Stromversorgung für TDA8560

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BlackWire
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Jan 2012, 18:30
Servus HiFi-Forum
Wie der Titel schon sagt, bin ich gerade dabei, an einer Stromquelle für den genannten IC zu arbeiten. Der IC ist für den Betrieb an 6 - 18V ausgelegt, wobei ich wohl das Mittelmaß von 12V anstrebe. Allerdings gönnt sich der TDA8560 laut Datenblatt (Datasheet TDA 8560) bei Vollauslastung gut und gerne 7,5A. Betrieben werden soll die Schaltung an 4 Ohm Lautsprechern in Stereo. Jetzt ist kommt natürlich die Frage auf, wie man das ganze "befeuern" soll. Auch wenn die 7,5A wahrscheinlich durch normale Musik als eingespeistes Signal nicht dauerhaft erreicht werden, möchte trotzdem nicht an der Stromversorgung sparen.

Ich habe bereits im Internet nach verschiedenen fertigen Netzteil(bauart)en gesucht, bin aber nicht fündig geworden, da diese meist zu wenig Stromstärke ( > 3A) liefern können. Alles andere ist preislich viel zu teuer.

Also hab ich mich weiter umgesehen im WWW und bin auf folgende Seite gestoßen:
Ein einfaches stabilisiertes Netzteil

Sieht doch an sich vom Grundaufbau her nicht schlecht aus, oder was meint ihr? Könnte man dieses Funktionsprinzip auf die Anforderungen des TDA8560 übertragen (Trafo mit sekundärseitig 12V~ 120VA, das macht dann nach Gleichrichtung 16,97V abzüglich der Spannung, die am Brückengleichrichter abfällt, dazu nen passenden Festspannungsregler)?

Ich möchte mit dem fertigen Ergebnis ja weder Leistungsrekorde aufstellen, noch super-mega High End Lautsprecher befeuern, sondern einfach nur nen kleinen, soliden Stereo-Verstärker aufbauen.

Zur Anmerkung: Ich habe definitiv vor, mich an Schutzvorschriften im Umgang mit 230VAC zu halten; soll heißen, dass mir irgendwelche Holzkonstrukte o.Ä. in Verbindung mit Netzspannung, am besten noch ohne Sicherung auf keinen Fall in die Tüte (ins Gehäuse) kommen. Kenntnisse im Umgang mit Netzspannung, ICs, Löten usw. und der nötige Respekt sind vorhanden.

Also konkret nochmal meine Frage: Kann man die Schaltung des stabilisierten Netzteils als Grundlage nehmen, oder reicht für meine Zwecke ein unstabilisiertes Netzteil a la Unstabilisierte Netzteile aus? (Der TDA8560 ist ja eigentlich für Autoradios gedacht, und aus Lichtmaschinen kommt auch keine "echte" im Sinne von "gesiebte" Gleichspannung raus)
Oder kennt jemand gar eine einfachere Lösung? Bin für alles offen.

Über Antworten würde ich mich freuen!

Gruß, BWire


[Beitrag von BlackWire am 25. Jan 2012, 18:40 bearbeitet]
rebel4life
Inventar
#2 erstellt: 25. Jan 2012, 22:35
Was nützen 120VA bei 12V wenn dein Regler gerade mal 1-1,5A packt. Zudem ist ein Festspannungsregler bei einem Verstärker Unsinn, außer du willst teuer heizen.

MFG
BlackWire
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 26. Jan 2012, 01:14
Heißt das, dass ich den Regler komlplett weglassen kann und die Stromversorgung nur über 'nen Trafo und Gleichrichter laufen lassen soll?


[Beitrag von BlackWire am 26. Jan 2012, 01:16 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 26. Jan 2012, 15:09
NF-Verstärker haben normalerweise genug PSRR für den Betrieb an einem unstabilisierten (wenn auch vernünftig gesiebten) Netzteil.

Hast du schon mal nach einem 13,8V-Netzteil gesucht? Gibt es in linear (stabilisiert) und SNT bis zig Ampere, sehr häufig z.B. für Amateurfunktransceiver mit Ausgangsleistungen bis 100-200 W verwendet. Vielleicht läßt sich ein "kleines" günstig auftreiben.

Anyway, wenn du dir schon die Mühe machst, extra ein Netzteil auf die Beine zu stellen, würde ich nicht gerade ein Autoradio-BTL-IC wie den TDA8560 verwenden. Gebrückte Verstärker sind vom Verzerrungsverhalten immer schlechter als ihre ungebrückten Kollegen (einmal mußt du doppelt soviele Endtransistoren integrieren, und dann sieht jeder Verstärker auch nur je Rlast/2).
BlackWire
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 26. Jan 2012, 17:20
Das mit dem Amatuerfunknetzteil scheint echt ne alternative zu sein. Hab auf anhieb bei Google mehrere (relativ) günstige Ergebnisse gefunden.

Zugegebenermaßen war ich bei der Auswahl des ICs noch ein wenig unwissend, was die interne Konfiguration im Bezug auf BTL angeht. Ich hab das Datasheet vom TDA8560 gesehen, gedacht "Super, der braucht nicht viele externe Bauteile, den nehm ich".

