hohes Grundrauschen im Verstärker!

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benny.g
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jul 2006, 12:15
Hallo!
Ich habe einen kleinen 2 x 40W Verstärker zusammengelötet. Der Verstärker besteht aus einem großen Elko und 2 kleinen Kondensatoren die links und recht im Input vor dem IC sitzen.
Jetzt habe ich folgendes Problem:
Da der Verstärker ja im Prinzip immer auf Anschlag steht und sich die Lautstärke quasi nur durch den Eingangspegel regeln lässt habe ich ein störendes Grundrauschen.

Mir wäre es viel lieber wenn es wie bei einem Vollverstärker wäre: Nähmlich, dass ich einen hohen Einganspegel anlege und Ihn nicht veränder, dafür aber die Verstärkerausgangsleistung regeln kann.
Es ist nicht nur das Grundrauschen...Das Teil wird auch viel zu schnell verdammt heiß....

Hat jemand einen Tipp für mich wie ich das Problem in den Griff bekomme?

Wäre sehr dankbar!

Beste Grüße

Benny
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Jul 2006, 13:55
Was für einen IC hast Du verbaut? Gibt es da ein Schaltbild? Hast Du eine anständige Kühlfläche montiert? Wie hoch ist die Betriebsspannung?

Bei Vollverstärkern wird gleich nach dem Hochpegeleingang die Lautstärke geregelt und nicht in der Endstufe. Dass diese Dinger nicht laut rauschen, liegt an der guten Schaltungsauslegung. Ich vermute, dass Du so ein Autoradio-Dings betreibst. Und weil es ja im Auto zumindest während der Fahrt nicht ruhig ist, brauchen diese Dinger auch nicht sonderlich rauschfrei zu sein.
benny.g
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Jul 2006, 14:36
Hallo!
Das IC ist ein TDA85600. Spannung sind 12V. Kühlfläche ist ausreichend. Schaltbild habe ich leider keins!

achim81
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jul 2006, 14:38
Ähm...ich bin ja nicht gerade die Über-Leuchte in diesen Dingen aber eine Frage tut sich mir hier schon auf: Ist es Rauschen oder Brummen? Denn das Brummen kann sehr sehr viele Gründe haben. Und wegen der Temperatur hat Dir ja bereits richi auf den Zahn gefühlt.


[Beitrag von achim81 am 20. Jul 2006, 14:39 bearbeitet]
benny.g
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 20. Jul 2006, 14:46
Rauschen!
Kein Brummen!
Als Brumme bezeichne ich das monotone Störgeräusch was ich z.B. habe wenn ich den PC falschan einen Verstärker anschliesse.
Bei meinem Problem ist es das Rauschen!
Das Rauschen, was du hast wenn du deinen Vollverstärker anschaltest, auf volle Lautstärke drehst und ihm halt kein Signal lieferst. Dann hast du je nach Verstärker ein lauteres oder leiseres Rauschen.
Darum geht es =D
-3dB
Stammgast
#6 erstellt: 20. Jul 2006, 16:16
Hallo Benny,

einen TDA 85600 finde ich nicht.

Wenn es ein TDA 8560Q sein sollte, hier ist das Schaltbild.
http://www.datasheet...iconductors.pdf.html

Wenn das Teil rauschen sollte ist an dem Problem nichts zu
machen. Mit 40 dB ist die Verstärkung außerdem für die
meisten Anwendungen recht hoch.

Der TDA 1553 ist pinkompatibel und rauscht nicht (hörbar).

Gruß Wilhelm
Stampede
Inventar
#7 erstellt: 20. Jul 2006, 23:37
Es gibt doch kaum Verstärker, die nicht rauschen, wenn man diese voll aufdreht und am Eingang kein Signal hat? Selbst bei 20-30dB wird jedes kleinste Rauschen zu nem "Wasserfall". Würde gerne mal eure Meinungen zu Thema Rauschen hören und wie man am besten dagegen vorgehen kann.

Gruß Stefan
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Jul 2006, 08:51
Zum TDA8560 gegenüber dem TDA1553:
Eigentlich sollte auch der 8560 nicht störend rauschen, denn nach Datenblatt hat er bei einem Quellwiderstand von 10k ein Rauschen von maximal 250 Mikrovolt am Ausgang. Der 1553 hat unter den selben Voraussetzungen rund 100 Mikrovolt. Das macht einen Unterschied von etwa 8 dB. Und bezogen auf eine Leistung von 50mW (mittlere bis leisere Abhörlautstärke) sind das immer noch über 60 dB. Da dürfte eigentlich nichts zu hören sein.
Die Frage ist nun, wie gross die Quellimpedanz gewählt ist, ob allenfalls am Eingang Elkos verpolt eingesetzt sind oder sogar Tantal-Elkos (falsch herum) oder etwa gar keine Kondensatoren. Unter diesen Umständen ist Rauschen absolut möglich.

Rauschen ist generell ein "Naturereignis". Das lässt sich nicht wirklich beseitigen. Wenn man auf höchste Rauschfreiheit angewiesen ist, werden die Bauteile der ersten Verstärkerstufe gekühlt, denn je tiefer die Temperatur, desto geringer ist das Rauschen. Das liegt aber in einem Bereich, der uns hier nicht mehr interessiert und es geht nicht um Ton.

