KABEL SIND FERTIG: Zusätzlichen Widerstand in NF-Leitung bringen?

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alexfra
Inventar
#1 erstellt: 19. Feb 2007, 13:47
Hallo!

An meinem AdvanceAcoustic VV hängt ein Cambridge CDP.
Problem ist, dass es aufgrund der enormen Verstärkung und des Wirkungsgrades der LS kaum möglich ist sehr leise zu hören.

Ist es möglich das Ausgangssignal des CDP abzuschwächen indem ich einen Wiederstand in die NF-Leitung bastle? Macht sich sowas klanglich (ausser durch geringere Lautstärke) bemerkbar? Mit welcher Größenordnung des Wiederstandes habe ich zu rechnen (Ohm)? Wie stell ich das am Besten an?

Vielen Dank schon mal.


Alex
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2007, 14:17
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsteiler

R1=10k, R2=3.3k, beide 1%, Metallfilm. Eingebaut ins verstärkerseitige Ende der Cinch-Leitung.

Gibt knapp ein Viertel der ursprünglichen Spannung, sollte für deine Zwecke reichen. Klangliche Beinflussung: keine.

Grüße.

PS: Widerstand!
alexfra
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2007, 15:01
Hallo!

Sorry, WIDERSTÄNDE natürlich....

Aber vielleicht kannst du einem Noob noch ein wenig mehr unter die Arme greifen.
Für die Praxis bedeutet dies, dass der Schirm ganz normal an den entsprechenden äußeren Anschluss des Cinchstecker kommt, R1 zwischen Leiter und mittlerem Anschluss des Cinchsteckers und R2 zwischen Schirm und mittlerem Anschluss des Cinchsteckers?

Das wird ja reichlich eng werden...

Kann jemand Stecker empfehlen, die ordentlich Platz bieten?


Alex
UweM
Moderator
#4 erstellt: 19. Feb 2007, 15:23
Hallo Alex


Für die Praxis bedeutet dies, dass der Schirm ganz normal an den entsprechenden äußeren Anschluss des Cinchstecker kommt, R1 zwischen Leiter und mittlerem Anschluss des Cinchsteckers und R2 zwischen Schirm und mittlerem Anschluss des Cinchsteckers?


Ganz recht!


Das wird ja reichlich eng werden...


Ja, aber da hier keine Leistung verbraten wird, kann man ja Miniaturbauformen verwenden, z.B. 1/10W - Widerstände wie hier: Conrad 1/10W

Grüße,

Uwe
kobold01
Stammgast
#5 erstellt: 19. Feb 2007, 15:30
nur Mut

alexfra
Inventar
#6 erstellt: 19. Feb 2007, 16:57
OK, dann werde ich beim nächsten Conrad-Besuch mal einkaufen und mein Glück probieren.
Wenn ich R1=R2 wähle, ist die Spannung halbiert wenn ich den Wiki-Link richtig interpretiere? Wie hoch sollte ich denn in diesem Fall R wählen?
Werde mal beide Varianten testen.

Gruß
Alex
byspeed
Stammgast
#7 erstellt: 19. Feb 2007, 20:18
R=(U/I) also maximalpegel ist ein Volt, wenn ich das richtig weis. den strom muss man messen, bzw den maximalstrom schätzen und dann berechnen, und den wiederstand dann durch zwei teilen, und entsprechende wiederstände beschaffen
evtl kann ich sie dir auch senden wenn ich wleche da hab!

Gruß byWeed
KSTR
Inventar
#8 erstellt: 19. Feb 2007, 23:56
Also einen 1:4-Teiler (entspr. -12dB) würde ich schon nehmen, 1:2 (entspr. -6dB) bringt dir nur wenig mehr sinnvollen Stellbereich beim Volume-Poti.

Übrigrens die beste Lösung ist ein Spannungsteiler zwischen Preamp und Endstufen (es sei denn, der CDP überfährt den Pre und bringt ihn zum Zerren). Du hast doch einen einen separaten Voerverstärker, so wie ich das lese ("AdvanceAcoustic-VV"), oder?

