Hilfe! Kopfhörerverstärker (OPA2134) funktioniert nicht richtig!

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benny.g
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Aug 2006, 16:33
Hallo!
Ich habe einen Kopfhörerverstärker zusammengelötet...Nur leider funktioniert er nicht recht!
Er rauscht recht stark! Ausserdem kommt kein Bass sondern nur ein Knacken! Der Sound ist miserable...Man merkt aber dass er deutlich verstärkt!

Hier das Schaltbild:
http://www.loetstelle.net/projekte/opa2134dil/opa2134dil.php

Ich ahbe bei der Stromversorgung (Platinenansicht links oben) anstatt eine Buchse nur eine Batterieklemme an pin 2 und 3 gemacht. Die Nummer 1 ist dadurch offen...Ist das schon der Fehler?

Vielen Dank!

Benny Gussmann
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 11. Aug 2006, 22:23
Das könnte der Fehler sein. Günstig wären zwei Batterien, in der Mitte einmal Plus und Minus verbinden und diese Verbindung dann an Masse legen. (dann können R1 und R2 entfallen und das spart Strom bzw. Batterien.)
Ansonsten mal ein Foto vom körperlichen Aufbau reinstellen. Das hilft oft weiter.
ESELman
Stammgast
#3 erstellt: 12. Aug 2006, 08:53
Hi,

nein, das ist nicht der Fehler.
Was für einen KH verwendest Du? Ist der vielleicht sehr niederohmig?
Ich halte es für ziemlich gewagt einen einfachen OP für solche Verwendungen ohne zusätzlichen Ausgangstreiber als `Referenz´ oder gar hochwertig anzupreisen. OPs sind in der Regel nicht für niederohmige Belastungen ausgelegt. Auch der OPA 2134 sollte mit Lasten <600Ohm betrieben werden. Selbst OPs der neuesten Generation sind für minimal 100Ohm spezifiziert Viele KHs gehen aber runter bis auf wenige 10Ohm. Kommt dann noch eine niedrige Versorgungsspannung dazu, dann ist er überlastet.

Hier mal ein immer noch einfacher aber vernünftig dicker KH-Verstärker:
eingesetzt ist ein OPA604/2604, alternativ können die OPA134/2134 verwendet werden.
Bei Bedarf können die Endstufen einige 100mA in die Last pumpen und versauern nicht elendiglich, oder heizen den armen OP unnötig auf.

DerESELman
benny.g
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Aug 2006, 11:48
Hallo!
Danke für die Beiträge! Ich versuche es mal mit der zweiten Batterie.
Funktionieren sollte er schon! Kopfhörer habe ich verschiedene benutzt. Über den Widerstand kann ich nichts sagen.
Noch jemand eine Theorie woran es liegen kann?

Wenn es mit der 2ten Batterie nicht funktioniert werde ich Bilder machen!

Gruß!

Benny
Ultraschall
Inventar
#5 erstellt: 12. Aug 2006, 21:20
Das was ESELman schreibt ist durchaus richtig.
Last > 600(100) Ohm . Drunter gehen die auch nur werden dann die guten Daten des OPV (oft bei 2...10 K Last gemessen)schnell deutlich schlechter.
Die Schaltung ist auch schön und in Ordnung, wenn auch elendich klein zu sehen.

Aber mal eine zweite Batterie ranzuhängen ist zum probieren recht wenig Mühe...
Voll ist die, die jetzt dran ist, aber schon ??? (Spannung > 8,9 Volt)

Außerdem könnte die niedrige Speisespannung von nur einer Batterrie schon ein Problem sein und das gerade in Verbindung mit der niederohmigen Last. Das dürfte den linearen Aussteuerbereich sehr stark einschränken.
minimalniemand
Neuling
#6 erstellt: 01. Mai 2009, 12:40
Hi,

ich habe mir den gleichen Bausatz bestellt und stoße auf das gleiche Problem. Der Sound ist übersteuert. Hab ich irgend einen Widerstand falsch eingelötet?
Die Spannung beträgt 15,95V (nachgemessen) über 2 in Reihe geschaltene 9V-Batterien.

ein Foto der fertigen Schaltung:



Die Widerstände sollen lt. Schaltplan folgende Werte haben:

R5, R3 22K
R4, R6 2,2K
R1, R2 1K
R7, R8 220K
R9 4700K

Ich danke euch!

