Wird nicht mehr mit Elektronik gebastelt?

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TrueHighFidelity
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jun 2023, 03:13
Diese Frage will ich mal so in den Raum stellen, denn es fällt auf, dass schon seit längerem hier im DIY-Elektronik-Bereich absolut tote Hose herrscht. Es werden kaum noch Projekte vorgestellt oder Fragen gestellt, und wenn, gibt es nur sehr verhaltene Reaktionen. Viele der "alten Hasen" haben sich gelöscht oder schon ewig nichts mehr geschrieben. Der letzte Beitrag im DIY-Verstärker-Bilder-Thread ist ziemlich genau 3 Jahre her, und auch im Röhrenverstärker-Selbstbau-Thread an anderer Stelle wird nur noch sehr unregelmäßig was gepostet.

Noch vor etwa 10 Jahren wurden hier ständig irgendwelche Projekte vorgestellt. Manche davon waren auf dem Niveau von Industrieprodukten, und manche sahen aus, wie am Küchentisch zusammengebraten, was sie aber nicht weniger sympathisch machte. (Da dachte man sich immer: Das schaffe ich auch. ) Neulinge konnten Fragen stellen und haben die auch kompetent beantwortet bekommen.

Aber seit längerer Zeit ist das irgendwie komplett eingeschlafen. Woran liegt's? Sind die alten Bastler alle weggestorben, und die jungen verirren sich nicht mehr in Foren? Oder was ist der Grund?


[Beitrag von TrueHighFidelity am 17. Jun 2023, 03:14 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2023, 06:49
Bei den Jüngeren gibt es eine Interessensverschiebung (z.B. Handynutzung, was sehr viel Zeit raubt) und in meiner Altersklasse kämpft man mit Augenproblemen & Co.
Die biologische Uhr tut ihr Übriges.
Auch wird schneller gekauft, entsorgt und neu bestellt. Ist ja alles so einfach geworden
Ich gehe gleich auf einen Elektronikflohmarkt. Vielleicht gibt es für mich noch ein kleines altersgerechtes Bastelprojekt


[Beitrag von pogopogo am 17. Jun 2023, 07:40 bearbeitet]
Mimamau
Inventar
#3 erstellt: 17. Jun 2023, 08:28
Tja, eine Weile habe ich auch mehr gebastelt, passt aktuell beruflich nicht ganz zusammen.
Mein Basteltrieb kommt trotzdem nicht zu kurz, älteres Auto, Haus Umbau, Repair Cafe, ...
Vielerorts wurde das klassische Elektronikbasteln ja durch Programmieren eines µC ersetzt, manche werfen gleich einen RasPi drauf... Magazine wie Elektor sehen heute auch ganz anders aus und führen eher ein Nischendasein.
Und die Projekte, die ich mir für den Winter vorgenommen hatte, sind irgendwie doch nichts geworden.
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 17. Jun 2023, 08:44
Ich denke auch, dass sich die Art des Bastelns verändert hat und halt dem Stand der Technik angepasst hat.
Wer dem Basteln grundsätzlich affin ist, der wird basteln. Bleibt man dran, dann hat man heute Mölichkeiten, die vor 40 Jahren nicht denkbar waren. Man kann aber immer noch mit Reißzwecken und Brettchen erste Schritte machen.
Kleine Dinge probiere ich auf dem Breadboard aus, statt einem TTL-Grab nehme ich einen ATtiny und wenn es funzt, dann gibt esP Platinen, die wie ein Breadboard aufgebaut sind. Zack, fertig.
Das Problem ist manchmal der Zeitaufwand und ob es nicht eh schon fertige Lösungen gibt.
DEX|M
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Jun 2023, 09:56
In einer Zeit wo die Aufmerksamkeitsspanne auf 60 Sekunden durch Tiktok und andere Kurzvideos konditioniert wird, ist es schwer zu vermitteln Datenblätter für Stunden zu lesen und verstehen, geschweige jemand zu erklären das es sinnvoll ist mal, einen Prototypen auf Lochraster aufzubauen

Weiter sind viele Komponenten/Baugruppen (Verstärker analog/digital, DSP, Player) für wenig Geld in China verfügbar, wo man maximal ein Gehäuse und etwas Verdrahtung Basteln muss. Das reicht für 90%.

