Störfeld durch Ausgangsdrosseln im Verstärker

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 12. Jun 2016, 21:37
Ich möchte eine D/A Wandlerplatine sowie eine Verstärkerplatine in einem Gehäuse unterbringen.
Aus Platzgründen sind beide Platinen übereinandergestapelt,
Dabei beträgt der Abstand einer Ausgangsspule zur DAC-Platine gerade mal 6mm.
(Bei 20mm Abstand, die Luftpulen haben einen Durchmesser von 14mm)
Die Spule hat 0,8 mH, die Leistung des Verstärkers liegt bei 40Watt/8Ohm.
Sind Einstreuungen durch die Luftspule in die elektrionik des DAC zu erwarten?

Wenn ja, kann man solch eine Luftspule samt parallelen Widerstand (10Ohm) ruhig weiter weg von den Endstufentransistoren (und
damit vom DAC) setzen, oder sollten die Luftspulen immer in der Nähe der Endstufentransistoren sitzen?

Danke für eure Antworten,
Sal
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 13. Jun 2016, 07:44
Haben wir hier einen Analogverstärker mit einem Ausgangsfilter oder was? Es käme darauf an, aber ich würde ein Endstufen-Design nicht durch solche Maßnahmen durcheinander bringen. Lieber die Vorstufe bzw den DAC versetzen und / oder abschirmen. Kommt halt auch darauf an, wie empfindlich diese reagiert und wo die ihre "heißen Stellen" hat.

Und man kann ja auch erst mal provisorisch montieren und testen.

Grüße, Hmeck
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 13. Jun 2016, 11:05
Hi,
Hmeck (Beitrag #2) schrieb:
...Und man kann ja auch erst mal provisorisch montieren und testen...

Genau das ist der einzig sinnvolle Rat, der sich aus der Entfernung geben lässt.

Es hängt letztlich von der Lage empfindlicher Leiterbahnstrecken relativ zur Spule ab, dabei ist auch die Orientierung (hochkant, flach, schräg) von Belang.
Also im unmontierten, eingeschalteten Zustand mit ausreichend langen Anschlußkabeln ausprobieren, in dem die Störungen per Oszi und/oder Ohr kontrolliert werden während mögliche Positionen durchgespielt werden.
Evtl. ist die Spule nicht die einzige Störquelle.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 13. Jun 2016, 11:08 bearbeitet]
Sal
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2016, 12:54
...und den Nachbarn ein Wochenende auf Malle spendieren, wenn man nicht Lastwiderstände zur Hand hat?
Oszi habe ich.

Vielleicht fällt die Ferndiagnose etwas leichter, wenn ihr hier den Aubau seht:
Hab noch im CAD-Programm daran herumgezuppelt.

Grün Transparent:
Verstärkerplatine, mit grauem Schutzreais und braunen Spulen

Blau:
Dac mit Ausgangsstufe- Die Dac -Platine sitzt über der Ausgaggsstufe,
so ist der Dac konstruiert:
https://hififreak.fi...uffalo_stacked_2.jpg
Schematisch habe ich die obere Platine als dickeren Klotz, mit 10mm Höhe gezeichnet,
samt Bauteilen. Die Sule sitzt in der Nähe des oberen rechten Befestigungsloches des Dacs
Was der Spule am nächsten kommt sind der Spannungsanschluss und der Firmware Controller,
ca.12mm Luftlinie

Zur Platinenoberfläche des DAC sind es schon 17mm -vom Rand der Spule gemessen, nicht von deren Mittelpunkt-
wobel die Spule am Rand der Platine liegt. zum Ausgangsboard sind es 29mm.

In Violett die Stromversorgungen.
Alle Spannungsregler/Transistoren werden durch das Gehäuse gekühlt, daher die seltsame Anordnung.
Es ist in dieser Zeichnung ausgeblendet

Viele Grüße,
Sal
DraufsichtIsometrischFront


[Beitrag von Sal am 14. Jun 2016, 12:55 bearbeitet]
Sal
Inventar
#5 erstellt: 15. Jun 2016, 19:52
P.S.-lässt sich das Streufeld nicht simulieren? Und wenn nicht, wie messe ich, mit Tastkopf und Oszi?
Hmeck
Inventar
#6 erstellt: 15. Jun 2016, 20:18
Natürlich lässt sich das simulieren. Dazu musst du aber erst mal ein mathematisches Modell für genau den Aufbau haben und dieses dann in Software gießen.

