Sicherheitstechnische Frage zu 230V Bastelei

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Garak359
Stammgast
#1 erstellt: 14. Sep 2011, 13:39
Hallo,

ich wollte mich bei euch informieren, ob ich mit 230V in ein kleines geleimtes Holzgeäuse aus 9mm MPX gehen kann, ohne dass ich größere Bedenken haben muss.

Es handelt sich um einen kleinen Verstärker. Der war ursprünglich in 2.0 Lautsprecherboxen integriert. Schutzleiter ist da nicht dran, und das Netzkabel zum Rinkerntrafo wollte ich dran lassen, also nicht weiter rumlöten. Kabel mit Zugentlastung ins Gehäuse legen, Trafo festschrauben (ohne, dass die Schrauben durchstoßen natürlich).
Ggf. die 230Volt Abteilung noch baulich vom Rest trennen (Brett zwischen Rinkern und Verstärker). Auch die nötigen Anschlüsse und Verbindungen nach außen (Potis) würden so gesichert.


Meine Frage, reicht das so. Eignet sich Holz überhaupt als (sichere) Isolierung oder kann das vll. zu feucht und damit leitend sein?

Muss ich den Ringkern noch gesondert isolieren?


Grüße

Christoph


[Beitrag von Garak359 am 14. Sep 2011, 13:40 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Sep 2011, 15:37
Hallo,

ein Metallgehäuse zu bauen ist ungleich schwieriger als ein Holzgehäuse. Dennoch bin ich mit den Jahrzehnten vollständig von der Idee abgekommen, wärmeabgebende Bauteile, oder auch Verstärker die einstreuungsempfindlich sind, in Holzgehäuse zu bauen.

1. Der Trafo kann u.U. heiß werden. Theoretisch könnte er sogar entflammen.

2.Der Verstärker ist brumm- und HF- empfindlich. Das kann zu Störungen führen.

3. Denke an den Faktor Zeit: Nach Jahrzehnten kann das Holz aus dem Leim gehen, verrotten oder beschädigt werden. Zigarrenkisten sind etwas für Detektorempfänger.

Ja, richtig, und feucht kann es auch noch werden. Benötigst Du eine Anleitung zum Bau eines Metallgehäuses?

Grüße
Olaf
waldwicht
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Sep 2011, 16:15
ich denke mal ein sinnvoll gefrästes gehäuse aus qualitativ hochwertigem multiplex (birke sollte reichen) welches entlüftungsöffnungen hat steht einem metallgehäuse in nichts nach. vorallem nicht wenn das holz noch gut oberflächenbehandelt wird. ob der aufwand ein gutes holzgehäuse zu bauen geringer ist als ein einfaches metallgehäuse liegt am handwerker und seinen möglichkeiten.
Garak359
Stammgast
#4 erstellt: 14. Sep 2011, 16:52
Also, da die Lautsprecher und somit auch der eingebaute Verstärker vorher ja in einem Plastikgehäuse waren, sind die Nachteiele was Abschirmung gegenüber einem Metallgehäuse angeht zu vernachlässigen, denke ich.

Ich hab die Lautsprecher halt in vernünftige Gehäuse gebaut und der Verstärker braucht somit auch ein neues Zuhause. Ein kleines Kistchen aus Holz zu zimmern ist da (für mich) auf jeden Fall die einfachste und auch günstigste Lösung. Verrotten sollte im Schalfzimmer so schnell auch nichts

Wenn ich mir einen höherwertigen Verstärker bauen wollte, würde ich vermutlich auch auf ein (vernünftiges) Metallgehäuse zurückgreifen wollen..

Mir geht es tatsächlich nur um die Frage, ob ich guten gewissens mit Netzspannung in einem Holzgehäuse hantieren kann. Insbesondere kann ich nicht einschätzen, ob das 9mm MPX ausreichend isoliert.. auch nach ein paar Jahren Luftfeuchtigkeit.
Temperaturentwicklung ist natürlich noch so ein Stichwort.
Die Leistung des Verstärkers wird max. 2x25Watt betragen. Wie warm der Ringkern werden kann, weiß ich nicht. Den werde ich dann besser mit einer Metallplatte zwischen dem MPX verschrauben.

Über Belüftungslöcher muss ich mir dann noch gedanken machen. Soll ja möglichst wenig Kontakt nach außen da sein.