Die Dimensionierung wählt man im so, dass 1) die treibende Stufe nicht über Gebühr belastet wird, aber 2) dennoch so niedrige Ohmwerte wie möglich genommen werden, sonst gibt es evtl. einen Höhenabfall durch die Eingangskapazität der empfangenden Stufe. Mit R1+R2 = ~10k ist man bzgl. 1) auf der (sehr) sicheren Seite, meist geht aber auch R1+R2 = ~3k auch noch ohne Probleme. Dann ist man bzgl. 2) auch in einem akzeptablen Bereich, selbst im Worst-Case (d.h. R1=R2 = 1.5k ==> Ausgangswiderstand des Spannungsteilers ~ 750 Ohm).

Um sicherzugehen braucht man Ausgangswiderstand und Stromlieferfähigkeit des CDP und die Eingangskapazität des Verstärkers (sowie dessen Eingangswiderstand, der parallel zu R2 liegt und mit beachtet werden muss). Leider wird das alles nicht immer angegeben (was natürlich eine Sauerei und zudem unprofessionell ist).

Grüße, Klaus
alexfra
Inventar
#9 erstellt: 28. Feb 2007, 17:57
Hallo!

Eine Frage zu dem Thema hätte ich dann aber doch noch:
Es leuchtet ein, dass das Modifizierte Kabel zwischen Vorverstärker und Endstufe am meisten Sinn macht.
Momentan habe ich die beiden Geräte mit XLR-Verkabelung verbunden. Lässt sich das genauso modifizieren? Einfach einen weiteren Widerstand R2 vom Schirm zum zweiten Signalleiter und einen weiteren R1 einbauen?
Dann müsste ich aber wirklich mal schauen ob alle vier Widerstände in den Stecker passen


Gruß
Alex
alexfra
Inventar
#10 erstellt: 02. Mrz 2007, 13:06
Na, hat von den Experten niemand einen Tip zur XLR-Verkabelung?
Rei123
Stammgast
#11 erstellt: 02. Mrz 2007, 15:06
Hallo,

bei XLR muss es natürlich symmetrisch sein, also der identische Aufbau für beide Leitungen. Genau so, wie du es vermutetst. Das ist dann schon etwas aufwändiger und größer.
Auf jeden Fall auf genaue und gute Widerstände achten, 1% Metallfilm sollten es wirklich schon sein. Sonst baut man sich Unsymmetrien in die XLR-Verkabelung ein.
Wenn man Platzprobleme hat, dann kann man die auch auf der Buchsenseite der Endverstärkers plazieren, direkt hinter der Buchse. Den muss man dafür natürlich aufschrauben, mit den üblichen Folgen für die Garantie. Da kann man dann aber in Ruhe löten und ist noch nicht auf der Platine des Endverstärkers angekommen.

High-End:
http://www.thel-audioworld.de/bauteile/TKD/TKD.htm
Etwas billiger geht es hier:
http://www.schuro.de/preisl-mpc71.htm

Grüße

Reiner


[Beitrag von Rei123 am 02. Mrz 2007, 15:08 bearbeitet]
alexfra
Inventar
#12 erstellt: 02. Mrz 2007, 15:13
Hm, sind die von Shuro nicht arg überdimensioniert mit 5W?!

Ich habe mir 0,1% Metallschichtwiderstände von Conrad besorgt und müsste auch noch welche von Vishay-Dale rumfliegen haben. Das sollte qualitativ ausreichen denke ich.

Ich werde erst einemal versuchen nur das Kabel zu modifizieren. Zur not muss ich die Widerstände teilweise nach außen verlagern. Dann kommt eben ein Schrumpfschlauch drumherum.

Nur um Klarheit zu bekommen:
Pro Kanal habe ich bei XLR 4 Widerstände unterzubringen?



Gruß, Alex
WhyLee
Stammgast
#13 erstellt: 02. Mrz 2007, 15:52

alexfra schrieb:
Hm, sind die von Shuro nicht arg überdimensioniert mit 5W?!


