230V Netzkabel IM GEHÄUSE verlegen

+A -A
Autor
Beitrag
Sal
Inventar
#1 erstellt: 06. Jan 2018, 04:09
Ich sehe immer wieder Photos von "amtlichen" Amps, wo der fetteTrafo hinter der Frontplatte sitzt - also offensichtlich noch ein
Kabel, dass 230V führt von der Strombuchse zum Trafo gelegt ist. Das eine 230V Leitung zu einem Schalter in der Frontplatte
geführt wird, sieht man auch sehr häufig, in beiden Fällen ist es sehr oft nicht mal DIY.

Jetzt wäre es bei meinem nächsten Projekt designtechnisch auch praktischer, den Trafo nicht direkt hinter dem Netzanschluss
(Der auch einen Schalter und Sicherung hat) zu verbauen, sondern tiefer im Gerät. Dazwischen liegt ein Netzfilter..

Und da fällt mir auf: Ich finde nichts zu dem Thema, vor allem bei Teilen, z.B. Litzen mit genügend Durchmesser, die dazu eine dicke
und Hitzefeste isolierung haben, Klemm / Schraubleisten mit genügend Rasterabstand, deren Pins sich am besten noch in die Lötbohrung klemmen,
Streifen / Lochrasterplatinen mit genügend Abstand zwischen den Bahnen, sprich alles, was man braucht, um 230V dauerhaft und sicher in einem
Aluminiumgehäuse zu verlegen - wer hat Bezugsquellen?

Grüsse, Sal


[Beitrag von Sal am 06. Jan 2018, 04:10 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 06. Jan 2018, 04:29
Wenn es um die Hitzebeständigkeit geht, sollte man zu Silikon Leitungen greifen. Wenn man eh alles selbst konstruiert, sollte der Mantel weitgehendst erhalten bleiben.
Sal
Inventar
#3 erstellt: 06. Jan 2018, 16:07
Danke für den Tip!
Die Schraubleiste, in welche ich die Kabel klemmen würde, wird ja "nur" durch die Lötpins gehalten. Gibt es da Varianten, die sich
zusätzlich sichern lassen? (Mit zusätzlicher Verschraubung / Lötstiften).
Grüße,
Sal
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2018, 16:17
Eine "Schraubleiste" hört sich so nach Lysterklemmen an
Wenn du die Leitungen nicht direkt verlöten möchtest, könnte man um die Schraubleiste und der Platine noch einen Kabelbinder ziehen. Dazu müsste dann jeweils daneben ein Loch in die Platine gebohrt werden.
Wenn es tatsächlich Lysterklemmen sein sollten, haben sie durchgehende Befestigungslöcher, wo man metrische Schrauben verwenden kann, um sie an der Platine zu fixieren. Diese Schrauben gibt es auch aus Kunststoff.
Lötlack
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Jan 2018, 18:24

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:
Wenn es um die Hitzebeständigkeit geht, sollte man zu Silikon Leitungen greifen. Wenn man eh alles selbst konstruiert, sollte der Mantel weitgehendst erhalten bleiben.
Wenn man tatsächlich so hitzebeständige Leitungen im Gehäse braucht, dann sollte man sich aber auch gedanken um alle anderen Bauteile machen, das sie in dem Temperaturbereich noch sicher betrieben weden können. Auch das gehuse wollte ich dann nicht mehr von aussen anfassen wollen.
Normalerweise sollte so Zeuch was H0... Anfängt für soche Verdratungen reichen.

Gruß
Thomas
Keksstein
Inventar
#6 erstellt: 06. Jan 2018, 19:40

Und da fällt mir auf: Ich finde nichts zu dem Thema, vor allem bei Teilen, z.B. Litzen mit genügend Durchmesser, die dazu eine dicke
und Hitzefeste isolierung haben, Klemm / Schraubleisten mit genügend Rasterabstand, deren Pins sich am besten noch in die Lötbohrung klemmen,
Streifen / Lochrasterplatinen mit genügend Abstand zwischen den Bahnen, sprich alles, was man braucht, um 230V dauerhaft und sicher in einem
Aluminiumgehäuse zu verlegen - wer hat Bezugsquellen?


