Audiokabel von 1-Kanal auf 2-Kanal umlöten

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Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Mrz 2019, 13:53
Hallo im Forum,

Ich hatte die folgende Frage erfolglos in einem anderen Themenbereich gestellt, jetzt versuch ich's mal im Bastler-Atelier:

Als absoluter Newbie versuche ich, das originale Audiokabel, das meinen Sennheiser-Empfänger mit der Kamera verbindet (siehe Foto) so zu verändern, daß der Ton auf dem kameraseitigen Klinkenstecker auf beiden Kanälen ausgegeben wird, was nicht der Fall ist, sondern von einem speziell angefertigten Verlängerungsadapter besorgt werden mußte (rot markierte Klinke). Auf diesen Adapter möchte ich aber in Zukunft verzichten können und eine Umpolung direkt am kameraseitigen, originalen Kabel vornehmen. Bei dieser Umpolung am Verlängerungsadapter ist einer der beiden Drähte abgetrennt und der andere auf beide Kanäle gelegt worden, wobei die beiden Kontakte (siehe Foto) mit einem winzigen Kondensator (ist doch einer, oder?) überbrückt sind.
Meine Frage: Muß ich bei der Verlötung eines neuen Steckers dieses Bauteil wiederverwenden oder geht es auch ohne? Welche Funktion hat denn überhaupt dieser Kondensator?

Wäre für eine Hilfestellung sehr dankbar!

Grüße, Dagobert

Originalkabel mit Adapter

Verlötung des Adapters
Autoschrauberix
Stammgast
#2 erstellt: 11. Mrz 2019, 23:24
Hallo,
leider verstehe ich die Frage vermutlich nicht richtig, mir ist nicht klar was Du erreichen willst.

Das Bauteil ist kein Kondensator sondern ein Widerstand. Wenn die Farbringe braun, schwar, rot, gold sind (Foto evtl. nicht farbecht), handelt es sich um einen 1kOhm Widerstand. Ich kann aber nicht genau erkennen wo dieser eingelötet ist, damit ist es auch schwer zu sagen für was der gut sein soll.
Knarf
Stammgast
#3 erstellt: 11. Mrz 2019, 23:46
Wenn ich es richtig verstehe, willst du aus einem Mono-Aufio-Signal ein Stereo-Signal machen...

Wenn du wirklich auf den Adapter verzichten willst/musst, brauchst du den Widerstand wieder. Löte ihn am besten genauso ein, wie er auf dem Adapterstecker drauf ist.

Viele Grüße
Frank
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 12. Mrz 2019, 12:17
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Mir ist klar, daß ich in meinem technischen Unverstand das Problem ziemlich schwurbelig dargestellt habe.

Ich versuch's also noch mal: Ich nehme an, daß der Sennheiser-Empfänger (Mono), der auf der Kamera sitzt, den Ton nur auf einem Kanal ausgibt. Bei allem, was man also an diesen Ein-Kanal-Ausgang anschließt, wird immer nur ein einziger Kanal bedient. Damit die Kamera aber (und der daran angeschlossene Kontrollkopfhörer) den Mono-Ton auf zwei Kanälen empfangen (und ich auf beiden Ohren hören) kann, muß bei dem Klinkenstecker, der in der Kamera steckt, der Ton auf beide Kanäle gelegt werden - was der Adapter ja macht. Dargestellt an der unten stehenden Graphik bedeutet das, daß das Tonsignal vom Empfänger am "cold"- und "hot"-Kontakt gleichzeitig liegt. Aber anstatt einfach ein Überbrückungskabel von einem zum anderen Kontakt zu legen (oder sogar die beiden Kontakte miteinander zu verlöten), ist bei dem Adapter ein Widerstand (danke für die Korrektur!:-) eingebaut worden. Weil ich mir ein Kabel basteln möchte, das so kurz wie möglich ist (Kabelsalat an der Kamera vermeiden), war also meine Frage, ob ich bei der Überbrückung der zwei Kontakte diesen Widerstand unbedingt wiederverwenden muß oder darauf verzichten kann. Wozu ist ein solches Bauteil eigentlich gut ?