Die Teile von Schuro sind hier wirklich die falschen Teile. Diese gibts ja nur bis ein Ohm. Du brauchst ja eher was in der KiloOhmgegend.
Eine NF-Leitung wird ja normalerweise mit 50kOhm abgeschlossen.
D.h. du musst den Spannungteiler so wählen daß sich aus Sicht der Vorstufe wieder 50kOhm ergeben. Den Spannungsteiler würde ich am Ende des Kabels, d.h. auf Seiten der Endstufe reinbasteln.
Das mit den 50kOhm Abschlusswiderstand kann ich jetzt aber für XLR-Eingänge nicht bestätigen. Da weiss ich nicht welche Abschlußwiderstände drin sind. Du kannst aber mit einem einfachen Meßgerät bei der ausgeschalteten Endstufe den Eingangswiderstand messen.
Die MPC71-Teile von Schuro sind klassische Emitterwiderstände, die zum Zusammenschalten von Gegentaktendstufen verwendet werden (hab in meiner Rotel-Endstufe die MPC70 mit 0,22 Ohm drin). Die sollen einen möglichst niedrige Toleranz haben, damit positive und negative Halbwelle beim Ausgang auch gleich sind, aber das ist ein anderes Thema.
Die Toleranzen bei den Widerständen sind in der Regel besser als angegeben. Du musst da aber nicht ins extreme High-End-Niedrigtoleranz-Regal greifen, schadet aber nicht.
Wenn du ein gutes Messgerät hast, kannst du die Teile zur Sicherheit noch mal durchmessen.
Rei123
Stammgast
#14 erstellt: 06. Mrz 2007, 12:20
Hallo Alexfra,

die Schuro-Teile sind natürlich vollkommen falsch, entschuldige bitte. Aber es stimmt mich zuversichtlich, dass du es gemerkt hast. Schuro kann man trotzdem empfehlen.

4 Widerstände pro Kabel sind richtig, je 2 im positiven Zweig und absolut identisch aufgebaute 2 im invertierten Zweig. Nahe am Endstufenstecker oder eben sogar auf der Innenseite des Endverstärkers.

Der Eingangswiderstand von XLR ist meines Wissens auch 47kOhm. Das kann man jetzt groß ausrechnen, oder einfach mal probieren, ob die gewählte Kombination die richtige Dämpfung ergibt. Einfach mit Widerständen probieren und dann die gefundene Kombination in hochwertig nachbauen.
Bei den Toleranzen wäre ich in der Endversion kritisch, sonst baust du dir da eine Asymmetrie in die Verbindung ein.
Nur die Werte nicht zu klein wählen, sonst belastest du die Ausgangsstufe zu stark.
Mein Testvorschlag: 4,7 und 1,0 kOhm
Dann mal schauen, ob die erreichte Dämpfung wie gewünscht ist.
Die rechnerisch genaue Dimensionierung hat schon KTSR weiter oben beschrieben.

Grüße

Reiner
alexfra
Inventar
#15 erstellt: 06. Mrz 2007, 15:28
Ich möchten ALLEN recht herzlich für die Erklärungen danken. Ihr habt mich ein ganzes Stück weiter gebracht.
Leider werde ich frühestens in der nächsten Woche dazu kommen mein Vorhaben umzusetzen, berichte dann aber an dieser Stelle, ob und wie es geklappt hat.

Viele Grüße,
Alex
alexfra
Inventar
#16 erstellt: 19. Mrz 2007, 13:48
Hallo!

Ich bin nun endlich dazu gekommen meine XLR-Kabel zu modifizieren.
R1=10k, R2=3,3k, also genau wie anfangs vorgeschlagen.
Das ganze war zwar etwas fummelig, aber in den Neutrik XLR-Steckern ist doch deutlich mehr Platz, als auf den ersten Blick angenommen.

Klangliche Unterschiede konnte ich nicht feststellen. Habe mir die gleichen Kabel (unmodifizert) von ´nem Kollegen geliehen um zu vergleiche.

Den Effekt der Lautstärkeabsenkung hatte ich mir aber ehrlich gesagt größer vorgestellt. Vielleicht probiere ich nochmal andere Widerstände aus.

Aber eigentlich bin ich jetzt ganz glücklich. Wenn ich leise Musik höre, bin ich nicht mehr im untersten Bereich des Potis, in dem leichte Gleichlaufprobleme auftreten. Wenn ich soweit aufdrehe, dass mir die Ohren fast abfallen, komme ich auf ca. 11h. Das ist soweit schon OK.

Ich danke nochmals allen, die mir geholfen haben!


