widerstand-farbcode

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Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Dez 2004, 20:56
Hi alle zusammen,
Stehe vor einem Problem farbcode-technischer Natur.
In gewisser Weise wundert und ärgert es mich, dass ich auf diesem Basics-Gebiet nun so nackert dastehe.

Ich habe 2 Widerstände, aber das Problem dürfte bei beiden irgendwie zusammenhängend sein. Die Widerstände sind NICHT in eine Platine eingelötet, also quasi einzeln und frei herumschwebend.

Die Widerstand-Farbcodes sind:
1. braun-rot-silber-silber-grün
2. rot-rot-silber-silber-grün

bzw. andersrum gelesen, also von hinten nach vorne.

Und bereits hier scheitere ich an der Leserichtung. (Wobei dies nur daraus resultiert, dass ich egal wie ich die Farbcodes lese, keine sinnvollen Werte bekomme)

Also was ich mit meinem trüben Auge noch erkennen kann, ist, dass es sich hierbei um einen 5-Strich-Farbcode handelt. (Also 3 Striche für Zahl, 1 Strich Mult. 1 Strich Tol.)
Das Problem ist aber, dass es lt. Farbcode Tabelle weder einen Widerstand gibt, der an 3. Stelle silber hat, noch einen Widerstand mit silber an 2. und 3. Stelle.

Natürlich habe ich die Widerstände auch mit einem digital-Multimeter gemessen.
1. unendlich (jedenfalls am Multimeter)
2. 0,5 Ohm

Bin ich Blöd?! Das kann doch nicht sein!!!
Was weiß ich über diese Widerstände nicht bzw. mache ich Grundlegendes falsch.
HILFE!!!
lens2310
Inventar
#2 erstellt: 09. Dez 2004, 21:02
Hab ich probiert.
Keine Ahnung !!

Eckhard
georgy
Inventar
#3 erstellt: 09. Dez 2004, 21:06
Könnte das Silber in der Mitte auch Grau sein?
Die Farben erkennt man oft bei Kunstlicht nicht richtig.
Silber steht eigentlich für die Toleranz.
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Dez 2004, 21:23
Hi, danke erstmal für's nachdenken.

Tut mir leid. Das Silber ist eindeutig als Silber zu erkennen.

Können das nicht irgendwelche Spezialwiderstände sein, die mit einem nicht zulässigen Farbcode gekennzeichnet sind?

Normal würde ich solche Widerstände einfach entsorgen und vergessen, aber es geht hier um die Reperatur eines Sony TC-WR770 Kassettendeck, das ich unter keinen Umständen aufgeben will!!


[Beitrag von Low_Fidelity am 09. Dez 2004, 21:28 bearbeitet]
georgy
Inventar
#5 erstellt: 09. Dez 2004, 21:29
Sicher das es Widerstände sind und nicht Kondensatoren, da gibt es auch welche mit Farbcode, die Bauform ist allerdings anders.
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Dez 2004, 21:49
Naja das müssten dann Kondensatoren sein, die exakt Baugleich mit Widerständen (~1/4W "Gehäuse") sind. Aber davon hab' ich auch noch nie was gehört.
Die "Widerstände" heben sich insofern von anderen ab, da sie eine blaue Grundierung haben und für 1/4W ausgelegt sind. Fast alle anderen sind maximal 1/8W und bräunlich hinterlegt.

Wie könnte man checken, ob es sich um Kondensatoren handelt?
pink-man
Stammgast
#7 erstellt: 09. Dez 2004, 21:58
Mit einem Kapazitätmeßgerät
georgy
Inventar
#8 erstellt: 09. Dez 2004, 22:06
Das hört sich dann eigentlich klar nach Widerständen an, die blauen werden Metallfilmwiderstände und die bräunlichen Standardwiderstände sein.
Ich kenne nur keinen Farbcode wo zweimal Silber vorkommt, auch in meinen Unterlagen gibt es sowas nicht.
pink-man
Stammgast
#9 erstellt: 09. Dez 2004, 22:14
Aus welchem Gerät sind die denn? vielleicht kann man ja über einen schaltplan etwas rauskriegen.
Wofür brauchst du die werte eigentlich? Glaubst du das sie kaputt sind?
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 10. Dez 2004, 00:02
hi
also wie erwähnt sind die Widerstände aus einem Sony TC-WR770 Stereo Kassettendeck.
Also das Gerät ist defekt. Es liegt an der Spannungsaufbereitung (11V, +-7V, 5V). Ich habe mich daran gemacht die Bauteile sporadisch zu checken - darunter auch diese Widerstände. (Obwohl erfahrungsgemäß Widerstände so gut wie nie defekt sind). Wahrscheinlich hat mich ihr Aussehen dazu bewegt - und gut so... vielleicht bin ich fündig geworden.