Dann ist es auch für 95% der Musikkonsumenten völlig Ok was es auf dem Markt gibt, und sind zufrieden wenn die Musik aus dem Handy oder eine Mono-BT-Box trällert. Da ist kein Wunsch nach Verbesserung vorhanden.

In den letzten Jahren sind auch die Preise für elektronische Bauteile, egal ob ICs oder passive Bauteile, durch die Decke gegangen und Lieferzeiten absurd. Wenn Bauteile erst in 12 Monaten Lieferbar sind, dann macht es wenig Spaß.

ABER man muss auch sagen, es gibt durchaus noch eine Elektronik-DIY-Szene, nur ist diese stark weg von Foren in Richtung Facebook Gruppen gewandert. Ich hab die Tage hier mein neues Projekt vorgestellt, hat noch niemand kommentiert in diversen Facebook Gruppen aber rege Diskussionen


[Beitrag von DEX|M am 17. Jun 2023, 10:26 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 17. Jun 2023, 10:21
Ich verstehe nicht, wie man Tiktok mit dem Hobby Elektronik verbindet.
Rio_S
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jun 2023, 13:07

ZeeeM (Beitrag #6) schrieb:
Ich verstehe nicht, wie man TikTok mit dem Hobby Elektronik verbindet.


TikTok Ersetzt nicht das Hobby, es tritt nur an seine Stelle (Verdrängen) ... Miteinander zu tun hat das nichts.
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 17. Jun 2023, 13:17

Rio_S (Beitrag #7) schrieb:

ZeeeM (Beitrag #6) schrieb:
Ich verstehe nicht, wie man TikTok mit dem Hobby Elektronik verbindet.


TikTok Ersetzt nicht das Hobby, es tritt nur an seine Stelle (Verdrängen) ... Miteinander zu tun hat das nichts. ;)


Das verstehe ich auch nicht, wie TikTok das Interesse an Elektronik verdrängen soll. Das ist wie Chipsfressen und Selfies statt Naturwissenschaften. Ein Interesse für die Technik war möglicherweise eh nicht da und wenn, irgendwie uncool. ;-)
Rio_S
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jun 2023, 13:38
Naja, der Konsum ist halt in den Vordergrund gerückt. Und an der Stelle natürlich dann bitte so leicht wie Möglich. Das Idealformat liefert dir auf Knopfdruck eine auf dich persönlich zugeschnittene Auswahl. (Musik, Videos, "News", ...)

Meine Subjektive Wahrnehmung:
Das Smartphone ist das Erste Suchtmittel, das bereits Kinder Legal - und Gesellschaftlich akzeptiert - in der Hosentasche mit sich herumtragen.
Das Nutzungsverhalten von etwa einem Drittel aller Smartphone-User ist Pathologisch auffällig.

Inzwischen bin ich allerdings auch (wieder) dem Konsumprodukt verfallen. Ich hatte - als das mit dem Smartphones los ging - zwei mal solche Geräte, habe dann aber nach dem Letzten (Samsung Galaxy S3) wieder auf ein "Baustellentelefon" gewechselt. (Samsung B2710) Das habe ich bis Heute. (Kann runterfallen, Verträgt Wasser, 2-3 Tage Akkulaufzeit) Ein Smartphone ist seit Anfang dieses Jahres auch wieder am Start - Daran ist im übrigen auch unser Hobby (HiFi) "Schuld" ... Der Yamaha RN803D lässt sich nur mit der Yamaha-App voll umfänglich nutzen.
Allerdings nutze ich das nur zuhause im WLAN. Für unterwegs tuts wie sonst das B2710

Ich mag es nicht, mich permanent mit nem Bildschirm abzulenken. Ich muss (vor allem im Job) auch mal ab und zu auf die Straße achten.
Menschen mit dieser Denkweise werden aber immer weniger, das seh ich täglich an Ampelkreuzungen ...


[Beitrag von Rio_S am 17. Jun 2023, 13:42 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#10 erstellt: 17. Jun 2023, 14:28
+1
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 17. Jun 2023, 14:43

Rio_S (Beitrag #9) schrieb:
Das Nutzungsverhalten von etwa einem Drittel aller Smartphone-User ist Pathologisch auffällig.


Den Raum, den Fußball einnimmt, dagegen ...
Jeder Generation sackt irgendwie ins gerontologische Nörgeln ab .

