Hartz IV - "Empfänger"

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_axel_
Inventar
#1 erstellt: 28. Aug 2006, 12:25
Hallo Leute,
es geht mir hier im den Begriff/Sprachgebrauch:
Überall, vor allem in Boulevard-Medien und an "Stammtischen", kann man von sog. "Hartz IV-Empfängern" hören.

"Hartz IV" bezeichnet aber keine Leistung.
Das, was man empfangen kann, heißt ALG II. Es muss also "ALG II-Empfänger" heißen.

Ich halte "Hartz IV-Empfänger" für eine populistische Formulierung, weil "Hartz" ein inzwischen so schön negativ besetzter Begriff ist.

Neulich habe ich "Hartz IV-Empfänger" nun aber das erste Mal (bewußt) sogar in der Tagesschau gesehen. Geschrieben, ohne Anführungszeichen o.ä.

Das hat mich erschüttert.

Gruß
philippo.
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2006, 13:38
sehr richtig...

scheiss auf kriege, gewalt, hunger, umweltverschmutzung usw.!

die eigentliche wurzel alles bösen ist die populistische formulierung "hartz IV-empfänger".


wisst ihr was mich erschüttert? solche posts!

schönes und sorgenfreies leben noch!


phlippo


[Beitrag von philippo. am 28. Aug 2006, 13:45 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#3 erstellt: 28. Aug 2006, 14:37
Entschuldige bitte, dass ich nicht explizit dazugeschrieben habe: "Dies ist nicht das größte Problem auf Erden".

Hast schon Recht, solange noch "kriege, gewalt, hunger, umweltverschmutzung" herrschen, darf man andere Dinge nicht anprangern. Eigentlich dürfte man seine Zeit nicht mal mit HiFi-Diskussionen verplempern; es gilt schießlich die Welt zu retten.

Das "Schlimme" für mich war die Übernahme von Boulevard-Begriffen in die Tagesschau. Sowas ist kein Qualitäts-Journalismus.

Gruß
Schwergewicht
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2006, 16:10

_axel_ schrieb:


......Das "Schlimme" für mich war die Übernahme von Boulevard-Begriffen in die Tagesschau. Sowas ist kein Qualitäts-Journalismus.

Gruß

Hallo,
Qualitäts-Journalismus haben wir schon seit vielen Jahren nicht mehr, das liegt aber nicht an den Journalisten, sondern in 1. Linie an uns.

Wir wollen keinen seriösen Journalismus mehr, der ist uns zu dröge geworden. Wir wollen Sensationsjournalismus, dies ist eine Tatsache. Es spiegelt sich in sinkenden Verkaufszahlen von "seriösen Zeitungen" und niedrigen Quoten entsprechender Sendungen im öffentlich rechtlichen Rundfunk und Fernsehen wieder, darüber gibt es Studien.

Forever young, ich ich und nochmals ich, nach mir die Sintflut, action und nochmals action, das sind heute die Parolen. Seriösität ist (kaum) nicht mehr gefragt.

Gruß
_axel_
Inventar
#5 erstellt: 28. Aug 2006, 16:22

Schwergewicht schrieb:

Qualitäts-Journalismus haben wir schon seit vielen Jahren nicht mehr

In den SAT1-News o.ä. hätte mich das auch nicht weiter überrascht.
Aber irgendwie hatte ich das von einer öff.rechtl. Nachrichtensendung nicht erwartet. Ich würde hier auch die Gesamtqualität nicht ganz so schwarz sehen (wie Du?). Aber es bröckelt. Vielleicht ist es ja auch etwas überbewertet ... (hoffentlich).

Gruß
Totenlicht
Stammgast
#6 erstellt: 28. Aug 2006, 16:30
Ich denke hier irrt mehr als nur eine Seite ...

Der "Hartz IV - Empfänger" ist ein vom Staat subventioniertes Radiogerät welches in Zukunft auch den Ärmsten eine Teilnahme am (akustischen) Medienleben erlaubt. Quasi der Volksempfänger des neuen Jahrtausends

P.S.: Nicht alles so ernst nehmen (v.a. @ philippo)

P.P.S.: Wenn ich mich über jede orthographische Schweinerei in den Medien aufregen ("HIV-Virus", "LCD Display") würde käme ich gar nicht mehr zum Wichtigsten im Leben: Musik hören
lowbas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 28. Aug 2006, 17:20
Dieser Ausdruck hat sich m. o. w. verselbstständig, und ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Selbst die von berufwegen damit befassten Personen benutzen ihn. Fälschlicherweise.