Bin noch nicht ganz schlau aus der Schaltung (Platine) geworden, jedenfalls wird der Minus-Anschluss eines Brückengleichrichters über Widerstand #1 (braun-rot-silber-silber-grün) zur allgemeinen Masse verbunden. bzw. nicht verbunden, da der Widerstand am Messgerät unendlich hoch ist.
pink-man
Stammgast
#11 erstellt: 10. Dez 2004, 20:27
Ein Widerstand direkt gegen Masse würde im Netzteil wirklich nicht viel sinn machen.
Hast du denn vieleicht auch eine Positionsbezeichnung?
Hast du die Betriebsspannungen mal gemessen? Welche sind vorhanden bzw. nicht vorhanden?
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Dez 2004, 22:20
wat is denn eine Positionsbezeichnung?
Ultraschall
Inventar
#13 erstellt: 10. Dez 2004, 22:51
Ich würde auch auf Kondensatoren tippen! Gerade in japanischen Geräten gab es welche, die exakt wie Widerstände aussehen.
Hast Du den nach georgys Tip die Teile schon mal auf Kapazität ausgemessen ?
Solltest Du dann endlich mal nachholen ?
Was ist mit Leiterplattenaufdrucken (=Positionsbezeichnung z.B.R544 oder C0913) an der Stelle, wo die drin waren?
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Dez 2004, 01:59
ok,
Kapazität ausmessen - leichter gesagt als getan. Ich hab nämlich kein Kapazitätsmessgerät.

Die Positionsbezeichnung vom einen Widerstand ist R703 - also Widerstand (leider, ich wünschte es wären Kondensatoren...).

Aber trotzdem möchte ich sie auf Kapazität messen. Einen Versuch ist's wert. Nur weiß ich nicht wie.
pink-man
Stammgast
#15 erstellt: 11. Dez 2004, 13:22
Ich habe gerade mal in der Firma gefragt in der ich früher gearbeitet habe, leider haben die den Schaltplan nicht da. Vielleicht hat ja irgendjemand hier im Forum einen Schaltplan.
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Dez 2004, 18:52
Danke pinky, weiß dein Engagement sehr zu schätzen...
Leider komme ich gerade nicht vorwärts. Werd mir n' Kapazitätsmessgerät zulegen, das braucht man ohnehin öfter.
Aber so richtig schlau werd' ich nicht aus dem ganzen...

was für ne' firma war das denn?


[Beitrag von Low_Fidelity am 11. Dez 2004, 18:53 bearbeitet]
zucker
Inventar
#17 erstellt: 11. Dez 2004, 22:41
Hallo

guck doch mal bei Conrad. Da gibt es so ein kleines, das kann C, L und R. Es ist Digital und kostet um die 40€. Nr. 122211, Seite 1072 Business Katalog 2004. Es hat zwar 3% Fehlerrate aber für eine schnelle Bestimmung der Werte ist es ganz gut zu gebrauchen. Bei mir funktioniert es seit 4 Jahren anstandslos.
0408SUSI
Gesperrt
#18 erstellt: 12. Dez 2004, 11:05
Silber an dritter Stelle haben wir bei 0,XX - Ohm - Widerständen. Das ist also was normales. Im konkreten Fall könnten das Widerstände mit 0,12 und 0,22 Ohm sein. Der zweite silberne Ring wäre der Toleranzring, und der Grüne könnte den Temperaturkoeffizienten angeben. Diese Beschriftung wäre aber ungewöhnlich, weil es nicht viel Sinn "macht", bei so hochtoleranten Widerständen den TK anzugeben.

Widerstände dieser Größenordnung lassen sich mit einem handelsüblichen Multimeter nicht messen. Höchstens grob auf Funktion überprüfen.

