Trafospannung begrenzen?

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Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Okt 2017, 03:24
Hallo Leute,

ich bin mehr so der stille Mitleser, aber jetzt habe ich doch einmal eine Frage. Ich habe zwar auch schon google bemüht, aber nicht so recht was gefunden.
Ich bastel momentan an einem aktiven 2.1 System, welches je nach Budget mal auf ein 5.1 erweitert werden soll. Als Zuspieler dient der Rechner mit einer Asus Xonar D2X. Da kann ich dann ja auch bequem zwischen Musik (stereo) und Film (surround ... irgendwann mal) umschalten.
Ich bin anfangs zwar etwas blauäugig an die Sache herangegangen (ich dachte ich geb die TSP und ein paar Maße bei Boxsim ein, und der rülpst mir die fertige Box vor die Füße), hab zwischenzeitlich aber viel gelesen und bin bereit, so es mein sehr knappes Budget zulässt, jeden Schritt bis zum akustischen Nirwana zu Fuß zu gehen.
Stand der Dinge ist gerade, eine Satellitenbox und der Subwoofer laufen, und ich bin mit dem was da raus kommt schon sehr zufrieden (ich bin aber auch nicht verwöhnt). Eine Weiche existiert noch nicht, lediglich vor dem Hochtöner hängt ein 6µF Kondensator als Hochpaß und der Subwoofer ist per Soundkarte bei knapp 100Hz abgetrennt.
In den nächsten Tagen möchte ich dem Subwoofer eine Endstufe bauen, da dieser (AW2000 in geschlossenen 11l) momentan an dem LM1875 für die zweite Front- Satellitenbox hängt. Zur LM3886 Endstufe braucht der Bass natürlich auch einen ordentlichen Trafo (im Moment teilen sich zwei LM1875 einen kleinen 30W Trafo den ich auf dem Schrott gefunden habe. Ich hab hier auch einen echt feinen RKT, aber der ist schon eine Spur zu mächtig. Der Trafo hat mal einen Rotel RA-06 befeuert und liefert 2x 34V AC. DC dürften das dann +/- 48V sein. Das ist zuviel für einen Gainclone. Der kann höchstens +/- 30V ab.
Was würdet ihr machen? Ich habe mir einige geregelte Netzteile angeschaut, aber ich glaube das würde ne ziemlich heiße Sache, wenn überhaupt machbar. Auch vom Trafo abwickeln habe ich gelesen. Klingt abenteuerlich, würde ich mir zur Not aber unter Anleitung zutrauen. Vielleicht braucht ja aber auch jemand hier so einen Trafo und hat noch einen kleineren übrig? Eine Neuanschaffung schließe ich aus. Das ist mir zu teuer. Dann würde ich eher versuchen bei ebay was günstig zu schießen. Was würdet ihr mir raten?
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 28. Okt 2017, 08:56

Ich bin anfangs zwar etwas blauäugig an die Sache herangegangen (ich dachte ich geb die TSP und ein paar Maße bei Boxsim ein, und der rülpst mir die fertige Box vor die Füße),


YMMD ... ich liebe solche Sätze.

Für den Sub würde ich mir was digitales bauen. Schaltnetzteil und passender Amp
bekommt man auch fertig ..
Behringer iNuke 1000 mit oder ohne DSP mag da interessant sein.
Real kommt da eher die halbe Leistung raus, Tiefpass ist aber schon drin und eine DSP Variante gibt es auch.
Hmeck
Inventar
#3 erstellt: 28. Okt 2017, 10:22
Guter Rat.

Aber zu Ausgangsfrage: RK-Trafos abwickeln ist kein Hexenwerk. Es wäre allerdings richtig schade um den beschriebenen Pracht-Trafo. Auch gibt es manche Erschwernisse, die einen da ausbremsen können.