Was mich aber wirklich viel mehr ärgert ist die verstärkte Übernahme von Anglizismen in die deutsche Sprach. (auch ich selbst erwische mich leider dabei)
Am Krassesten empfinde ich das bei der Redewendung "nicht wirklich", die es im Deutscen m. W. so eigentlich garnicht gibt, sondern ein eingeutschter Anglizismus, nämlich "not real" ist.

Von hinten, durch´s Knie ins Auge also.
Schwergewicht
Inventar
#8 erstellt: 28. Aug 2006, 18:21
Hallo lowbas,
das mit den Anglizismen sehe ich genau so wie Du. Leider kommen sie auch hier im Forum viel zu oft zum "Einsatz".

Gruß
cal..45
Stammgast
#9 erstellt: 30. Aug 2006, 07:11
lassen wir mal die wortklauberei für einen moment beiseite (ist mir persönlich wirklich vollkommen egal). was haltet ihr denn davon?

Bombenangst: Sollen Hartz-IV-Empfänger in den Anti-Terror-Dienst?

Die Diskussion um den Einsatz von Langzeitarbeitslosen als Erntehelfer und Servicekräfte ist so alt wie das Problem Arbeitslosigkeit selbst. Kaum ein Politiker, der das Thema nicht auf irgendeine Weise für ein öffentliches Statement nutzt. Der neuste Vorstoß kommt von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. So hat der Minister vorgeschlagen, Langzeitarbeitslose als Sicherheitskräfte im öffentlichen Nahverkehr einzusetzen, um die Gefahr von Terroranschlägen zu mindern.

Arbeiten als Minenhund?

Das politische Kalkül Tiefensees ist dabei leicht durchschaubar: Durch den Druck, praktisch jede Tätigkeit für die Gemeinschaft übernehmen zu müssen, sollen Abzocker unter den Arbeitslosen abgeschreckt werden. Gleichzeitig spielt der Minister mit dem hochsensiblen Thema Terrorangst. Geht der Schritt in die richtige Richtung? Oder ist es Langzeitarbeitslosen nicht zuzumuten, als "Minenhunde" in Bussen und Bahnen nach Bomben in zurückgelassenen Gepäckstücken Ausschau zu halten, wie der Bundesverkehrsminister angeregt hat?


naja da wird man sich als bahnfahrer bestimmt gleich viel besser und sicherer fühlen, wenn ein paar "gut ausgebildete", "hochmotivierte" und "spitzenmässig bezahlte" "anti terror experten" die bahnhöfe und züge (un)sicher machen....


gruß, holger


[Beitrag von cal..45 am 30. Aug 2006, 07:15 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#10 erstellt: 30. Aug 2006, 09:43

cal..45 schrieb:
was haltet ihr denn davon?

Hallo,
das sind Zitate, oder? Aus welchem 'Blättchen' (sorry, liest sich so) hast Du es denn?

Der Vorschlag ist doch sehr schnell bereits wieder in der Versenkung verschwunden. Oder ist das wirklich noch aktuell?

Um herrenloses Gepäck zu entdecken, muss man nicht "gut ausgebildet" oder gar ein "Anti-Terror Experte" sein. Die Bezahlung ist (für die Ausführung der Aufgabe) auch allenfalls zweitrangig. Allein Dein Argument der (teilw. zu erwartenden geringen) Motivation kann ich als sachbezogen erkennen.
Also besser gar keine als z.T. unmotivierte? Ich weiß nicht.

In der Sache, unabhängig davon von wem ausgeführt:
Wären solche Beobachter überhaupt sinnvoll?
Ich glaube nicht, dass z.B. Busse gefährdete Zeile sind (nicht gefährdeter, als jede belebtere Straßenecke).
Auf Bahnhöfen? Schon eher ...

Gruß
Curd
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Aug 2006, 10:55

_axel_ schrieb:
Neulich habe ich "Hartz IV-Empfänger" nun aber das erste Mal (bewußt) sogar in der Tagesschau gesehen. Geschrieben, ohne Anführungszeichen o.ä.

