Mono zu Stereo!

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Gobble-G
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Jun 2008, 19:45
Hallo,

ich finde leider immer nur Bastelprojekte, die zeigen, wie man ein Stereosignal zu Mono umwandeln kann. Ich benötige es jedoch anders herum:
Quelle (Mono): 1x 150mV, 1kOhm
Senke (Stereo): 2x 200mV, 47kOhm
D.h., ich möchte eine kleine Schaltung basteln, damit ich das Mono-Signal auf den Stereo-Eingang abbilden kann.

Meine Überlegung: Eine einfache Parallelschaltung würde die Last für den Ausgang verdoppeln. D.h. statt 47kOhm hätte man nur 23,5kOhm. Um das zu kompensieren würde ich einen Widerstand in Reihe zur Parallelschaltung einsetzen. Dieser wäre in der Dimension von 23,5kOhm anzusiedeln:

       (+)---[23,5kOhm]---+---(+)
                          |
Quelle                    ----(+) Senke

       (-)--------------------(-)

Wäre das soweit korrekt? Damit schließe ich allerdings auch die beiden Eingänge kurz. Ist das i.O. oder macht das Probleme? Um den Kurzschluss zu vermeiden könnte man den Widerstand auch noch aufdröseln (2x 47kOhm):

       (+)---+---[47kOhm]---(+)
             |
Quelle       ----[47kOhm]---(+) Senke

       (-)------------------(-)


Sind meine Überlegungen richtig? Ist das totaler Quatsch? Wie wäre es besser? Gebt mir bitte Tipps!


Vielen Dank schonmal und schönen Abend!
Gobble-G


[Beitrag von Gobble-G am 12. Jun 2008, 19:45 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 12. Jun 2008, 21:02
Stereo ist das aber nicht, nur zweimal Mono.
Verstehst Du was ich meine. Stereosignale sind links und rechts unterscheidlich, so erhältst Du aber zwei gleiche Signale.

Man knn aus einen Monosignal das eine drunterkodeirte Sereoinformation drin hat, mit Hilfe eines Stereodecoders Stereo machen, so geschieht das in allen UKW Radios.
Aber nicht aus einen normalen unkodierten Monosignal.
Gobble-G
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Jun 2008, 21:10
Das ist mir schon klar und das möchte ich auch gar nicht. Wenn du so willst, möchte ich aus dem einen Mono-Ausgang zwei Mono-Eingänge ansteuern. Besser so?

Klappt das mit der Schaltung so? Liege ich richtig mit der Meinung, dass die 2 Eingangspegel dann nur noch halb so hoch sind?


Edit: Jetzt muss ich mal kurz klugscheißen. UKW-Stereo besteht eigentlich nicht nur aus einem einzigen "Kanal"... Siehe hier.


[Beitrag von Gobble-G am 12. Jun 2008, 21:16 bearbeitet]
mrlongie
Stammgast
#4 erstellt: 13. Jun 2008, 11:15

Klappt das mit der Schaltung so? Liege ich richtig mit der Meinung, dass die 2 Eingangspegel dann nur noch halb so hoch sind?

Das ist richtig.

Mfg,
Markus
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Jun 2008, 13:03
Wenn die Quelle einen Ri von 1k hat, darf die Last rund 10k betragen. Das bedeutet, dass Du ab der Quelle die 2 Senken OHNE WEITERE WIDERSTÄNDE! direkt ansteuerst. Und damit hast Du auf jeder Senke nahezu 150mV mit einer Last für die Quelle von 23,5k, was dann einer tatsächlichen Spannung von 143,9mV entspricht (-0,36dB).
Gobble-G
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Jun 2008, 13:15
@richi44: OK, woher weiß ich, dass die Last 10kOhm betragen darf. Ist das immer die Ausgangsimpedanz mal 10? Lässt sich das irgendwie belegen oder sind das Erfahrungswerte?