Jedenfalls, im Prinzip geht das so: Erst mal ein paar Wicklungen oben drauf, kann ruhig dünner Draht sein, um herauszubekommen, wie viele Windungen / Volt er hat. Dann kann man leicht berechnen, wieviele runter müssen. Vorsichtshalber sich vergewissern, dass die Sec. Wicklung auch wirklich außen ist! Die Umwicklung mit Iso-Band lässt sich meist zerstörungsfrei abwickeln. Wenn man dabei auf massive Verklebungen stößt, die die Windungen zusammen halten, ist ebenfalls Schluss.

Sodann ist es (theoretisch) auch möglich, dass bei KRs mit 2 Spannungen NICHT bifilar gewickelt wurde, also eine Wicklung innen und eine außen ist. Da man dann die äußere komplett ab- und entsprechend wieder aufwickeln müsste, was richtig aufwendig ist, ist dann auch Schluss mit dem Tatendrang. Man bekommt so einen richtig festen Wickel nicht so ohne weiteres hin. und aufgepasst: Es ist auch möglich, dass 1 zusammngehörende Wicklung aus 2 Drähten besteht, weil das sich leichter wickeln ließ.

Beim Abwickeln darauf achten, dass man nicht zuviel runter holt, die Spannung kann man immer mal kontrollieren. Aufpassen, dass dir Draht, der draufbleiben soll, sich nicht sich entlastet und locker wird. Und zum Schluss letzte Windung gut mit Bindfaden festbinden und anschließend die Wicklungen wieder mit Iso-Band schützen.
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 28. Okt 2017, 12:48
Hallo, vielen Dank für eure Tipps!

Das mit der Fertig Endstufe ist bestimmt lieb gemeint, aber für mich aus zwei Gründen nicht interessant. 1. das Gerät kostet 158€. Ich hatte bereits in meinem Eingangsposting den Neukauf eines RKT (für evtl. 45€) aus Budget Gründen ausgeschlossen. Mein Bastel Budget für den Monat November beläuft sich auf ca. 15,80€, und davon muss ich auch noch die zweite, noch fehlende, Satellitenbox bauen ;). Also zu meiner Situation, ich habe Zeit und bin begeisterter und auch nicht gänzlich unbegabter Bastler. Was ich nicht habe ist Geld, Werkzeug und Material. Beide Trafos zum Beispiel, den kleinen 30W der momentan die Chipamps antreibt, sowie einen leicht zerfledderten Rotel RA-06 habe ich in Offenbach vor einem Elektroschrott- Container gefunden. Als Holz wollte ich mir eigentlich 19mm MDF aus dem Baumarkt leisten, aber da die so kleine Maße garnicht zuschneiden wollten, sind die Boxen jetzt aus 19mm Pressspan vom Sperrmüll.

2. Ich bin Bastler. Wieso soll ich für 158€ ein fertiges Modul kaufen, wenn ich mir für ein Zehntel des Geldes einen Gainclone selber zusammenlöten kann? Das ist gerade meine erste Erfahrung mit Chipamps (ich habe die letzten 20 Jahre eigentlich nur an PC's geschraubt), und ich bin von dem was ich höre, obwohl das alles noch nicht fertig ist, jetzt schon schwer beeindruckt. In Sachen Trennfrequenz und Amplitude bietet mir der Soundkartentreiber alles was ich brauche. Zudem ist der Behringer Amp locker 3 Nummer zu groß für mein Vorhaben. Selbst im Moment an dem 30W Trafo mit 25W Verstärker ist der Tiefbass, trotz geringer Abhörlautstärke, schon ziemlich eindrucksvoll. Die Trennfrequenz habe ich bei 94Hz eingestellt und der kleine AW2000 lässt es entsprechend tief und auch recht knackig angehen. Könnte sein, daß da die 2x 10000µF die ich auch dem Rotel amputiert habe, ein wenig zu beitragen.

Die Sache mit dem Abwickeln klingt aber wirklich nach einem "Scheixxe hätt ich das nur nicht gemacht" Ende. Ich würde ja den Trafo gerne tauschen, aber der Marktplatz hier wird mir wohl noch einige Zeit verschlossen bleiben. Ich habe trotzdem mal ein paar Fotos gemacht. Vielleicht findet sich ja hier jemand der genau so einen Trafo mit 2x 34V AC braucht und zufälligerweise noch einen kleineren mit 2x 18V übrig hat ;).