Gibt es alles bei Reichelt, Conrad...

Solche Leitungen kann man zum verlegen von 230V nehmen, für SKII Geräte (die man wirklich nur als Profi aufbauen sollte) gibt es dort auch Isolierschläuche.

https://www.reichelt...=2&LA=3&GROUPID=5374

Klemmen für Leiterplattenmontage:

https://www.reichelt...=2&LA=2&GROUPID=7552

Für 230V würde ich immer Epoxidharzleiterplatten nehmen, kein Hartpapier. Ich habe das schon auf normalem Lochraster gemacht, die nicht benötigten Lötpunkte werden vorsichtig mit der Tischbohrmaschine entfernt. Bei einem Trafo >50VA würde ich immer eine Leiterplatte mit ausreichend dicken Leiterbahnen anfertigen lassen, da ist Lochraster nicht mehr wirklich brauchbar. Ich Schraube gerne unter die Leiterplatte ein Acrylglas oder irgend etwas aus Kusntstoff, falls sich eine Leiterbahn löst kann es dadurch keinen Schluss mehr zum Gehäuse geben.


[Beitrag von Keksstein am 06. Jan 2018, 19:41 bearbeitet]
Sal
Inventar
#7 erstellt: 06. Jan 2018, 19:44
@lötlack
Man denke an Spannungsregler nebst Kühlkötpern, dass solch einer das Kabel ebentuell berühren könnte,
ist noch nicht ganz ausgeschlossen. Abgesehen davon - welchem Kabel vertraue ich mehr - dem Wald und Wiesen - Kabel,
wo der Kunststoff-Anmixer einen schlechten Tag gehabt hat (wenn die Baumarkt - Verängerung durchschmurgelt fliegt
halt die Sicherung), oder dem Kabel für Spezialanwendungen, wo der Kunde eine Firma sein kann, die es garantiert nicht
bei einer bösen Email belässt, wenn die Isolierung nicht den Anforderungen entspricht...

@ Rabia_sorda Danke für den Lüserklemmen Tip, auf das Naheliegendste bin ich nicht gekommen.

230V dürfen noch gelötet werden? Wenn, dann nehme ich an, dass die Lötung keiner mechanischen Belastung ausgesetzt sein darf?
Soll heissen, das das abisolierte Ende des stromführenden Kabels durch ein Loch in der Platine gesteckt wird und beidseitig verlötet wird
und nicht wie sonst Einseitig?

@keksstein

Die Reichelt- produkte kenne ich, schick wären bei den Klemmen noch weitere Lötpins, gibt es wohl nicht so leicht zu finden.

Ich habe an Epoy gedacht, aber bisher keine Streifenrasterplatinen mit RM 5.08 gefunden, nur in Hartpapier. Die nicht benötigten
Bahnen würde ich auch abziehen, geht nach meiner Erfahrung auch bei Epoxy

Grüße,
Sal


[Beitrag von Sal am 06. Jan 2018, 19:53 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 06. Jan 2018, 19:58

230V dürfen noch gelötet werden?


Dazu sind immer noch Lysterklemmen zugelassen und die Litzen müssen mit Aderendhülsen versehen werden.
Wenn das Gerät auf SK1 konstruiert wird, muss der PE als letztes abreißen dürfen.

Eine Lötung darf aber demnach wieder sekundärseitig angewandt werden. Habe ich in meinem Satzbau vergessen zu erwähnen, sorry.
Keksstein
Inventar
#9 erstellt: 06. Jan 2018, 20:53

Man denke an Spannungsregler nebst Kühlkötpern, dass solch einer das Kabel ebentuell berühren könnte,
ist noch nicht ganz ausgeschlossen.


