Stax DIY Versorgungsgerät

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-scope-
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 08. Dez 2004, 23:24
Hallo,

als Winterprojekt habe ich mir den Bau eines Elektrostaten-Kopfhörerverstärkers vorgenommen.
Als Basis für mein Vorhaben fand ich einen (imo) ziemlich interessanten Vorschlag:

http://headwize.com/projects/showfile.php?file=gilmore2_prj.htm

Eventuell hat ja jemand noch andere Anregungen parat?...Würde mich freuen. allerdings möchte ich aufgrund des kostspieligen Übertrager"problems" nicht unbedingt ein Röhrendesign anfangen, obwohl es sicherlich reizvoller wäre.

Zur Verwendung soll ein Lambda Signature kommen. Polarisationsspannung von 580 Volt passt ja schonmal.

Was mich am Netzteil der verlinkten Schaltung wundert ist die Spannungsfestigkeit der 330µF Elkos vor der Längsregelung. Wenn der Transformator 400-o-400 Volt liefert (wie anscheinend angegeben), dann wird das irgendwie "knapp"...Oder mache ich hier einen Denkfehler???
silke.wein
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 22. Dez 2004, 13:56
Hallo -scope-

probiers doch mal mit www.high-amp.de Ich bin gerade dabei mir die Schaltung nachzubauen, bin allerdings noch auf der Suche nach den passenden Kopfhörer-Buchsen. Ich denke daß ich noch dieses Jahr damit fertig werde, dann kann ich dir von dem Ergebnis berichten.

Gruß
Silke
silke.wein
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Jan 2005, 15:04
Hallo -scope-

es hat doch etwas länger gedauert als erwartet aber jetzt habe ich die Schaltung fertig. Der Aufbau war relativ problemlos, die Schaltung hat auch sofort auf Anhieb funktioniert. Ich habe alle Teile verwendet die der Verfasser vorgeschrieben hat und das Ergebnis ist, wie soll ich sagen, das pure Hörvergnügen. Die Schaltung hält was der Verfasser verspricht. Ich hatte die Möglichkeit den Verstärker mit einem STAX SRM313 zu vergleichen, konnte aber keine Unterschiede (nicht einmal im Direktvergleich) feststellen. Die Kopfhörerbuchse habe ich übrigens aus einem alten SRD ausgebaut den ich bei ebay günstig ersteigert habe.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Jan 2005, 18:16
Hallo,

Kannst du im Bildbereich evtl ein schönes Bild von deinem Gerät einstellen ? Welchen Hörer benutzt du?

Ganz so weit wie du bin ich mit meinem Gerät noch nicht.
Vorwiegend! aus optischen Gründen habe ich mich für ein Trioden-Design mit 4 Trioden 6S4 und 4 Doppeltrioden
ECC83 entschieden.

http://headwize.com/projects/showproj.php?file=gilmore_prj.htm

Das Holz-Acryl Gehäuse und das Kupferchassis machen den Löwenanteil der Arbeit aus sind zu 80% fertig. Die Buchse habe ich ebenfalls aus einem alten Speiseteil entnommen.
Mein Gerät wird wohl noch 5 bis 6 Wochen brauchen.

Ich lasse mich mal überraschen, bin aber optimistisch.


[Beitrag von -scope- am 04. Jan 2005, 23:05 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Jan 2005, 12:43
Hallo,

den Bildbereich kenne ich nicht, wie komme ich da hin?

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Jan 2005, 18:26
Hallo

Ganz oben in "allgemeines", und dann in "Bilder eurer Anlagen"

Kannst über imageshack.us die Bilder aber auch hier in diesem Bereich "anbieten".....oder es natürlich auch bleiben lassen ...
silke.wein
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Jan 2005, 13:23
Danke, hab's gefunden. Aber eigentlich gibt's an dem Verstärker nicht viel zu sehen: einen Ein-Schalter, einen Lautstärkeregler und eine Kopfhörerbuchse, sonst nix.
Ich hab übrigens einen Lambda Nova Classic als Hörer, der steht jetzt unter Dauerstress.

Gruß
Silke
audiosix
Stammgast
#8 erstellt: 11. Jan 2005, 15:42
Hallo,

das was highamp da entwickelt hat gibt es auch von Stax.
Heißt SRM T 1S. Parallelentwicklung? oder Schaltbild gefunden?

Reinhard
-scope-
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Jan 2005, 17:50
Hallo,

damit meinst du jetzt aber nicht das Gerät, dass Silke.Wein aufgebaut hat...oder. Das ist nämlich "solid state".

Das Projekt in der "Vorschau", von dem bisher nur das Schaltbild existiert, dürfte in der Tat eine ziemlichew Stax Kopie sein.
Da die Preise für gebr. Stax KH-Verstärker mit Röhrenausgangsstufe allgemein unverschämt hoch sind, ist eine gute Kopie immer noch besser als eine schlechte Neuentwicklung.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass da nicht mehr allzuviel Potential durch "Neuerfindung des Rad´s" rauszuholen ist, und finde die Idee eines Stax SRM-T1 "Nachbaus" ganz gut.

Das Stax-Original ist nämlich (meiner Meinung nach) etwas bescheiden verarbeitet, und auch visuell keine Augenweide.
Das ist aber wiedermal "subjektiv"

Ich muss mich leider noch gedulden, bin mitten im Aufbau der Elektronik.
Ein Bild vom Gehäuse im Rohbau hab ich aber schon. Es fehlt u.A. noch die Lasur, und der obere Aufbau. Der ist momentan in der Verchromerei.


http://img76.exs.cx/img76/1055/chassis13fh.jpg


[Beitrag von -scope- am 11. Jan 2005, 17:56 bearbeitet]
audiosix
Stammgast
#10 erstellt: 12. Jan 2005, 12:39
Hallo,

wenn schon eine Stax Kopie, dann den SRX, das ist Vollröhre
und klingt göttlich.

Reinhard
-scope-
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Jan 2005, 13:34
Hallo,


wenn schon eine Stax Kopie, dann den SRX


Und warum NICHT ein anderes stax Modell kopieren??
Was spricht dagegen?


[Beitrag von -scope- am 12. Jan 2005, 13:35 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 23. Jan 2005, 15:32
Hallo,

der Nachbau des Kopfhörerverstärkers von Kevin Gilmour lohnt sich auf jeden Fall. Es ist zwar "nur" die AC-gekoppelte Variante, die aber durch die Verwendung ordentlicher Koppelkondensatoren gute Werte erzielen kann.

Erste Klangproben selbst mit noch Fabrikfrischen Röhren liessen mich schon erahnen, wie gut das Endresultat werden kann.

Ich habe mich (wie auch K.Gilmour) für eine klassische "freie Verdrahtung" der Audiosektion entschieden.
Dabei habe ich die Schutzerde (CU-Chassis etc.) und die Audiomasse strikt getrennt geführt. Das schliesst spätere Brummprobleme mit dem ebenfalls schutzgeerdeten CDP aus.

Bisher ist das Gerät imo ziemlich gut gelungen (Geschmacksache halt). Der komplette "Aufbau" aus Acryl und Trafo(haube) sind aber noch nicht fertig.

http://img193.exs.cx/img193/6761/tube28hv.jpg

http://img193.exs.cx/img193/2627/tube16sn.jpg


http://img193.exs.cx/img193/7649/chassis8tw.jpg


[Beitrag von -scope- am 23. Jan 2005, 16:15 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Jan 2005, 16:07
Hi -scope-

Glückwunsch zu dem gelungen Design. Ich kann mir vorstellen daß der Amp super gut klingt wenn man die richtigen Koppelkondensatoren einsetzt.
Mich würde interessieren was du für Elkos für die Stomversorgung verwendet hast und welche Signalkabel von Cinch zu Verstärkereingang du eingesetzt hast.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 24. Jan 2005, 18:10
Hallo,


Mich würde interessieren was du für Elkos für die Stomversorgung verwendet


400 V Typen von "Epcos" im NT, und MKP "Audyn Caps" im "direkten" Signalweg.


welche Signalkabel von Cinch zu Verstärkereingang


Der genaue Typ ist mir nicht bekannt. Es sind sehr dünne Koaxialkabel (3mm), die in der HF-Messtechnik in Verbindung mit SMA oder SMB Steckern vercrimpt werden. Die Teflonisolierungen sind sind extrem hitzebeständig und das Kabel ist somit ausgezeichtnet lötbar.
Kapazität 90pf/m.
Sieht auf den ersten Blick sogar versilbert aus, obwohl mir das eigentlich ziemlich egal ist. (nur 40 cm!)


Was mich an dem Gerät ein kleines bischen "wurmt" ist die begrenzte Aussteuerbarkeit. Bei knapp 900 Vss ist Schluss und das Gerät clippt.
Sicher ist das schon ziemlich laut, und auf Dauer wohl auch unangenehm....Mal kurz am LS-Regler hochdrehen und "die Sau rauslassen" ist damit aber nicht so richtig richtig möglich....

Aber..ich liebäugel schon mit dem ziemlich "ultimativen" "Blue Hawaii" Stax KH Verstärker, der ebenfalls auf der Head-wise Seite beschrieben ist. Das wird aber frühestens nächstes Jahr etwas werden....wenn überhaupt


[Beitrag von -scope- am 24. Jan 2005, 22:15 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Jan 2005, 12:33
Hallo -scope-

Röhren und Aussteuerbarkeit, das ist so eine Sache. Da sind Transistoren für hohe Lautstärken schon viel besser geeignet, man kommt da doch näher an die Versorgungsspannung ran und hat dadurch einen höheren Wirkungsgrad. Mein Verstärker arbeitet mit einer Versorgungsspannung von +/- 390 Volt, damit komme ich auf eine Ausgangsspannung von fast 1500 Vss, das sind über 500 V RMS. Damit kann man ordentlich Dampf rein lassen ohne das der Verstärker lästig klingt, der Klirrfaktor bleibt auch bei Vollaussteuerung weit unter 1%. Ich bin auch am überlegen ob ich mir noch einen Röhrenverstärker baue, vielleicht den Hybrid der bei high-amp angekündigt ist. Ein Röhrenverstärker für einen Stax-Hörer ist doch die Krönung oder?

