Aus Stereo Mono machen

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Casca
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jun 2006, 00:14
Hallo!
Da ich mir gerne eine kleine Lautsprecherbox fürn Urlaub bauen würde, die aber nur mit einem Lautsprecher auskommt bräuchte ich ein gerät welches aus dem Stereosignal welches aus einem Mp3Player oder Discman kommt ein Monosignal macht. Habe schon gelesen, dass dies wohl nicht so ohne weiteres möglich ist. Hat vielleicht dazu jemand eine Schaltung, oder sogar ein Bauvorschlag für einen kleinen Verstärker, der mit 6 oder 12V auskommt und sowwas integriert hat?

Vielen Dank für eure Hilfe!
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Jun 2006, 00:37
So schwierig ist das nicht. Meist reichen zwei Widerstände, so um 1kOhm. Ich nehme an der Lautsprecher ist aktiv?
Casca
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Jun 2006, 00:46
Hallo Pelmazo!
Also um ehrlich zu sein, bei dem Lautsprecher handelt es sich bis jetzt noch um das nackte Chassis, d.h. ich bräuchte hier auch noch ein kleinen Verstärker, deswegen die Frage ob es vielleicht direkt einen Verstärker gibt, der sowas integriert hat.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Jun 2006, 01:38
Dann ist die Mono-isierung das geringste Problem. Da würde ich erstmal nach einem Verstärker Ausschau halten.
Casca
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Jun 2006, 22:54
Hallo!
Als Verstärker würde doch dieser funktionieren, der hier im Forum auch vorgestellt wurde:
http://www.hifi-foru...rum_id=103&thread=29

Da hab ich jetzt gleich eine Frage:
Ich denk mal, daran kann man direkt ein Mp3player anschließen, also ohne vorstufe.Bei dem Ic kann man ja die beiden Kanäle auch brücken, also müsste ich doch eigentlich das Signal vorher nicht in Mono umwandeln oder?
Kann man statt dem verwendeten TDA1519c auch die B-Variante oder TDA1521A nehmen?`

Gruß Alex
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 18. Jun 2006, 23:35
Sollte beim gebrückten Verstärker auch ohne vorherige Mono-Wandlung gehen, dann wird eben im Lautsprecher selber auf Mono gewandelt.

TDA1519B sollte auch gehen, hat halt weniger Leistung.

TDA1521A ist etwas anders, geht prinzipiell auch aber nicht ganz so einfach.
Casca
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Jun 2006, 00:24
Was bedeutet genau, im Lautsprecher wird dann mono gewandelt, ist dies klanglich sehr schlecht, so dass man vorher schon in Mono umwandeln sollte, oder ist das egal?

Also Leistung sollte auch die B-Variante mit 2*6Watt noch genügend haben, habe eben die C Variante weder bei Reichelt noch bei Conrad gefunden.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Jun 2006, 13:16
Beim 1519B ist die Sache wirklich ganz einfach. Da der eine Verstärker invertiert betrieben wird, ist bei Brückenbetrieb keine zusätzliche Invertierung nötig und bei Deinem fall werden einfach die beiden Stereosignale an die Eingänge Pin 1 und Pin 9 gelegt. Damit entsteht am Lautsprecher (Pin 4 und 6) automatisch Mono. Das hat keinen Nachteil gegenüber einer vorgeschalteten Mono-Schaltung.
Zu beachten ist, dass der Lautsprecher 8 Ohm haben muss.

Beim 1521 wird die Sache aufwändiger. Dieser IC ist eigentlich nicht für Brückenbetrieb vorgesehen, weil er im Normalfall schon mit Lautsprechern von 8 Ohm betrieben werden sollte. Somit müsste man für den Brückenbetrieb einen Lautsprecher mit 16 Ohm verwenden (oder einen mit einer Doppelschwingspule von 2x 8Ohm). Weiter wäre eine externe Monobildung und die für Brückenbetrieb nötige Invertierung Voraussetzung.
Casca
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Jun 2006, 13:32
Hm, das hört sich doch schonmal gut an, jetzt ist nur die Frage, wie ich herausbekomme, ob das Chassis wirklich 8ohm hat.Ist leider ein älterer Breitbänder, von dem keine Daten vorhanden sind.
Bzw. könnte man den Verstärker gebrückt auch mit 4ohm betreiben, wenn manihn stärker kühlt, denn in der Regel ist eine niedrigere Impendanz doch eine größere Belastung für den Verstärker.
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Jun 2006, 16:24
Der 1519B ist nach Herstellerangaben nicht für 4 Ohm in Brückenschaltung gebaut. Die erste Frage wäre dabei, wie man die zusätzliche Wärme vom IC weg bringt. Da ist die IC-Konstruktion als solches schon ungeeignet.
Zweitens ist die Frage, ob der IC den erhöhten Strom überhaupt verträgt, nach Spezifikation jedenfalls nicht. Somit bleibt nur die 8 Ohm Variante.

Es gibt natürlich ICs wie den TDA 1510, welcher mit 4 Ohm in Brücke läuft. Allerdings wird da die Ansteuerung etwas komplizierter, weil eine separate Monobildung nötig ist.

