Überspannungsschutz für PA

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dorfler1000
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jul 2010, 18:57
Hallöchen,

gibts einfache und günstige Schaltungen um ein Überspannungsschutz zu bauen, wie er in den meisten Überspannungssteckdosen zu finden ist?
Soll in einem PA Rack verbaut werden.

Wer gleich mit die Antwort parat hat:
"Kauf dir doch gleich solche Steckdose..."

--> Habe eine 3er Dose im Rack verbaut mit 150 x 60 mm Abmaße und auch kein Platz mehr für irgendwas. Also nur bitte ernste Bauvorschläge, fertige Schaltungen etc.


Geräte:

Verstärker
Equalizer
Frequenzweiche

Grüße
Noopy
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2010, 20:13
Als Überspannungsschutz nimmt man normalerweise Supressordiode, Varistor und Funkenstrecke, damit schluckt man schnelle Überspannungen und kann auch ein bisschen Strom kurzschließen...

Fragt sich nur ob der Spass zwischen L und N reicht oder ob man das dann auch Y-artig mit dem Schutzleiter löst... Normalerweise wird N und Erde ja erst im Sicherungskasten aufgetrennt und damit sollte das nicht nötig sein aber wenn man nun ein langes Kabel zieht und sich das Erdpotential anhebt... Hm...

Nur ein paar Ideen und nichts 100%ig sicheres, mit Netz-Überspannungsschutz hatte ich noch nicht so viel zu tun...

Grüße,

Richard
dorfler1000
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jul 2010, 20:20

Noopy schrieb:
Als Überspannungsschutz nimmt man normalerweise Supressordiode, Varistor und Funkenstrecke


Gibts dafür ne Skizze? Nimmt man als Funkenstrecke solch "Überspannungsableiter" ?
Noopy
Inventar
#4 erstellt: 21. Jul 2010, 20:41
Einfach jedes der drei Teile zwischen L und N... Jo, diese Überspannungsableiter meinte ich...
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 22. Jul 2010, 03:09

Fragt sich nur ob der Spass zwischen L und N reicht oder ob man das dann auch Y-artig mit dem Schutzleiter löst...


interessante Fragestellung!
Noopy
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2010, 03:27
Ahja, Y-artig wohl nicht, wenn dann eher Dreiecks-ähnlich. Fällt mir gerade noch so ein...
dorfler1000
Stammgast
#7 erstellt: 22. Jul 2010, 08:59
Hab auf der Seite von EPCOS etwas gefunden. Hierbei sind zwischen L & N 2 Varistoren in Reihe geschalten. Zusätzlich dann Zwischen den beiden Varistoren abgegriffen solch Überspannungsschutz (Funkenstrecke) gegen Erde.

Meinst du soetwas?
Noopy
Inventar
#8 erstellt: 22. Jul 2010, 09:59
Aha, auch interessant...

Ich hätt eher daran gedacht Supressordiode, Varistor und Funkenstrecke parallel einzusetzen: alle drei zwischen L und N, nochml drei zwischen L und PE und nochmal drei zwischen N und PE.
Kann sehr gut sein, dass das absoluter Overkill ist.
Wie ich darauf überhaupt komme? Bei Hochspannungsversuchen schützt man die empfindlichen Geräte mit Supressordiode, Varistor und Funkenstrecke zwischen Signalleitung und Erde.
Alle drei Bauteile nimmt man deswegen weil jedes einen anderen Vorteil hat, dabei geht es um Ansprechgeschwindigkeit, Ableitstrom, Steilheit der Kennlinie ab Ansprechspannung... Mit allen drei schließt man so ideal wie möglich alle Überspannungen kurz.
Aber das sind nur meine Ideen zum Thema, ob das wirklich so gemacht wird weis ich nicht...
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 22. Jul 2010, 14:26

Mit allen drei schließt man so ideal wie möglich alle Überspannungen kurz.


zu jedem Schutz gehört eine Überstromsicherung,
und damit fällt dann das Gerät aus.
Bei PA nicht unbedingt die beste Lösung.
Gab es da nicht auch eine spezielle Trafokiste,
mit mehreren Trafos, so früher, in der Elrad ?
Noopy
Inventar
#10 erstellt: 22. Jul 2010, 14:45
Jo, eine Überstromsicherung haben die offiziellen Kisten auch, hätt ich vielleicht dazu sagen sollen...

Sicherlich nicht das tollste wenn dann der Strom weg ist aber schöner als ein "unwiderrufliches Ausschalten"...

Mit Trafos bzw. besser gesagt einem Filter (was anderes is es ja nicht) lässt sich ein Schutz sicher auch realisieren, dürfte in dem Fall (wenig Platz) allerdings nicht so gefragt sein.
Und ich frag mich gerade was dann passiert: die ankommende Wanderwelle muss ich ja quasi ins Netz "zurückschicken", d.h. ich habe aber wieder das Problem mit einer Verdopplung des Scheitels an dem Punkt und einer krassen Überspannung, dann brauche ich wieder Überspannungsableiter und habe nichts gewonnen.
Die andere Möglichkeit wäre das "Filter" so anzupassen (falls möglich), dass erst mal ein Teil der Wanderwelle zurückgeschickt wird. Das ganze dann ein paar mal hintereinander und schon ist die Wanderwelle weg ohne riesige Überspannungen erzeugt zu haben. Ob das allerdings noch Sinn macht...
Nur ein paar Ideen die mir gerade durch den Kopf gegangen sind...