Gruß
Silke
zucker
Inventar
#16 erstellt: 25. Jan 2005, 13:13
Hallo,


Mein Verstärker arbeitet mit einer Versorgungsspannung von +/- 390 Volt, damit komme ich auf eine Ausgangsspannung von fast 1500 Vss


Sach mal, 2 x 390V = 780, woher kommen die fehlenden Völter?
500Veff wären nur 707V Uss, gebrückt.
silke.wein
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 25. Jan 2005, 17:52
Hallo zucker,

warum hast du nicht weiter gerechnet?
500V RMS = 707Vs
707Vs x 2 = 1414 Vss

Vss ist die Differenz zwischen positivem und negativem Scheitelwert, wird gerne im amerikanischen verwendet. Ich persönlich bevorzuge Angaben in RMS, habe es hier nur erwähnt Zwecks Vergleich.

Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 25. Jan 2005, 18:15
Hallo,


Röhren und Aussteuerbarkeit, das ist so eine Sache. Da sind Transistoren für hohe Lautstärken schon viel besser geeignet,


Das ist vom Grundsatz her eigentlich nicht richtig, da hohe Ausgangsspannungen für Röhren (in Extrtemfällen) sogar problemloser zu erreichen sind, als mit Halbleitern.

Das "mein" Aufbau in dieser Hinsicht nur begrenzte Fähigkeiten hat, liegt prinzipiell nicht an der Verwendung von Röhren ansich, sondern in der Schaltung selbst.
Mehr als 1000 V sind damit nicht möglich.

Es gibt aber ebenfalls einige Röhrenschaltungen (z.B. der Blue Hawaii) , der ebenfalls 1500 Vss liefern kann, und zudem eine Qualität erreicht, die allen mir bekannten Stax TR-Schaltungen sicherlich überlegen ist.

Meine Hörgewohnheiten pendeln sich im Bereich 100 bis 200 Veff ein, womit von dieser Seite her alles noch im Lot ist.

Den Vorteil der optischen Ausstrahlung der Röhre will ich übrigens auch in kommenden Stax Projekten nie mehr missen wollen.


Wie bereits erwähnt sind die 900V ein kleiner Schönheitsfehler, habe aber schon vor Beginn der Arbeiten meine Prioritäten genauestens festgelegt...Da schied ein in der Regel. einfacher und schneller zu realisierendes Transistorgerät aber aus.


vielleicht den Hybrid der bei high-amp angekündigt ist. Ein Röhrenverstärker für einen Stax-Hörer ist doch die Krönung oder?


Das ist die Röhren Einsteigerklasse für Staxgeräte.

Der Blue Hawaii ist bisher das mir bekannte No.1 DIY Gerät...Es sei denn man macht irgendetwas ganz "neues".
Dann ist der Weg nach oben offen, obwohl es allzuweit nicht mehr gehen dürfte.


[Beitrag von -scope- am 25. Jan 2005, 18:18 bearbeitet]
zucker
Inventar
#19 erstellt: 25. Jan 2005, 19:07
Hallo,

von Röhren versteh ich nix aber

Hallo zucker,

warum hast du nicht weiter gerechnet?
500V RMS = 707Vs
707Vs x 2 = 1414 Vss


das kann doch nicht sein.

Wenn 2 x 390V da sind, kann im Maximalfall eine Halbwelle nur 389V Us bringen, also 275V~ eff. Im Brückfall wären es zwar rein rechnerisch 550V~ eff aber das sind nur 778V Uss, nicht 1500V Uss.
Wenn 780V Ub da sind, dann können doch keine 1500V herauskommen.
500V~ eff wären also im Brückfall 707,1V Uss und dann käme auch die Ub mit 353V hin. Der Rest zu 390 dürfte als Verlust gelten.
Wo kommt jetz das " x 2 " her?
Sollte ich einen Knick haben, dann erklär es bitte.
-scope-
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 25. Jan 2005, 22:12
Hallo,


Wo kommt jetz das " x 2 " her?


Das kommt in der Tat durch eine art Brückenschaltung.
Die Kopfhörer arbeiten mit zwei "Statoren" einer vor, und einer hinter der Folie. Gemessen wird dann "schwebend" ohne Massebezug zwischen den beiden Statoren.Dazu nehme ich z.B einen aktiven Differentialtastkopf 100:1. Der hat "primär" keinen Massebezugspunkt. Wenn jeder!!! Statorausgang jetzt gegen Masse 750vss erreicht, so sind zwischen den Statoren theoretisch 1500 zu messen. (Die Folie dazwischen liegt übrigens statisch auf 580Vdc)
Eine Phasenumkehrstufe für einen der Statoren muss es dementsprechend natürlich auch geben.
Bei mir schafft jeder Stator mit 600V UB (asymmetrische Versorgung gegen GND...daher auch koppel C´s) leider "nur" 450 Vss. Zwischen den Statoren also 900V.
Ich schaff zwar auch noch 1000V, aber dann sind´s wohl vermutlich 8% THD


[Beitrag von -scope- am 25. Jan 2005, 22:24 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 26. Jan 2005, 16:05
Hi -scope-


Der Blue Hawaii ist bisher das mir bekannte No.1 DIY Gerät


Hast du den Blue Hawaii schon mal gehört oder warum bist du so davon überzeugt?



Das ist die Röhren Einsteigerklasse für Staxgeräte.


Welchen Verstärker meinst du konkret? Ich kenne nur den STAX SR006T und den SR007T. Gibt es noch andere von denen ich nichts weiß?

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 26. Jan 2005, 18:14
Hallo,


Hast du den Blue Hawaii schon mal gehört oder warum bist du so davon überzeugt?


Nein, den habe ich noch nicht aufgebaut. Der schaltungstechnische Aufwand und das konsequente Design, sowie die Aussagen des Entwicklers (der als relativ anerkannter Stax DIY Papst bekannt ist) lassen erahnen welches Potenzial damit erreicht werden kann.

Es ist ziemlich aufwändig, und das im Vorschlag verwendete Gehäuse stellt mich z.B nicht zufrieden. Bauzeit dürfte bei mir 6 Monate betragen...Einen "normalen" Stax KHV schaffe ich hingegen in 2 Monaten. (muss halt tagsüber auch noch arbeiten gehen...echt lästig ;))


Welchen Verstärker meinst du konkret? Ich kenne nur den STAX SR006T


Den 006T. Der ist ziemlich "ähnlich" aufgebaut.
Es gab wohl auch noch eine luxusvariante SRMT-2. Ob die hier zu haben war weiss ich aber nicht.(afaik nur Japan??)
Und den SRX, der aber auf den ersten Blick auch ziemlich "rudimentär" gehalten ist.

Den 006T habe ich neben ein paar "Übertrager-Speisegeräten" auch noch in Betrieb. Die "voll-Triode" klingt aber bisher am angenehmsten. Welten tun sich da aber imo nicht auf.

Ich habe mein Ziel erreicht, und bei (subjektiv) ansprechernder Optik eine mindestens gleichbleibende Qualität zum Original "Beipack" Verstärker erreicht.

Es ist aber sicher nicht mein letzter KHV.


[Beitrag von -scope- am 26. Jan 2005, 18:16 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 29. Jan 2005, 17:59
Hi -scope-

ich würde mir gerne einmal die Gilmour-Schaltungen anschauen, bekomme aber immer die Fehlermeldung <Bandwidth Limit Exceeded>.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 29. Jan 2005, 19:51
Hallo,

ja, da läuft seit ein paar Tagen nichts mehr....Keine Ahnung woran das liegt. Es sollte aber nicht auf Dauer sein...(hoffentlich)

Also...Die Schaltung ist ziemlich excellent...Leider ist das Gehäuse des abgebildeten Prototyps zwar robust und sauber verarbeitet, kann aber dem "Status" dieses Gerätes irgendwie nicht gerecht werden....

Da halte ich mich lieber an meine "optische Referenz"... Sennheiser Orpheus.
silke.wein
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 04. Feb 2005, 16:52
Hallo -scope-

ich habe mir die Gilmore-Projekte mal genauer angeschaut, mir sind da ein paar Dinge aufgefallen die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. So wie ich das sehe hat er zunächst die Röhrenverstärker entwickelt, danach den Solid State und zuletzt den Blue Hawaii Hybrid. Völlig daneben finde ich die Beschreibung des Solid State Verstärkers:



The approximate voltage gain of this stage is 5


Er spricht hier von der Eingangsstufe die genau genommen gar keine Spannungsverstärkung hat weil die Spannung über den zwei Dioden durch die zwei 2SA1156 konstant gehalten wird. Die erste und zweite Stufe gehören zusammen und müssen auch so betrachtet werden. Die Spannungsverstärkung entsteht über den Kollektoren der 2SC2240. Dynamisch gesehen gibt es hier nur die Transistoren 2SC2705 mit den 100 Ohm-Widerständen als Last. Geht man davon aus daß diese eine Stromverstärkung von ca. 120 haben ergibt sich hier eine Last von 100 Ohm x 120 = 12000 Ohm. Diese ins Verhältnis gesetzt zu den Drainwiderständen der Eingangsstufe ergibt dann die Spannungsverstärkung dieser beiden Stufen, also ca. 60.


The simple differential amplifier has a voltage gain of about 100


Gemeint ist hir die Kaskodeschaltung in der dritten Stufe. Eigentlich eine ganz simple Rechnung: Kollektorwiderstand/Emitterwiderstand = 300K/100=3000. Keine Ahnung wie man da auf 100 kommt???


The overall open loop gain of the amplifier is about 2000, but feedback reduces it to 1000


Mit einer Leerlaufverstärkung von 2000 und einem Rückkopplungsfaktor von 1/1000 kommt man nicht auf einen Verstärkungsfaktor von 1000 sondern liegt darunter. Wenn man richtig rechnet, dann hat der Verstäker eine Leerlaufverstärkung von ca. 60 x 3000 = 180000 und das reicht aus um eine Verstärkung von 1000 zu erhalten.



This amp has a 25 ohm output impedance (actually a little less with feedback)


Der Ausgangswiderstand wird in dieser Schaltung von den 300K-Widerständen bestimmt welche die Ausgangstransistoren speisen. Wenn man von einem Hfe = 50 des Ausgangstransistors ausgeht macht sich dieser Widerstand mit ca. 300K/50 = 6K am Ausgang bemerkbar. Durch die hohe Leerlaufverstärkung wird dieser Wert bei Rückkoplung noch deutlich kleiner.