Achso, als Kopfhörer verwende ich einen SONY MDR V500 (40 Ohm)


[Beitrag von minimalniemand am 01. Mai 2009, 12:43 bearbeitet]
minimalniemand
Neuling
#7 erstellt: 01. Mai 2009, 13:37
ok, hab nnatürlich fast alle Widerstände falsch eingelötet gehabt. Wer (Widerstandstabellen) lesen kann ist klar im Vorteil ...

Nichtsdestotrotz klingt das Teil mit jetzt richtigen Widerständen sch... nicht direkt übersteuert, aber wie soll ich das nennen ... "kratzig", verrauscht wie Mittelwellenradio so in der Art ...

edit: Was ich gerade fest stellte: Wenn ich die Kondensatoren am Eingang mit meinem Finger überbrücke hab ich super-Sound ...


[Beitrag von minimalniemand am 01. Mai 2009, 13:40 bearbeitet]
minimalniemand
Neuling
#8 erstellt: 01. Mai 2009, 13:56
und noch eine Erkenntnis: Mir hats jetzt innerhalb einer halben Stunde 2 9V-Blöcke leer gesaugt. Das kann ja wohl so auch nicht stimmen oder?

hier der geänderte Aufbau mit richtigen Widerständen:

kore
Stammgast
#9 erstellt: 01. Mai 2009, 17:37
ich betreibe ebenfalls diesen opamp mit einem 32Ohm Kopfhörer und muss sagen, das ding das fetzt. sowas klares, habe ich bislang von noch keinem verstärker gehört. der eingang kann offen sein, da hört man nix. erst wenn der eingang am cd-player oder dvd-player hängt, hört man voll aufgedreht das fiese rauschen der quellen. also schlecht ist der keinesfalls. aber wer meint, dass nur hochohmige lasten gut klingen, der irrt. das geht in gewissen grenzen auch mit niederohmigen. bei hohe rlast geht der in die knie. das ist mal klar. habe auch mal in-ears von shure damit betrieben. hier hat man direkt gemerkt, dass der opam überlastet wird. anfänglich (nach einschalten der spannungsversorgung) klingts noch in ordnung, nach 3-4 sekunden totale verzerrungen bei höheren lautstärkepegeln. hier kann man mit einem reihenwiderstand die impedanz der kopfhörer erhöhen. dämpfungsfaktor natürlich bescheiden.

kleiner tipp: mein opamp wird sogar nur mit 6V also +-3V betrieben. mehr ist für einen niederohmigen auch schlicht nicht nötig. wenn der richtig aufgedreht wird, kann man sich schon definitiv die ohren schädigen. und das braucht ja auch niemand.

Lösung deines problems wird dieses sein: der kopfhörerverstärker wird bei einer Verstärkung von 10 betrieben (R3/R4 bzw. R5/R6 -> 22k/2,2k=10) das ist definitiv zu viel. du solltest hier eher mit einer Verstärkung von 2 bis 3 hantieren, da vermutlich niederohmige kopfhörer verwendet wurden. das wären also 4,7 kOhm für R3 und R5.

zum Leersaugen der Batterien: du solltest die platine zuende bauen. denn du hast eine lötbrücke vergessen einzubauen. im moment hängt dein opamp gerade an der vollen batteriespannung. in dienem falle zwischen 0V und +18V ohne die brücke (nahe den anschlussklemmen) hast du keine symmetrierung der hochen eingangsspannung. viel spaß beim weiterbasteln

lieben gruß


[Beitrag von kore am 01. Mai 2009, 17:52 bearbeitet]
minimalniemand
Neuling
#10 erstellt: 01. Mai 2009, 19:08
Der Kopfhörer hat wie gesagt 40 Ohm ... gilt das schon als hochohmig oder ist damit eher der kOhm-Bereich gemeint?