Danke schon mal für eure Beiträge


Gruß

Christoph
Garak359
Stammgast
#5 erstellt: 14. Sep 2011, 16:57
Oh, ganz nebenbei, wenn du irgendwo ne gute Anleitung hast, wie man ein ordentliches Metallgehäuse herstellen kann, ist die auch immer gerne gesehen .

Auch wenn ich momentan klar nicht damit Plane, weil mir da eher das Werkzeug und was man so brauch für fehlt. Außerdem müsste da dann ja zwingend ein Schutzleiter dran.

Und da würde ich dann zwingend jemanden "drüber gucken lassen".
Guitarman95
Stammgast
#6 erstellt: 14. Sep 2011, 17:12
[quote="Garak359"]

Mir geht es tatsächlich nur um die Frage, ob ich guten gewissens mit Netzspannung in einem Holzgehäuse hantieren kann. Insbesondere kann ich nicht einschätzen, ob das 9mm MPX ausreichend isoliert.. auch nach ein paar Jahren Luftfeuchtigkeit.
[/quote]

Holz ist ja schon kein schlechter Isolator, sagen wirs mal so

Und ich nehm mal an, dass du nicht im Regenwald oder anderen sub-/tropischen Gebieten damit rumhantierst...

Notfalls nimmste ein wenig Panzerband bzw. Isolierband oder was auch immer du grade zur verfügung hast und klebst damit die Stelle am Holz ab, wo der Trafo hinkommt.
Das Verstärkerbauteil brauchste nicht zu Isolieren, liegen idR. nicht mehr als max. 30 Volt an.

MfG


[Beitrag von Guitarman95 am 14. Sep 2011, 17:13 bearbeitet]
Garak359
Stammgast
#7 erstellt: 14. Sep 2011, 17:23

Guitarman95 schrieb:


Notfalls nimmste ein wenig Panzerband bzw. Isolierband oder was auch immer du grade zur verfügung hast und klebst damit die Stelle am Holz ab, wo der Trafo hinkommt.

MfG


Das ist ein guter Tipp, der auf jeden Fall die "gefühlte" Sicherheit nochmal erhöht :angel.

Und nein, das Teil soll weder im Regenwald noch in der Dusche benutzt werden

Die Einteilung in Netzspannungsabteilung und Verstärker/Niedervoltabteilung (wo dann die Anschlüsse nach Außen sein sollen) is ja eingeplant.


Soweit so gut
Danke
geist4711
Inventar
#8 erstellt: 14. Sep 2011, 17:29
wenn du eine passende belüftung einplanst ist ein holzgehäuse elektrisch gesehen kein problem, holz isoliert auch bei netzspannung ausreichend.
mfg
robert
Garak359
Stammgast
#9 erstellt: 14. Sep 2011, 17:36
Danke Robert, sowas wollte ich hören.


Ich war mir nur etwas unsicher, weil ich das so richtig hier noch nicht gesehen oder gelesen hab.
Hmeck
Inventar
#10 erstellt: 14. Sep 2011, 18:09
Also, das ist hier noch nicht so recht klar geworden: Spannungsführende Teile sollten nicht unbedingt direkt aufs Holz geschraubt werden. Aber z.B. ein Trafokern sollte ja nicht unbedingt auf Netzspnannung sein, und das Befestigungsloch einer Platine auch nicht.

Ansonsten ist es gar nicht so einfach, Holz anzuzünden. Kriechströme in verkohltem Holz schaffen das aber. Ebenso evtl der Flammenbogen eines durchbrennenden Teils, vor allem wenn er direkt am Holz anliegen.
Früher, als es auch noch keine Schukos gab, existierten auch so heiße Dinge wie Röhren-Allstromradios, die viel Leistung im Holzgehäuse verbrieten und das Gehäuse innen schwärzten. Aber die saßen immer schön ordentlich auf einem Chassisblech!

Grüße, Hmeck
Garak359
Stammgast
#11 erstellt: 14. Sep 2011, 18:29
Dann ist vll. Kunststoff (ein Thermoplast) vll das Mittel der Wahl um den Trafo thermisch und elektrisch sicher vom Holz zu isolieren..?!
pelowski
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Sep 2011, 18:46
Hallo,

Leute, machts mal nicht zu kompliziert.

Selbsverständlich kannst du einen kleinen Verstärker mit NT in ein Gehäuse aus MPX bauen!

Be-u.-Entlüftungslöcher, vernünftige Zugentlastung für das Netzkabel - fertig!