Of course, a regulated supply is always better


Inzwischen sollte es sich eigentlich in Highend-Kreisen herumgesprochen haben daß eine ungeregelte Stromversorgung immer die bessere Lösung darstellt, vorrausgesetzt man dimensioniert richtig und wählt hochwertige Bauteile.


Compared to the sound of my previous tube amplifier, the bass is no longer tubby; it's very sharp and tight. The high end is no longer rolled off, so female voices sound much more real


Am Ende der Beschreibung seines Röhrenverstärkers erklärt er diesen als den besten Vertärker der Welt den es gibt für elektrostatische Kopfhörer und wenn ich dann in der Beschreibung des Solid State das Ergebnis lese sind dessen Bässe jetzt "tubby" und der Hochtonbereich ist "rolled off".

Genauso geht es auch weiter bei seinem Blue Hawaii Verstärker. Was ich dort nicht verstehe ist die Schaltung mit den FETs Q13 und Q14. Im ersten Teil der Schaltung achtet er bei jeder Verstärkerstufe darauf daß die Miller-Kapazität möglichst unschädlich gemacht wird. Hier ignoriert er das Kriterium völlig. Mit einer Konstantstromquelle als Last erzielt er eine extrem hohe Spannungsverstärkung und hier schlägt die Miller-Kapazität voll zu Buche. Konsequenterweise müsste hier ein Miller-Killer wie die Kaskode-Schaltung ihren Platz finden.

Ich will damit nicht sagen daß die Schaltungen von minderwertiger Qualität sind. Gerade die Solid State Schaltung ist unter Highend-Kriterien projektiert worden und bringt mit Sicherheit ein qualitativ hochwertiges Ergebnis. Meine Meinung ist daß der Verfasser dieser Beschreibungen nicht der Entwickler ist denn so wie es sich darstellt hat der Verfasser die Schaltungen nicht verstanden. Desweiteren finde ich daß Herr Gilmore ein bischen zu laut trommelt. "Der beste Verstärker der Welt" ist für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 04. Feb 2005, 21:01
Hallo,

ich habe mich mit der von dir "analysierten" Transistorschaltung nicht auseinandergesetzt. Ich habe mit D.Gilmour während der Aufbauphase Kontakt aufgenommen und diverse Unklarheiten der von mir benutzten Schaltung besprochen und immer eine aufklärende Antwort bekommen.

Das Selbe empfehle ich dir auch. Was soll ich in dieser Situation jetzt für dich tun?

Den besseren Klang "tubby" etc. bezog er wie ich es verstanden habe auf auf einen original Stax KHV, nicht auf einen Eigenbau...aber frag besser auch da nochmal nach. Missverständnisse sind in Foren oder überhaupt im internet der ganz normale Alltag.


Wie auch immer...Klangbeschreibungen sind immer so eine Sache. Ich finde die Triode auch besser als meinen Stax Transistorverstärker...Das wird aber von Person zu Person variieren.


Inzwischen sollte es sich eigentlich in Highend-Kreisen herumgesprochen haben daß eine ungeregelte Stromversorgung immer die bessere Lösung darstellt, vorrausgesetzt man dimensioniert richtig und wählt hochwertige Bauteile.


Das hat sich in der Tat auch noch nicht bis zu mir herumgesprochen.
In welchen Bereichen soll das praxisbezogen denn der Fall sein? Phono Vorstufen, Mikrofonverstärker, Hochpegelvorstufen, oder doch "nur" Endverstärker?

Zu dieser Aussage kann ich mich hingegen schon äussern, und ich sehe das z.B. nicht so...Ist aber auch egal.


"Der beste Verstärker der Welt" ist für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen.


Haben "die" das echt geschrieben? Ist mir garnicht aufgefallen...Bin den Artikel für den BH grade nochmal durchgegangen....Aber auch das ist egal...Ende des Jahres werde ich den BH wohl doch noch in einer Super-Luxus Ausführung zusammenschustern...Dann schaun´mer mal.


[Beitrag von -scope- am 04. Feb 2005, 23:35 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#27 erstellt: 05. Feb 2005, 13:43

silke.wein schrieb:
Hallo -scope-

ich habe mir die Gilmore-Projekte mal genauer angeschaut, mir sind da ein paar Dinge aufgefallen die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. So wie ich das sehe hat er zunächst die Röhrenverstärker entwickelt, danach den Solid State und zuletzt den Blue Hawaii Hybrid. Völlig daneben finde ich die Beschreibung des Solid State Verstärkers:



The approximate voltage gain of this stage is 5


Er spricht hier von der Eingangsstufe die genau genommen gar keine Spannungsverstärkung hat weil die Spannung über den zwei Dioden durch die zwei 2SA1156 konstant gehalten wird. Die erste und zweite Stufe gehören zusammen und müssen auch so betrachtet werden. Die Spannungsverstärkung entsteht über den Kollektoren der 2SC2240. Dynamisch gesehen gibt es hier nur die Transistoren 2SC2705 mit den 100 Ohm-Widerständen als Last. Geht man davon aus daß diese eine Stromverstärkung von ca. 120 haben ergibt sich hier eine Last von 100 Ohm x 120 = 12000 Ohm. Diese ins Verhältnis gesetzt zu den Drainwiderständen der Eingangsstufe ergibt dann die Spannungsverstärkung dieser beiden Stufen, also ca. 60.


The simple differential amplifier has a voltage gain of about 100


Gemeint ist hir die Kaskodeschaltung in der dritten Stufe. Eigentlich eine ganz simple Rechnung: Kollektorwiderstand/Emitterwiderstand = 300K/100=3000. Keine Ahnung wie man da auf 100 kommt???


The overall open loop gain of the amplifier is about 2000, but feedback reduces it to 1000


Mit einer Leerlaufverstärkung von 2000 und einem Rückkopplungsfaktor von 1/1000 kommt man nicht auf einen Verstärkungsfaktor von 1000 sondern liegt darunter. Wenn man richtig rechnet, dann hat der Verstäker eine Leerlaufverstärkung von ca. 60 x 3000 = 180000 und das reicht aus um eine Verstärkung von 1000 zu erhalten.



This amp has a 25 ohm output impedance (actually a little less with feedback)


Der Ausgangswiderstand wird in dieser Schaltung von den 300K-Widerständen bestimmt welche die Ausgangstransistoren speisen. Wenn man von einem Hfe = 50 des Ausgangstransistors ausgeht macht sich dieser Widerstand mit ca. 300K/50 = 6K am Ausgang bemerkbar. Durch die hohe Leerlaufverstärkung wird dieser Wert bei Rückkoplung noch deutlich kleiner.

.....

Am Ende der Beschreibung seines Röhrenverstärkers erklärt er diesen als den besten Vertärker der Welt den es gibt für elektrostatische Kopfhörer und wenn ich dann in der Beschreibung des Solid State das Ergebnis lese sind dessen Bässe jetzt "tubby" und der Hochtonbereich ist "rolled off".

Genauso geht es auch weiter bei seinem Blue Hawaii Verstärker. Was ich dort nicht verstehe ist die Schaltung mit den FETs Q13 und Q14. Im ersten Teil der Schaltung achtet er bei jeder Verstärkerstufe darauf daß die Miller-Kapazität möglichst unschädlich gemacht wird. Hier ignoriert er das Kriterium völlig. Mit einer Konstantstromquelle als Last erzielt er eine extrem hohe Spannungsverstärkung und hier schlägt die Miller-Kapazität voll zu Buche. Konsequenterweise müsste hier ein Miller-Killer wie die Kaskode-Schaltung ihren Platz finden.

Ich will damit nicht sagen daß die Schaltungen von minderwertiger Qualität sind. Gerade die Solid State Schaltung ist unter Highend-Kriterien projektiert worden und bringt mit Sicherheit ein qualitativ hochwertiges Ergebnis. Meine Meinung ist daß der Verfasser dieser Beschreibungen nicht der Entwickler ist denn so wie es sich darstellt hat der Verfasser die Schaltungen nicht verstanden. Desweiteren finde ich daß Herr Gilmore ein bischen zu laut trommelt. "Der beste Verstärker der Welt" ist für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen.

Gruß
Silke



Ich denke mal Du sprichst von der Schaltung http://headwize.com/projects/showfile.php?file=gilmore2_prj.htm

Thema 1 Eingangsstufe Spannungsverstärkung 5
Die Eingangsstufe (SK389 und 2 SA 1156)bildet schon eine !komplementäre Kaskodeschaltung! Die Dioden halten keine Spannung konstant, sondern kompensieren nur den TK der SA1156. Man könnte auch direkt auf deren Emitter gehen, dann aber ohne Temperaturkompensation.
Die Dioden halten also keine Spannung konstant und wirken sich NICHT auf die Verstärkung aus.
Ansonsten ist Deine Berechnung der Verstärkung deshalb falsch, weil Du IMMER die Lastwiderstände = Eingangswiderstände der folgenden Stufe parrallel zum Kollektorwiderstand schalten mußt. Da kämme also zu 100 Ohm x120 noch parallel 120x 100 Ohm dazu. Da ergibt schon mal eine Halbierung der Verstärkung. Die aber immer noch viel zu hoch ist gegenüber der angegebenen. Dann haben wir da noch in der Kollektorleitung der SC2240 die Spannungsteiler 50 K 200 K. Also schon mal wieder 20% weniger Verstärkung.
Aber gleichzeitig wirken die 200 k doch auch als Lastwidestand, also müssen wir die auch noch parallel schalten... und die Mosfets am Eingang müssen wahrscheinlich anders berechnat werden als Transis, da sie eine deutlich geringere Steilheit haben und dann ist die Schaltung ja praktisch reel und nicht als ideal mit unendlichen Stromuqelleninnnenwiderständen anzusehen.
Verstärkung 5 kommt mir auch sehr niedrig vor, soweit gebe ich Dir recht, aber auf Deine 60 komme ich auch nicht. Ich kam jetzt beim Überschlagen auf 23, wobei allerdings nicht die Berücksichtigung der geringen Steilheit der Mosfets dabei ist.

Bei der Kaskodeschaltung fehlt bei Dir auch wieder die Betrachtung des Eingangswiderstandes der folgenden Stufe (+ Reihenschaltung 1kOhm) und dessen Parallelschaltung zum Kollektorwiderstand.
Ich komme da auf 3,45 Kohm Gesamtlast(bei Beta 100) : 0,1K =~35 Verstärkung. Oder spielt da wieder bei der Gegenkopplung der Innenwiderstand der ansteuernden Stufe rein ? Ich weiß es jetzt nicht.