Und ob der Lautsprecher 4 oder 8 Ohm hat, lässt sich mit einem Ohmmeter messen. Bei 4 Ohm müsste der Gleichstromwiderstand grösser als 3 Ohm sein, bei 8 Ohm grösser als 6 Ohm. Und allenfalls könntest Du ein Foto hier einstellen. Wer weiss, vielleicht kennt jemand den Lautsprecher und es geht ohne Messung (falls Du kein Messinstrument hast).
Casca
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Jun 2006, 16:31
Hallo Richi!
Mit dem messen hätt ich au selber drauf kommen können, aber manchmal steht man einfach aufm Schlauch
Habe 3,4ohm gemessen, wird also ein 4ohm Lautsprecher sein.

Gibt es evtl. ein IC, welches sowohl für Brückenbetrieb und 4ohm geeignet ist. Muss ja nicht sonderlich viel Liestung bringen, ich denke 5Watt sollten reichen.
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Jun 2006, 18:32
Weil es den TDA1510 nicht mehr gibt, empfehle ich Dir den TDA 1515. Den bekommst Du bei Reichelt unter der Nummer TDA1515BQ für 2.30€
Ich werde Dir morgen das Schaltbild liefern, wo noch der ganze Rest mit Mono und so drauf ist.
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 20. Jun 2006, 09:00

Jetzt brauchst Du dazu nur noch ein 12V Netzgerät, das den nötigen Strom liefern kann (oder Autobatterie oder so).
Die Widerstände sind ca. 0.5W, einzig der 2,7 Ohm sollte etwa 1W haben. Die Elkos mindestens 25V und das Pot 10k log.
Kühlkörper nicht vergessen!!
Für weitere Fragen einfach melden.
Gruss
Richi
Casca
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Jun 2006, 19:56
Hi!
Hab mal ne Teileliste gemacht, hab noch eine Frage zu den Kondensatoren, da sind ja einige gepolte und ungepolte eingezeichnet, welche müssen das denn genau sein.(die gepolten Elektrolyt und die anderen Folien) oder ist das egal?
Widerstände:

2* 22k Ohm
1* 10k Ohm
1* 100 Ohm
4* 100k Ohm
1* 2,2k Ohm
1* 2,7k Ohm 1Watt
1* 1,8k Ohm

Poti:
1* 10k Ohm log

Elkos:
1* 2,2 uF
2* 4,7uF
3* 47uF
2* 0,22uF
2* 100uF
1* 0,1uF
1* 100nF
1* 330pF

Op-Amp:

TL071

IC:
TDA1515BQ

Kühler für das IC
lionking
Stammgast
#15 erstellt: 20. Jun 2006, 22:16

Sollte beim gebrückten Verstärker auch ohne vorherige Mono-Wandlung gehen, dann wird eben im Lautsprecher selber auf Mono gewandelt.


ist es nicht so, dass dadurch ein differenz-signal erzeugt wird?
so wie das gemacht wird wenn man ganz einfach rear-ls anschliessen will udn einfach zwischen die +pole der stereo-ausgänge anklemmt.
obwohl... das eine signal wird hier ja invertiert... nagut

in der letzten schaltung ist das ja soowieso kein problem, da vorher "monoisiert" wird..
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 21. Jun 2006, 08:55
@ lionking
Du sprichst die Schaltung mit dem 1519 an?
Wenn Du das Brücken-Schaltbild im Datenblatt anschaust, siehst Du, dass der linke Eingang nicht invertiert betrieben wird, der rechte Eingang aber invertiert. Und für den Brückenbetrieb, wo ja ein Kanal invertiert sein muss, werden die beiden Eingänge einfach parallel geschaltet. Wenn wir nun an diesem Eingangsanschluss im Moment ein "+" annehmen, so ist Ausgang (4) positiv (Noninvers-Input) und Ausgang (6) negativ (Invers-Input). Und damit haben wir das, was wir bei einer Brücke brauchen.

Wenn wir in dieser Brücken-Betriebsart den linken und rechten Kanal je auf einen Eingang geben, so haben wir bei einem Mono-Signal das gleiche wie hier bei Brücke, nämlich an beiden Eingängen das gleiche Signal (daher ja Mono) und somit die volle Ausgangsleistung.

Haben wir nur an einem Kanal ein Signal, so kommt auch nur dieses Signal am entsprechenden Ausgang an und somit halbe Spannung oder 1/4 Leistung.
Und wenn das Signal gegenphasig wäre, so hätten wir an beiden Ausgängen das gleiche Signal (einmal invertiert, einmal nicht invertiert), sodass keine Differenz entsteht und somit am Lautsprecher nichts raus kommt.
Casca
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Jun 2006, 19:06
Richi, kannst du vielleicht noch was zu den Kondensatoren sagen, ob ich ein bestimmten Typ brauch, oder ob das egal ist und ich für alle unpolare nehmen kann.

Grüße
zucker
Inventar
#18 erstellt: 23. Jun 2006, 06:30
Hallo,

leider haben die Bauteile keine Nummerierung, also muß es so gehen.