Belegung Jack 3,5
Autoschrauberix
Stammgast
#5 erstellt: 12. Mrz 2019, 22:33
Hallo,
das mit dem Cold und Hot gehört zu einer ballanced (symmetrischen) Signalübertragung. Ich glaube nicht dass das hier das Thema ist.
Ich denke Dein Problem ist mono auf stereo ?
Ich kenne Stereoklinkenstecker nur so, es gibt eine gemeinsame Masse und dann je eine Signalleitung für links und rechts.

siehe Klinke Stereo

Es bleibt die Frage, wo ist der Widerstand eingelötet. Wir können ohne diese Angaben keine Funktionsvermutung abgeben. Gibt es angaben was der Sennheiser Empfänger für einen Anschluss hat, evtl doch ballanced ?


[Beitrag von Autoschrauberix am 12. Mrz 2019, 22:37 bearbeitet]
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 13. Mrz 2019, 18:26
Hallo und danke für deinen Beitrag,

Ich versuche mal, als Laie auf deine Fragen zu antworten.
Was Mono und Stereo betrifft, bin ich völlig überfragt, ich ich wage aber mal die Hypothese, daß das Sennheiser-Set Mono und die Kamera Stereo ist. Das hat jedenfalls ein kleiner Test mit meinem Tascam-Rekorder ergeben, an das ich ein Sennheiser-Set (Empfänger EK100 und Mikro mit Aufstecksender SKP100) angeschlossen habe. Bei Stereo-Betrieb des Rekorders kam der Ton im angeschlossenen Kopfhörer nur auf einem Kanal, bei Mono-Betrieb auf beiden.

Was das Verlöten des Widerstandes betrifft, kann ich ja noch einmal ein anderes Foto posten, ich weiß aber nicht, ob man das damit, deutlicher wird. Soweit ich das sehen kann, schließt der Widerstand den linken und den rechten Kanal kurz.

Was folgt daraus...?

Hier noch zwei Seiten aus dem Handbuch des Sennheiser-Sets...

IMG_0135

Sennheiser 1

Sennheiser 2
IPv6
Stammgast
#7 erstellt: 14. Mrz 2019, 00:12
Also zusammengefasst:

Der Mikrofonempfänger hat ein 3,5 mm Klinke Ausgang in Mono (steht ja so in dem Handbuch, das du gepostet hast).
Deine Kamera hat einen 3,5 mm Klinkeeingang in Stereo.

Du möchtest, dass der Ton auf beiden Kanälen ankommt statt nur auf einem.
Dazu brauchst du ein Kabel, was ganz einfach den Ton wie ein Y auf beide Kanäle (links und rechts) aufteilt.
Wenn du nun dazu den Mono-Stecker abschneidest und darunter kommen zwei Leitungen zum Vorschein (Masse und Signal), dann kommt das Massekabel weiterhin an Masse und das Signalkabel einfach an beide Kanäle parallel.

Bei dem fertigen Adapter wurde das offenbar so gelöst, dass das Signal auf einen Kanal direkt und auf den anderen über einen Widerstand geführt wurde. Dessen Sinn erschließt sich mir nicht so ganz, vermutlich als irgendeine Art Schutz vor wie auch immer gearteten Strömen zwischen den Kanälen.
Das hat, je nach Eingangsimpedanz der Kamera zur Folge, dass der Ton auf einem Kanal leiser ist. Bei einem Widerstand von 1 kOhm und typischen Eingangsimpedanzen von 10 kOhm wären das etwa 0,8 dB Unterschied.

Ich würde entweder auf den Widerstand verzichten oder wenn schon das Signal über zwei Widerstände auf links und rechts führen, damit der Pegel auf beiden Kanälen identisch ist.
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 14. Mrz 2019, 12:46
Super, vielen Dank, kann jetzt endlich in klarem Wasser fischen !

Werde mich gleich an's Löten machen, und den Widerstand laß ich ruhigen Gewissens weg...

Subsidiäre Frage: Woran kann man im Handbuch ablesen, daß es sich um Mono handelt?
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 14. Mrz 2019, 17:08

Daca (Beitrag #8) schrieb:
... Woran kann man im Handbuch ablesen, daß es sich um Mono handelt?

Alle abgebildeten Steckerbelegungen sind Mono.
IPv6
Stammgast
#10 erstellt: 14. Mrz 2019, 17:25
Genau, für die große Klinke ist eine symmetrische Belegung angegeben, das braucht zwar eine 3-polige Klinke, ist aber nur Mono. Für mehr Infos einfach Google mit "Symmetrische Signalübertragung" füttern.
Und für die kleine Klinke ist entsprechend nur eine unsymmetrische Belegung angegeben, was stark auf eine 2-polige Klinke hindeutet. Sonst würde da was von Stereo stehen.