Ich nehme aber eher an, das es sich bei diesen Bauteilen um Induktivitäten ( also Spulen ) handelt ( von denen eine kaputt ist ). Zum testen würde ich die heile wieder einlöten, und die kaputte durch eine Drahtbrücken ersetzen.
pink-man
Stammgast
#19 erstellt: 14. Dez 2004, 00:18
Hey woher kennst du meinen anderen Spitznamen (Pinky)? Naja ist ja auch nicht so schwer zu erraten.
Kannst du mir die andere Positionsbezeichnung auch mal geben? Ich habe noch eine möglichkeit gefunden, ich rufe bei ASWO an und frage da nach den werten, dafür brauche ich aber die Positionsbezeichnungen und wenn ich da schon anrufe dann würde ich lieber gleich beide erfragen.
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 14. Dez 2004, 21:05
also echt, das war nur purer zufall. Die Positionsbezeichnungen sind R703 und R704.
Ist ASWO die Firma, bei der du gearbeitet hast? Kenn ich jedenfalls nicht.
Riesen herzlichen Dank schon vorher, wenn das Anrufen dort was bringt.
pink-man
Stammgast
#21 erstellt: 14. Dez 2004, 22:22
aswo ist ein großhandel für ersatzteile. die haben sehr viele schaltpläne da. ich melde mich wenn ich etwas rausfinde.
pink-man
Stammgast
#22 erstellt: 16. Dez 2004, 22:14
Also der R703 ist ein 0,12 ohm und der R704 ein 0,22 Ohm Widerstand. Beide mit 10% toleranz und 1/4 Watt belastbarkeit.
Also ist der eine ja auf jeden fall defekt wenn deine Messung richtig war.
Hoffe du kommst damit weiter
Low_Fidelity
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 30. Dez 2004, 19:55
hi

danke pinky für die recherche. Also hatte doch 0408SUSI recht - respekt.
Ich habe mich mitlerweile wieder ein bischen mit dem Kassettendeck "gespielt".

Hab Spannungen mit Oszilloskop gemessen. Der Netztrafo war außerdem defekt. Hab ihn selber neu gewickelt und somit ungefähr 80€ gespart und ist fast so gut wie Original (nur ein bischen mehr brummen, aber das lässt sich wohl nicht so einfach hinkriegen).

Dann hab ich noch eine defekte Leiterbahn gefunden - sehr außergewöhnlich finde ich. Die war einfach durchgeschmort. Aber von außen nicht erkennbar. erst als ich die Spannungen genau analysiert habe bin ich dahinter gekommen. (sehr gefinkelter fehler).

Und den defekten Widerstand hab ich mir nochmal zu gemüte geführt. Bin dann zu dem Schluss gekommen, dass diese blauen Widerstände so etwas wie Sicherungen sein müssen.
(daher wahrscheinlich die kleinen Nennwerte und die hohe Toleranz - weils eh egal ist wie groß er wirklich ist).

Also hab ich dreisterweise diesen einen Widerstand einfach überbrückt (kurzgeschlossen) und siehe da, es funktioniert!
Natürlich lasse ich den Drahtbügel nur für Testzwecke drinnen. Für die endgültige Reperatur benötige ich schon eine "Sicherung".

Dabei hätte ich mir gedacht, ich nehme statt dem Widerstand einfach eine normale Glasrohrsicherung. Der Widerstand ist mir einfach zu exotisch und wahrscheinlich zu teuer.
Rechnerisch bekäme ich mit: Strom = Wurzel(P/R) für die Sicherung R703 einen maximalen Strom von 1,4A.
Wenn ich eine Glasrohrsicherung für 1,5A nehme müsste das funktionieren oder? Es ist nicht gerade die eleganteste Lösung aber besser als ein Stück Draht.

Nun gut. Mein geliebtes TC-WR770 Kassettendeck funktioniert wieder einwandfrei und das würde es nicht ohne euerer Mithilfe. An dieser Stelle daher ein herzliches Dankeschön an alle die mitgeholfen haben.

ciao
fakelonia
Neuling
#24 erstellt: 25. Okt 2011, 15:54
Hallo

Den Widerstandsfarbcode findest du hier. Vieleicht kannst du damit deine R's identifizieren :-)

http://www.electronicsplanet.ch/Praxis/widercod/farbwid.htm

Lotz of Greetz

fakelonia
detegg
Inventar
#25 erstellt: 25. Okt 2011, 16:30

fakelonia schrieb:
... Vieleicht kannst du damit deine R's identifizieren :-)

... nach knapp 7 Jahren sollte ihm das schon gelungen sein

;-) Detlef
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