Rotel RKT 01 800w Rotel RKT 02 800w Rotel RKT 03 800w
Buch
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 28. Okt 2017, 15:25
Hi,

nimm doch 1x34V und Koppelelkos oder passt das nicht?
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 29. Okt 2017, 06:36
@Hmeck
nur zur Ergänzung,
- ich habe RK's mit primär aussen (Block)
- meist zu faul, nehme ich eine sehr spitze Spitze am DVM
und durchdringe damit den Lack der Wicklung und weiss dann, wo ich auftrennen kann

@Backfire2496
respektabel finde ich - grundsätzlich aus umwelt-technischen Gründen - den Ansatz vorhandenes Material einzusetzen!
Ich hätte eine RK mit 2x18V/100W zum Tausch anzubieten,
...
aber
...
der Vorschlag von Buch hat den Vorteil, dass du dann einen LS-DC-Schutz nicht auch noch aufbauen musst.
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 29. Okt 2017, 23:23

nimm doch 1x34V und Koppelelkos oder passt das nicht?


das ist ja mal ein guter Tipp! Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen? Gibt ja auch 2x 17V .
jehe
Inventar
#8 erstellt: 30. Okt 2017, 14:38
das ist jetzt hoffentlich ein Witz
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 31. Okt 2017, 14:09
Nun ja, ich bin gelernter Mechaniker, in Sachen Elektronik bin ich noch nicht so weit, alle Zusammenhänge und Konsequenzen richtig schlussfolgern zu können, und muss mich nunmal auf das verlassen, was die Elektroniker schreiben.

Ich hatte diese Möglichkeit gesehen, und das für eine praktikable Idee gehalten >

Simple DC Adapter Power Supply

p43-fig1

Ihr dürft euch gerne darüber auslassen.

Ansonsten habe ich die komplette LM3886- Planung umgeschmissen und, werde auf den TDA7293 setzen, der eine symmetrische Betriebsspannung von bis zu +/- 50VDC verträgt. Dieser Amp ist mir nicht so sympathisch wie der LM3886, aber es geht ja um den Subwoofer- Antrieb. Ich denke das wird der TDA auch können, zumal er auch ein bisschen mehr Wambo mitbringt.


das ist jetzt hoffentlich ein Witz


jehe, wenn du dich beteiligen und mir helfen möchtest musst du schon noch ein bisschen was draufpacken. Sprich dich aus. Mit derart infantilen Beiträgen disqualifizierst du höchstens dich selber.

mfg Backfire
jehe
Inventar
#10 erstellt: 31. Okt 2017, 18:08
für eine Endstufe ist das Prinzip "Virtual Ground" in der Auslegung und wegen der zu erwartenden hohen Ströme eher ungünstig und wie in der Schaltung zusehen auch nicht einfach nur mit 2 Elkos umzusetzen. Aber das hast du ja, bevor du irgendwas zusammen lötest, glücklicherweise schon selber recherchiert
Entweder das Angebot von @Kay* wahrnehmen und den Trafo tauschen oder eben den vorhandenen Trafo nutzen und eine andere Endstufe verwenden.
Wie du schon schreibst, wäre der TDA7293 passend.
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 01. Nov 2017, 08:16
Hallo,

um den Sachschaden & die Verletzungen in Grenzen zu halten habe ich diesen "Virtual Ground" Trick erstmal mit dem kleinsten symmetrischen Trafo ausprobiert den ich besitze (ich musste nicht lange überlegen, ich hab nur 3 Trafos ). Der liefert 2x 9V und hat soweit ich weiß einmal ein Pärchen Roland MA-8 Mini-"Monitore" mit Strom versorgt.

Die Explosion ist zum Glück ausgeblieben und ich konnte aus 9VAC symmetrische +/-6VDC machen.
Dabei hab ichs dann belassen, da in der Zwischenzeit der Herr Wu Ping bestimmt schon die edelsten Komponenten für meine 170W Dual Parallel Mono TDA7293 Endstufe selektiert.