Und du hast ja selber beschrieben, dass nur auf einem Kanal was kommt wenn man den Empfänger mit einem normalen 3,5mm Klinkekabel direkt mit der Kamera verbindet. Dann kann es ja bloß Mono sein.
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 14. Mrz 2019, 18:39
Um das alles zu verstehen, müßte ich noch mal 20 sein...trotzdem gegoogelt und gelötet...

Das Sennheiser-Originalkabel ist kameraseitig dreipolig, d.h. es gibt drei Kabelstränge, Masse und zwei Signalkabel. Nur eines der beiden Signalkabel habe ich an die beiden Steckerkontakte angeschlossen und dabei wahllos das gelbe genommen. Wenn ich die "Symmetrische Signalübertragung" richtig verstanden habe, ist das ja auch egal. Leider ist mir beim ersten Versuch die Isolierung zwischen Leiter und Masse geschmolzen (verdammt winzig, das Ganze!), jetzt muß ich erst mal wieder ein paar Stecker besorgen, bevor ich den zweiten Versuch starten kann. Vorher aber die Frage: Kann man beide Signalkabel zusammen an die Steckerkontakte löten oder muß zwangsläufig einer der beiden stillgelegt werden?
IPv6
Stammgast
#12 erstellt: 14. Mrz 2019, 19:49

Das Sennheiser-Originalkabel ist kameraseitig dreipolig


Oha, interessant!
Aber wenn du die Kamera mit einem dreipoligen Kabel mit dem Sennheiser Empfänger verbindest kommt nur auf einer Seite Ton?
Dann ist der dritte Pol entweder überflüssig oder hat irgendeine bislang unbekannte Sonderfunktion. Das Handbuch sagt ja bloß, dass es unsymmetrisch Ton rauskommt, wozu nur zwei Pole benötigt werden.
Oder das Kabel ist einfach dreipolig weil dreipolige Kabel überlich und somit billig sind?
Das erschließt sich mir gerade auch nicht so ganz.

Zur Not mal bei Sennheiser anfragen, was es mit dem dritten Pol auf sich hat? Stereo scheint es ja nicht zu sein wenn an der Kamera nur auf einem Kanal was kommt.
MK_Sounds
Stammgast
#13 erstellt: 14. Mrz 2019, 20:14

IPv6 (Beitrag #12) schrieb:

Das Sennheiser-Originalkabel ist kameraseitig dreipolig

Aber wenn du die Kamera mit einem dreipoligen Kabel mit dem Sennheiser Empfänger verbindest kommt nur auf einer Seite Ton?
Dann ist der dritte Pol entweder überflüssig oder hat irgendeine bislang unbekannte Sonderfunktion.

Auf den ersten Blick (Bild im Startpost) sieht mir das Kabel nicht geschirmt aus. Ist es das?
Entsprechend könnte eine Litze für GND sein.
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 14. Mrz 2019, 20:40
Hi,
Daca (Beitrag #11) schrieb:
... Das Sennheiser-Originalkabel ist kameraseitig dreipolig, d.h. es gibt drei Kabelstränge, Masse und zwei Signalkabel. ...

Die zwei Signalkabel dürften die beiden Enden der (passiven, dynamischen) (Mono)-Mikrophonkapsel sein, sodass bei Bedarf eine symmetrische Signalführung möglich ist.



Daca (Beitrag #11) schrieb:
... Nur eines der beiden Signalkabel habe ich an die beiden Steckerkontakte angeschlossen und dabei wahllos das gelbe genommen. Wenn ich die "Symmetrische Signalübertragung" richtig verstanden habe, ist das ja auch egal. Kann man beide Signalkabel zusammen an die Steckerkontakte löten oder muß zwangsläufig einer der beiden stillgelegt werden?

Weder, noch !
Um den Stromkreis zu schließen, muss eines der Signalkabel mit Masse verbunden werden (= unsymmetrisch), andern falls hängt der Generator (die Mikrophonkapsel) "in der Luft" (= funktioniert nicht), es sei denn diese Verbindung ist schon intern vorhanden.

