Tiefpass zwischen Vor- und Endverstärker? Wie geht das passiv?

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skyfox60
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2008, 23:24
Vielleicht ist die Idee ja einfach nur verrückt, AAAber..

Ich habe einen Vorverstärker mit zwei Ausgängen. Einer davon geht zur Stereoendstufe, der zweite ist frei.

Eine Endstufe habe ich noch über, und jetzt kam mir die Idee.

Ich wollte diese für einen Subwoofer nutzen, genauer gesagt ein Ripol, den ich bei 80 Hz bereits mit 12dB wegtrennen möchte.

Also schnell mal auf die Seite des Lautsprecherlieferanten mit den feinen Frequenzweichenberechnungstools gegangen und das mal durchgerechnet, Erwartungsgemäß kam für die Spule ein mächtig beachtlicher Wert raus, und teuer ist das auch noch, muß ja Leistung vertragen an niedrieger Imedanz.

Nun kam mir die Idee, so etwas müßte doch auch zwischen Vor- und Endstufe funktionieren. Es sollte aber mal keine aktive Weiche sein, dafür gibt es Schaltungen. Ich wollte das passiv machen, eben auch mit einer Spule und einem Kondensator.

Die Endstufe hat eine Eingangsimpedanz von 20 KOhm.

Dann hab ich statt des Tools, wo ich eine solche Lastinpedanz nicht engeben kann, mal die Formel zur Berechnung gezogen. Dort hieß es :

1000 * Z / 2 * Pi * Fg

Und jetzt war ich doch recht erschrocken, das dabei Werte für die Spule rauskommen, die schon aus mechanischen Gründen den vorherigen Kauf einer Turnhalle erfordern.

An der Formel erkennt man, das je niedrieger die Lastimpedanz ist, um so kleiner kann die Induktivität der Spule sein. ( Bei der Gelegenheit fiel mir ein, dass das vielleicht ein Grund ist, das 4 Ohm Boxen gebaut werden, das spart echt Kupfer in der Weiche)

Die Frage jetzt:

Ist da irgendwas falsch, oder ist das tatsächlich nicht möglich, so etwas mit minimalem Aufwand zu machen.

Es geht mir dabei nicht um die Qualität einer solchen Weiche, sondern wirklich nur ums Prinzip. Ich dachte mir bisher, dass bei viel weniger Leistung man doch vielleicht mit kleineren Bauteilen arbeiten kann. Aber 39789,64 mH, also sage und schreibe annähernd 40H ist doch arg, das kann ich nicht glauben. In einfacheren Verstärkern sind doch auch nicht immer die Klangregler aktiv, und da kommen solche Monsterspulen nicht vor.

Wie rechnet man das richtig???

Oder ist es besser, in so einem Fall nur mit RC-Gliedern zu arbeiten?, aber wenn ja, wie rechnet man das vor allem im Bezug auf die Eingangsimpedanz von 20 KOhm, und die Ausgangsleistung / Impedanz einer Hifi Vorstufe .


Wäre nett, wenn mir jemand hier helfen könnte.


[Beitrag von skyfox60 am 23. Nov 2008, 23:29 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2008, 00:22
Hallo,

an deiner Stelle würde ich Aktivfilter nehmen und keine passiven.
Eine vollständige Aktivweiche gibts hier als sehr gut dokumantierten Bauvorschlag im Forum.
Du kannst so etwas auch kaufen, kostet 30-40€

gruß
Martin
skyfox60
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Nov 2008, 00:41
Hallo,

ich weiß, das es aktive Filter gibt, und dass diese für den Anwendungsfall auch qualitativ besser sind.

aber darum ging es mir gar nicht. Ich würde einfach nur gern wissen, wie die passive Variante technisch funktioniert, bzw richtig gerechnet wird.

Mich haben einfach die inden Rechentools ausgeworfenen werte für die spule so vom Hocker gehauen, das ich dazu gerne mal einen Fachmann befragen würde, ob das so seine Richtigkeit haben kann, bzw, wie man es denn macht.
detegg
Inventar
#4 erstellt: 24. Nov 2008, 11:05
Moin,

Du wirst in keinem Audio/NF-Layout Spulen in Filtern finden. Erst im HF-Bereich werden die Spulen wieder klein genug (Tuner, etc.).
Passive Filter in Low-power-Apps werden als RC ausgeführt. Damit sind allerdings keine vernünftigen Filtersteilheiten erreichbar. Zudem sind passive Filter verlustbehaftet. Für einfache Klangregler reicht das aber.

Filter höherer Ordnung/Steilheit (z.B. 12dB/oct) durch Hintereinanderschalten von 2xRC sind nicht vernünftig zu dimensionieren, da die nicht entkoppelten Filter sich gegenseitig beeinflussen.
Mache Dir mal die Mühe und simuliere so etwas. Es empfiehlt sich z.B. das kostenlose LTspice von LT (linear.com) - die Simu-Daten kann ich Dir gerne mailen.

Im lowest-budget CarFi werden diese elendigen RC-Kombi´s als HP bzw. TP zur Trennung Sub/Sat vor den Endstufen angeboten - meistens in RCA-Stecker eingebaut

Gruß
Detlef
skyfox60
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 24. Nov 2008, 13:10
Hi,

danke für die info,

hab mir das Programm schon runtergeladen.

Bitte Mail mir doch mal deine Simu-Daten. Hab ein bischen rumprobiert, aber noch nichts brauchbares zu stande gebracht.

danke schon mal vorab.

Gruß

skyfox60
detegg
Inventar
#6 erstellt: 24. Nov 2008, 13:30

skyfox60 schrieb:
... aber noch nichts brauchbares zu stande gebracht.

... gib´ mal per PM Deine email-Addy

Diese Schaltung wird wirklich so verkauft - eignet sich gut zum Simulieren eines 12db-RC-Tiefpasses. Die UR1_x bzw. UR2_x sind jeweils die Teilwiderstände von linearen Poti´s.
Die URx_x, R, C kannst Du in der Simu variieren.

Zum Vergleich lege ich mal ein 12dB-active_filter bei.



Gruß
Detlef


[Beitrag von detegg am 24. Nov 2008, 13:36 bearbeitet]
detegg
Inventar
#8 erstellt: 24. Nov 2008, 14:30
Pooooost!


[Beitrag von detegg am 24. Nov 2008, 15:40 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#9 erstellt: 24. Nov 2008, 15:29
Moin,

beim Simulieren musst Du übrigens auch den Ausgangswiderstand des Vorverstärkers berücksichtigen, der kann durchaus mehrere hundert Ohm betragen.

Grüße,

Zweck
skyfox60
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Nov 2008, 19:02
Vielen Dank,

ich probier das jetzt mal aus mit dem Programm.
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