Richige Kabelwahl für Stereo-Adapterkabel 2 auf 1?

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hihp
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jun 2008, 14:01
Hallo,

aus gegebenem Anlaß wollte ich mir ein Adapterkabel zusammenlöten, und zwar in Stereo von zwei Cinch-Steckern auf eine DIN-Buchse. Bezüglich Steckern wurde ich relativ schnell fündig (werde wohl ein paar Neutrik-Stecker nehmen), aber es stellt sich für mich natürlich auch die Frage, was denn ein gescheites Kabel wäre.

Nun finde ich hier im Forum immer wieder, daß Mikrofonkabel empfohlen wird. Da das ja nur zwei Adern hat, ich aber für Stereoklang mindestens drei brauche, nun meine Frage:
ist die wiederholte Empfehlung von Mikrofonkabel so zu verstehen, daß man für das, was ich vorhabe, am besten zwei getrennte Kabel nimmt, die dann im DIN-Stecker zusammenlaufen?

Oder gibt es für diese Zwecke auch empfehlenswertes Stereokabel, das dann also drei oder vier Adern führt?
wolftt
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 13. Jun 2008, 14:28
Hi,

Mikrofonkabel hat meist 2 Adern, die beide mit einem Schirm(-geflecht) umhüllt sind. Nimm die Adern für L/R und den Schirm als - , fertig. Die Schirmung darf gern verbunden sein.

Gruß Wolftt
hihp
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jun 2008, 03:41

wolftt schrieb:
Mikrofonkabel hat meist 2 Adern, die beide mit einem Schirm(-geflecht) umhüllt sind. Nimm die Adern für L/R und den Schirm als - , fertig. Die Schirmung darf gern verbunden sein.

Es ist also kein Problem, die Schirmung als Masse zu verwenden? Ich frage, weil ich jetzt schon bei diversen Kabeln, die einen "höherwertigen Eindruck" machen, gesehen habe, daß die Schirmung nicht als Masse verwendet wurde...

Wenn es getrennte Adern wären, dann hätte ich sowas verwendet wie das Sommer square 4-core MKII highflex oder auch ein Sssnake SMK44BK... spricht da irgend etwas gegen?
Uwe_Mettmann
Inventar
#4 erstellt: 15. Jun 2008, 07:15
Wie willst Du bei einem Kabel mit zwei Innenleiter zwei Cinchstecker ranfummeln?

Nimm zwei geschirmte Leitungen mit nur einem Innenleiter, also pro Cinchstecker eine Leitung. Der Schirm wird als Masseleiter benutzt. Das ist dann auch die störunempfindlichste Lösung, siehe hier:




hihp schrieb:
ist die wiederholte Empfehlung von Mikrofonkabel so zu verstehen, daß man für das, was ich vorhabe, am besten zwei getrennte Kabel nimmt, die dann im DIN-Stecker zusammenlaufen?

Also, die wiederholte Empfehlung ist richtig.

Es gibt auch Kabel, die aus zwei parallelgeführten geschirmten Leitungen besteht. Mit der Schere kann man die Leitungen trennen, so dass man an jede Leitung einen Cinchstecker löten kann.

Spezielle Empfehlungen habe ich nicht, da musst Du selber mal suchen.


Gruß

Uwe
hihp
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Jun 2008, 13:42

Uwe_Mettmann schrieb:
Wie willst Du bei einem Kabel mit zwei Innenleiter zwei Cinchstecker ranfummeln?

Tja, das hätte ich dann gekuckt - muß sich ja nur am Ende aufspalten, ich häte die Adern aufgetrennt und ein bißchen Schrumpfschlauch eingesetzt, denke ich.


Nimm zwei geschirmte Leitungen mit nur einem Innenleiter, also pro Cinchstecker eine Leitung. Der Schirm wird als Masseleiter benutzt. Das ist dann auch die störunempfindlichste Lösung, siehe hier:



Okay, das ist doch mal eine Ansage. Und wenn ich das richtig verstehe:

Es gibt auch Kabel, die aus zwei parallelgeführten geschirmten Leitungen besteht. Mit der Schere kann man die Leitungen trennen, so dass man an jede Leitung einen Cinchstecker löten kann.

ist es störungstechnisch auch kein Problem, die beiden Leitungen dann lange Zeit parallel zu führen, also bspw. mit Schlauch zu umwickeln, und dann erst kurz vor Schluß die beiden Kabel auseinanderzuführen, richtig?


Spezielle Empfehlungen habe ich nicht, da musst Du selber mal suchen.