Das hat mich erschüttert.

Gruß


Du sitzt doch gerade am Rechner?
Also gleich eine eMail an den Laden schreiben und um Erklärung bitten, warum so eine Wortwahl gewählt wurde - schliesslich bist Du GEZ-Zahler.
_axel_
Inventar
#12 erstellt: 30. Aug 2006, 11:13

rollo1 schrieb:
Also gleich eine eMail an den Laden schreiben und um Erklärung bitten, warum so eine Wortwahl gewählt wurde

Tolle Idee, aber ich bin eigentlich kein Leserbrief-Schreiber. Mir reicht, wenn ich z.B. hier meinen Frust darüber rauslassen kann.
Schwergewicht
Inventar
#13 erstellt: 30. Aug 2006, 11:35
Hallo,
ich bin 100%ig davon überzeugt, wenn man 100 Leute auf der Straße fragt, was ein Arbeitslosengeld II Empfänger ist, es ca. 80 % nicht erklären können, bei Hartz IV weiß (fast) jeder Bescheid. Dieser Begriff ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und es gibt wirklich wichtigere Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte.

Außerdem ist der Begrifft Arbeitslosengeld II auch sehr unglücklich gewählt. Menschen, die 10 Jahre oder länger, bzw. noch nie gearbeitet haben, werden mit Menschen, die bis von 12 Monaten noch gearbeitet haben begriffsmäßig unter "einen Hut" gesteckt. Dies ist für einen "halbwegs normal" denkenden Menschen auch schwer nachzuvollziehen und ich kann die Menschen, die bis vor kurzer Zeit immer gearbeitet haben auch verstehen, wenn sie sich durch diesen Begrifft diskreminiert fühlen, aber wie gesagt es gibt viel schlimmeres in unserem Staat.

Gruß
_axel_
Inventar
#14 erstellt: 30. Aug 2006, 12:29

Schwergewicht schrieb:
ich bin 100%ig davon überzeugt, wenn man 100 Leute auf der Straße fragt, was ein Arbeitslosengeld II Empfänger ist, es ca. 80 % nicht erklären können, bei Hartz IV weiß (fast) jeder Bescheid.

Ja. Weil die Medien eben immer diesen Begriff verwenden.

Bild und Co. haben auch "Sex-Seuche" statt AIDS geschrieben (zugegeben: nicht so konsequent). Solange das im Boulevrad-Medienbreich bleibt ... aber in seriöse Medien übernehmen?



Schwergewicht schrieb:
es gibt wirklich wichtigere Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte.

Zustimmung. Gleich nachher bringe ich mal die Gesundheitsreform voran. Hast Du schon einen Thread dazu eröffnet?



Schwergewicht schrieb:
Außerdem ist der Begriff Arbeitslosengeld II auch sehr unglücklich gewählt.

Nun, das kann man so oder so sehen. Die Begriffswahl ändert aber nichts an der Zusammenlegung der verschiedenen Bedarfsgruppen (die man auch so oder so sehen kann).


Gruß
Schwergewicht
Inventar
#15 erstellt: 30. Aug 2006, 14:12

_axel_ schrieb:



Schwergewicht schrieb:
Außerdem ist der Begriff Arbeitslosengeld II auch sehr unglücklich gewählt.

Nun, das kann man so oder so sehen. Die Begriffswahl ändert aber nichts an der Zusammenlegung der verschiedenen Bedarfsgruppen (die man auch so oder so sehen kann).


Gruß

Hallo,
trotzdem ist dieser einheitliche Begriff für einen Menschen, der sein Leben lang immer gearbeitet hat und jetzt mit Menschen, die irgendwann in ihrem Leben beschlossen haben, in ihrem Leben nicht mehr arbeiten zu gehen und nur noch auf Kosten der Anderen (der Allgemeinheit) ihren Lebensunterhalt bestreiten für die nennen wir sie mal "sehr arbeitswillige Gruppe" schon irgendwie diskreminierend.

Außerdem meine ich, daß sich über den Begriff Hartz IV nur Betroffene äußern sollten und es den Anderen eigentlich egal sein soll. Was meine Person angeht, ich gehöre ab 1.3.2007 zu diesem Kreis (Hartz IV), werde der Allgemeinheit allerdings nicht zur Last fallen, weil ich vorgesorgt habe, was Andere zu einem großen Teil nicht gemacht haben, obwohl sie es auch rein finanziell hätten machen können, aber es nicht wollten, frei nach dem Motto, man lebt nur einmal, irgendeiner wird schon alles für mich bezahlen, ich und nochmals ich.