Wie könnte man Jugendliche für Technik und Wissenschaft begeistern?
Arschtritt und Rohrstock und hart arbeiten, damit die Flausen ausgetrieben werden?
höanix
Inventar
#12 erstellt: 17. Jun 2023, 17:20
Das Internet abschalten würde doch vollkommen reichen, dann hätten sie Zeit für produktive Beschäftigungen.


[Beitrag von höanix am 17. Jun 2023, 17:21 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 17. Jun 2023, 18:01

höanix (Beitrag #12) schrieb:
Das Internet abschalten würde doch vollkommen reichen, dann hätten sie Zeit für produktive Beschäftigungen. :D


Ist natürlich Blödsinn, weil gerade das Internet Zugang zu einer Fülle an Informationen bietet, die so früher nicht verfügbar waren.
Produktive Zeit, ja klar, mal anständig arbeiten. ;-)
TrueHighFidelity
Stammgast
#14 erstellt: 17. Jun 2023, 19:18
Also, das Internet würde ich nicht mehr missen wollen. Alles Wissen der Welt nur einen Mausklick entfernt zu haben, das ist schon eine tolle Sache. Es gibt viele Elektronikbastler, die auf Youtube zeigen, was sie so machen (Restaurierungen alter Radios oder Gitarrenverstärker zum Beispiel - sowas schaue ich mir sehr gerne an). Das finde ich interessanter als Fernsehen. Und auch ein Smartphone kann unterwegs sehr praktisch sein, auch wenn ich nicht ständig daran hänge. (Ich mag halt lieber PCs mit großem Bildschirm und richtiger Tastatur.) Aber dass die Jugend immer weiter verblödet, das ist ja auch schon seit tausenden von Jahren so.


Weiter sind viele Komponenten/Baugruppen (Verstärker analog/digital, DSP, Player) für wenig Geld in China verfügbar, wo man maximal ein Gehäuse und etwas Verdrahtung Basteln muss. Das reicht für 90%.

Was ja nichts Schlimmes ist. Man muss ja nicht das Silizium für jeden Transistor selber aus der Erde kratzen. Wobei: Es gibt auf Youtube Videos von Leuten, die selber Verstärkerröhren herstellen. Das ist dann wieder sowas, wo ich dasitze und staune.


ABER man muss auch sagen, es gibt durchaus noch eine Elektronik-DIY-Szene, nur ist diese stark weg von Foren in Richtung Facebook Gruppen gewandert. Ich hab die Tage hier mein neues Projekt vorgestellt, hat noch niemand kommentiert in diversen Facebook Gruppen aber rege Diskussionen

Das habe ich auch schon vermutet. Foren scheinen mir allgemein auf dem absteigenden Ast zu sein, verglichen mit der Zeit vor 10-15 Jahren. Bei Facebook war ich bisher nicht, weil mir diese Firma so dermaßen umsympathisch ist. Und nach dem, was man so liest, ist das für die Generation Z auch schon Schnee von gestern. Aber vielleicht sollte ich doch mal schauen.

Da im Nachbarthread gerade der LM3886 erwähnt wurde: Da gab es vor langer Zeit auch mal einen Thread über den Gainclone, wo viele sehr enthusiastisch dabei waren. Oder die Kopfhörerverstärker wie CMoy oder B-Tech. Oder einige Niedervolt-Röhrenschaltungen, die zwar technisch nichts taugten, wo sich aber die Beteiligten voller Eifer reingestürzt haben. Sowas fehlt hier irgendwie.


[Beitrag von TrueHighFidelity am 17. Jun 2023, 19:39 bearbeitet]
kboe
Inventar
#15 erstellt: 17. Jun 2023, 21:55
Wenn man ergebnisorientiert unterwegs ist, lohnt sich halt Elektronikselbstbau noch weniger als Lautsprecherselbstbau.
just my 2 cts
Klipsch-RF7II
Inventar
#16 erstellt: 17. Jun 2023, 22:07
Also ich bin Mitglied einer großen SimRacing Community. Dort ist DIY immer noch ganz stark vertreten. Als Basis für unsere Projekte dienen meistens Arduinos, aber es gibt auch noch sehr viele Bastler bei uns, die sich ihre Platinen selber bestücken. SimRacing ist grad im Aufwind. Professionelles Zubehör ist häufig sehr teuer und vieles gibt es nicht mal. Da ist viel Raum für Kreativität. Gerade auch die junge nicht gut verdienende Generation ist hier vertreten. Früher hätten die vielleicht auch Hifi Projekte gemacht. Ist also eher ne Interessenverlagerung.