---------------------------
Alles Theorie (ich kenne deine Geräte nicht).

Gruss,
Michael


---------------------
P.S.:
Man müsste die Funktion des Widerstandes oben im 3-poligen Stecker nochmal überdenken ...,
wobei ich dort nur 2 Adern aus dem Kabel kommen sehe ?
Da dürfte irgendein Trick oder Spezialanwendung hinterstecken.
Sollte für deine Anwendung (Y-Split Mono auf Doppel-Mono /Stereo) aber keine Rolle spielen.

Dabei sollte klar sein: wenn ein 3-poliger Stecker in eine 2-polige Buchse (= unsymmetrisch) gesteckt wird, ist automatisch das mittlere Segment mit Masse verbunden.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 15. Mrz 2019, 00:30 bearbeitet]
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 15. Mrz 2019, 12:51
Das wird ja immer verzwickter...

Also ich hab noch mal zwei Fotos vom Originalkabel gemacht, dem ich ja in der Zwischenzeit den kameraseitigen Klinkenstecker amputiert habe...

Vor dem ersten Lötversuch hatte ich übrigens beide Signalkabel nacheinander an den rechten bzw. linken Klinkenkontakt gehalten und festgestellt, daß beide Male der Ton links bzw. rechts kam. Daraus habe ich geschlossen, daß es egal ist, welches der beiden Kabel ich verwende.

iPv6: Aber wenn du die Kamera mit einem dreipoligen Kabel mit dem Sennheiser Empfänger verbindest kommt nur auf einer Seite Ton?
Ja, nur rechts, ich habe dazu ein 3-poliges Standard-Kabel angeschlossen.

Mwf: Um den Stromkreis zu schließen, muss eines der Signalkabel mit Masse verbunden werden (= unsymmetrisch), andern falls hängt der Generator (die Mikrophonkapsel) "in der Luft" (= funktioniert nicht), es sei denn diese Verbindung ist schon intern vorhanden.
Wie man aber auf dem Foto der Adaptarverkabelung sehen kann, ist eines der beiden Signalkabel abgetrennt worden...

Gruß,
Dagobert

IMG_0138

IMG_0139
IPv6
Stammgast
#16 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:34
Okay, dann haben wir es ja jetzt nicht allzu schwer (hoffentlich).
Nimm doch mal das Kabel und isoliere alle Enden ab.

Und nehme dann einen ein Gerät mit Klinkeeingang für ein Handy/PC/Wasauchimmer (PC Lautsprecher, Stereoanlage, Bluetoothbox mit AUX Eingang).

Den Schirm von dem geschlachteten Kabel hältst du an den unten Teil der Klinke (Schaft/Sleeve).
Nun zunächst eines der beiden anderen Kabeln an die Spitze (Tip) halten.
Führt der Draht ein Signal, so kommt es nun aus dem linken Lautsprecher deiner Anlage/bluetoothbox/PC Boxen.
Weiter mit dem anderen Draht. Kommt nun auch ein Signal auf dem linken Lautsprecher führt auch dieser ein Signal.


Falls auf beiden Drähten ein Signal kommt wird es ein wenig wild:
Halte nun den einen Draht an den Schaft des Klinkesteckers von den Boxen und den anderen Draht an die Spitze.
Ist nun kein Signal zu hören, kommt auf beiden Drähten das gleiche Signal. Damit sollte es dann möglich sein, einen normalen 3-poligen Klinkestecker anzulöten (je ein Draht an den entsprechenden Pin) und beim Wiedergabegerät (Kamera, Lautsprecher,..) kommt Ton auf beiden Kanälen. Wieso es vorher nicht funktionierte bleibt dann irgendwie komisch.
Ist ein Signal zu hören, was lauter ist als bei den ersten Tests (Schirm des Kabels an Sleeve, ein Kanal an die Spitze) liegt ein symmetrisches Signal vor (entgegen der Bedienungsanleitung). Dann sollte einer der Leiter ignoriert und der andere auf beide Kontakte des neuen Klinkesteckers verbunden werden. Welcher ist im Prinzip egal, das Signal ist das selbe, nur 180° phasenverschoben, was bei deiner Anwendung egal sein dürfte. Korrekterweise nimmt man das Kabel, welches beim Empfängerstecker mit der Spitze verbunden ist (einfach mit dem Multimeter durchpiepsen).
Bei einem symmetrischen Signal nur nicht beide Leiter mit einmal dem linken und einmal dem rechten Eingang am neuen Klinkestecker verbinden, das gibt einen gaz komischen Klangeindruck.