Bei einem Verstärker und den Quellgeräten gehen wir erst mal davon aus, dass ein Rauschen von 20dB im Raum nicht wirklich hörbar ist, weil sämtliche Geräusche weit über diesen 20dB liegen.

Nehmen wir einen Lautsprecher mit einem Nennschalldruck von 90dB (1W, 1m), so ist für ein Rauschen von 20dB in 1m Abstand eine Leistung von -70dB nötig.
Nehmen wir weiter an, der Verstärker hätte eine Leistung von 100W (+20dB gegenüber dem Nennschalldruck, und diese Endstufe hätte eine Verstärkung von rund 28dB), so müsste der Fremdspannungsabstand, also das Rauschen mindesten 90dB unter der maximalen Ausgangsleistung oder Ausgangsspannung des Verstärkers liegen. Das ist alleweil möglich. Das wäre im vorliegenden Fall eine Ausgangs-Rauschspannung von rund 630 Mikrovolt. Das war mal die Endstufe.


Da ein Vorverstärker bei Hochpegelquellen kaum verstärken muss, ist diese Forderung relativ leicht zu erfüllen.
Schwieriger wird es bei Kleinsignalquellen wie Mikrofon oder Plattenspieler.

Dazu muss man folgendes wissen: JEDER Widerstand rauscht. Und dies thermisch. Man müsste ihn kühlen, um das Rauschen zu vermindern (wie eingangs erwähnt).
Nehmen wir ein Mikrofon (das wir ja nicht kühlen können). Das hat eine Quellimpedanz von nominell 200 Ohm. Wenn man also einen Mikrofonverstärker baut, so muss man versuchen, das Rauschen des Verstärkers so gering wie möglich an der Quellimpedanz von 200 Ohm zu halten. Man will also das Rauschen des Widerstandes nicht nennenswert verschlechtern.
Der Widerstand selbst rauscht mit ca. -130dBU.
Jetzt ist aber das Mikrofonsignal zu leise, man muss es verstärken. Und zwar wäre bei unserem Beispiel mit der Endstufe und dem Rauschen von 20dB im Raum eine Verstärkung von rund 52dB in der Mikstufe nötig.

Jetzt rechnen wir mal zusammen: Die Endstufe verstärkt 28dB und die Mik-Stufe 52dB. Macht eine totale Verstärkung von 80dB, also 1:10'000.
Damit hätten wir von dem Mikrofon die maximale Leistung am Verstärker, wenn wir in das Mikrofon schreien (Schalldruck am Mik 96dB).
Wir haben aber gesehen, dass der Ersatzwiderstand des Mikrofons mit -130dBU rauscht. Rechnen wir hier weiter, so ist das Rauschen am Verstärkerausgang (-130dBU + 80dB) -50dBU. Das Rauschen des Ersatzwiderstandes liegt letztlich 50dB unter der Maximalleistung des Verstärkers. Wir hätten somit eine Rauschspannung von 63mV am Verstärkerausgang. Das ist genau 100 mal höher als das, was wir als Rauschen im Raum nicht hören (0,63mV).
Das bedeutet, dass wir mit keiner Verstärkerschaltung unter dieses Rauschen kommen, weil der Draht im Mikrofon schon so stark rauscht.

Natürlich nimmt man heute andere Mikrofone, (Kondensator), die eine höhere Ausgangsspannung besitzen und daher letztlich weniger rauschen. Aber das Grundproblem bleibt.
detegg
Inventar
#9 erstellt: 21. Jul 2006, 09:57
@richi44
... sehr schön erklärt!

Detlef
Basteltante
Inventar
#10 erstellt: 29. Jul 2006, 14:55
Er schrieb aber es sei nichtnur das Rauschen sondern das "Teil wird viel zu schnell heiß".
Ich hab einen begründeten Verdacht auf eine nette kleine ihr wißt schon heut schwingt wieder alles bis auf den Oszillator
Mit einem ordentlichen elko parallel zur Versorgung (bitte direkt am IC), parallel noch ein MKT 220nF, sowie ein kleiner C mit 39pF o.ä. vom ausgang zum inv. Eingang, dann nochmal probehören.
Richi was meinst du dazu?
Zweck0r
Moderator
#11 erstellt: 29. Jul 2006, 15:54
Moin,

Hitze ohne Last und trotz Kühlung hört sich in der Tat nach Schwingen an. Aber warum MKT und nicht die als HF-Abblocker üblichen 100-nF-Keramikkondensatoren ?

Ist das IC, falls laut Datenblatt notwendig, isoliert montiert und liegt der Kühler auf Masse ? Ein "in der Luft hängender" Kühler ist eine schöne Antenne für Störungen.

Vielleicht ist auch der Lautstärkeregler zu hochohmig. Erkennbar daran, dass es bei kurzgeschlossenem Eingang bei mittlerer Einstellung deutlich lauter rauscht als bei Links- oder Rechtsanschlag.

Grüße,

Zweck
Basteltante
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2006, 13:26
eigentlich hast du Recht, auch eine Keramikscheibe kann dafür gehn. Ich nehm die üblicherweise nicht da sie idR nur 50V= aushalten, bei meinen kisten stehen im Endstufenbereich deutlich höhere spannungen an. Daher diese Gewohnheiten
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