Aber dieses rücksichtslose Verhalten wird uns ja in vielen Medien präsentiert, bzw. was noch schlimmer ist, seit vielen Jahren in vielen Familien erzieherisch vermittelt.

Gruß
_axel_
Inventar
#16 erstellt: 31. Aug 2006, 14:24

Schwergewicht schrieb:
trotzdem ist dieser einheitliche Begriff für einen Menschen, der sein Leben lang immer gearbeitet hat und jetzt mit Menschen, die irgendwann in ihrem Leben beschlossen haben, in ihrem Leben nicht mehr arbeiten zu gehen und nur noch auf Kosten der Anderen (der Allgemeinheit) ihren Lebensunterhalt bestreiten für die nennen wir sie mal "sehr arbeitswillige Gruppe" schon irgendwie diskreminierend.

Vielleicht habe ich Dich noch nicht richtig verstanden: Geht es Dir um die Zusammenlegung (Gleichbehandlung) oder wirklich den Begriff?
Früher hieß der Arbeitslosenhilfe (für die von Dir gemeinten Betroffenen). Ehrlich gesagt, finde ich persönlich ALG II da eher weniger "diskriminiered".


Schwergewicht schrieb:
Außerdem meine ich, daß sich über den Begriff Hartz IV nur Betroffene äußern sollten und es den Anderen eigentlich egal sein soll.

Sorry, aber diese Meinung kann ich absolut nicht verstehen.


Schwergewicht schrieb:
Was meine Person angeht, ich gehöre ab 1.3.2007 zu diesem Kreis (Hartz IV)

Das tut mir Leid für Dich. Ist denn wirklich schon sicher, dass bis dahin kein neuer Job möglich ist (ist ja immerhin noch ein halbes Jahr)?

Gruß
andisharp
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 31. Aug 2006, 14:38

Außerdem meine ich, daß sich über den Begriff Hartz IV nur Betroffene äußern sollten und es den Anderen eigentlich egal sein soll. Was meine Person angeht, ich gehöre ab 1.3.2007 zu diesem Kreis (Hartz IV), werde der Allgemeinheit allerdings nicht zur Last fallen, weil ich vorgesorgt habe, was Andere zu einem großen Teil nicht gemacht haben, obwohl sie es auch rein finanziell hätten machen können, aber es nicht wollten, frei nach dem Motto, man lebt nur einmal, irgendeiner wird schon alles für mich bezahlen, ich und nochmals ich.


Das finde ich auch mehr, als schäbig. Die Dummen, die gespart haben, bekommen nichts, die, die alles verprasst haben, werden dafür auch noch belohnt.

Die Bezeichnung Hartz-IV-Empfänger empfinde ich als Verharmlosung eines großen gesellschaftlichen Problems. Außerdem werden damit Arbeitssuchende und Arbeitsverweigerer in einen Topf gesteckt. Wehe dem, der nach 30 Jahren Arbeit selbst schuldlos davon betroffen ist.
_axel_
Inventar
#18 erstellt: 31. Aug 2006, 14:59

andisharp schrieb:
Die Dummen, die gespart haben, bekommen nichts, die, die alles verprasst haben, werden dafür auch noch belohnt.

Ja, das empfinde ich auch als ein Problem.


andisharp schrieb:
Außerdem werden damit Arbeitssuchende und Arbeitsverweigerer in einen Topf gesteckt.

Du bist also (auch) der Meinung, dass alle bisher Arbeitslosenhilfe-Bezugsberechtigte pauschal als "Arbeitssuchende" und alle Sozialhilfeempfänger pauschal als "Arbeitsverweigerer" zu bezeichnen sind?
Ich halte das für einen falschen Ansatz, ja diskriminierend.