Beim Anschluss ohne Widerstände würde ich ja die beiden Eingänge kurzschließen. Ist das kein Problem?


Danke und Gruß!


[Beitrag von Gobble-G am 13. Jun 2008, 13:16 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 13. Jun 2008, 13:51

Gobble-G schrieb:
@richi44: OK, woher weiß ich, dass die Last 10kOhm betragen darf. Ist das immer die Ausgangsimpedanz mal 10? Lässt sich das irgendwie belegen oder sind das Erfahrungswerte?
Die 10k sind Erfahrungswerte. Ausserdem könnte man eine Quelle auch mit ihrem Ri belasten, ohne dass etwas passieren sollte. Je nach Schaltung kann aber der Klirr der Quelle zunehmen, was bei Ra = 10Ri nicht zu erwarten ist. Weiter würde bei R1 1 und Ra 10 der Pegel um 10% abfallen, was rund 0,9dB entspricht und damit nur im direkten, umgeschalteten Betrieb zu einer hörbaren Differenz führt.

Beim Anschluss ohne Widerstände würde ich ja die beiden Eingänge kurzschließen. Ist das kein Problem?
Du schliesst nichts kurz. Ein Kurzschluss eines Ausgangs ist eine Verbindung von Signal gegen Masse. Da kommt nichts mehr. Und ein Kurzschluss eines Eingangs ist ebenfalls eine Masseverbindung, as folglich auch einen Kurzschluss des Quellgerätes bedeuten würde.
Wenn Du das eine Quellsignal auf einen Eingang gibst, so kannst Du dieses doch beliebig behandeln. Gibst Du es auf einen anderen Eingang, ist auch da eine individuelle Behandlung möglich. Und verbindest Du zwei Eingänge mit diesem einen Quellsignal, ist bei jedem Eingang eine individuelle Behandlung möglich. Das ist so, wie wenn Du das Radio und die Bürolampe per Doppelstecker an eine Steckdose anschliesst, nicht mehr und nicht weniger. Da ist auch kein Kurzschluss und es muss zum Radio hören nicht zwingend das Licht brennen. So einfach ist die Sache!



Danke und Gruß!
Gobble-G
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Jun 2008, 14:02
Super Erklärung, Danke!
Dein zweites Kapitel hatte ich mir auch schon so ähnlich gedacht, aber bei Elektronik bin ich immer ein bisschen vorsichtig...

Bei der Sache mit den Erfahrungswerten grübele ich immernoch. Du meinst also, wenn ich (rein theoretisch) einen solchen Ausgang auf Masse schalten würde, würde der Elektronik nichts passieren? OK, bei 150mV und 1kOhm fließen ja nicht mehr als 150µA (und das auch nur bei Maximalpegel)...


Juti, in meinem Fall würde also ein banales Y-Kabel reichen. Schön!


[Beitrag von Gobble-G am 13. Jun 2008, 14:03 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Jun 2008, 08:05
Angenommen, Du hättest einen Opamp als Ausgangsverstärker, so hat dieser einen Ri von nahe Null. Da kann es kritisch werden. Aber es gibt zwei Möglichkeiten: Man schaltet hinter den Ausgang einen Widerstand von 100 Ohm oder 1k oder ähnlich und reduziert damit den Strom. Oder man verlässt sich darauf, dass der OPV kurzschlussfest ist.
Die dritte Möglichkeit (bei Studiogeräten) ist, dass man eine kleine Endstufe nachschaltet und damit den Widerstand auf etwa 15 Ohm reduzieren kann. Im Normalfall muss man davon ausgehen, dass ein Kurzschluss am Ausgang einem Quellgerät (CDP) nicht schaden darf, dnn es könnte ja mal ein Defekt an einem Kabel auftreten.

Y-Kabel reicht!!
Gobble-G
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Jun 2008, 10:36
Nochmal danke! Hab wieder einiges gelernt. Funktioniert hat es natürlich auch...

Schönen Sonntag!
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