Hab nochmal etwas nachgelesen: Supressordioden nimmt man anscheinend nur bei Datenleitungen... Irgendwo auch logisch... Und gebräuchlich ist wohl doch ein Y-Aufbau, nachzulesen z.B. hier...
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 22. Jul 2010, 16:43
normalerweise nimmt man eine Sicherung, ein Netzfilter und einen VDR.
Elektor hat sowas auch schon mal publiziert
Ein VDR vor, einer hinter dem Filter, wenn ich recht erinnere


[Beitrag von Kay* am 22. Jul 2010, 16:44 bearbeitet]
Noopy
Inventar
#12 erstellt: 22. Jul 2010, 17:07
Hört sich vernünftig an!

Wenn jemanden mal langweilig ist und er das Equipment hat könnte er ja mal die verschiedensten Kombinationen und ihre Effektivität ausprobieren!

3MV-Kaskade mit 50kWs würd in Reichweite stehen, müsste sogar noch kombinierbar sein mit der Stossstromanlage (160kA 80kWs).
Vielleicht etwas überdimensioniert...
dorfler1000
Stammgast
#13 erstellt: 22. Jul 2010, 17:42

Kay* schrieb:
normalerweise nimmt man eine Sicherung, ein Netzfilter und einen VDR.
Elektor hat sowas auch schon mal publiziert
Ein VDR vor, einer hinter dem Filter, wenn ich recht erinnere


So: ???




Was mit den PE ?
Noopy
Inventar
#14 erstellt: 25. Jul 2010, 23:12
So meinte es Kay* wohl...

Meine PE-Überlegungen stehn ja schon da...
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 26. Jul 2010, 14:29
leider finde ich die Schaltung gerade nicht

http://www.t0mmy.org...ity/img/IMG_3105.JPG

Quelle:
http://www.t0mmy.org/index.php?page=600w-class-d-audioverstaerker

ich glaub's manchmal nicht
http://notes.ump.edu...icles/E/detail11.htm

Noise Suppression Filters – for ClariTy and other final amps


nicht, das ich jetzt Ärger bekomme,
aber offenbar hat eine Uni in Malaysia "offene" Türen


[Beitrag von Kay* am 26. Jul 2010, 15:14 bearbeitet]
Noopy
Inventar
#16 erstellt: 26. Jul 2010, 15:03
Mag ja sein, dass hinter dem Aufbau eine hochintelligente Überlegung steckt und ich die gerade nicht versteh aber irgendwie erschließt sich für mich der Sinn des zweiten Varistors nach der Induktivität nicht ganz...

...und bei mir geht der Elektor-Link nicht...
Kay*
Inventar
#17 erstellt: 26. Jul 2010, 15:57

der Sinn des zweiten Varistors nach der Induktivität


doppelt gemoppelt ...
Noopy
Inventar
#18 erstellt: 26. Jul 2010, 16:21
OK...

"Es ist besser wenn man mehr hat!" um mal ganz frei Rammstein zu zitieren...
Kay*
Inventar
#19 erstellt: 26. Jul 2010, 18:10
... aber mal ganz im Ernst,
wäre es nicht so, dass zuerst der erste VDR wirkt,
der hinter dem Filter "später".
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Aufbau etwas sicherer ist. Letztlich dürften aber VDR's ganz heftige Toleranzen haben (was mit dann auch erklärt, warum man erst bei 275V "durchschaltet". Ich hätte ja mit einem bei 250V und einem bei 275V gerechnet, wenn der eine abbrennt, wirkt dennoch der zweite ).

eigentlich sollte man sich mal 'nen Datenblatt mit 'ner Kurve ziehen
Noopy
Inventar
#20 erstellt: 26. Jul 2010, 19:01
Und zehn hintereinander sind noch sicherer aber ob das so Sinn macht... Ich bin da eher der Meinung, dass sich ein Teil ausgetauscht gehört wenn mal der Rauch aufgestiegen ist...
Geht es überhaupt so einfach mit zwei Varistoren? Hätte gedacht Varistoren sind Kurzschlüsse wenn sie einmal "ordentlich" angesprochen haben?
dorfler1000
Stammgast
#21 erstellt: 26. Jul 2010, 20:22
Anscheinend gibt es ne Menge Lösungen.
Welche ist denn nun die beste?
Kay*
Inventar
#22 erstellt: 26. Jul 2010, 20:43

Hätte gedacht Varistoren sind Kurzschlüsse wenn sie einmal "ordentlich" angesprochen haben?


jeder Kurzschluss hat einen Widerstand,
das ist aber nicht das Problem,
der VDR muss 'ne Menge Energie aushalten bis die Sicherung knallt. Sicherung, VDR, Filter usw. sollten auf die
Aufgabenstellung korrekt dimensioniert werden.


Welche ist denn nun die beste?

die beste Lösung ist immer eine passende ..

Diese Elektor-Schaltung ist wenigstens schonmal auf Leistungsverstärker hib dimensioniert.
Entsprechend würde ich diese verwenden, sofern es
eben um Verstärker mit ähnlichen Leistungswerten geht.
Noopy
Inventar
#23 erstellt: 26. Jul 2010, 21:03
Achso, ich hätte gedacht du willst darauf hinaus, dass der zweite Varistor dann als Reserve-Schutz da ist wenn der erste mal angesprochen hat! Jetzt is alles klar! OK, so kann man´s natürlich auch sehn...

Wobei der Widerstand des angesprochenen Varistors IMO nicht allzu klein sein muss für die Wanderwelle, die nur ihren Wellenwiderstände sieht, dafür wird er sicherlich klein genug sein im Gegensatz zu einer "riesigen" Induktivität eines RKTs oder eines Filters...

Korrekt dimensioniert sollte das Zeug auf jeden Fall sein!
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