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 31. Aug 2006, 15:00 bearbeitet]
nordpolar
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 31. Aug 2006, 15:11
Moin zusammen!
Ich war selber 4 Monate ALGII-Empfänger, ich kann nur sagen, es gibt nichts beschisseneres! Andererseits muß ich sagen, daß viele Leute sich wohl dabei fühlen. Das durfte ich bei verschiedenen Treffen, zu denen man "eingeladen" wird, feststellen. Viele finden sich damit ab und geben sich selber auf. Als ich meine Bewerbungsmappe vorzeigen mußte, meinte die freundliche Dame, daß ich nach Hause gehen kann. Sie sagte, daß Sie solche Bewerbungen nicht häufig sehen würde (korrekte Rechtschreibung, halbwegs vernünftige Gliederung, vernünftiges Foto), und sie zeigte mir andere Bewerbungsbeispiele. Grauenhaft! Handschriftlich, Fotos, die auf 'ner Party geschossen wurden usw.! Daß man mit solchen Verweigerern und Sozialparasiten in einen Topf geworfen wird, kann man durchaus als diskriminierend bezeichnen.

Gruß
nordpolar

_axel_
Inventar
#20 erstellt: 31. Aug 2006, 15:42

nordpolar schrieb:
Daß man mit solchen Verweigerern und Sozialparasiten in einen Topf geworfen wird, kann man durchaus als diskriminierend bezeichnen.

Das verstehe ich schon. Aber was hat das mit der Zusammenlegung von Arbeitlosen- und Sozialhilfe zu tun? Oder dem Begriff "ALG II"?
Gruß
nordpolar
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 31. Aug 2006, 15:49

_axel_ schrieb:

nordpolar schrieb:
Daß man mit solchen Verweigerern und Sozialparasiten in einen Topf geworfen wird, kann man durchaus als diskriminierend bezeichnen.

Das verstehe ich schon. Aber was hat das mit der Zusammenlegung von Arbeitlosen- und Sozialhilfe zu tun? Oder dem Begriff "ALG II"?
Gruß


Gar nichts, ist mir aber erst im Nachhinein aufgefallen
Ich empfinde die ganze Zusammenlegung sowieso als Frechheit, zumal sie nicht den gewünschten Effekt hatte, nämlich Geld zu sparen. Jetzt haben alle ein absolutes Minimum an Geld zur Verfügung, dafür aber wesentlich mehr Menschen als damals empfangen diese "Leistung".

Curd
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 31. Aug 2006, 16:35

nordpolar schrieb:
Ich empfinde die ganze Zusammenlegung sowieso als Frechheit, zumal sie nicht den gewünschten Effekt hatte, nämlich Geld zu sparen. Jetzt haben alle ein absolutes Minimum an Geld zur Verfügung, dafür aber wesentlich mehr Menschen als damals empfangen diese "Leistung". :prost


Hallo,
gaaanz genau - das ist der casus cnactus !
Es wurde definitiv nichts gespart - im Gegenteil!
Wer ist Schuld? In unserer Firma ist das die Frage - die einzige Frage die gestellt wird.

Wehe dem der dann nicht die Eier hat seinen Fehler zuzugeben...der zweite Satz: Bringen Sie das in Ordnung!
Und dann bringt man das in Ordnung und Ende Gelände!

Wenn ich eine solche Reform-Scheisse bei meiner Arbeit verbockt hätte und die Sache so weiterlaufen lassen würde wäre ich hochkant geflogen - eventuell sogar auf Schadenersatz verklagt worden.

Wir werden nur noch von degenerierten - machtgeilen Berufspolitiker "verwaltet und verarscht" und ändern wir was?

Nein lieber in Foren rumquatschen [Hallo axel ] bei uns in Niedersachsen sind ja demnächst Kommunalwahlen da wird der Bürger wieder umschleimt - diesmal wähle ich keine der alteingesessenen Parteien sondern eine regionale unabhängige Wählergruppe die ich auch, zwar nicht mit Geld aber mit gespendeter Freizet unterstütze.
andisharp
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 31. Aug 2006, 16:38
Wann werden denn bei euch die Barrikaden gebaut? Ich komme helfen
nordpolar
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 31. Aug 2006, 16:43

andisharp schrieb:
Wann werden denn bei euch die Barrikaden gebaut? Ich komme helfen ;)


Ich denke, eines Tages ist es soweit, daß die Leute Rüchgrat zeigen und sich wehren. Ich wünsche mir eigentlich eine Streik-Mentalität wie in Frankreich. Daß die Politiker jegliche Bodenhaftung verloren haben, ist klar! Tarifverträge sind auch was schönes, bringen einen aber auch nur weiter, wenn man in der Industrie oder einem großen Konzern arbeitet. Ansonsten heißt es (wie bei mir): sie müssen hier nicht arbeiten... . So, das wollte ich loswerden, entschuldigung für OT.