[Beitrag von IPv6 am 15. Mrz 2019, 19:35 bearbeitet]
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 15. Mrz 2019, 21:25
Danke!
Ich hoffe, alles verstanden zu haben und daß folgender Versuchsaufbau ok ist:

An einem Rekorder Kopfhörer und am externen Mikrofoneingang das geköpfte Originalkabel. Dann das externe Mikro. An dessen dreipolige Klinke habe ich dann am Schaft den "Schirm" (Masse?) des Originalkabels gehalten und an die Spitze abwechselnd die beiden Signalkabel. Ergebnis: beide Male kam der Ton auf beiden Kopfhörerkanälen an. Dann an den Schaft das eine der beiden Signalkabel und an die Spitze das andere gehalten. Ergebnis: kein Ton.

Versuchsaufbau1

Versuchsaufbau2

Dann ein zweiter Versuch mit dem Sennheiser-Sender. "Schirm" an die Masse des Klinkensteckers, weißes Signalkabel an linken Steckerkontakt. Ergebnis: Ton im Kopfhörer links. Weißes Kabel an rechten Steckerkontakt. Ergebnis: Ton im Kopfhörer rechts. Dann rotes Kabel an linken Steckerkontakt. Ergebnis: stumm (bzw. leises Brummen). Dann rotes Kabel an rechten Kontakt. Ergebnis: stumm (bzw. leises Brummen).

Versuchsaufbau3

Versuchsaufbau4

Ihre Analyse, Herr Professor ...
IPv6
Stammgast
#18 erstellt: 16. Mrz 2019, 01:26

An einem Rekorder Kopfhörer und am externen Mikrofoneingang das geköpfte Originalkabel. Dann das externe Mikro. An dessen dreipolige Klinke habe ich dann am Schaft den "Schirm" (Masse?) des Originalkabels gehalten und an die Spitze abwechselnd die beiden Signalkabel. Ergebnis: beide Male kam der Ton auf beiden Kopfhörerkanälen an. Dann an den Schaft das eine der beiden Signalkabel und an die Spitze das andere gehalten. Ergebnis: kein Ton.


Das verwirrt mich schon wieder. Wenn du nur ein Kabel verbindest und das andere in der Luft hängt kommt trotzdem am Rekorder auf beiden Kanälen Ton? Ist der Rekorder irgendwie auf Mono gestellt oder so? Es handelt sich schon um einen Stereorekorder mit entsprechendem Stereoeingang?


Dann ein zweiter Versuch mit dem Sennheiser-Sender. "Schirm" an die Masse des Klinkensteckers, weißes Signalkabel an linken Steckerkontakt. Ergebnis: Ton im Kopfhörer links. Weißes Kabel an rechten Steckerkontakt. Ergebnis: Ton im Kopfhörer rechts. Dann rotes Kabel an linken Steckerkontakt. Ergebnis: stumm (bzw. leises Brummen). Dann rotes Kabel an rechten Kontakt. Ergebnis: stumm (bzw. leises Brummen).


Somit kommt am weißen Kabel ein Signal an und am roten Kabel nicht. Sonst wäre ja was zu hören gewesen wenn das rote Kabel mit dem Eingang verbunden gewesen wäre.
Mit größter Wahrscheinlichkeit endet das rote Kabel am anderen Ende am Klinkestecker am Ring. Somit verwendet Sennheiser, wieso auch immer, ein dreipoliges Kabel mit dreipoligem Stecker, wovon eine Ader bzw. ein Steckerkontakt schlicht ungenutzt bleibt.
Eine mögliche Erklärung stehe ich in der Verschraubung. Vielleicht sind solche Kabel einfach in dreipoliger Ausführung zu besseren Konditionen zu beziehen als zweipolige, wesshalb Sennheiser eben einfach ein dreipoliges Kabel mit dreipoligem Stecker nimmt und einen Kontakt ungenutzt lässt.

So, dann zum eigentlichen Problem mit dem Ton auf beiden Kanälen:
Du nimmst das weiße, signalführende Kabel und verbindest es einfach mit den beiden Kontakten vom linken bzw. rechten Kanal des Klinkesteckers. Welche das sind hast du ja bereits rausgefunden.
Das rote Kabel bleibt einfach ungenutzt. So sollte das funktionieren und der Ton auf beiden Kanälen ankommen.