Aber ich konnte dich jetzt schon mal etwas näher an die Beschreibung ranbringen. Wobei Sie mir allerdings auch etwas seltsam vorkommt.

Ich habe so meine eigene sehr kritische Meinung zu der vollmundigen Selbstsicherheit amerikanischer Garagenentwickler.
Aber solange es Leute gibt die sowas für teures Geld kaufen.....solange werden die weiter ganz große Sprüche trommeln und Kunden finden. Obwohl man für weniger Geld auch etwas sehr gutes auf anderen Märkten kriegen könnte.
-scope-
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 05. Feb 2005, 14:12
Hallo,


Aber solange es Leute gibt die sowas für teures Geld kaufen.....solange werden die weiter ganz große Sprüche trommeln und Kunden finden.


Diese Aussage verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.
Wie muss ich das verstehen?

Die Vorschläge auf den Headwize Seiten werden unentgeldlich angeboten, und es werden weder Bausätze noch Fertiggeräte angeboten....Sie wollen keine Kunden finden.
Ich habe eine dieser Schaltungen aufgebaut...Sehe mich aber nicht als Kunde.

Wenn man einen Verstärker für elektrostatische Kopfhörer aufbauen will, gibt es nicht allzuviele Anregungen. Sie sind an zwei Händen abzuzählen.
Wenn man z.B. ein Hybridsystem "von Null" aus selbst neu erstellen möchte, dann muss man sicherlich Zeiten (und Kosten) einplanen, die ich z.B. für ein "Zwischenduch-Projekt" niemals aufbringen könnte.
Ich stehe in Brot und Arbeit, habe ein extrem grosses Freizeit-Interessengebiet....Wie soll das funktionieren...Wie klappt das bei euch?

Warum diese Abneigung...Die Grossen Sprüche hab ich bisher übrigens garnicht gelesen....Da wird Anderswo noch ganz anders "geschwärmt"
Ultraschall
Inventar
#29 erstellt: 05. Feb 2005, 14:37
Ich ging davon aus das die Sachen verkauft werden.
Dann war ich da im Irrtum. Okay - Asche...

Aber der beste Verstärker der Welt-

Das gabe es mir einfach schon zu oft. Ich kann's einfach nicht mehr hören. Ich glaube es gibt einige sehr sehr gute Verstärker. Aber wen sich einer selber den Lorbeerkranz des Siegers aufsetzt... ich finde sowas nicht besonders gut. Wenn jemand anderes davon schwärmt ist das ja okay. Dagegen habe ich dann auch nichts.

Was ist eigentlich so besonders schwer daran einen Verstärker für Elektrostatische Kopfhörer zu entwickeln, habe darüber noch nie nachgedacht. Ist es die kapazitive Last? Wie groß ist die denn ?
-scope-
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 05. Feb 2005, 14:52
Hallo,


Aber der beste Verstärker der Welt


Haben die das wirklich geschrieben??? Das will ich ja garnicht glauben


. Wenn jemand anderes davon schwärmt ist das ja okay. Dagegen habe ich dann auch nichts.


Das ist doch ziemlich "normal" Ich bin eher selten euphorisch. Die von D.Gilmour "versprochenen" 1000Vss des Kopfhörerverstärkers wurden bei mir auch nicht erreicht, obwohl er mir das persönlich "per mail" nochmal
"versprochen hat". Das wird seine Ursache aber vielleicht auch in den verwendeten Röhren (Herstellern) haben...Ich habe alles versucht....mehr als 900 war ohne clipping nicht drin, ohne die Anodenspannung in kritische Bereiche zu bringen...Darüberhinaus konnte ich nicht mehr gross experimentieren, da das Netzteil un der teure Trafo schon fertig (also gekauft)waren.

Darüber war ich schon ein wenig entteuscht, auch wenn es mit der eigentlichen Qualität erstmal nichts zu tun hatte.


Was ist eigentlich so besonders schwer daran einen Verstärker für Elektrostatische Kopfhörer zu entwickeln


Weiss ich auch nicht...Einen erhöhten Schwierigkeitsgarad hat auch keiner erwähnt....Es gibt wohl nur wenige Vorschläge, da die Zielgruppe der Hörer ziemlich klein ist.

Vorwiegend aus optischen Gründen kommt für mich darüberhinaus auch nur ein Hybridsystem in Frage. Und da ist das Design mit den 4 el34 doch wie geschaffen. Ob ich da etwas besseres hinbekomme bezweifel ich mal stark, da ich mit Röhren kaum Erfahrung habe.
Da setz ich mich gerne in´s gemachte Nest...Das ist mehrmals von verschiedenen Leuten erprobt worden und läuft
zu deren Zufriedenheit.



Wie groß ist die denn ?

um 120 bis 150 pF..Da sist sicher nicht der Punkt.


[Beitrag von -scope- am 05. Feb 2005, 14:55 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#31 erstellt: 06. Feb 2005, 13:48
Habe gerade beim Nachschauen nach was anderen, im Seifart die genaue Formel zu Berechnung der Verstärkung der Eingangs-Fet.Transistor-Kaskode gefunden.
Vds=-(S mal Rc) durch (1+S mal Rs)

Also doch fast wie bei Transis ~ Rc : Rs

@scope: Kennst du die: http://www.pocnet.net/hobby/bastel/stax1/
Steht aber leider keine Spannung dran.

Ansonsten setzte doch mal einen Link zu Deiner Schaltung rein. Ich will meinen Senf loswerden.
-scope-
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 06. Feb 2005, 14:39
Hallo,


@scope: Kennst du die: http://www.pocnet.net/hobby/bastel/stax1/
Steht aber leider keine Spannung dran.


Die kannte ich noch nicht....Aber es ist ein Verstärker für die eigentlich aus der Mode gekommenen Elektrethörer wie z.B. SR 60 und 80 die etwas anders als die Elektrostaten arbeiten.
(hab ich auch noch da....klingen aber eher "bescheiden").

Im schaltbild fielen mir sofort die ECC81 auf, die für die nötigen Amplituden zum Antrieb eines SR 303 oder 404 viel zu "schlapp" sind. Den 580V Bias könnte man hingegen schnell nachrüsten.

Laut Beschreibung stellt die Schaltung nur etwa 400V ss zur Verfügung, was weit unter!! der Hälfte des Minimums liegt.
ab 1000v kann man auch mal "laut" hören...400v reichen für dynamiklosen Gesang bei normalen Lautstärken evtl. so grade aus.


Ansonsten setzte doch mal einen Link zu Deiner Schaltung rein. Ich will meinen Senf loswerden.


Es ist wie erwähnt nicht "meine" Schaltung...Der link zur Seite ist oben in diesem Thread von mir gelistet...musst du mal schauen.
Das Fertiggerät läuft seit etwa 10 Tagen ohne Probleme und ohne die befürchteten Temperaturprobleme bei meinem sehr kompakten Aufbau...So sieht sie übrigens aus:
http://img175.exs.cx/img175/2322/tube28jq.jpg


the all-triode amps described here are the best electrostatic headphone amplifiers currently available, anywhere in the world.

Jetzt hab ich den Lobesgesang auch gefunden....Sowas überlese ich anscheinend, denn ich habe den Beitrag viele male durchgelesen


Nun...Wie auch immer...Es gibt auch nicht allzuviele reine!! Triodenverstärker für den Stax. Ob dieser Aufbau zu den besten zählt? Die single ended stufen sind sehr "einfach" gehalten. Wie gut das Gerät spielt steht und fällt mit der Qualität der Röhren , Koppelkondensatoren und sonstiger Bauteile.
Die Äusserung des Autors, dass man den Übergang ins (leichte) clipping (angeblich) nicht sonderlich "hart" wahrnehmen soll, kann ich nicht bestätigen. Es ist wie üblich unbedingt zu vermeiden....bei 900Vss ist es aber in der Tat schon ziemlich laut...Da muss man wissen was man am Ende erreichen will. Power-Hörer sollten da nach 1500V-fähigen Schaltungen greifen....Und solange ich nichts exclusiveres und vielversprechenderes als den Blue Hawaii finde, wird der! eben Ende des Jahres zumindest als Vorlage dienend aufgebaut.


[Beitrag von -scope- am 06. Feb 2005, 15:01 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#33 erstellt: 06. Feb 2005, 15:18
Meinst Du den Link: http://headwize.com/projects/showproj.php?file=gilmore_prj.htm

Und wenn ich richtig gelesen habe (Sonne scheint gerade schön in meinen Monitor rein) arbeitest Du aber mit +-600 Volt UB ? Und die kondensatorgekoppelte Variante?
Was für ein Netzteil? Wie Spannungen erzeugt und stabilisiert ?

(Ich gehe jetzt erst mal mit meiner Frau spazieren, die Sonne zwingt mich dazu, ich sehe ja den Mauszeiger kaum.)
-scope-
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 06. Feb 2005, 15:56
Hallo,


arbeitest Du aber mit +-600 Volt UB ? Und die kondensatorgekoppelte Variante?


arbeitest Du aber mit +-600 Volt UB ? Und die kondensatorgekoppelte Variante?


Nein...Es ist keine Symmetrische Versorgung (nur +600V wie abgebildet, AC-Variante)
Die DC-Variante war mir etwas zu "strange"....Auch die teuren HV-Opamps und die komplexen zueinanderstehenden "potentiale" waren mir zu kritisch.

Von jedem der zwei Statorenausgänge gegen GND gemessen erhält man (bei mir) 450V ss
Zwischen den Statoren gemessen (mit potenzialfreiem Differentialtastkopf) erhält man somit 900 Vss , entsprechend etwa 320 Veff.