[Beitrag von Klipsch-RF7II am 17. Jun 2023, 22:11 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#17 erstellt: 17. Jun 2023, 22:21
Ergebnisorientiert, kann man sich auch das eine oder andere sparen, es gibt es schon.
Es bedarf schon eine gewisse Portion an Neugierde dafür, wie Dinge funktionieren. Anfang der Siebziger, als ich Radiobastelbücher verschlungen habe, war man da in seinem Umfeld auch schon als Sonderling beäugt worden. Naturwissenschaften, eine uncoole Sache.
Ob ein Interesse erwächst, ergibt sich zum Teil auch aus dem Umfeld in der Kinder aufwachsen und wie den Kindern solch „uncoole“ Sachen nahegebracht werden.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 17. Jun 2023, 22:21

Wenn man ergebnisorientiert unterwegs ist, lohnt sich halt Elektronikselbstbau noch weniger als Lautsprecherselbstbau


Kann ich nicht bestätigen.
Meine DIY-"Produkte" sind am Ende weitaus günstiger, weil ich oft auch Upcycling mache.
Zuletzt erst eine eigene BT-Box gebaut, die mich am Ende gerade mal 3 € an Teilen kostete. Die kann sich optisch, klanglich und auch Ausstattungsmäßig mit sehr guten kaufbaren BT-Boxen messen lassen.
Und das Schöne an dem Hobby ist, dass es dabei Spaß gemacht hatte

Aber konkret bei Lautsprecherselbstbau kann das durchaus so sein
_ES_
Administrator
#19 erstellt: 17. Jun 2023, 22:44
Beim LS-Bau sehe ich das naturgemäß anders, aber das ist ein Thema, welches hier den Rahmen sprengen würde.
Elektronik:
Es gibt noch Projekte die man fertig so nicht kaufen kann, sie werden seltener, aber es gibt sie.
Einen "Power Inductor Checker" den ich gerade in der Mache habe, gibt es nur von einen einzigen Hersteller(und von uns, aber der ist ein einmaliges Projekt eines Studenten gewesen).
Auch kann man einen hochreinen Sinusoszillator nicht mal eben von der Stange kaufen(den habe ich jetzt fertig gestellt, muss noch getestet werden).
Aber Hifi-Krams, da muss man schon wirklich aus Spaß an der Freude dabei sein, sonst lohnt sich das nicht.
Was den Nachwuchs angeht, ich kenne ein paar junge Leute die haben daran noch Freude - Und trotzdem ein Smartphone nebst intensiver Beschäftigung damit.
Ich glaube nicht das die Anzahl der Hobbybastler stark geschrumpft ist, auch kann man das nicht daran festmachen, das hier nichts los ist.
Die haben sich nur verteilt bzw., es gibt attraktivere Plattformen dafür als hier.
Mein Schwerpunkt hat sich in den letzten Jahren zur Elektronik hin verschoben, weg vom LS-Bau.
Bzw. wenn ich was baue, dann eher nur noch hochwertige Projekte oder Exoten, aber auch das ist dann für eine Zeit lang "fertig", man geht nicht mehr bei bis zum nächsten Projekt, die Abstände werden länger.
Aber Elektronik ist bei mir gerade schwer angesagt und dann eher kein Audio..
Also mache ich hier kaum was, sondern tummel mich im EEVBlog-Forum rum, täglich.
Wie dem auch sei, eine Abnahme der Begeisterten dürfte statt gefunden haben, ganz aussterben wird es nicht.
kboe
Inventar
#20 erstellt: 17. Jun 2023, 23:27

Rabia_sorda (Beitrag #18) schrieb:

Zuletzt erst eine eigene BT-Box gebaut, die mich am Ende gerade mal 3 € an Teilen kostete.


Nicht böse sein, das gibts nicht!
Auch wenn du die Bauteile aus deiner Grabbelkiste wiederverwendet hast oder geschenkt bekommen, sind die irgendwann mal bezahlt worden...


Und das Schöne an dem Hobby ist, dass es dabei Spaß gemacht hatte


Das wichtigste dran
TrueHighFidelity
Stammgast
#21 erstellt: 17. Jun 2023, 23:31

kboe (Beitrag #15) schrieb:
Wenn man ergebnisorientiert unterwegs ist, lohnt sich halt Elektronikselbstbau noch weniger als Lautsprecherselbstbau.