Wobei, mir fällt da noch was ein, um noch weiter Verwirrung zu stiften.
Du könntest den zweiten Versuch mal wiederholen und testen, ob das rote Kabel auf Masse liegt. Sprich statt dem Schirm beim Test das rote Kabel verwenden. Also wenn das amputierte Kabel am Empfänger angeschlossen ist schauen, ob der Ton auch mit dem roten Kabel statt Masse abgreifbar ist.
Wenn dem so ist könntest du am neuen Stecker an den Schaft das rote Kabel anlöten und wie oben beschrieben das weiße Kabel mit den beiden anderen Kontakten verbinden. Der Schirm bleibt hierbei an der Seite vom neuen Stecker frei.
Das hätte den Vorteil, dass der Schirm nur einseitig verbunden ist, somit kein Signal über den Schirm muss und der Schirm seiner Funktion des schirmens besser nachkommen kann.
Es wird in der Prazis bei den Kabellängen vermutlich keinen Unterschied machen, aber bevor das rote Kabel ungenutzt bleibt wäre das die technisch schönere Lösung.

Wenn du noch Fragen hast oder es immernoch nicht geht, melde dich mal wenn du magst per PM, dann klären wir das per Skype, Telefon oder über sonstige direktere Kanäle


[Beitrag von IPv6 am 16. Mrz 2019, 01:36 bearbeitet]
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 17. Mrz 2019, 21:24
Zurück aus dem WE...

"Das verwirrt mich schon wieder. Wenn du nur ein Kabel verbindest und das andere in der Luft hängt kommt trotzdem am Rekorder auf beiden Kanälen Ton? Ist der Rekorder irgendwie auf Mono gestellt oder so? Es handelt sich schon um einen Stereorekorder mit entsprechendem Stereoeingang?"

Pardon, hatte ich vergessen zu präzisieren: ja, der Rekorder war auf MONO gestellt. Stelle ich ihn auf STEREO um, dann kommt auf jedem der beiden Kontakte der Ton links bzw. rechts - aber wie gesagt, immer nur mit dem weißen Kabel. Das rote ist offensichtlich ein toter Strang.

"Du könntest den zweiten Versuch mal wiederholen und testen, ob das rote Kabel auf Masse liegt. Sprich statt dem Schirm beim Test das rote Kabel verwenden. Also wenn das amputierte Kabel am Empfänger angeschlossen ist schauen, ob der Ton auch mit dem roten Kabel statt Masse abgreifbar ist."

Test gemacht: Wenn das rote Kabel auf Masse liegt, kommt mit dem weißen Kabel weder auf dem linken noch auf dem rechten Kontakt ein Signal. Also auch hier zeigt sich: rot = tot...

Das heißt also, das rote Kabel wird empfängerseitig nicht bedient. Wäre denn außer dem Umlöten auch eine Lösung, ein Kabel mit Monoklinken zu benutzen? Habe leider keines griffbereit zum Testen...
IPv6
Stammgast
#20 erstellt: 17. Mrz 2019, 22:52

Pardon, hatte ich vergessen zu präzisieren: ja, der Rekorder war auf MONO gestellt. Stelle ich ihn auf STEREO um, dann kommt auf jedem der beiden Kontakte der Ton links bzw. rechts - aber wie gesagt, immer nur mit dem weißen Kabel. Das rote ist offensichtlich ein toter Strang.


Das erklärt das natürlich, wunderbar.


Test gemacht: Wenn das rote Kabel auf Masse liegt, kommt mit dem weißen Kabel weder auf dem linken noch auf dem rechten Kontakt ein Signal. Also auch hier zeigt sich: rot = tot...


Schade. Dann scheint am Empfänger aber wirklich nur eine Mono-Buchse mit zwei Polen verbaut zu sein, sodass der Ring der Stereoklinke einfach nicht kontaktiert wird und daher weder auf Masse liegt noch ein Signal führt.


Das heißt also, das rote Kabel wird empfängerseitig nicht bedient. Wäre denn außer dem Umlöten auch eine Lösung, ein Kabel mit Monoklinken zu benutzen? Habe leider keines griffbereit zum Testen...