Die beiden 100n (einmal Block C, einmal Boucherot) können gewickelte von Siemens sein. Es gibt sie bei R und C und sehen so aus:

Das Rastermaß ist 7.5mm, passt also perfekt. Die Spannung bei 100n genügt mit 100V (das Bild hier zeigt einen 10n). Best.-Nr. bei R: MKH100-7,5

Für den 330p in der GK ist ein Wima FKC möglich. Die sehen so aus:

Best.-Nr. bei R: FKC-2 330p

oder Wima FKP, wenn die Toleranz noch geringer sein soll:

Best.-Nr. bei R: FKP-2 330p

Beide sind im 5mm RM, wobei der FKP ziemlich dick ist. Für ihn sollten in der Breite (oder heißt das dann Tiefe) ebenfalls 5mm vorgesehen werden.

Die 220n Koppel-C an den Eingängen der L-OPV sind normale Wima MKS.
Best.-Nr. bei R: MKS-02 220n für RM 2.5 oder MKS-2-5 220n für RM 5 und 5% Toleranz (was aber hier nicht entscheidend ist)

Der Eingangs-C vor dem OPV TL 071 kann (muß aber nicht) ebenfalls ein Folien-C sein. Dafür hat es bei R unter der Best.-Nr. MKS-2 2,2µ einen Wima mit RM 5. Diese Bauform ist wie ein Quadratischer Würfel (eben nur höher als breiter) mit den Kantenlängen 7 x 7mm und eine Höhe von 13mm.
Sie sehen so aus:

Sollten sie zu groß oder teuer sein, dann tut es hierbei auch ein 2.2µ Elko mit 10V.

Für alle anderen, so wie eingezeichnet, sollten Elkos mit 25V Spannungsfestigkeit genügen.
Casca
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 23. Jun 2006, 16:13
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag und deine Mühe!
Hab noch 2 Fragen, benötige ich ein Mono oder Stereopoti, und welchen Kühlkörper benötigt das IC?

Grüße
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 23. Jun 2006, 16:34
Du brauchst NUR ein Mono-Potmeter, da ja im Eingangs-IC bereits das Monosignal gebildet wird.

Als Kühlung würde ich den V6716Z von Reichelt empfehlen.
Casca
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Jun 2006, 17:16
Hallo!Ok vielen Dank.
Hab gerade noch beim Elv gestöbert und bin dort ebenfalls auf eine Verstärkerschaltung gestoßen.Dort wird afaik der TDA1516BQ verwedent. Habe dann nach dem Datenblatt geschaut und dort steht das man ihn auch mit einem 4ohm Lautsprecher im Brückenbetrieb benutzen kann. Bezieht sich dies auch auf die Schaltung von ELV, denn diese ist auch nur geringfügig teurer als die die vorgestellte und hätte eben eine fertige Platine dabei.

Die ELV Bestellnummer lautet: 68-352-34
Ein Link klappt leider nicht.

Grüße!
:tom:
Stammgast
#22 erstellt: 23. Jun 2006, 22:00
@richi44:
Kann man denn nicht auch den TDA1519A verwenden? Der ist im Gegensatz zur C-Version noch erhältlich (6 Euro bei Conrad)und ist im Brückenbetrieb auch mit 4 Ohm belastbar (B-Version ja wie gesagt nur 8 Ohm).
Versteh auch nicht was an dessen Beschaltung schwieriger sein soll, wie das weiter oben jmd. sagte. Ist doch das Gleiche wie bei der B- u. C-Version?
http://www1.conrad.d...19&fh_refview=search

Tom
richi44
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 24. Jun 2006, 14:02
@ Tom
Das mit der schwierigeren Beschaltung bezog sich auf den TDA 1521.
Der 1519 ist problemlos und einfacher als der 1515, den ich vorgeschlagen habe. Bei letzterem ist die Zusatzschaltung mit Monobildung nötig.
Beim 1519A oder C muss man hingegen ein Stereopot verwenden.

@ Casca
Beim Print des ELV ist die Verdrahtung für Stereobetrieb ausgeführt. Ein Brückenbetrieb ist in diesem Falle nicht möglich und daher ist dieser Print in unserem Fall nicht brauchbar.
:tom:
Stammgast
#24 erstellt: 24. Jun 2006, 14:19
Das klingt gut, danke.
Ich habe vor an dem TDA1519A so zwei Pollin Treiber dranzuhängen (parallel als mono -> 4Ohm). Als Quelle soll der Kopfhörerausgang eines CD-ROMs dienen, Kopfhörerausgang deshalb weil in der Lautstärke regelbar. Poti kann ich mir ja dann sparen. Denke das wird gehen?
Wie würde dann die Beschaltung aussehen, einfach am Eingang Stereo anschließen (wie im Datenblatt) und dann am Ausgang Lautsprecher parallel schalten (auch wie im Datenblatt beim Brückenbetrieb)?

thx Tom


[Beitrag von :tom: am 24. Jun 2006, 14:22 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 25. Jun 2006, 10:42
Nimm die Stereo-Schaltung aus dem Datenblatt, aber schliesse die beiden Lautsprecher parallel so an, wie bei der Brückenschaltung, das ist alles.
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