Bei der Elektronik mag das ja so sein, aber dass Lautsprecherselbstbau sich wenig lohnen soll, das lese ich, glaube ich, hier zum ersten Mal. Die allgemeine Meinung scheint mir da eher in die andere Richtung zu gehen.
kboe
Inventar
#22 erstellt: 17. Jun 2023, 23:52
LS Selbstbau lohnt sich IMHO umso mehr, je höher der Anspruch wird.
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 18. Jun 2023, 00:07

Nicht böse sein, das gibts nicht!
Auch wenn du die Bauteile aus deiner Grabbelkiste wiederverwendet hast oder geschenkt bekommen, sind die irgendwann mal bezahlt worden...


Schon klar ...
Die noch erforderlichen Bauteile hatte ich direkt aus China geordert, was ein Mp3-Encoder Modul und ein PAM8610 Modul waren.
im Jeweils 10er-Pack kam ich bei dem Mp3-Encoder unter 2 €/Stk. Beim PAM sogar unter 1 €.
Das Netzteil und einen alten LG-Centerspeaker besaß ich noch, was ich ja mit Upcycling meinte. Die sollten weggeworfen werden und kosteten mich also keinen Pfennig.


[Beitrag von Rabia_sorda am 18. Jun 2023, 00:10 bearbeitet]
wurzeli
Stammgast
#24 erstellt: 18. Jun 2023, 09:57
Man muss nicht zwangsweise von Grund auf neu bauen,
oft hilft es sehr viel vorhandene Geräte zu modifizieren.
Das macht vieles einfacher.

Gruß
kboe
Inventar
#25 erstellt: 18. Jun 2023, 16:35
OK, möglicherweise denke ich hier falsch oder zu eingeengt aus meiner Sicht. ( Ergebnisorientierung )

Was will man zu Musikzwecken selber bauen?
Verstärker?
Quellen wie z.B. einen CD-Player?
Streamer?
UKW-Tuner?
Kabel?
........
Bringt man da im Eigenbau was hin, was Fertigprodukten überlegen ist? Zu welchem Preis?
Oder etwas, das es so ( noch ) nicht gibt?

Oder vorhandene bzw. gekaufte Komponenten in ein (gemeinsames) Gehäuse packen?

Kann man Fertigprodukte verbessern?
Ich fürchte, wenn man da nicht wirklich firm ist, läuft man recht schnell Gefahr, diversen Voodoopriestern massiv Geld zu spenden, von dem man danach nicht wirklich einen Nutzen hat.

Oder bin ich komplett auf dem Holzweg?
ZeeeM
Inventar
#26 erstellt: 18. Jun 2023, 17:07
Geht ja nicht nur um Musikzwecke. Lernen einfach aus Spaß und Neugierde.
Ergebnisorientiert, mit dem Gedanken an Return of Investment dominiert immer mehr.
Businessschool für Kleinkinder? Nicht abwägig.
Wer lernen will, soll es für Performance tun.
Tja.

wurzeli
Stammgast
#27 erstellt: 19. Jun 2023, 06:39

kboe (Beitrag #25) schrieb:

Kann man Fertigprodukte verbessern?
Ich fürchte, wenn man da nicht wirklich firm ist,

natürlich kann man das und ja, man muss wissen was man tut
Bollze
Inventar
#28 erstellt: 19. Jun 2023, 08:23
Gerade Billigprodukte kann man verbessern. z.B. ein eventuell vorhandenes dezentes Brummen minimieren , das ist nun eine eindeutige Verbesserung und kein Voodoo.

Mein Einstieg als Jugendlicher in die Elektronik, waren die leidigen Azimutprobleme das Geracord-Kassettenlaufwerks...Fast jede Aufnahmen und bei jeder Wiedergabe, also fast immer eine andere Kopfspaltlage oder gar Tonhöhenschwankungen. Stimmt die Lage nicht, gab es einen Höhenabfall und die Wiedergabe zischelte. Hab also den Kopf ständig nachgestellt, u.a. an der Transportrolle rumgebogen um eine stabile Azimutlage zu erreichen und die Tonhöhenschwankung gerade an dem Anfang der Kassette zu beseitigen usw. Nichts half wirklich... Dann ging mal ein Kabel ab, da musste man sich doch mal ein Lötkolben besorgen, vorher zum Kumpel gerannt, der hatte ein Lötkolben von seinen grossen Bruder.
Mit 80 oder 60 Watt Lötkolben haben ich dann den Tonkopf kaputt gebraten, als dort ein Kabel angelötet werden musste... hatte null Ahnung, aber man lernt dabei.