Und Messen lässt sich das auch. Die Vorstufen an, Endverstärker aus. Messen. Endverstärker an, und Leistung zapfen. Wieder messen. Gibt es Unterschiede? Sind sie relevant?

Ist doch gar nicht so kompliziert ...
Sal
Inventar
#7 erstellt: 15. Jun 2016, 21:04
[quote] Natürlich lässt sich das simulieren. Dazu musst du aber erst mal ein mathematisches Modell für genau den Aufbau haben und dieses dann in Software gießen [/quote]
Und wer hat das gemacht und möglicherweise als Kaölkulator online gestelllt? Leistung, Induktionswiderstand, Frequenzbereich, mechanischer Aufbau der Spulen, Windungszahl, Drahtstärke, ist ja alles vorhanden.

[quote] Die Vorstufen an, Endverstärker aus. Messen. Endverstärker an, und Leistung zapfen. Wieder messen. Gibt es Unterschiede? Sind sie relevant?
[/quote]

Ist ein Vollverstärker. Da müsste ich erstmal mit dem Skalpell an die Leiterbahnen, oder?


[Beitrag von Sal am 15. Jun 2016, 21:08 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 15. Jun 2016, 23:56

Sal (Beitrag #7) schrieb:
...Und wer hat das gemacht und möglicherweise als Kalkulator online gestelllt? Leistung, Induktionswiderstand, Frequenzbereich, mechanischer Aufbau der Spulen, Windungszahl, Drahtstärke, ist ja alles vorhanden...

Leider fehlt all das für die Gegenseite bzw. ist sehr unübersichtlich ,
sodass, wie schon gesagt, Hören (ggf. über Kopfhörer) und Oszillograph /Spektrumanalyser angesagt sind,
und evtl. Schirmung notwendig ist, also richtig klassische Entwicklungsarbeit
Sal
Inventar
#9 erstellt: 16. Jun 2016, 00:44
... und geschirmte Luftspulen? Stellt die keiner her? Oder verhalten die sich anders, weil die Schirmung zusätzlich dämpft?

P.S.:Eine Frage ist noch nicht beantwortet:
Müssen die Spulen / das Ausgangsfilter in der Nähe der Endstufentransistoren sitzen?
(Z.B. weil schon der Leitungsweg/Durchschnitt dorthin bereits eine Rolle spielt, so wie bei Entstörkondensatoren am IC und/oder Spannungsregler)
Grüße,
Sal
eckibear
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Jun 2016, 16:17

Sal (Beitrag #9) schrieb:
... und geschirmte Luftspulen? Stellt die keiner her? Oder verhalten die sich anders, weil die Schirmung zusätzlich dämpft?

P.S.:Eine Frage ist noch nicht beantwortet:
Müssen die Spulen / das Ausgangsfilter in der Nähe der Endstufentransistoren sitzen?
(Z.B. weil schon der Leitungsweg/Durchschnitt dorthin bereits eine Rolle spielt, so wie bei Entstörkondensatoren am IC und/oder Spannungsregler)
Grüße,
Sal


Geschirmte Spulen haben wg. der induzierten Wirbelströme im Abschirmblech etwas höhere Verluste. Hängt natürlich vom Abstand Spule-Blech ab. Stahl/Eisenblech schirmt besser, kann aber bei höheren Strömen schnell Verzerrungen hervorrufen, weil das Matarial u.U.schon sättigt. Daher sind Luftspulen die beste Wahl. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein sogen. Zobelglied handelt, mit dem die Abschlußimpedanz für die Endstufe bei hohen Frequenzen definiert wird. Es gibt leider verschiedene Varianten. Wenn Deine so aussieht:

1) Widerstand in Reihe mit Folien-C vom Ausgang der Endstufe (direkt an den End-Transis oder ggf. deren Emitterwiderständen) gegen Masse,
2) Spule mit parallelem Widerstand von Endstufenausgang zur LS Klemme (oder ggf. noch über Schutzrelais),

dann kannst Du die L-R Kombi getrost in unverdächtige Bereiche verlagern. Manchmal liegt das RC Glied aber erst hinter dem LR Glied, was aber eh besch... ist.


[Beitrag von eckibear am 24. Jun 2016, 16:18 bearbeitet]
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