Gainclone als Aktivweiche beschalten ?

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JensB
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jan 2009, 21:38
Hallo,

das ist mein erster Beitrag hier, obwohl ich schon etwas länger angemeldet bin und auch hin- und wieder fließig mitlese.

Ich baue gerade ein aktives Lautsprecherkonzept. Als Breitbänder wird hier ein Manger MSW eingesetzt. Manger empfielt eine Trennung mit 6dB und ~ 350 Hz. Als Verstärker setze ich zur Zeit einen Gainclone mit dem LM3875 ein. Nun könnte ich für die 6 dB Trennung ja einfach einen Kondensator vor den Eingang setzen. Bei 33 kOhm Eingangswiderstand käme ich auf einen C von 13,6 nF um ca. 350 Hz zu erreichen. So weit, so gut. Aber........................ es gibt ja noch die Variante B. Der invertierte Eingang des LM liegt ja über 680 Ohm an Masse. Im Originaldatenblatt ist das ein 1 kOhm Widerstand in Reihe zu einem 22 µF Kondensator. Das ist ebenfalls ein Hochpass (ca. 7Hz), welcher sich durch die bekannte Formel 1/(2Pi*R*C) berechnen lässt. Wenn ich hier also den 680 Ohm Widerstand beibehalte und einen Kondensator von 680 nF in Reihe schalte, erreiche ich ebenfalls ~350 Hz.

Kann mir irgendjemand sagen, ob ich durch diese Beschaltung irgendwelche Vorteile habe? Vermeide ich hier den Kondensator im Signalweg oder verlege ich Ihn nur an eine andere Stelle?

Zu meinen Vorkenntnissen und der Ausrüstung: Ich löte schon ziemlich lange herum und habe auch schon die ein- oder andere Box gebaut. Bisher waren die Löt- und Elektronikkenntnisse aber eher im Röhrenbereich angesiedelt. Oszi, Sinus und Rechteckgenerator ist vorhanden.

PS: Wenn ich wieder mehr Zeit habe, kommt natürlich für den Manger auch wieder eine Röhrenendstufe (PPP) und für den Bass ein Class-D Amp. Aber im Moment müssen die LM3875 erst einmal reichen :-)

Freundlichen Gruß von
Jens
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 09. Jan 2009, 15:34

33 kOhm Eingangswiderstand


ich würde den 33 kOhm Eingangswiderstand kleiner machen und den Kondensator anpassen und den Elko so beibehalten.
pacificblue
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jan 2009, 19:36
Verstärker macht man entweder wechselstromgekoppelt, also mit beiden Kondensatoren oder gleichstromgekoppelt, also mit keinem von beiden. Gleichstromkopplung macht aber in Verbindung mit einem Hochpass wenig Sinn.

Optimal wäre die Lösung beide Filter, also Abblockkondensator/Eingangswiderstand und 22 µF + 1 k auf die gleiche Hochpassfrequenz einzustellen. Du könntest den 22 µF Elko z. B. durch einen 470 nF MKP ersetzen.

Dem Vorschlag, den 33 k kleiner zu machen, kann man nur zustimmen. 13,6 nF müsstest Du schon aus mehreren zusammensetzen. 10 k und 47 nF würde gut zu 1 k und 470 nF passen. Damit kriegst Du auf beiden Eingängen 338,6 Hz als -3 dB-Punkt.
JensB
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Jan 2009, 01:03
Hi,

ich brauchte eine etwas höhere Verstärkung als die ursprünglichen 33 dB der Gainclonebeschaltung. Deshalb habe ich den Gk-R auf 33 kOhm erhöht und irgendwo in diesem Forum habe ich gelesen, dass der Eingangswiderstand gleich dem Gegenkopplungswiderstand sein soll. Deshalb die 33 kOhm am Eingang. Ich weiß, dass ich dadurch ein etwas schlechteres Rauschverhalten habe. Gibt es sonst noch irgendwelche Nachteile? Leider ist mein Englisch ziemlich mies und deshalb fallen mir manche Übersetzungen aus dem Datenblatt recht schwer

Ihr sagt also, ich soll sowohl das Netzwerk am invertierten Eingang, als auch das Netzwerk am nichtinvertiertem Eingang auf die gleiche Frequenz abstimmen? Erhalte ich dann trotzdem die geforderten 6 dB Flankensteilheit? Und warum wird beim Gainclone auf den C gegen Masse am invertierten Eingang verzichtet?