Die Spannungen werden (wie im link beschrieben) mit einer
einfachen Zener-Transistor Regelung hergestellt. In der beschriebenen Variante war allerdings die Restwelligkeit immer noch etwas zu hoch, sodass ich in der 350 V Vorstufensektion vor! der Längsregelung noch ein R-C Filter
vorgeschaltet habe, sowie einen Elko "über" der ZD anbrachte. Ich habe auch an anderen Stellen noch Abblock-C´s angebracht, um Störspitzen zu unterdrücken. alles in allem würde ich das Netzteil aber SO nicht nochmal bauen....Das ist alles andere als optimal. Auch die verwendeten Siebkapazitäten dürfen gerne etwas grösser werden, wenn man den Platz dazu hat. Es werden in der 600V Sektion ja 2 Kapazitäten in Serie geschaltet, was sie bekanntlich halbiert...Anders geht es aber auch kaum, da (zumindest ich) Probleme sehe, 800 V Elkos mit ordentlich grosser Kapazität zu bekommen. Ich habe letztendlich 4 stck 330 µF /400V aus meinem Bestand genommen.
Letztendlich konnte ich etwa 90 dB Störspannungsabstand erreichen.
Bei Röhrenschaltungen muss man wohl die Messlatte diesbezüglich etwas tiefer ansetzen....(hörbares Brummen oder Rauschen gibt es zumindest nicht).
Den Trafo habe ich übrigens bei THEL erworben. Er hatte alle erforderlichen Spannungen und die perfekt passende Leistung . Ein vergossener Ringkern, den ich nochmals in einer aus dem vollen gedrehten 5mm starken Stahlglocke mit Epoxydhatz vergossen habe, und der über ein 5mm Moosgummiflies montiert wurde. Hält sich ziemlich "ruhig". und sieht mit verchromter Oberfläche auch noch nett aus. (alles subjektiv)
Es ist übrigens mein erster etwas grösserer DIY Kontakt mit Röhren gewesen. Und ich muss gestehen, dass ich für die korrekte Masseführung relativ viel Zeit gebraucht habe, bis die Werte halbwegs stimmten.


[Beitrag von -scope- am 06. Feb 2005, 22:38 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 06. Feb 2005, 17:39
Hallo Ultraschall,

mir sind da einige Denkfehler in deinen Ausführungen aufgefallen:



Thema 1 Eingangsstufe Spannungsverstärkung 5
Die Eingangsstufe (SK389 und 2 SA 1156)bildet schon eine !komplementäre Kaskodeschaltung! Die Dioden halten keine Spannung konstant, sondern kompensieren nur den TK der SA1156. Man könnte auch direkt auf deren Emitter gehen, dann aber ohne Temperaturkompensation.
Die Dioden halten also keine Spannung konstant und wirken sich NICHT auf die Verstärkung aus.


Hier hast du mich falsch verstanden. Ich habe nie behauptet daß die Dioden irgend eine Spannung konstant halten. Die Stabilisierung kommt von den 2SA1156 die über einen Spannungsteiler an der Basis auf ca. 10 Volt gehalten werden, und die liegen auch am Drain der JFETs. Und egal was am Eingang des Verstärkers passiert, am Drain ändert sich außer ein paar Millivolt Spannungsabfall über den Dioden garnix. Die Dioden sind als Schutzschaltung für die FETs gedacht, was aber bei einer Versorgungsspannung von nur 15 Volt keinen Sinn macht. Ich denke K. Gilmore hat die Schaltung von irgendwoher übernommen wo mit höheren Spannungen gearbeitet wird. Die Funktion kannst du übrigens in Walter G. Jungs IC Op-Amp Cookbook nachlesen.


Ansonsten ist Deine Berechnung der Verstärkung deshalb falsch, weil Du IMMER die Lastwiderstände = Eingangswiderstände der folgenden Stufe parrallel zum Kollektorwiderstand schalten mußt. Da kämme also zu 100 Ohm x120 noch parallel 120x 100 Ohm dazu. Da ergibt schon mal eine Halbierung der Verstärkung. Die aber immer noch viel zu hoch ist gegenüber der angegebenen. Dann haben wir da noch in der Kollektorleitung der SC2240 die Spannungsteiler 50 K 200 K. Also schon mal wieder 20% weniger Verstärkung.
Aber gleichzeitig wirken die 200 k doch auch als Lastwidestand, also müssen wir die auch noch parallel schalten... und die Mosfets am Eingang müssen wahrscheinlich anders berechnat werden als Transis, da sie eine deutlich geringere Steilheit haben und dann ist die Schaltung ja praktisch reel und nicht als ideal mit unendlichen Stromuqelleninnnenwiderständen anzusehen.
Verstärkung 5 kommt mir auch sehr niedrig vor, soweit gebe ich Dir recht, aber auf Deine 60 komme ich auch nicht. Ich kam jetzt beim Überschlagen auf 23, wobei allerdings nicht die Berücksichtigung der geringen Steilheit der Mosfets dabei ist.


Der Ausgangswiderstand eines Bipolartransistors liegt bei einigen 100K Ohm und bei so geringen Stömen wie hier noch deutlich darüber, ist hier also vernachlässigbar.
Der Spannungteiler 50K zu 200K vermindert in keiner Weise die Verstärkung. Du hast vergessen daß es sich hier um eine Stromquelle handelt. Egal wie groß man den 50K-Widerstand wählt, der Spannungsabfall über der Last ist unabhängig davon. Du bist davon ausgegangen daß am Kollektor der 2SA1156 eine Konstatspannung ansteht, richtig ist aber daß hier ein Konstantstrom fließt der von den Eingangssignalspannung geprägt wird. Der 50K-Widerstand dient eher als Entlastung der 2SA1156 da dort fast die gesammte Betriebsspannung von -350 Volt anliegen.
Mit der Halbierung der Verstärkung hast du insofern Recht daß die Eingangsspannung, gemessen gegen Masse, auf die zwei Zweige aufgeteilt wird. Aber von Interesse ist ja die Spannung die am Ende zwischen den Zweigen anliegt, insofern passt die Betrachtung dann wieder und beim Berechnen der Spannungsverstärkung kommt man dann doch auf 60.


Bei der Kaskodeschaltung fehlt bei Dir auch wieder die Betrachtung des Eingangswiderstandes der folgenden Stufe (+ Reihenschaltung 1kOhm) und dessen Parallelschaltung zum Kollektorwiderstand.
Ich komme da auf 3,45 Kohm Gesamtlast(bei Beta 100) : 0,1K =~35 Verstärkung. Oder spielt da wieder bei der Gegenkopplung der Innenwiderstand der ansteuernden Stufe rein ? Ich weiß es jetzt nicht.


Auch hier ist der Kollektorwiderstand den man parallel zum 300K Ohm Widerstand sieht weitgehend vernachlässigbar. Genauso wie der 1K Widerstand der in Reihe zu 300K liegt nun wirklich nicht ins Gewicht fällt. Der Lastwiderstand der in der Größenordnung von 100K zu sehen ist belastet den Spannungsteiler mit dem Faktor 100 x 100K, also auch vernachlässigbar. Den Verstärker von high-amp den ich nachgebaut habe hat einen fast identischen 2. Teil. Ich hab's nachgemessen: Die Spannungsverstärkung beträgt wirklich 3000 und nicht 35, wie in deinem Rechenbeispiel.

Ich hoffe ich konnte hiermit die noch offenen Unklarheiten bereinigen, manchmal hilft auch eine Simulation mit PSPICE um den Tücken einer Schaltung auf den Grund zu gehen.


Hi -scope-


Haben die das wirklich geschrieben??? Das will ich ja garnicht glauben


Den Sruch findest du auf dieser Seite http://headwize.com/projects/gilmore_prj.htm ganz am Ende.



Das hat sich in der Tat auch noch nicht bis zu mir herumgesprochen.
In welchen Bereichen soll das praxisbezogen denn der Fall sein? Phono Vorstufen, Mikrofonverstärker, Hochpegelvorstufen, oder doch "nur" Endverstärker?


Das triff im wesenlichen auf Schaltungen mit starken Laständerungen zu. Der klangliche Nachteil von Stabilisierungen entsteht durch die Zeitverzögerung der Nachregelung bei schellem Stromanstieg und Überschwingern nach einer Lastausregelung. Bei den hier diskutierten Kopfhörerverstärkern ist das eher von untergeordneter Bedeutung da hier, unabhängig von der Last, immer ein konstanter Strom fließt.



Die Vorschläge auf den Headwize Seiten werden unentgeldlich angeboten, und es werden weder Bausätze noch Fertiggeräte angeboten....


Das stimmt. Auf diesen Seiten nicht. Dennoch, bei http://www.headamp.com/ werden Verstärker nach Gilmore's Pänen für teures Geld angeboten. Ich finde es nur schade daß der Vollröhre-Verstärker nicht ins Programm aufgenommen wurde. Hätte mich interessiert wieviel der beste Verstärker der Welt denn so kostet.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 06. Feb 2005, 18:03
Hallo,


Das triff im wesenlichen auf Schaltungen mit starken Laständerungen zu. Der klangliche Nachteil von Stabilisierungen entsteht durch die Zeitverzögerung der Nachregelung bei schellem Stromanstieg und Überschwingern nach einer Lastausregelung. Bei den hier diskutierten Kopfhörerverstärkern ist das eher von untergeordneter Bedeutung da hier, unabhängig von der Last, immer ein konstanter Strom fließt.


Also nur bei Endverstärkern, die ohnehin zu 95% mit ungeregelter Spannung für die Stromverstärkung arbeiten.
Das ist doch aber altbekannt. Niemand würde hingegen eine Vorstufe mit unstabilisierter Spannung anbieten....worauf willst du hinaus?
Im übrigen kann man das dynamische Regelverhalten von Stabilisierten Netzteilen auch bei äusserst hohen Strömen durchaus in den Griff bekommen. Man muss sich entscheiden, ob man geringe Restwelligkeit, Stabilität, oder eben "Regelfreiheit" wünscht...Kann ja jeder machen wie er will.
Und auch wenn man bei getakteten Netzteilen (sind ja ebenfalls geregelt) sicherlich nicht immer von "High-end" sprechen kann, so haben doch Hersteller wie z.B. Chord oder auch andere Herdsteller von "fetten" Geräten mit extremen Ruheströmen keine klanglichen Probleme mit Regelungsbedingten Störungen.

Ich hab ehrlichgesagt auch garkeinen Bock wieder auf so einem SCHEISS tagelang rumzureiten....Bringt doch nichts



Das stimmt. Auf diesen Seiten nicht. Dennoch, bei http://www.headamp.com/ werden Verstärker nach Gilmore's Pänen für teures Geld angeboten. Ich finde es nur schade daß der Vollröhre-Verstärker nicht ins Programm aufgenommen wurde. Hätte mich interessiert wieviel der beste Verstärker der Welt denn so kostet.


