Lautstärkeregler im Feedbackloop

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zapzappa
Stammgast
#1 erstellt: 29. Nov 2006, 14:23
Hallo Zusammen
Ich habe schon mehrfach davon gelesen, es scheint aber keinen eigenen thread zu geben.
Offensichtlich ist es so das einige schaltungen diese Variante nutzen, mich würde mal eure meinung interessieren.

Im grunde sehe ich zwei möglichkeiten zur Lautstärkeregelung:
-Poti oder Stufenschalter als Abschwächer.
Möglicherweise gepuffert, oder einfach passiv zwischen quelle und Endstufe.
Das dürfte die häufigste Variante sein. Nachteil ist das immer "voll" verstärkt wird. Ist also etwa so wie die an anderer stelle beschriebene Badewanne: Mit 90° Wasser füllen, auf 10° abkühlen, dann wieder heizen bis Bade-(Hör)Temperatur. Ihr wisst was ich meine.

- Poti im Feedbackweg eines (Vor)Verstärkers. Damit wird dessen Verstärkung geregelt. Wenn geringere Lautstärke gewünscht ist müssten dabei doch auch rauschen und verzerrungen zurückgehen.
Nachteil: Umgekehrte kennlinie erfordert. Es gibt keine passive Variante. Ein "lautes" signal wie von einem CDP muss so oder so abgeschwächt werden. Bei einer Leisen quelle könnte es aber vorteile bringen nicht das zu verstärkende signal, sondern den Grad der verstärkung zu dosieren.

Die endstufe erfährt doch in jedem Fall das selbe. Ein relativ niederohmiges Signal das sie mehr oder weniger stark aussteuert.

Was meint ihr?
haju
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 30. Nov 2006, 22:07
hallo zappa

die schaltung läuft mit einem normalen log-poti. ich gehe mal davon aus, dass du die invertierende schaltung mit einem op-amp kennst. bei dem poti schaltest du den pin der bei rechts-anschlag den schlefer berührt mit dem schleifer zusammen. das poti ersetzt dann den rückkoplungs-widerstand.

gruss hjuergen
Mick_F
Stammgast
#3 erstellt: 30. Nov 2006, 22:23
Dafür brauchst Du aber einen OPamp, der über weite Gain-Bereiche stabil ist.

Mick
detegg
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2006, 00:55

zapzappa schrieb:
... müssten dabei doch auch rauschen und verzerrungen zurückgehen.

... schon mal über SNR (SignalNoiseRatio=Geräuschspannungsabstand) nachgedacht?
Die Profi´s (Studio) bringen jede Source auf Standardpegel - bearbeiten/routen die Signale - und dämpfen erst am Ausgang. Warum wohl ...

Gruß
Detlef
haju
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Dez 2006, 02:35
@ mick

ja, klar. der op-amp muss gain 1 stabil sein.

@ detegg

ein signal mehr zu verstärken als im widrigsten fall gebraucht wird und anschliessend wieder dämpfen bringt keinen vorteil in bezug auf's rauschen.

gruss hjuergen
zapzappa
Stammgast
#6 erstellt: 01. Dez 2006, 14:45
Das denke ich auch. Der proffesionelle Studioaltag ist mir wohl bekannt. Dort spielt die kompatibilität verschiedener quellen und geräte beim patchen eine grosse rolle. Auserdem wird ein signal oft über viele Meter kreuz und quer durch das Setup geschickt, wobei es uu mit vielen Stromkreisen bekanntschaft macht. Da hat es klare vorteile wenn das signal mit +4db und symmetrisch vorliegt. Alles was das nicht erfüllt wird passend gemacht. Im übrigen wird auch oft vor dem bearbeiten abgeschwächt, etwa wenn ein signal "post-fader" in den digital-hall geschickt wird. Das bei der wandlung dann bits verschwendet werden wird hingenommen. Der workflow erzwingt dies praktisch.
Bei ner hifi anlage sieht die welt schon ganz anders aus.

Der passende opamp ist für die anwendung also das problem.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Dez 2006, 16:11
Hallo,

theoretisch ist es zwar richtig: geringere Verstärkung = geringeres Rauschen und geringere Verzerrungen.