Freundlichen Gruß von
Jens


[Beitrag von JensB am 10. Jan 2009, 01:06 bearbeitet]
pacificblue
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jan 2009, 18:29

JensB schrieb:
Deshalb habe ich den Gk-R auf 33 kOhm erhöht und irgendwo in diesem Forum habe ich gelesen, dass der Eingangswiderstand gleich dem Gegenkopplungswiderstand sein soll. Deshalb die 33 kOhm am Eingang. Ich weiß, dass ich dadurch ein etwas schlechteres Rauschverhalten habe. Gibt es sonst noch irgendwelche Nachteile?

Nein. Es gibt zwar Leute, die behaupten, dass sich der Klang beim LM3875 mit dem Gain enorm ändert und bei Werten um 30 am besten sei. Sollte man aber nicht überbewerten.
Das mit dem Rauschverhalten ist wohl in der Theorie richtig, in der Praxis wahrscheinlich auch unbedeutend.


JensB schrieb:
Ihr sagt also, ich soll sowohl das Netzwerk am invertierten Eingang, als auch das Netzwerk am nichtinvertiertem Eingang auf die gleiche Frequenz abstimmen? Erhalte ich dann trotzdem die geforderten 6 dB Flankensteilheit?

Gute Frage. Nein, die Filter müssten sich in ihrer Wirkung addieren und zu 12 dB führen. Empfiehlt Manger denn genau 6 dB wegen dem Klang oder mindestens 6 dB wegen der Belastbarkeit?


JensB schrieb:
Und warum wird beim Gainclone auf den C gegen Masse am invertierten Eingang verzichtet?

Kann man nur drüber spekulieren. Vielleicht mochte der Entwickler keinen Elko im Signalpfad und ein MKP in der Größe war ihm zu teuer. Vielleicht dachte er auch, dass dann über die Feedback-Schleife der IC-eigene DC-Offset ausgeregelt würde. Oder er wollte keinen 12 dB-Filter.
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2009, 19:06

dass dann über die Feedback-Schleife der IC-eigene DC-Offset ausgeregelt würde


???????

jeder OP ist auch ein hervorragender DC-Verstärker,
da wird nix ausgeregelt, also entweder oder/und
- Elko
- DC-Servo
- Trimmer
JensB
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Jan 2009, 22:08
Hallo,

danke euch noch einmal für die Antworten. Manger empfielt 12 dB Unterschied in den Weichenzweigen, also im Beispiel 6 dB HP und 18 dB TP. Alternativ könnte man also auch mit 12 dB HP und 24 dB TP arbeiten. Das macht Manger zum Beispiel bei eigenen Aktivprojekten (Studiomonitor).

Ich werde wohl die Variante mit dem 6 dB HP am Eingang mal probieren. Die 13,6 nF waren übrigens nicht willkürlich gewählt, ich habe noch eine Unmenge 6,8 nF Styroflex Kondensatoren in der Bastelkiste Aus denen kann ich auch den gewünschten Wert ausmessen.

Dass der OPV auch DC verstärkt kann ich nur bestätigen. Beim ersten Versuch hatte ich einen Fehler im Leiterplattendesign der Aktivweiche und am Ausgang dieser war DC. Der Lautsprecher am Ausgang der Gainclone roch danach recht seltsam

Freundlichen Gruß von
Jens
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