Welche(r) IC(s) wäre(n) denn besser geeignet für meine Zwecke? Also für nen kleinen Stereo-Verstärker für 2Ohm oder 4Ohm Lautsprecher und 'ner zufriedenstellenden Ausgangsleistung? Praktisch wär's ja dann auch, wenn man eben nicht unbedingt ein komplexes NT benötigt, sondern eben eins, das man mit angemessenem Aufwand (Trafo, Gleichrichter, Kleinkram) auf die Beine stellen kann?

Thx für eure Anworten
Stampede
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2012, 19:36
Hi,


Allerdings gönnt sich der TDA8560 laut Datenblatt (Datasheet TDA 8560) bei Vollauslastung gut und gerne 7,5A. Betrieben werden soll die Schaltung an 4 Ohm Lautsprechern in Stereo

Junge, Junge... Die 7,5A heissen repetitive peak output current. Das ist nicht was das Ding sich gönnt, das ist der zulässige Impuls Strom am Ausgang. Der ist zu beachten wenn du das Ding nicht kaputt machen willst, das ist kein Designparameter für dein Netzteil in dem Sinne.

An 4 Ohm bekommst du mit 14.4V auf ca. 20W, das sind 2.23Arms je Kanal. Bei 2 Kanälen dann das doppelte, ca. 4,5Arms. Das würde einem Spitzenstrom von Gesamt 6.32A entspreche, wenn das Eingangssignal ein reiner Sinus ist. Die Spitzen können von den eingangsseitigen Elkos abgefangen werden, wenn du nun deinen Amp für ca. 4A Netzteil designst ist das mehr als ausreichend.
Ich habe das IC als Bollerwagenbeschallung mit 4Ohm LS an 12V in Betrieb. Bei max. Laustärke zieht das Ding ca. 1,5A bis 1,8A. Am Eingang habe ich einen 4700µF Elko.

Bei dem Netzteil mit Trafo musst du darauf achten, die 18V max. Vdd nicht zu überschreiten. Das ist bei 12Vac Trafo mit ein wenig erhöhter Leerlaufspannung und Gleichrichtung schnell passiert.

Gruß
Stefan
BlackWire
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 26. Jan 2012, 22:09

Bei dem Netzteil mit Trafo musst du darauf achten, die 18V max. Vdd nicht zu überschreiten. Das ist bei 12Vac Trafo mit ein wenig erhöhter Leerlaufspannung und Gleichrichtung schnell passiert.


Und wie kompensiert man die Erhöhung der Leerlaufspannung? Dann das ganze doch mit Festspannungsregler realisieren? Sicherheitshalber nen Trafo mit sekundärseitig 9V~ nehmen?

Und klär mich bitte auf:


An 4 Ohm bekommst du mit 14.4V auf ca. 20W, das sind 2.23Arms je Kanal.


Ich kann deiner Rechnung nicht ganz folgen...


[Beitrag von BlackWire am 26. Jan 2012, 22:24 bearbeitet]
Stampede
Inventar
#8 erstellt: 27. Jan 2012, 02:34
Hi,

das ist abgeschätzt, da das Datenblatt nicht angibt wie weit der Ausstuerbereich am Ausgang ist. Von den 14.4V kannst du vielleicht 12.5V effektiv darstellen, also so crica von 1V bis 13.4V. Also ca. 12,5V als Differenz. Der Amp arbeitet intern gebrückt, daher kannst du hier mit 12,5V Amplitude und nicht 12,5V/2 weiterrechnen. Das ist aber die Spitzenspannung, bei sinusförmigen Signalen muss die Spannungs mit Wurzel aus 2 skaliert werden, um den Effektivwert zu erhalten.
Das ist dann (12.5V/sqrt(2))^2/4Ohm = 19.53W, 12.5V/sqrt(2) ist der Effektivwert der Spannung mit 8,84V.
Daraus ergibt sich dann der Effektivstrom zu 19.53W / 8,84V = 2,21A. Der Spitzenstrom ist dann um den Faktor Wurzel 2 größer, also 3,125A.


Und wie kompensiert man die Erhöhung der Leerlaufspannung? Dann das ganze doch mit Festspannungsregler realisieren?

Festspannungsregler ist keine gute Idee.
Ich würde 2 Lösungen in Betracht ziehen:
1. SNT von Reichelt, z.B S-60-12, Link hier! Billig, hat noch nen kleinen Drehregler da könntest du noch ein wenig die Spannung erhöhen.
2. Trafo mit 12Vac, dann aber mit einer Zenerdiode klammern und eine ausreichende Grundlast anhängen (LED, Widerstand), damit der Trafo nicht komplett im Leerlauf ist.

Ich habe hier einen schicken Aufbau mit dem TDA8560, der für mobil ausgelegt ist. Recht einfach und mit Tiefentladeschutz. Vielleicht sollte ich mal nen Artikel dazu schreiben.

Gruß
Stefan
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