1. Eine Endstufe hat aber nur bestenfalls 30-fache Verstärkung und rauscht daher nicht hörbar. Das Rauschen könnte man nur von der Quelle aus vermindern.
2. Der Klirfaktor heutiger Endstufen ist nicht so kritisch, daß man das Letzte rausholen müsste.
3. Ein Verstärker klirrt normalerweise umso weniger, je leiser er ausgesteuert wird.
4. Die Verstärkung kann im Prinzip nicht unter 1 gehen. Man braucht also sowieso einen Dämpfungsregler, um auf 0 regeln zu können.
5. Die Normpegel sind mit Absicht so hoch, daß sich das Problem gerade nicht ergibt.
6. Die Gegenkopplung moderner Hifi-Verstärker ist so stark, daß die Probleme erst losgehen, wenn man die Verstärkung regeln will, denn dann müssten die Kabel der Gegenkoplung bis zum Poti verlängert werden. Das kann zu Einstrahlungen und zu Schwingungen führen, die sich wiederum in starkem Rauschen äußern würden.

Fazit: Deiner Überlegung ist mit Einführung der Hochpegel eigentlich schon abgeholfen worden. Sollte noch irgendwo DIN-Pegel verwendet werden, dann würde ich es genau so machen: nämlich auf Hochpegel anheben und dann Dämpfungsregler rein.

Wenn das alles nicht überzeugt, dann könnte man ein Relais einbauen und die Verstärkung mit "hoch" und "niedrig" umschalten.
zapzappa
Stammgast
#8 erstellt: 01. Dez 2006, 18:26
Das ist ohnehin eine gute idee. Ich habe vor mittels 23stufigen schalter zu regeln. Da ist eine Aufspreizung in zwei bereiche ohnehin recht nett.
ronmann
Inventar
#9 erstellt: 01. Dez 2006, 19:51
In meinem Yamaha AX1070 steckt ein 4fach-Poti welches sowohl das Eingangssignal als auch die Verstärkung ändert. So holt man das letzte raus. Habe sogar 6fach-Potis irgendwo gesehen. Ich glaub Kenwood. Letztendlich ist es aber egal, ob es nun gar nicht oder überhaupt nicht rauscht. Wenn dies der Königsweg wäre, hätten alle Top-Geräte 4fach-Potis.
ronmann
Inventar
#10 erstellt: 01. Dez 2006, 19:55
Übrigens kann ich das Poti verschieden ansteuern. Der CD-Eingang hat ne aufwändige Eingangsstufe zur Pufferung, die anderen gehen direkt zum Poti. Da ich davon ausgehe, dass die Ausgangsstufe meines Swobodawandlers niederohmig ist, hat es irgendeinen Sinn doch den CD-Eingang zu nutzen? So wird doch nur der Signalweg länger. Aufwändige Hörtests habe ich noch nicht durchgeführt.
zapzappa
Stammgast
#11 erstellt: 02. Dez 2006, 14:32
Wenns keine Anpassungsfehler gibt (vermutlich nicht der fall ist der direkte weg eben - der direkte.
Frag mich aber wozu der cdp eingang gepuffert wird.
ronmann
Inventar
#12 erstellt: 02. Dez 2006, 21:29
warscheinlich für den unmöglichen Fall einen CDP mit 10kOhm Ausgangswiderstand zu haben. Wenn die Signale niederohmiger durch die Potis, Eingangswahlschalter ... müssen sind sie unanfälliger gegen z.B. übersprechen zwischen den Eingängen. Übrigens ist der CD-Eingang aufwändig mit Einzeltransistoren etc., Tape1 und Tuner mit nem Chip und Aux, Tape2 und 3 direkt.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 03. Dez 2006, 17:28
Am CDP ist u.U. nicht nur die Endstufe angeschlossen, sondern auch noch ein Tapedeck (und vielleicht noch eine Enstufe?). Noch störunanfälliger sind Potis mit 5k, und davon zwei macht 2k5...u.s.w. - das läppert sich theoretisch. Jedenfalls hilft ein Oberklasse- Verstärker natürlich auch einem Gerät der Geizklasse auf die Beine, das ist wahre Größe.
Ein diskreter Vorverstärker ist eine elegante Lösung, doch für insgesamt 6 Kanäle schon wieder zu aufgebläht. Der CDP ist klanglich am anspruchsvollsten, daher dort der meiste Aufwand. Ansonsten braucht der CDP keinen Vorverstärker, das gerade er das dollste Signal hat; demnach wäre dann die diskrete Vorstufe für den AUX- Eingang gerade richtig.
Oder so.
Dominique
Stammgast
#14 erstellt: 06. Dez 2006, 03:29
Hallo,