Schwergewicht
Inventar
#25 erstellt: 31. Aug 2006, 18:30
Hallo,
daß allerschlimmste ist IMHO insgesamt gesehen die Ungerechtigkeit, auch bei den "kleinen" Leuten. Wenn ich z.B. Beamter bin, kann mir gar nichts passieren. Auch Einkommensmäßig haben sie unheimlich im Vergleich zur freien Wirtschaft nachgezogen, vor allem Nettomäßig, ist ja auch klar, nur allergeringste Sozialversicherungsbeiträge. Auch die Versorgung ist gesichert und richtet sich immer nach dem letzten Einkommen.

Auch Beschäftigte in "großen" Firmen haben fast ein beamtenähnliches Beschäftigungsverhältnis und wenn sie mit 55 oder wann auch immer gehen, steht Ihnen ein großzügiges Überbrückungsgeld, bzw. Sozialplanleistungen zur Verfügung.Außerdem wird in der Regel später eine Werksrente gezahlt.

Der Beschäftigte in kleinen und mittleren Betrieben ist der Dumme. Keine Beschäftigungsgarantie wie bei den Großen und zusätzlich meist schlechter bezahlt als bei den großen Firmen.

Zu Hartz IV und die ehemaligen Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosenhilfeempfänger. Mir persönlich ist die Formulierung wirklich vollkommen egal. Allerdings kann ich wie gesagt die wirklich Arbeitssuchenden verstehen, die sich durch die Zusammenlegung irgendwie diskreminiert fühlen. Dabei geht es nicht um alle ehemaligen Sozialhilfeempfänger, sondern nur um den ich nenne ihn mal "Bodensatz" von ihnen, nämlich dijenigen, die wirklich nicht mehr arbeiten wollen !!! Diesen Bodensatz hatten wir übrigens immer, solange es die BRD gibt. Selbst in Zeiten der Vollbeschäftigung betrug diese Zahl ca. 150.000. Heute streiten sich die Gelehrten über diese Zahl. Selbst die Ultralinken gehen von einer Zahl von ca. 300.000 Menschen aus, Sozialökonomen meinen, es wären gut 500.000 und eher rechte Kreise meinen es sind schon fast 1 Million. Und der Ärger über diese Begriffszusammenlegung bezog sich nur auf diesen "Bodensatz" und keinesfalls auf die anderen ehemaligen Sozialhilfeempfänger. Ich selbst kenne welche (Bodensatz) und wenn die 1-2 Tage in der Woche schwarz arbeiten, haben sie mehr, als wenn sie einer normalen Beschäftigung nachgehen. Wenn wir jetzt irgendwann auch noch die Einheitsrente bekommen werden und die wird irgendwann kommen, wird diese Gruppe ebenfalls wieder davon profitieren, die Rente bekommen sie dann auch, eingezahlt haben Andere.

Eine Anmerkung noch zur Witwenrente. Warum bekommt die Witwe eines ehemaligen Oberstaatsanwaltes (Pension 5.500 Euro) 3.800,-- Euro und die Witwe eines Normalrentners (1.100,-- Euro) anschließend 660,-- Euro. Was hat die eine dafür getan, so viel Geld zu bekommen, bzw. warum bekommt die Andere so wenig?

Gruß


[Beitrag von Schwergewicht am 31. Aug 2006, 18:39 bearbeitet]
nordpolar
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 31. Aug 2006, 18:44
@schwergewicht: Ich gebe Dir vollkommen Recht. Ich bin diese Woche krank geschrieben und hatte eben ein "tolles" Gespräch mit meinem Chef! Wenn ich so sauer bleibe, wie ich es momentan bin, schmeiß ich Montag die Brocken hin und bin dann auch wieder arbeitslos. Diese Zeit kann ich überbrücken (ich bekomme schließlich 3 Monate kein Geld vom Staat bei Selbstkündigung), aber das Problem ist folgendes: ich arbeite in einem Ingenieurbüro und werde gnadenlos unterbezahlt. Trotz fortwährender Versprechen ändert sich mein Gehalt nicht, und dann muß sich am Telefon Frechheiten gefallen lassen, daß einem hören und sehen vergeht! Sowas gibt es bei Beamten, in der Industrie angestellten und bei Großbetriebsangehörigen nicht. Das ganze war jetzt sehr auf mich bezogen, geb' ich zu. Aber mein Gehalt ist für die erbrachte eine absolute Frechheit! Tschuldigung, das mußte jetzt raus, ich mußte nach diesem Telefonat einfach Dampf ablassen! In diesem Sinne