Hab ich grade mal nachgeschaut..Das sind eigentlich schon professionell gefertigte Geräte nach seinen Vorlagen.
Der Blue Hawaii kostet dort 2500 € ...Viel Geld, aber man muss bedenken, dass ein Stax SRM 007-T auch über 2000€ kostet. Und da bekommt man nicht mal "das halbe Material" für sein Geld.
Wie man unschwer erkennen kann, hast du mit den Leuten und den Schaltungen von Head-wize irgendwelche? Probleme....Ansonsten kann ich nicht verstehen, wie man sich übder solche "Sprüche" (die doch völlig normal sind) derart aufregen kann. (ich hab den Satz wie erwähnt mittlerweile auch entdeckt...ich bin deswegen auch total!!! aus der Fassung )


Wenn man davon ausgeht, dass bereits ein wesentlich "einfacherer" SR 006 T für 1350,- € verkauft wird, dann dürfte ein Fertiggerät des Triodengeräts wohl um einiges darüberliegen (wenn sie gewerblich vermarktet würden). Man bedenke, dass all diese Stax-Schaltungen und die DIY Schaltungen in wenigen Nachmittagen komplett aufbaubar sind. Wer darüberhinaus aber noch eine ansprechende Verpackung wünscht, darf einige Wochen veranschlagen.
Es sei denn, dass man alles! für viel Geld in Auftrag gibt....Aber ist das der DIY-Grundgedanke?
Für die Einzelteile des Triodenverstärkers kommen rund 400 € zusammen, wenn man alles zukaufen muss. Das Gehäuse ist dann eine andere Sache...Es kann 30 € kosten, oder auch 800,-...Hängt von den ansprüchen und den Möglichkeiten ab.

So....wie kann ich dir sonst noch helfen ?


[Beitrag von -scope- am 06. Feb 2005, 18:23 bearbeitet]
Ralfii
Inventar
#37 erstellt: 06. Feb 2005, 18:37
...wenn ich mir hier so eure "spannungen" anschaue, denke ich, das euch die Haare zu berge stehen beim Musikhören.

Und beim anfassen des KH kabels bekommt man dann ein "kribbeln im bauch"....

Ich hatte mal einen Röhrenamp für meine Gitarre, der sich irgendwann in Rauch aufgelöst hat (Holzgehäuse) seither begnüge ich mich mit Transistortechnik für die Musik.

Ich meine, die höchste spannung, die ich in meinem alten Gitarrenamp gemessen habe waren ca 200 Volt, ist aber schon ein weilchen her.

Aber echte Freaks gibts wohl kein halt mehr. Da kann ich mit meinen plastikkisten nicht mithalten...

Frohes Röhren !
-scope-
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 06. Feb 2005, 18:45
Hallo Ralfi,

Diese Röhrenverstärker machen da auch eine Ausnahme.
Der Kopfhörer braucht halt diese hohen Spannungen um "laut" zu spielen.

Ob man das alles wirklich braucht??...Nun...Die grösseren Stax Hörer sind schon ziemlich ordentlich, aber man kann sicher auch mit dynamischen Hörern in diese Bereiche kommen.
Ralfii
Inventar
#39 erstellt: 06. Feb 2005, 18:53
Muss zugeben, ich habe noch keinen Stax gehört.

Wegen dem etwas grösseren WZ ist auch ein schnurgebundener KH nicht so die wahre freude. leise hören ist aber auch nicht so toll, die musik entfaltet sich einfach nicht so richtig.

kenne leider auch niemanden der "exotisches" HiFi betreibt (elektrostaten, oder odentliche platenspieler usw.)

Haben alle leider nur brüllwürfel, oder 5 subwoofer, dazwischen gibt es nix...
silke.wein
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 07. Feb 2005, 13:16
Hallo -scope-


So....wie kann ich dir sonst noch helfen ?


Danke für das Angebot, aber ich denk ich bin im Bilde.


Das ist doch aber altbekannt. Niemand würde hingegen eine Vorstufe mit unstabilisierter Spannung anbieten....worauf willst du hinaus?


Ist das wirklich dein Ernst? Ich glaube wir reden von unterschiedlichen Grätekategorien. Ich rede nicht von Pseudo-Highend-Geräten die von der Stange produziert werden. Vielmehr geht es hier um ultimatives Highend. Schau dir doch mal die Vorstufen bei www.thel.de an und lies die entspechenden Testberichte dazu. Mehr will ich jetzt dazu nicht mehr sagen.


Ich hab ehrlichgesagt auch garkeinen Bock wieder auf so einem SCHEISS tagelang rumzureiten....Bringt doch nichts


Geht mir ganz genauso. Ist mir ehrlich gesagt egal ob jemand seine Versorgung geregelt oder ungeregelt aufbaut. Bei der klanglichen Beurteilung spielt ja immer auch eine gehörige Portion Subjektivität mit wie du schon richtig erwähnt hast. Wenn es halt Leute gibt die mit Fledermausohren ausgerüstet sind und die kaum meßbaren Regelvorgänge hören können dann ist eine Diskusion eh hinfällig.
Aber wenn ich von dir um eine Erläuterung gebeten werde wäre es unhöflich nicht darauf zu antworten.

Gruß
Silke
-scope-
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 07. Feb 2005, 13:24
Hallo,


Vielmehr geht es hier um ultimatives Highend.


Thel ist sicher als "Gesamtkonzept" kein "ultimatives Highend". Vorstufen haben in der Regel stabilisierte Versorgungen, oder werden (wenn man eine gewisse Extravaganz haben möchte) mit Akkus betrieben...Auch wenn Thel da durch Kistenweisen Einsatz von Elkos AUCH (aber nicht nur!) andere Wege anbietet.

Du entwickelst dich in diesem Beitrag ja zu einem wahren Streithähnchen....
und nicht von Pseudo-Highend-Geräten die von der Stange produziert werden


achso....konnte ich ja nicht ahnen, dass Seriengeräte wie u.A. dein! Stax Hörer und all das andere Serienzeug nur "pseudo" sind

PS: Frage an alle hier:
In welcher Grössenordnung ist beispielsweise bei einer Phonovorstufe mit Rauschkomponenten auf den UB´s durch einen 7815/7915 bei ordnungsgemässem Einsatz (entsprechende Kapazitäten verwendet) zu rechnen. Wie wird das spektrale Störspektrum im Bereich bis z.B. 100 KHz aussehen, und wie hoch werden die Spitzenwerte sein (z.B. in dBv)
Ich hab´s merhrmals ausprobiert und will die Tatsache auch nicht leugnen, dass es bessere Lösungen als diese 3-beiner gibt. Blos ist die Frage, von welchen Grössenordnungen wir selbst in diesem "worst case" sprechen.

Man könnte einen weiteren kleinen Versuch durchführen, indem man zwei Vorstufennetzteile vergleicht. Eins ungeregelt mit z.B. 100.000 µF und ein geregeltes mit 1000 µF vor dem Regler und 100...500 µF dahinter.
beide Versorgungen sind für beispielsweise 500 mA ausgelegt und werden mit einer elektronischen dynamischen Last gezielt in Intervallen von 20...100 Hz wechselweise mit 300 und 400 mA belastet.
Wie sich das auswirkt, werde ich mal austesten....Mal sehen was da alles passiert.
In der Regel schwankt die Stromaufnahme von Vorstufen aber nicht in solchen Grössenordnungen....Es werden eigentlich immer ziemlich konstante Ströme entnommen. Zumindest in herkömmlichen Bauarten....Wer weiss schon was es alles gibt?



Jetzt hab ich ja doch noch einen Roman geschrieben


[Beitrag von -scope- am 07. Feb 2005, 17:43 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#42 erstellt: 07. Feb 2005, 23:42

silke.wein schrieb:
Hallo Ultraschall,

mir sind da einige Denkfehler in deinen Ausführungen aufgefallen:



Thema 1 Eingangsstufe Spannungsverstärkung 5
Die Eingangsstufe (SK389 und 2 SA 1156)bildet schon eine !komplementäre Kaskodeschaltung! Die Dioden halten keine Spannung konstant, sondern kompensieren nur den TK der SA1156. Man könnte auch direkt auf deren Emitter gehen, dann aber ohne Temperaturkompensation.
Die Dioden halten also keine Spannung konstant und wirken sich NICHT auf die Verstärkung aus.


Hier hast du mich falsch verstanden. Ich habe nie behauptet daß die Dioden irgend eine Spannung konstant halten. Die Stabilisierung kommt von den 2SA1156 die über einen Spannungsteiler an der Basis auf ca. 10 Volt gehalten werden, und die liegen auch am Drain der JFETs. Und egal was am Eingang des Verstärkers passiert, am Drain ändert sich außer ein paar Millivolt Spannungsabfall über den Dioden garnix. Die Dioden sind als Schutzschaltung für die FETs gedacht, was aber bei einer Versorgungsspannung von nur 15 Volt keinen Sinn macht. Ich denke K. Gilmore hat die Schaltung von irgendwoher übernommen wo mit höheren Spannungen gearbeitet wird. Die Funktion kannst du übrigens in Walter G. Jungs IC Op-Amp Cookbook nachlesen.


Ansonsten ist Deine Berechnung der Verstärkung deshalb falsch, weil Du IMMER die Lastwiderstände = Eingangswiderstände der folgenden Stufe parallel zum Kollektorwiderstand schalten mußt. Da käme also zu 100 Ohm x120 noch parallel 120x 100 Ohm dazu. Da ergibt schon mal eine Halbierung der Verstärkung. Die aber immer noch viel zu hoch ist gegenüber der angegebenen. Dann haben wir da noch in der Kollektorleitung der SC2240 die Spannungsteiler 50 K 200 K. Also schon mal wieder 20% weniger Verstärkung.
Aber gleichzeitig wirken die 200 k doch auch als Lastwidestand, also müssen wir die auch noch parallel schalten... und die Mosfets am Eingang müssen wahrscheinlich anders berechnet werden als Transis, da sie eine deutlich geringere Steilheit haben und dann ist die Schaltung ja praktisch reel und nicht als ideal mit unendlichen Stromqelleninnnenwiderständen anzusehen.
Verstärkung 5 kommt mir auch sehr niedrig vor, soweit gebe ich Dir recht, aber auf Deine 60 komme ich auch nicht. Ich kam jetzt beim Überschlagen auf 23, wobei allerdings nicht die Berücksichtigung der geringen Steilheit der Mosfets dabei ist.