ich denke auch, daß die theoretischen Vorteile eigentlich nicht viel Gewicht haben. Wie Mülleimer schon sagt, kann man z.B. nicht auf 0 regeln.
Aber um die angesprochene Störanfälligkeit zu verringern könnte man das Poti ja auch auf die Verstärkerplatine setzen und über eine einer Stange (Rohr) mit dem Drehknopf verbinden (sieht man oft bei High-End Amps). Außerdem würde ich eher das Poti am anderen Widerstand einsetzen, der die Verstärkung bestimmt, nicht im Feedbackloop.

Ich habe auch schon an so eine variable Verstärkung gedacht.
Bin aber von schaltbarer Verstärkungsanderung (wie schon vorgeschlagen) oder zum Abschwächer zusätzlichen Verstärkungsregelungspoti wieder abgekommen. Muß nicht sein (für mich jedenfalls).
Aber ich tendiere dazu, am nächsten Amp jedem Eingang einen Puffer zu verpassen, der über ein Poti anpaßbar ist um die Lautstärkepegel aller QUellen auf dem selben Niveau zu haben...
Aber dann entweder so ein Prazisionspoti, das man mit nem Schraubenzieher (Ähem, na gut: Abgleichstift ) verstellt oder mit winzigen Potiknöpfen die hinten aus dem Amp rausgucken. Vorne brauche ich das nicht, denn andauernd braucht man die Pegel ja auch nicht anzupassen...

Grüße,
Dominique
zapzappa
Stammgast
#15 erstellt: 06. Dez 2006, 22:30
Würde ich nicht machen. Billiger und genauer - musst dann nicht zwei Spindeltrimmer abgleichen, für Stereo - ist es das mit entsprechenden Widerständen zu machen. Die Werte kannst du berechnen oder mittels poti ermitteln. Dann halt das poti ausmessen und ersetzen.
Stereo potis haben einen ungenauen Gleichlauf weit jenseits von Widerständen.
Dominique
Stammgast
#16 erstellt: 06. Dez 2006, 23:12
Ach ja, Musik ist ja in Stereo
Hab ich in meinen etwas oberflächlichen Gedanken wohl vergessen! Aber einstellbar will ich's schon lassen und nicht nur für eine Gerätekombination die Widerstände anpassen und einlöten.
Also vielleicht 3 oder vier Widerstände, die über Jumper ausgewählt werden, beim CD-Eingang kann ich ja gleich den üblichen höheren Pegel berücksichtigen.
Oder doch ein kleines Stereopoti pro Eingang, ist dann in ordentlicher Qualität dann etwas teuer, weil ich ja vier oder mehr brauche...
Wenn man den Vorverstärker mit Microcontroller und entsprechendem aktiven Lautstärkeregler (z.B. die von TI) baut, kann man es vielleicht gleich so programmieren, daß mamn den unterschiedlichen Quellen schon unterschiedliche Verstärkung zuteilt...? die dann natürlich immer wieder einstellbar ist...? Hab leider noch nicht mit diesen Programmierbaren Mikroprozessoren gearbeitet...


[Beitrag von Dominique am 06. Dez 2006, 23:20 bearbeitet]
zapzappa
Stammgast
#17 erstellt: 07. Dez 2006, 14:36
Das geht. Die Elektorvariante und viele andere sehen das vor.
Wenn du häufig die quellen wechselst macht es eventuell sinn alles regelbar zu haben. Wenn mans braucht (ich brauchs nicht...)
Dann ist die elektronische variante tatsächlich die beste was den gleichlauf angeht. Weiterer vorteil: Es ist EIN regler der für jeden eingang angepasst wird und gleichzeitig die Gesamtlautstärke regelt. Nicht Zwei.
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