Sowas würde ich sowieso als Designfehler bewerten, ist auch meines Wissens nach nicht zulässig weil die doppelte Isolation fehlt.


Abgesehen davon - welchem Kabel vertraue ich mehr - dem Wald und Wiesen - Kabel,
wo der Kunststoff-Anmixer einen schlechten Tag gehabt hat (wenn die Baumarkt - Verängerung durchschmurgelt fliegt
halt die Sicherung), oder dem Kabel für Spezialanwendungen, wo der Kunde eine Firma sein kann, die es garantiert nicht
bei einer bösen Email belässt, wenn die Isolierung nicht den Anforderungen entspricht...


Solche Probleme gibt es eigentlich nicht, sonst währen diese Kabel in Deutschland auch ischer nicht zugelassen.
Der Einzige Grund Hochtemperaturleitungen zu verwenden ist das diese oft einen Silikonmantel haben. Die sind sehr Flexibel und lassen sich je nach Aufbau leichter verlegen. (dafür aber nicht verdrillen)


Soll heissen, das das abisolierte Ende des stromführenden Kabels durch ein Loch in der Platine gesteckt wird und beidseitig verlötet wird
und nicht wie sonst Einseitig?


Zumindest auf der Primärseite würde ich sowas lassen. Sekundär ist das natürlich erlaubt, bleibt aber trotzdem Pfusch.


Die Reichelt- produkte kenne ich, schick wären bei den Klemmen noch weitere Lötpins, gibt es wohl nicht so leicht zu finden.


Verstehe nicht was Du möchtest, Sorry. Die gibt es ja mit unterschiedlich vielen Pins, man kann beliebig verlängern weil die Anreihbar sind.
Für die 230V Seite gibt es auch 3 Polige wo der Mittlere Pin fehlt.


Ich habe an Epoy gedacht, aber bisher keine Streifenrasterplatinen mit RM 5.08 gefunden, nur in Hartpapier. Die nicht benötigten
Bahnen würde ich auch abziehen, geht nach meiner Erfahrung auch bei Epoxy


Wenn Du das hinbekommst geht ja auch 2,54mm RM, sind halt ein paar Löcher mehr drin.
Sal
Inventar
#10 erstellt: 07. Jan 2018, 03:44

Zumindest auf der Primärseite würde ich sowas lassen. Sekundär ist das natürlich erlaubt, bleibt aber trotzdem Pfusch.


Mein Gerätepark hat einen Altersdurchschnitt von 20 Jahren, wahrscheinlich wurde damals viel gepfuscht.
Die Primärseite immer gelötet, allerdings mit Lötstiften, in welche die Kabel geklemmt wurden (ähnlich wie bei
Aderendhülsen) und die sich nach dem Einstecken in die Platinenbohrung spreizten -
und so auf den Lötzinn keine mechanische Belastung übertragen- sowas suche ich.


Für die 230V Seite gibt es auch 3 Polige wo der Mittlere Pin fehlt.


So was meine ich. Oder halt 2-Polige, die aber mehr Lötpins haben
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 07. Jan 2018, 12:27

Mein Gerätepark hat einen Altersdurchschnitt von 20 Jahren, wahrscheinlich wurde damals viel gepfuscht.
Die Primärseite immer gelötet, allerdings mit Lötstiften, in welche die Kabel geklemmt wurden (ähnlich wie bei
Aderendhülsen) und die sich nach dem Einstecken in die Platinenbohrung spreizten -


Die haben sicher nicht gepfuscht sonst wären die Geräte hier garnicht zugelassen worden. Die Blanke Litze einfach durch die Leiterplatte löten ist nur meines wissens nach nicht erlaubt.
Was spricht gegen die Leiterplattenklemmen?