Der Ausgangswiderstand eines Bipolartransistors liegt bei einigen 100K Ohm und bei so geringen Stömen wie hier noch deutlich darüber, ist hier also vernachlässigbar.
Der Spannungteiler 50K zu 200K vermindert in keiner Weise die Verstärkung. Du hast vergessen daß es sich hier um eine Stromquelle handelt. Egal wie groß man den 50K-Widerstand wählt, der Spannungsabfall über der Last ist unabhängig davon. Du bist davon ausgegangen daß am Kollektor der 2SA1156 eine Konstatspannung ansteht, richtig ist aber daß hier ein Konstantstrom fließt der von den Eingangssignalspannung geprägt wird. Der 50K-Widerstand dient eher als Entlastung der 2SA1156 da dort fast die gesammte Betriebsspannung von -350 Volt anliegen.
Mit der Halbierung der Verstärkung hast du insofern Recht daß die Eingangsspannung, gemessen gegen Masse, auf die zwei Zweige aufgeteilt wird. Aber von Interesse ist ja die Spannung die am Ende zwischen den Zweigen anliegt, insofern passt die Betrachtung dann wieder und beim Berechnen der Spannungsverstärkung kommt man dann doch auf 60.


Gruß
Silke


Ich sehe schon, ich habe Dich in Deinen ersten Beitrag wirklich einige Male mißverstanden. Du hattest ja doch den Eingangswiderstand der folgenden Stufe parallel. Ich habe gedacht, Du sprichts da vom Kollektorinnenwiderstand der SC2240.

....weil die Spannung über den zwei Dioden durch die zwei 2SA1156 konstant gehalten wird... Zitat von Dir.

Aber ich will mich ja gar nicht mit Dir fetzen.
Wo und wie sie die FETs schützen, sehe ich nicht (Erkläre mir doch mal, wie sie das machen sollen- sie sind nämlich in Durchlassrichtung geschalten und haben so auch bei wesentlich höherer Betriebsspannung keine Spannungsreduzierende Wirkung [außer um Uf=~0,7V], ich sehe sie immer noch als Temeraturkompensation für die BE Spannung der zweiten Transistoren in der Kaskodestufe.
Ansonsten habe ich Dich -aber aufgrund deines Zitates s.O. wirklich etwas falsch verstanden. Okay. Aber Du hat es nunmal so gesagt!



Mit den 50/200 Kohm hättest Du fast recht(ich wollte Dir schon geistig folgen), klar kommt von oben, von den SA970 "Konstantstrom" -Nur das der nicht mehr konstant ist, da die Eingangs-FET diesen Strom natürlich mehr oder weniger im Rythmus der Musik modulieren, indem sie einen Teil davon in ihre Sourcewiderstände usw. verschwinden lassen. Also kommt aus den Kollektoren der 1156 kein Konstantstrom mehr raus!
Sehe gerade, schreibst Du ja auch fast so: ...richtig ist aber daß hier ein Konstantstrom fließt der von den Eingangssignalspannung geprägt wird. - Nur was denn nun, Konstantstrom ? oder geprägter Konstantstrom ? Das ist dann nur kein Konstantstrom mehr ! War wohl eine kleine Denkfalle!
Und damit wirkt dort wohl doch ein Spannungsteiler! (Also Verstärkung mal 0,8) Und die 200 k als Kollektorwiderstände. und parallel dazu der Eingangswiderstand der folgenden Stufe(SC2705)

Jetzt habe ich mir mal die Steilheit der 2SK389 rausgesucht 20mA/V


Setzen wir das in die Formel von ein paar Beiträge früher ein, dann komme ich auf 45,3. (Gilt unter Berücksichtigung der Annahme 12K Parallel 200K=11,32k) Das dann mal den Spannungsteiler also mal 0,8 =36

HEUREKA ICH HAB's !!!!

DER SPANNUNGSTEILER WIRKT, ABER er wirkt als Spannungsteiler
11,32 : (50+11,32)= 0,1846...

Also richtig: 45,3 mal 0,1846= 8,36 (schon fast fünf !)

Gut und jetzt hast DU vorgeschlagen das mal zwei zu nehmen, da Differenzverstärker und da wollte ich Dir auch schon fast folgen, aber nach einen nochmaligen Blick in meinen schlauen "Seifart" steht da, das die von mir zitierte Verstärkungsformel für die Differenzverstärkung steht und somit also bereits den korrekten Wert angibt und nicht mehr mit zwei multipliziert werden muß.


Und der Rest ??? Wir kommen ja immer noch nicht auf 5 ???
Ist die Verstärkung dieser spannungsfesten Transistoren wirklich 100..120 ? Wenn weniger, könnte das als Erklärung dienen.
Oder wir müssen doch noch den Kollektorwiderstand der SC2240 berücksichtigen. Letzteres erscheint mir aber eher auch unwahrscheinlich.



silke.wein schrieb:

Auch hier ist der Kollektorwiderstand den man parallel zum 300K Ohm Widerstand sieht weitgehend vernachlässigbar. Genauso wie der 1K Widerstand der in Reihe zu 300K liegt nun wirklich nicht ins Gewicht fällt. Der Lastwiderstand der in der Größenordnung von 100K zu sehen ist belastet den Spannungsteiler mit dem Faktor 100 x 100K, also auch vernachlässigbar. Den Verstärker von high-amp den ich nachgebaut habe hat einen fast identischen 2. Teil. Ich hab's nachgemessen: Die Spannungsverstärkung beträgt wirklich 3000 und nicht 35, wie in deinem Rechenbeispiel.



Hier muß ich Dir allerdings recht geben, ich habe am Emitter hinter den 25 Ohm die Konstantstromquellen übersehen. Geht allerding auch ohne Spice. Sage mir einfach nächstes mal: Hallo!- das da ist eine Konstantstomquelle, die hast Du übersehen und dann geht das auch ohne Spice, nur mit Kopf und Taschenrechner.

Gut, ich hoffe, nun haben wir beide dazugelernt.

Mit besten Grüßen
Lothar
(Ich habe mir jetzt was verdient )


[Beitrag von Ultraschall am 07. Feb 2005, 23:47 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 08. Feb 2005, 12:13
Hallo Lothar,

ich finde die Diskusion mit dir interessant und anregend und sehe es nicht als "sich fetzen". Anhand deiner Erläuterungen sehe ich daß du vom Fach bist, dennoch sind wir noch nicht derselben Meinung. Mit meiner Bezeichnung "Konstantstromquelle" habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt, das gebe ich zu. Das "konstant" habe ich auf die Lastunabhängigkeit bezogen nicht auf den Betrag. Der Eingangs-FET wandelt die Eingangssignalspannung in einen Strom um, das hat auch K. Gilmore in seiner Beschreibung erkannt. Transistoren sind immer Stomquellen, das sagt ja auch die Einheit der Steilheit: mA/V - Ausgangsstromänderung/Eingangsspannungsänderung. Und ob da nun ein 50K-Widerstand in Reihe geschaltet wird oder nicht, der Strom ändert sich dadurch praktisch nicht. Über der Last (hier rechnerisch ca. 12K) liegt immer derselbe Spannungsabfall. Abgesehen davon würde es ja auch kein Sinn machen die eh schon knappe Schleifenverstärkung von 180 durch Vorwiderstände auf 8/60 zu reduzieren.

Kannst du mir bitte noch erklären wie du auf 45,3 kommst, welche Formel hast du da gemeint?

Gruß
Silke
Ultraschall
Inventar
#44 erstellt: 09. Feb 2005, 22:20

Ultraschall schrieb:
Habe gerade beim Nachschauen nach was anderen, im Seifart die genaue Formel zu Berechnung der Verstärkung der Eingangs-Fet.Transistor-Kaskode gefunden.
Vds=-(S mal Rc) durch (1+S mal Rs)



Formel gilt natürlich für die Ausgangsspannung direkt an den Kollektoren.


Wieso er das gemacht hat, kann ich mir bisher auch nicht recht erklären. Einzigste mögliche (aber noch nicht richtig durchdachte, ist um Gleichstromkopplung zu den 2705 zu ermöglichen; sprich Arbeitspunktfestlegung...)

Naja - die Sache mit dem Konstantstrom:
Der fließt eben nur durch die Kollektoren der zwei SA970 oben. Durch die SK389 und die SA1156 fließt dagegen eben kein Konstantstrom mehr, weil vom Signal geprägt/überlagert und damit wirkt der Spannungsteiler.


Wenn man die Reduzierung der Schleifenverstärkung aufheben will, kann man entweder die Widerstände ganz weglassen(kenne die Transidaten nicht, eventuell andere einsetzen oder kühlen) oder C's über die Widerstände schalten oder statt der Widerstände Z-Dioden mit C's drüber als Potentialverschiebeschaltung nutzen.
Teste doch mal ob's besser klingt. Oder kannst Du's sogar Daten messen?

Einen Transistor so als fast ideale Konstantstromqelle anzusehen-gilt nur für kleine Aussteuerung und wesentlich größerer Uce (Faktor 100 mind.), Alles ist endlich und nichts ideal (und vor allen nicht linear!), sonst wäre das Verstärkerbauen zu einfach.

Aber wieso er das gemacht hat, erste Stufe Verstärkung 5 und zweite 3000 ? Reicht Dir das Stichwort Impulsverhalten ? (Vermute ich mal forsch.) Bei steilen Anstieg der Eingangsspannung dauert es doch eine Weile bis das Gegenkopplungssignal vom Ausgang zurückkommt, weil die Ausgangsstufen meist deutlich langsamer, als die Eingangsstufen sind. In dieser kurzen Zeit(bei Steilen Eingangsspannungssprung) würden die Eingangstransis sonst bis in die Sättigung fahren bzw. zumindestens ein deutliches Überschwingen produzieren. Vielleicht ist das der Grund ?
Ich persönlich würde das zwar anders machen, eventuell hinten schnellere Transis und vorn die Frequenz/Steilheit begrenzen. Aber genaues weiß man immer erst, wenn man die Schaltung selber auf dem Tisch hat und sich mit Meßgeräten ansieht.

Seh hier gerade:http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/SANYO/2SC3675.html
Die Teile habe nur 6 Mhz Grenzfrequenz. Man sollte da mal schnellere testen.
DIe 2705 schaffen immerhin typ. 200 Mhz. Ist schon okay.