Es wurden mehr als vierzig Jahre lang Millionen von Röhrenradios in Holzgehäuse eingebaut; Bestimmt ist auch mal eins abgefackelt - auch wenn ich kein Beispiel kenne.

Hin und wieder gewinnt sogar jemand mit einem Sechser mit Superzahl (1/139.838.160 laut WP).

Grüße - Manfred
Garak359
Stammgast
#13 erstellt: 14. Sep 2011, 19:09
Bei sicherheitsrelevanten Dingen möchte natürlich auch keiner gefährliche Ratschläge geben, bzw. auf mögliche Probleme hinweisen.. das is doch gut so.

Ich werds dann auch so in der Art umsetzen.

Es wird noch einige Tage dauern, aber dann gibts auch ein Foto ums ganze abzuschließen


Danke nochmal für alle Meinungen und Ratschläge


Gruß

Christoph
Hmeck
Inventar
#14 erstellt: 14. Sep 2011, 22:23
Zwei meiner Selbstbauverstärker (einen mit 2x15W, einen mit 2x50W) habe ich in Gehäuse aus Spanplatten-Zuschnitt gesetzt. Alufront, sonst Span. Innen mit Alufolie beklebt und viele Lüftungslöcher mit dickem Bohrer rein, Lochblech als Bohrschablone. Ging prima, schnell, preiswert + wurde auch nie zu heiß. Habe auch schon etliche Gehäuse aus Alublech und Winkelprofil gebaut. Das wird kaum billiger als Fertiggehäuse und dauert seine Zeit.

Grüße, Hmeck
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 14. Sep 2011, 23:56

Bei sicherheitsrelevanten Dingen möchte natürlich auch keiner gefährliche Ratschläge geben, bzw. auf mögliche Probleme hinweisen.. das is doch gut so.


???

mögliche Probleme:
im Normalfall sollte auch nach Aufschrauben nirgends eine Berührung mit Netzspannung möglich sein,
es gibt Schrumpfschlauch (doppelt isolieren!),
2K-Kleber zum Vergiessen,
oder auch Epoxyd, das man über die versiegelten Anschlüsse kleben kann

Ein ordentlich abgesicherter RK wird aussen nicht heiss,
Da reichen die mitgelieferten Gummischeiben aus!


[Beitrag von Kay* am 15. Sep 2011, 00:06 bearbeitet]
detegg
Inventar
#16 erstellt: 15. Sep 2011, 00:36
Moin,

meine 83er Crescendo-Endstufe mit 20mm Tischlerplatte als Gehäuse. Kühlkörper, Aufbauplatte und Rückwand sind aber aus Alu



läuft heute noch - huch, das sind ja fast 30 Jahre

;-) Detlef


[Beitrag von detegg am 15. Sep 2011, 13:23 bearbeitet]
On
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 15. Sep 2011, 13:07
Am besten schmort Gleichstrom. Fernseher sind schon viele abgebrannt, dafür braucht man nur 5 Richtige mit Zusatzzahl und jede Menge Staub .

Ich würde das ganze Zeuch auf eine Aluplatte montieren, das ist einfach und sicher. Als Einheit kommt das dann ins Holzgehäuse.

Hier sind noch die Hinweise für den Gehäusebau:http://schaltplan.de.tl/Geh.ae.use.htm

Grüße
On
enzym
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 15. Sep 2011, 14:08

detegg schrieb:
Moin,

meine 83er Crescendo-Endstufe mit 20mm Tischlerplatte als Gehäuse. Kühlkörper, Aufbauplatte und Rückwand sind aber aus Alu



läuft heute noch - huch, das sind ja fast 30 Jahre

;-) Detlef


Hammer, was sind denn dort für ELKOs verbaut?
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Endstufe - nachdem die Haussicherung abgeraucht ist - noch 15 Minuten weiter spielt?

beste Grüße
Christian
detegg
Inventar
#19 erstellt: 15. Sep 2011, 14:27
Moin,

hier sieht man den Aufbau mit Alurahmen auf Holzplatte besser. Die Gehäuseschalen aus Tischlerplatte haben seitlich und oben eingelassene Alugitter zur Belüftung. Wenn innen alles sauber verdrahtet ist, spricht eigentlich nichts gegen Holzgehäuse.
Die Elkos des Mini-Crescendo haben 140x50mm mit je 10mF/105V.



;-) Detlef
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