Okay, dann eigentlich nur noch eine Frage: ein nicht unwesentliches Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen angebotenen Kabel scheint es zu sein, welchen Durchmesser die Innenleiter haben; mein bescheidenes elektr(on)isches Wissen sagt mir "je größer der Innenleiter, desto geringer der WIderstand". Ist das positiv, kann man alsi zumindest tendenziell sagen: ein Leiter mit 0,22 mm² ist besser als mit 0,08 mm²?


P.S.: ich weiß, meine Fragen müssen für jemanden, der Ahnung hat, beinahe lächerlich klingen, aber ich weiß sowas halt einfach nicht...
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 16. Jun 2008, 14:23

hihp schrieb:

Es gibt auch Kabel, die aus zwei parallelgeführten geschirmten Leitungen besteht. Mit der Schere kann man die Leitungen trennen, so dass man an jede Leitung einen Cinchstecker löten kann.

ist es störungstechnisch auch kein Problem, die beiden Leitungen dann lange Zeit parallel zu führen, also bspw. mit Schlauch zu umwickeln, und dann erst kurz vor Schluß die beiden Kabel auseinanderzuführen, richtig?

Ja, kannst Du ja machen. Du hast ja zwei Koaxleitungen, die parallel nebeneinander geführt werden. Das diese einzeln gegeneinander geschirmt sind, ist ein Überkoppeln von der einen zur anderen Leitung nicht möglich.


hihp schrieb:
Okay, dann eigentlich nur noch eine Frage: ein nicht unwesentliches Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen angebotenen Kabel scheint es zu sein, welchen Durchmesser die Innenleiter haben; mein bescheidenes elektr(on)isches Wissen sagt mir "je größer der Innenleiter, desto geringer der WIderstand". Ist das positiv, kann man alsi zumindest tendenziell sagen: ein Leiter mit 0,22 mm² ist besser als mit 0,08 mm²?

Im Gegensatz zu Lautsprecherleitungen spielt bei NF-Leitungen der Querschnitt des Innenleiters keine Rolle. Der Widerstand des Innenleiters bildet mit dem Eingangswiderstand des nachfolgenden Gerätes einen Spannungsteiler. Durch diesen Spannungsteiler wird die Dämpfung bestimmt. Rechnen wir das mal für den 0,08 mm² Innenleiter aus. Hierzu muss man wissen, dass der Innenwiderstand des nachfolgenden Gerätes mindestens 10 kOhm beträgt. Nimmt man jetzt an, dass die NF-Leitung 5 m beträgt, so ergibt sich ein Leiterwiderstand des Innenleiters von 1,2 Ohm. Den Widerstand des Schirms können wir vernachlässigen, weil dieser einen wesentlich größeren Querschnitt hat.

Mit folgender Formel lässt sich die Dämpfung ausrechnen:

A = 20 x log (10 kOhm / (10 kOhm + 1,2 Ohm)) = 0,001 dB

Du siehst, die Dämpfung ist extrem gering und somit zu vernachlässigen.

Bei NF-Kabel ist der dominierende Parameter die Kabelkapazität. Aber auch deren Einfluss ist zu vernachlässigen, außer die Kabel sind extrem lang. Das Übertragungsverhalten von Kabeln kannst Du aber leicht selber berechnen, wenn Du den Foren-Kabelrechner benutzt:




Gruß

Uwe
hihp
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Jun 2008, 03:22

Uwe_Mettmann schrieb:
Im Gegensatz zu Lautsprecherleitungen spielt bei NF-Leitungen der Querschnitt des Innenleiters keine Rolle. Der Widerstand des Innenleiters bildet mit dem Eingangswiderstand des nachfolgenden Gerätes einen Spannungsteiler. Durch diesen Spannungsteiler wird die Dämpfung bestimmt. [...]

Du siehst, die Dämpfung ist extrem gering und somit zu vernachlässigen.

Bei NF-Kabel ist der dominierende Parameter die Kabelkapazität. Aber auch deren Einfluss ist zu vernachlässigen, außer die Kabel sind extrem lang. Das Übertragungsverhalten von Kabeln kannst Du aber leicht selber berechnen, wenn Du den Foren-Kabelrechner benutzt

Leider kann ich das nicht... auf meinem Rechner war nie, ist nicht und wird niemals Microsoft Office installiert werden. Auch, wenn anscheinend jedermann davon ausgeht, es werde schon jeder ein Excel zur Verfügung haben, ist das bei mir nicht der Fall :-) Aber ich glaub's dir auch so, und die Längen, von denen ich hier rede, sind maximal zwei Meter oder so, was sicher noch nicht unter "extrem lang" fallen dürfte.

Alles klar, dann weiß ich Bescheid! Vielen Dank!
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