Meine erste UKW-Antenne als völliger Ahnungsloser in solchen Sachen mit ungefähr 12 Jahren, eine Schlaufe um damit einen 160 .. 170 km/h entfernten Sender (Rias/SFB) zu hören. Unter dem Dach direkt an die Antenne das Radio angeschlossen, das klappte ganz gut, dann eine zweiadrige Klingeldrahtleitung in das Zimmer verlegt... was für mich damals für mich ein Rätsel war, warum ist der Empfang im Zimmer weg und nur noch die Ortssender wurden empfangen ? Hab dann die Leitung geprüft, es war keine Unterbrechung drin.....Himm
Heute schreibt man eine Frage in das Internet, damals musste man selber darauf kommen oder jemand kennen, der sich damit auskennt, oder ein Buch kaufen..
Die Informationsbeschaffung, die Möglichkeit etwas zu erlernen, war vor den Internet deutlich schwerer als heute. Das Problem heute, welche der Infos richtig sind und welche nicht.
In der DDR kam der Mangel an Material dazu und in der Pampa schwerer zu beschaffen, als in einer Grossstadt oder gar Ostberlin. Dafür war die Schulbildung deutlich besser als heute, wir lernte die Basics in Nähen oder Holz, Plaste und Metall zu bearbeiten, Grundkenntnisse in der Elektrik, (z.B.Haustürklingel) Gartenarbeit ( Fächer Gartenarbeit, Nadelarbeit, Werkuntericht, PA ( Einsatz in Betrieben vor Ort ) Die Fächer waren für alle Pflicht.

Heute sind bei den Jugendlichen die Simson Mopeds mit einer DDR Zulassungs-NR angesagt, weil sie ganz legal 60 km/h laufen. Die Mopeds sind schrauberfreundlich. So kenne ich drei junge Leute, die dadurch zum Schrauben gekommen sind und gute Mechaniker geworden sind, (Fachleute werden immer rarer) einer davon ist mit Anfang 20 bereits KFZ-Meister.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 19. Jun 2023, 09:02 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#29 erstellt: 20. Jun 2023, 14:44

höanix (Beitrag #12) schrieb:
Das Internet abschalten würde doch vollkommen reichen, dann hätten sie Zeit für produktive Beschäftigungen.

Setzt sich eh nicht durch, dieses "Internetz"...



[Beitrag von Hüb' am 20. Jun 2023, 14:45 bearbeitet]
Rio_S
Stammgast
#30 erstellt: 20. Jun 2023, 17:16
Wenn ich mal addiere, wie oft ich bei meinen produktiven Beschäftigungen das Internet Konsultiere um Problemlösungen zu ermöglichen - ich würde es nicht eintauschen wollen. Auch wenn mir subjektiv die persönliche zwischenmenschliche Kommunikation zu wenig geworden ist - ich würde nicht mehr nur mit Büchern arbeiten wollen
TrueHighFidelity
Stammgast
#31 erstellt: 20. Jun 2023, 18:54

Heute schreibt man eine Frage in das Internet, damals musste man selber darauf kommen oder jemand kennen, der sich damit auskennt, oder ein Buch kaufen..

Das ist es ja. Irgendwann kommt man an Punkte, bei denen man nicht weiter weiß und bei denen man am besten einfach mal jemanden fragt. Aber hier antwortet so gut wie niemand mehr auf Fragen, weil so gut wie niemand mehr da ist, der es könnte. Das ist dann schade. Und wie man sieht, bin ich auch nicht der einzige, dem es so geht.


In der DDR kam der Mangel an Material dazu und in der Pampa schwerer zu beschaffen, als in einer Grossstadt oder gar Ostberlin.

In meiner Mittelstadt gibt es auch keinen Elektronikladen mehr. Was dann wohl wiederum auf eine allgemeine Interessenverschiebung hindeutet. Conrad soll, nach dem was man so liest, auch keine so tollen Zahlen mehr schreiben.
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