hätte...
Franz_G
Neuling
#12 erstellt: 20. Jul 2004, 11:21
Franz_G
Neuling
#13 erstellt: 20. Jul 2004, 11:38
Da gibts mein Board für den noch unfertigen (LM338 fehlen mir noch) "solid state" Chipamp zu sehen:

http://www.diyaudio....page=10&pagenumber=7

Und hier meine beiden Hybridamps:

http://www.diyaudio....age=10&pagenumber=64

Franz
MAC666
Inventar
#14 erstellt: 20. Jul 2004, 11:43
Is ja günstiger, als ich dachte...

Ich würde mich ja mal an sowas dranwagen, ein Kumpel von mir will sich sowas basteln, könnte man zusammen machen.

Aber irgendwie bräuchte man dann am Besten aus einer Hand alles, inkl. Platinen und was sonst noch so anfällt, so dass man quasi nur noch löten muss und sich ein schmuckes Gehäuse basteln muss...

Da es aber sowas nicht gibt, muss ich wohl mal weitersuchen ;-)

Und einen pre-Amp benötigt man dann ja auch noch....
Franz_G
Neuling
#15 erstellt: 20. Jul 2004, 11:50
Pre-Amp?

Falls Du Phono hörst, dann brauchst Du einen.

Für CD, Video etc. ist aber so ein Chipamp ein Vollverstärker: einfach Eingangswahlschalter und Poti davorschalten.

Bei invertierenden Versionen sollte nach dem Poti eine Pufferstufe sein (Röhre oder Opamp oder diskret), damit nicht durch das Poti der Verstärkungsfaktor resp. die Gegenkopplung verändert wird.

Franz
MAC666
Inventar
#16 erstellt: 20. Jul 2004, 14:09
Wie gesagt, habe null Ahnung und bin das hier nur schnell überflogen...
Badhabits
Inventar
#17 erstellt: 20. Jul 2004, 19:29
@Franz

Auf Dein Angebot komm ich gerne zurück. Ich hab mich ja nicht gewagt einen profunden Kenner wie Dich für so ein Anfängerprojekt anzufragen Ich ruf Dich an.

Den LM3875 hab ich bereits bei Jaeger bestellt. Ich will noch schauen, welche defekte Amps ich rumstehen habe, wo ich ev. weiter Einzelteile rausfischen kann.

@MAC666 und alle Interessierten: zwischenezeitlich bin ich auch fündig geworden.

Einfach einen fixfertigen Bausatz zusammenzuwerkeln, macht mir persönlich keinen Spass. Für günstige Elektronikteile schaut z.B. bei Conrad vorbei.
Wenn's HighEnd-Teile sein sollen, dann werdet ihr sicher bei Schuro und Thel fündig. Solch teure Komponenten sind wohl nicht mal im Original Amp für 1'300 Euro verbaut.

Eine vorgefertigte Platine braucht's nicht; bei so wenigen Bauteilen kann das auch freiverdrahtet werden. Schau mal im Netz nach "Cyclone". Scheint mir eine gute Bauanleitung zu sein. In der HighEnd-Version, dann vielleicht die Röhrenvariante von Franz.

Gruss Badhabits
Franz_G
Neuling
#18 erstellt: 20. Jul 2004, 23:06
Willkommen, Badhabits!

Dont worry, ich bin auch nur etwas fortgeschrittener Anfänger. Das Thema Chipamp kenne ich erst seit ein paar Wochen und es ist faszinierend.

Auch wenn bisher noch kein Chipamp von mir so gut tönt wie ein guter Röhrenamp, so ist da doch eine ganz besondere Faszination.

Komm vorbei. Easy!

Hier noch ein paar Bilder:

http://mypage.bluewin.ch/gysiaudiophil/gesamtansicht_fertig.JPG

http://mypage.bluewin.ch/gysiaudiophil/innen_fertig.JPG

http://mypage.bluewin.ch/gysiaudiophil/boardbestueckt.JPG
Franz_G
Neuling
#19 erstellt: 20. Jul 2004, 23:08
Nochwas:

Der Cyclone ist gut, aber da musst Du einen Vorverstärker vorschalten oder falls Du ein Poti brauchst, einen Puffer, Chip oder Röhre, dazugeben.

Franz
oollii
Gesperrt
#20 erstellt: 09. Mai 2006, 23:52
so, ich hol das hier mal wieder hoch, das ist ja viel interessanter als mit den tda´s!

also, ich such noch einige platinenlayouts oder besser fertige platinen für den spass!

kennt da jemand was?
Feanor_x
Stammgast
#21 erstellt: 10. Mai 2006, 08:53
Hi,

mein GC liegt in den letzten Zügen und wartet nur noch auf ein passendes Gehäuse.

Der Aufbau ist eigentlich ziemlich einfach, wir haben den Mittelweg genommen und das ganze auf einer Lochrasterplatine aufgebaut, wobei einige Teile wo es auf Kurze Signalwege wirklich ankommt, direkt an den Chip gelötet.

Als Chip haben wir den LM3886 genommen, da dieser auch Lasten unter 8Ohm bewältigt bekommt.

Stromversorung und Siebung, je weniger desto besser. 2200µF an V+ und 2200µF an V- um genau zu sein.
Die Version mit höherer Siebung im NT benötigt eine Snubberglied, ist aber hier überhaupt nicht nötig.

Hier im Elektronik-Forum gibt´s nen Threat dazu
von MickF. Hier seine Internetseite http://dogbreath.de/Chipamps/GainCardCopy/GainCardCopy.html

Zum Klang.... hab ihn bisher immer nur kurz angetestet mit einem kleinen MP3-Player. Klingt anders als meine bisherigen gekauften Verstärker.... aber ausgewogener.

Wenn mal alles richtig verdrahtet ist werd ich dann mehr zum Klang sagen können.

Grüße
Christian
sergiusz
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 11. Mai 2006, 06:33
Ich habe auch den Gainclone aufgebaut, allerdings mit dem LM3875. Folgende zwei Seiten finde ich sind interessant:

Die fertigen Gainclone Bausätze von Peter Daniel:
http://www.audiosector.com/lm3875.shtml

Auf der folgenden Seite (leider auf französisch, lässt sich aber leicht mit Google übersetzen) hat man auch ein Platinenlayout zum selber ätzen:
http://idefixes.phpnet.org/sections.php?op=viewarticle&artid=2

Übrigens: Den LM3886 und LM3875 (die T-Versionen, müssen also isoliert vom Külkörper montiert werden) kriegt man bei segor für ca. 7 EUR/Stück:
www.segor.de
Suche:
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