Oder halt 2-Polige, die aber mehr Lötpins haben


Verstehe weiterhin nicht was Du meinst. Es gibt Klemmblöcke (ich glaube von Wago) für die Leiterplatte in die man die Leitung ohne Aderendhülse klemmen darf, die haben oft jeden Kontakt über 2 Leiterplattenpins herausgeführt. (Graues Teil rechts bei der Netzbuchse:

https://www.hifi12a....0_aufbau_highres.jpg


[Beitrag von Keksstein am 07. Jan 2018, 12:28 bearbeitet]
Sal
Inventar
#12 erstellt: 07. Jan 2018, 16:42
Auf die Schnelle, daher etwas unscharf:
So etwas habe ich beschrieben, sichert sich zusätzlich zum Verlöten
auch mechanisch und nimmt weniger Platz weg als ein Klemmblock,
wobei natürlich der nötige Leiterbahnenabstand beachtet bleibt.
Primaerbefestigung01
Primaerbefestigung01B

Aus einem Toshiba XR-Z70.

Der abgebildete Verstärker hat den gleichen Designfehler - auch dort laufen die Kabel der 230V Leitungen
an Spannungsreglern vorbei - wenn auch mit etwas Abstand...


[Beitrag von Sal am 07. Jan 2018, 16:48 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2018, 22:29
Interessante Lösung, habe ich so noch nicht gesehen. Zu kaufen habe ich solche Pins noch nie gesehen, vielleicht kann jemand anderes weiterhelfen.


Der abgebildete Verstärker hat den gleichen Designfehler - auch dort laufen die Kabel der 230V Leitungen
an Spannungsreglern vorbei - wenn auch mit etwas Abstand...


Da liegt aber mit Sicherheit eine doppelte Isolierung vor, das war schon in den 60ern vorgeschrieben. Wenn Kabel den Kühlkörper direkt berühren ist das schlecht, zumindest falls dieser nicht überdimensioniert wurde und sehr warm wird. Wenn sie Abstand dazu haben passt das aber schon.
Sal
Inventar
#14 erstellt: 07. Jan 2018, 23:57
Herzlichen Dank!

Ja, solch eine (selbstsichernde) Lösung wie oben abgebildet wäre nicht schlecht, sie spart ein wenig Platz.
Bei den üblichen Schraubklemmem muss man ja von der Seite kommen und braucht dafür
was an "Luft", wenn das Kabel nicht zu sehr geklemmt werden soll. Nach oben ist aber fast immer Platz...
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Sicherheitstechnische Frage zu 230V Bastelei
Garak359 am 14.09.2011  –  Letzte Antwort am 15.09.2011  –  19 Beiträge
Autoverstärker an 230V Steckdose
Crankboy am 12.02.2014  –  Letzte Antwort am 14.02.2014  –  3 Beiträge
Elektrisches Gerät mit 230V im Holzgehäuse
sh-hilden am 31.05.2011  –  Letzte Antwort am 01.06.2011  –  4 Beiträge
Netzkabel
Rene_Serato am 09.11.2007  –  Letzte Antwort am 09.11.2007  –  2 Beiträge
Netzkabel nachrüsten...
markusalexander am 26.06.2005  –  Letzte Antwort am 04.07.2005  –  5 Beiträge
Spannungsmessung 230V
zudy am 12.09.2011  –  Letzte Antwort am 24.09.2011  –  15 Beiträge
Röhre verlegen
odatria am 21.08.2009  –  Letzte Antwort am 28.08.2009  –  5 Beiträge
Autoradio an 230V Wechselspannung????
dani_3987 am 06.12.2005  –  Letzte Antwort am 02.04.2010  –  13 Beiträge
DIY 230V Stromversorgung
Sunfire am 02.10.2008  –  Letzte Antwort am 13.10.2008  –  39 Beiträge
Auto Hifi-Anlage 230V Anschluss
focality am 15.02.2005  –  Letzte Antwort am 19.02.2005  –  10 Beiträge
Foren Archiv
2018

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.746 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedEddiebut
  • Gesamtzahl an Themen1.551.136
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.538.965

Hersteller in diesem Thread Widget schließen