Eine Kabel mit Monoklinken zu verwenden ist keine Lösung, wenn du dein eigentlichen Ziel noch erreichen willst. Denn bei einem Monoklinkestecker gibt es nur Spitze und Schaft, der Bereich, der beim Stereostecker den Ring und somit den zweiten Kanal darstellt, gehört zum Schaft und liegt somit auf Masse. Wenn du eine Monoklinke in eine Stereobuchse einsteckst kontaktiert der Ring-Kontakt ind er Buchse somit den Schaft (Masse), somit kommt auf dem zweiten Kanal wieder kein Ton. Dazu einfach Bilder von Mono- und Stereoklinkenstecker vergleichen.

Also einfach einen Stereoklinkestecker verwenden, Schirm an den Massekontakt des Klinkesteckers und das weiße Kabel sowohl an den Kontakt des linken als auch an den Kontakt des rechten Kanals am Stecker löten.
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 18. Mrz 2019, 13:59

... Dann scheint am Empfänger aber wirklich nur eine Mono-Buchse mit zwei Polen verbaut zu sein, so dass der Ring der Stereoklinke einfach nicht kontaktiert wird und daher weder auf Masse liegt noch ein Signal führt.

Genau.
Ich habe zum Spaß mal den Tascam-Recorder und den Sennheiser-Empfänger mit einem Standard-Stereo-Klinkenkabel verbunden und hatte den Ton im Kopfhörer auf beiden Kanälen - wenn der Tascam auf MONO eingestellt war. Bei der STEREO-Einstellung lag der Ton nur auf einem Kanal. Könnte man also den Kamera-Eingang auf Mono stellen, wäre alles paletti. Kann man aber nicht bei der GH5. Müßte man mal bei Panasonic anregen, ein diesbezügliches Update ins Auge zu fassen...


Also einfach einen Stereoklinkestecker verwenden, Schirm an den Massekontakt des Klinkesteckers und das weiße Kabel sowohl an den Kontakt des linken als auch an den Kontakt des rechten Kanals am Stecker löten.

Das werde ich tun, sobald der Postbote endlich die Stecker bringt..
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 19. Mrz 2019, 16:30

Das werde ich tun, sobald der Postbote endlich die Stecker bringt..

Postbote&Stecker gekommen und gleich gelötet (erst mal mit Widerstand): Hurra, hat geklappt ! Frage trotzdem mal bei Sennheiser nach, warum sie an diesem Empfänger eine "Mono-Buchse mit zwei Polen" verbaut haben...

Vielen Dank für eure Hilfe in diesem tollen Forum!!

Liebe Grüße, Dagobert


[Beitrag von Daca am 19. Mrz 2019, 16:30 bearbeitet]
IPv6
Stammgast
#23 erstellt: 19. Mrz 2019, 17:44

Postbote&Stecker gekommen und gleich gelötet (erst mal mit Widerstand)


Mit Widerstand aber am besten vom weißen Kabel mit je einem Widerstand zu den einzelnen Anshclusspunkten am Stecker. Wenn ein Kanal direkt und der andere über einen Widerstand versorgt wird kommt es wie oben beschrieben zu einem (kleinen) Pegelunterschied der Kanäle.


Frage trotzdem mal bei Sennheiser nach, warum sie an diesem Empfänger eine "Mono-Buchse mit zwei Polen" verbaut haben


Na weil ein einfaches Mikrofon nunmal ein Monosignal liefert. Da passt nichts besser dazu als eine zweipolige Steckverbindung.
Die interessantere Frage wäre, wieso sie ein dreipoliges Kabel dazu mitliefern. Das stiftet ja ein wenig Verwirrung.
Daca
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 19. Mrz 2019, 20:42

Mit Widerstand aber am besten vom weißen Kabel mit je einem Widerstand zu den einzelnen Anshchlusspunkten am Stecker...

Ok, habe alles nochmal aufgedröselt und den Widerstand ganz rausgenommen, weil ich keinen zweiten habe und ein zweiter in dem winzigen Winkelstecker ohnehin keinen Platz hätte. Scheint auch so hervorragend zu funktionieren :)...

Was die Frage an Sennheiser betrifft, ist es wohl sinnvoller, sich um ein kameraseitiges Update zu bemühen, da meine Funkstrecke ohnehin ein gestriges Modell ist...
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