[Beitrag von Ultraschall am 09. Feb 2005, 22:25 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 10. Feb 2005, 20:22
Hallo Lothar,


Vds=-(S mal Rc) durch (1+S mal Rs)
Formel gilt natürlich für die Ausgangsspannung direkt an den Kollektoren.



Da hast du doch die Lösung schon hingeschrieben! Setz doch mal für Rc = 12K, für Rs = 150 und S = 0,02 ein, dann kommst du auf eine Verstärkung von 48. Und dann rechne mal mit 50K-Reihenwiderstand, dann wird Rc = 12K + 50K = 62K und ergibt eine Verstärkung von 248 (wie gesagt am Kollektor gemessen). So, und jetzt kannst du wieder deine Spannungsteilerformel einsetzen und du kommst wieder auf 48! Was ja auch logisch ist denn Transitoren sind nun mal Stromquellen, statisch und dynamisch betrachtet. In meiner
Überschlagsrechnung bin ich auf 60 gekommen weil ich die 1 im Nenner vernachlässigt habe.

Zum Thema Impulsverhalten bin ich ganz deiner Meinung. Man darf die nachfolgende Transistorstufe nie langsamer machen als die Vorgängerstufe, ansonsten bekommt man Probleme mit TIM-Verzerrungen, besonders in rückgekoppelten Systemen. Warum hier nicht kompensiert wird verstehe ich auch nicht.

Die 50K Widerstände haben keinerlei Einfluß auf die Arbeitspunkteinstellung der 2705er. Dieser wird durch das Teilerverhältnis der 200K Rs zum 6,8K R bestimmt. Da in den zwei Zweigen das Wechselstromsignal um 180° zueinander gedreht ist liegt an den Basen der 2240er eine reine
Gleichspannung an. Treffenderweise hat es K. Gilmore Stromtunnel genannt weil der Gleichstrom hier passieren kann, gleichzeitig noch für den Arbeitspunkt der nachfolgenden Schaltung sorgt, dynamisch gesehen aber das Wechselstromsignal auf den hochohmigen Ausgangswiderstand der 2240er trifft und dort geblockt wird. Eine raffinierte Schaltung die ich auch schon in einem OP-Amp gefunden habe.
Ultraschall
Inventar
#46 erstellt: 10. Feb 2005, 21:57
Au Backe, stimmt ich habe doppelt gemoppelt mit den 12k gerechnet und dann nochmal den Spannungsteiler eingesetzt.
Irrtum erkannt - Irrtum gebannt.

Also ist Mr. Gilmore vielleicht doch nicht der große Entwickler oder ist wie von Dir schon vermutet, derjenige der die Schaltung beschrieben hat, derjenige der diesen Fehler verbockt hat?

Ich scrollte gerade mal weiter nach unten und seh die Lochrasterplatine und die Sache die Du in Deinen allerersten Beitrag angesprochen hast. Das Netzteil mit den Elkos. Nicht okay mit deren Spannungsfestigkeit. Einen Trafo mit weniger als 2x400 Volt nehmen oder spannungsfestere Elkos. Und Elkos würde ich mindestens auch noch über die Z- Dioden an den Basen legen. Macht doch einen sehr amateurmäßigen Eindruck.


Impulsverarbeitung stimmen wir überein. Deshalb weiter

Das mit den 200/6k8 ist mir auch klar. Die Wechselspannungen kompensieren sich in Hinblick auf die Basen der 2240 (Schreibfehler von Dir mit den 2705?)

Aber durch den Spannungsabfall über den 50 k Widerständen wird doch der Arbeitspunkt für die folgende Stufe die 2705 anders als ohne diese Widerstände vorgegeben. Das meinte ich. Deshalb auch der Vorschlag mit Z-Dioden oder Elkos zur Potentialverschiebung mit gleichzeitiger AC-Überkoppelung statt dieser "Baustufe:50K".

Hast Du denn jetzt schon mit diesen Bastelprojekt angefangen ?
Als Grundlage nehmen und verbessern, Du bist ja anscheinend recht gut drauf. Respekt!
-scope-
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 10. Feb 2005, 23:02
Hallo,


Also ist Mr. Gilmore vielleicht doch nicht der große Entwickler oder ist wie von Dir schon vermutet, derjenige der die Schaltung beschrieben hat, derjenige der diesen Fehler verbockt hat?

Ich scrollte gerade mal weiter nach unten und seh die Lochrasterplatine und die Sache die Du in Deinen allerersten Beitrag angesprochen hast. Das Netzteil mit den Elkos. Nicht okay mit deren Spannungsfestigkeit. Einen Trafo mit weniger als 2x400 Volt nehmen oder spannungsfestere Elkos.


Die Fehler in der Netzteildimensionierung sind mir auch damals beim überfliegen der Beschreibung aufgefallen. Der Aufbau ist bei den frühen Prototypen auch weitgehend unter aller Sau. Die Produkte auf der kommerziellen Verkaufsseite hingegen machen einen ordentlichen Eindruck.

Warum es in diesem "Projekt" derart viele Ungereimtheiten gibt, die sogar mittelfristig zum "Knall" fürhren dürften ist mir nicht bekannt. Ich würde D.Gilmour bei Interesse einfach mal ftagen wie so etwas vorkommen kann UND darüber hinaus so lange unberichtigt bleibt....Das ist in der Tat seltsam.


[Beitrag von -scope- am 10. Feb 2005, 23:03 bearbeitet]
silke.wein
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 12. Feb 2005, 19:47
Hallo Lothar,

über die 50K Widerstände fließt ein Konstantstrom der über die 1156 von ganz oben gespeist wird. Konstantstromquellen haben hochohmige Innenwiderstände. Egal wieviele Widerstände du in Reihe schaltest, die Stromstärke ändert sich nicht. Auf den Arbeitspunkt hat es hier in dieser Schaltung keinerlei Einfluß. Die Spannung die über den 50K-Widerständen anliegen gehen über den 1156ern verloren. Deshalb auch meine Vermutung daß Sie zur Entlastung derer dienen. Eine Zenerdiode würde hier dieselben Dienste leisten. Kondensatoren werden wegen ihren klangverschlechternden Eigenschaften in Highendschaltungen nur dann eingesetzt wenn sie unbedingt notwendig sind. Aber eine Überbrückung der Widerstände ist ja auch nicht notwendig, wir sind uns jetzt denke ich einig daß die 50K Widerstände keinerlei Einfuß auf die Verstärkung haben.

Im Übrigen - ich habe nicht vor die Schaltung nachzubauen, ich habe mir schon den Transistor-Amp von www.high-amp.de nachgebaut und bin damit ganz zufrieden.

Gruß
Silke
Ultraschall
Inventar
#49 erstellt: 12. Feb 2005, 22:54
Das ist wohl der einzigste Punkt in den wir uns nicht einigen.
Ich wiederhole hier noch einmal eine Passage:
Mit den 50/200 Kohm hättest Du fast recht(ich wollte Dir schon geistig folgen), klar kommt von oben, von den SA970 "Konstantstrom" -Nur das der nicht mehr konstant ist, da die Eingangs-FET diesen Strom natürlich mehr oder weniger im Rythmus der Musik modulieren ("abpumpen"), indem sie einen Teil davon in ihre Sourcewiderstände usw. verschwinden lassen. Also kommt aus den Kollektoren der 1156 kein Konstantstrom mehr raus!
Sehe gerade, schreibst Du ja auch fast so: ...richtig ist aber daß hier ein Konstantstrom fließt der von den Eingangssignalspannung geprägt wird. - Nur was denn nun, Konstantstrom ? oder geprägter Konstantstrom ?
Geprägter Konstantstrom ist doch kein Konstantstrom mehr.

Aber fast egal.
Die andere Schaltung sieht besser, weil "gerader" , aus.
Über die Z-Doode D105 könnte man ja eventuell zur winzigen Verbesserung (oder Vorbeugung gegen Rauschen)einen C schalten.
Ich habe an solchen Stellen gleich einen Widerstand drin, weil da Konstantstrom = konstanter Spannungsabfall. Finde ich eigentlich schöner mit Widerstand. Der addiert sich außerdem zum Innnenwiderstand der Konstantstromquelle. Ich weiß, der soll unendlich sein, aber bei ein paar Mhz bin ich mir da nicht mehr absoltut sicher, oder fängt das bei einigen hundert Kiloherz an? So ist man etwas mehr auf der sicheren Seite.

Das mit den Elkos ist ja okay.
Habe nur überlegt welches Übel das kleinere ist Spannungsteiler (ja-immer noch meine Meinung)gegen Elko . Außerdem könnte man ja auch MKT... nehmen.

Ganz zufrieden oder total zufrieden, fällt mir da noch auf beim nochmaligen Durchlesen.

R116/114 und R117/113 bilden doch wieder einen Spannungsteiler (für mich ).
Hast Du experimentiert und war die Schaltung so wie sie da vorgestellt war optimal?
silke.wein
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 13. Feb 2005, 13:53
In der Tat ist es ziemlich egal ob man statt der Z-Diode D105 einen Widerstand einsetzt oder nicht. Um das Rauschen einer Zenerdiode braucht man sich an dieser Stelle nicht zu kümmern, das wird von Q101 ausgeregelt.

Warum hast du mit dem Spannungsteiler ein Problem? Worin siehst du einen Nachteil? Siehst du es nicht so daß der 50K Widerstand keinerlei Auswirkungen hat, weder auf das dynamische noch auf das statische Verhalten.

Kondensatoren sind in Highendschaltungen immer Kompromiss-Lösungen und werden in Signalwegen bewußt vermieden. Egal ob Elko oder MKP. Ich habe gerade im Thel-Katalog geblättert und dort Kondensatoren (Silberfolie in Ölpapier) gefunden die einen 3-stelligen Euro-Betrag kosten. Da bekommt man eine Vorstellung davon was man mit Kondensatoren an der falschen Stelle kaputt machen kann.

Die Schaltung habe ich natürlich genau unter die Lupe genommen, und nach Schwachstellen untersucht. Ich weiß aber wirklich nicht wo ich noch etwas verbessern sollte. Der Verstärker klingt ja auch zu gut um noch etwas daran zu drehen. Wenn du mich so direkt fragst, dann muß ich sagen daß ich damit nicht nur ganz zufrieden, sondern total zufrieden bin.
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