Gruß Alex
tede
Inventar
#17 erstellt: 19. Mrz 2007, 17:58
um die Symetrie zu erhalten, sollte der Spannungsteiler nach meiner Meinung so aussehen:





Grüße
Thomas


[Beitrag von tede am 19. Mrz 2007, 18:05 bearbeitet]
alexfra
Inventar
#18 erstellt: 20. Mrz 2007, 10:59
Hallo Thomas!

Ich bin kein Experte, daher versteh ich dein Schaltbild vielleicht nicht so ganz.

Aber XLR hat doch zwei mal Signal und einmal Masse.

Bedeutet das, dass du R3 zwischen die beiden Signalleitungen schalten würdest und die Masse aussenvor lässt?



Gruß Alex


[Beitrag von alexfra am 20. Mrz 2007, 11:01 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#19 erstellt: 20. Mrz 2007, 11:06
Tede hat recht, so macht man das richtig.

Wenn Du Dich etwas mit der syymetrischen Übertragung auseinander setzt verstehst Du, wieso es so richtig ist.
alexfra
Inventar
#20 erstellt: 20. Mrz 2007, 11:24
Aha.
Aber für eine knappe Erläuterung wäre ich dennoch durchaus dankbar.
tede
Inventar
#21 erstellt: 22. Mrz 2007, 22:18
Hallo,

bei einer Symetrischen signalübertragung ist nicht die Spannung von den beiden Signaladern gegenüber Masse relevant, sondern nur die Spannung zwischen den Signaladern.
Darum sollten die Signaladern von der Masse getrennt bleiben, und nur die Spannung zwischen den Signaladern abgeschwächt werden.

Die Masse dient nur zur Ableitung von Störeinstrahlungen, die von der Abschirmung eingefangen werden.

Ein paar infos dazu findest du hier:http://www.itwissen....isches%20signal.html

Grüße
Thomas
alexfra
Inventar
#22 erstellt: 23. Mrz 2007, 09:22
Ah, das leuchtet mir ein.
Vielen Dank für die Erklärung und den Link.

Aber am Prinzip des Spannungsteilers ändert das dann nichts. D.H. mit R1 und R2 = 10k sowie R3 = 3,3k würde ich weiterhin richtig liegen?

Das probier ich am WE mal aus.


Viele Grüße
Alex
WhyLee
Stammgast
#23 erstellt: 23. Mrz 2007, 17:01

tede schrieb:
um die Symetrie zu erhalten, sollte der Spannungsteiler nach meiner Meinung so aussehen:



Grüße
Thomas

Schönes Bild!
Die Verstärkung v ist dann gleich R3/(R1+R2+R3).

Wenn du eine Abschwächung um 6dB haben willst, wird das Signal genau auf die Hälfte abgeschwächt ==> v=0,5
Damit muß R3/(R1+R2+R3) gleich 0,5 sein.
==> R3 = R1 + R2.
Da R2 gleich mit R1 sein soll, um die Symmetrie zu erhalten, ist dann R3 = 2 * R1

(hoffe, ich hab jetzt keinen Blödsinn verzapft)
alexfra
Inventar
#24 erstellt: 29. Mrz 2007, 14:20
Hallo!

Ich habe die vorgeschlagene Schaltung nun mal ausprobiert.

R1=R2=10k, R3=3,3k

Die Signalabschwächung ist natürlich viel deutlicher als bei der vorherigen Schaltung, passt nun aber eigentlich ideal.
Für Konzertlautstärke bin ich bei 12 bis 01 Uhr. Ganz ohne Modifikation konnte ich nicht über 9 Uhr drehen.


Viele Grüße
Alex
Rei123
Stammgast
#25 erstellt: 30. Mrz 2007, 11:02
Schön, daß es jetzt paßt!

Die neue Schaltung ist auch "schöner", auch wenn der Unterschied in der Praxis vermutlich keine Auswirkung hat.
Aber die Symmetrie wird besser erhalten: Bei der alten ist sie Abhängig von den identischen Werten von R1 und R2, bei der neuen nur von identischen R1. Der Wert von R2 ist nicht so wichtig, da er die symmetrischen Seiten verbindet.
Außerdem braucht man ein Bauteil weniger, und das macht die Schaltung auch noch "besser", insbesondere bei Platzproblemen.

Grüße

Reiner
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