Und vielen Dank für die ausführliche Antwort! hatte mich schon gewundert wozu diese beiden nicht bezeichneten Anschlüsse gut sein sollen


[Beitrag von minimalniemand am 01. Mai 2009, 19:09 bearbeitet]
kore
Stammgast
#11 erstellt: 01. Mai 2009, 19:16
das ist niederohmig. man macht da die unterscheidung bei bei den 32Ohm und den 600Ohm. die 600Ohm werden schon als hochohmig angesehen.

bitte mal bescheid sagen, obs mit der hilfestellung geklappt hat. wie gesagt, das platinenlayout zeigt die einzige rote verbindung (auf der oberseite) und die scheint bei dir zu fehlen.
minimalniemand
Neuling
#12 erstellt: 01. Mai 2009, 19:52
Was soll ich sagen ... die fehlende Brücke wars! Das kommt davon wenn man keine Anleitung benutzt. Funzt jetzt tadellos und klingt sehr gut (sofern ich Laie das beurteilen kann). Das Fiepen und Rauschen kommt definitiv von meinem (alle Klangfetischisten mal kurz weghören) als mp3 Player benutzen Handy.
Jetzt muss nur noch ein vernünftiges Gehäuse drum und ich hab unterwegs endlich vernünftigen Sound!

kore

Danke, Danke, Danke!!
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 01. Mai 2009, 23:58
Hi Kore,
volle Zustimmung zu Deinen Tips und Infos.

kore schrieb:
hier kann man mit einem reihenwiderstand die impedanz der kopfhörer erhöhen. dämpfungsfaktor natürlich bescheiden.

Ich würde breitbandige, stark-gegengekoppelte Stufen (OP-amps) pauschal immer mit einem Ausgangs-Entkoppel-Widerstand aufbauen,
z.B. hier 100, 47 oder mindestens doch 10 Ohm.
Das bringt Schwingsicherheit gegenüber allem was dahinter kommt, v.a. Kabel-Kapazität,
aber auch Kurzschluß über Kabel oder Klinkenbuchse (beim Einstecken).

Der schlechtere Dämpfungsfaktor bedeutet in der Kopfhörer-Praxis nur eine leichte Anhebung im Bass-/Grundtonbereich, was je nach Hörer auch ein Vorteil sein kann.
Ich bin sicher, dass die Klangabstimmung von Hörern bei den Herstellern nicht mit Null-Ohm-Quelle geschieht.

Wer hier Perfektion anstrebt muss die Ausgangsschaltung auf RL in Serie -- Spule mit Widerstand überbrückt --,
und/oder Boucherot-Glied -- RC gegen Masse -- erweitern,
so wie in unzähligen klassischen Audio-Endstufen zu finden.

Ich würde dem hier gezeigten Schaltplan jedenfalls noch ein paar Bauteile mehr gönnen,
mindestens jedoch 10 Ohm im Ausgang...

Gruss,
Michael
weber_8722
Neuling
#14 erstellt: 08. Mai 2009, 12:45
Hallo,

ein paar technische Kommentare meinerseits:

Der OPA2134 ist nicht ganz billig und scheint mir fuer eine partable Anwendung mit 9V-Batterie nicht wirklich optimiert zu sein.

Die Ausgangsspannung des OPA kann leider nicht die volle Betriebsspannung ueberstreichen (wie z.B. neuere Rail-to-rail op-amps). Ca. 2.5...3V werden verschwendet, womit bei 9V-Betrieb schon rund 30% verloren gehen.

Mit 9V-Single-Suppy muss man leider die 2 dicken 1000uF-Elkos spendieren.

Die 9V-Battery haelt nicht allzu lange, Loessungen mit AAA-Zellen alten glatt 3x laenger.

An moderat-niederohmigen Kopfhoerern (z.B. 50...300 Ohm) sind die Verzerrungen natuerlich merklich hoeher als der absulute Superwert bei 2kOhm Last!

Viel Spass Stephan
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