Dieser 10€ Bausatz mit 2 parallelen Chips ist euch bestimmt geläufig. Wie geschrieben sollen die beiden sich vorerst um einen AW2000 in geschlossenen 11 Litern kümmern, während ich die musikrelevanten Frequenzanteile je einem LM1875 pro Box überlasse. Das hört sich vielleicht ein bisschen "untermotorisiert" an, aber im Moment ist dieser Amp mit gerade mal einem 130er Gradient TMT und einer 25er Monacor Kalotte, untergebracht in zierlichen (HxBxT) 32x17x25cm, beschäftigt (und das hört sich garnicht so schlecht an ).

Alle "do's & dont's", alle "must have's" und "no go's" die euch alten Hasen zu dieser Konfiguration einfallen werden mit Spannung erwartet.

mfg Backfire

P.S. ich habs mir dann doch nicht verkneifen können. Ist zwar irgendwie alles vom Müll, aber es macht was es soll ...

PSU LM1875 22,6 1000 PSU LM1875 45,1 1000

Ich würde das schon gerne mal benutzen. Ich mein, ist immerhin ein bisschen mehr dahinter als das, was der aktuelle 2x15V, 30VA Printtrafo zu leisten vermag.


[Beitrag von Backfire2496 am 01. Nov 2017, 10:22 bearbeitet]
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 17. Nov 2017, 15:02
Der TDA7293 ist gekommen, wurde zusammengesteckt und überzeugt mich gerade an meiner einen Satellitenbox (Das Holz für die zweite ist ausgesägt und soll heute noch zum Quader werden). Blöderweise hab ich meine beiden LM1875 gelyncht. Beiden fehlt irreparabel ein Bein. Ich hab jetzt gleich mal 10 davon bestellt.
Wie ich weiterhin herausgefunden habe, verträgt der TDA zwar bis +/- 50V, nur ist es wohl an 4 Ohm nicht ratsam in so zu betreiben. Mangels Alternative läuft der jetzt an einem halben RKT mit +/- 23.5V. Nicht optimal, aber klingt auch so schonmal ganz gut. Der Kühlkörper wird nichtmal handwarm.

Der jungfräuliche TDA >

TDA7293 mit Kühlkörper groß TDA7293 von unten groß LM am Arsch

Ich nehm an, ich hab gepennt als ich den LM1875 auf den Kühlkörper geschraubt hab ...
Mimamau
Inventar
#13 erstellt: 01. Dez 2017, 17:58

Backfire2496 (Beitrag #11) schrieb:
Herr Wu Ping


Netter Bericht, ich hab für meinen Sub was ganz Ähnliches mit TDA7294:
günstige Endstufe mit Leistung, TDA7294 (gebrückt), 170W
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 06. Dez 2017, 17:33
Die zwei LM1875 und der TDA7293 haben, im Rahmen meiner Möglichkeiten, neue Siebelkos bekommen. Das ganze ist, wie bereits geschrieben, lediglich ein Provisorium, da das ja mal Aktiv- Boxen werden sollen.

Siebung Satelliten Verstärker Siebung Subwoofer Verstärker
Backfire2496
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 17. Dez 2017, 09:38
Kurzer Lagebericht:

Die Satelliten + Subwoofer laufen an ihren Verstärkern, der PC spielt zu. Ich bin schwer beeindruckt und habe in den letzten 3 Tagen mehr Musik gehört als die letzten 5 Jahre. Ich mache mich jetzt mit dem Equalizer APO & RoomEQ vertraut.
Gelernt habe ich, beschichtetes second hand Preßspan ist ganz großes "pfui". Irgendwann habe ich dann beschlossen nicht noch mehr Zeit, Geld und Nerven in die krummen Kisten zu stecken, sondern mich erstmal mit der Funktion zu befassen und Anfang Januar ganz entspannt neue Kisten aus unbenutztem MDF zu bauen. Evtl. werden dann aus den Regalboxen kleine Standboxen, da ich noch zwei 130er TMT und ausreichend LM1875 habe.

2x LM1875 - TDA7293 - Sat rechts groß 02
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