Gruß
nordpolar

Schwergewicht
Inventar
#27 erstellt: 31. Aug 2006, 19:06
Hallo nordpolar,
so ist es, genau wie du beschrieben hast, du bist leider kein Einzelfall. Die Situation wird von (fast) allen Arbeitgebern gnadenlos ausgenutzt. Auch werden ältere besser bezahlte Mitarbeiter rausgeekelt und die gleiche Stelle wird mit jüngeren Kräften neu besetzt, die dann allerdings weniger und teilweise dramatisch weniger verdienen als die Vorgänger. Oft werden diese neu eingestellten Mitarbeiter ja auch noch 12 Monate lang durch Übernahme der halben Personalkosten durch die Behörde "subventioniert". Sollte eigentlich nur bei neu zu schaffenden Arbeitsplätzen sein, aber die Arbeitgeber finden da schon Mittel und Wege dies richtig hinzubiegen.

Gruß
nordpolar
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 31. Aug 2006, 19:16

Schwergewicht schrieb:
Hallo nordpolar,
so ist es, genau wie du beschrieben hast, du bist leider kein Einzelfall. Die Situation wird von (fast) allen Arbeitgebern gnadenlos ausgenutzt. Auch werden ältere besser bezahlte Mitarbeiter rausgeekelt und die gleiche Stelle wird mit jüngeren Kräften neu besetzt, die dann allerdings weniger und teilweise dramatisch weniger verdienen als die Vorgänger. Oft werden diese neu eingestellten Mitarbeiter ja auch noch 12 Monate lang durch Übernahme der halben Personalkosten durch die Behörde "subventioniert". Sollte eigentlich nur bei neu zu schaffenden Arbeitsplätzen sein, aber die Arbeitgeber finden da schon Mittel und Wege dies richtig hinzubiegen.

Gruß
:prost


Das ist noch die Härte! Die Frau vom Chef kam irgendwann zu mir ins Büro, damit ich was für's Amt überschreibe. Danach meinte sie, im Oktober schaun wir dann mal weiter! Im Oktober wäre ich dann 1 Jahr da, das heißt, die Förderung würde wegfallen! Bei mir kam noch dazu, daß die Probezeit aufgrund der wirtschaftlichen Lage verlängert wurde (rechtswidrig!)! Gleichzeitig hat der Chef natürlich 7(!) Autos, die allesamt aus Sindelfingen oder Zuffenhausen kommen! Ist klar! Momentan denken alle, sie könnten mit ihren Angestellten machen, was sie wollen!Dafür ziehst Du nun aus Kiel in die Pfalz! Es wird allerdings der Tag kommen, an dem akuter Mangel an Fachkräften herrscht (wie in den 70er Jahren)!

Gruß
nordpolar

Schwergewicht
Inventar
#29 erstellt: 31. Aug 2006, 20:23
Hallo nordpolar,
du hast vollkommen recht das ist die Realität !!!! und wir machen uns darüber Gedanken, ob man Hartz IV sagen darf, oder Arbeitslosengeld II sagen muß.

Man sind wir doch blöd !!! und das Kapital lacht sich ins Fäustchen. Aber wir wollen es ja so haben, ansonsten würden wir ja etwas ändern.

Vielleicht werden wir danach irgendwann mal wach.

Gruß
Curd
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 31. Aug 2006, 20:26

nordpolar schrieb:
Das ist noch die Härte! Die Frau vom Chef kam irgendwann zu mir ins Büro, damit ich was für's Amt überschreibe. Danach meinte sie, im Oktober schaun wir dann mal weiter! Im Oktober wäre ich dann 1 Jahr da, das heißt, die Förderung würde wegfallen! Bei mir kam noch dazu, daß die Probezeit aufgrund der wirtschaftlichen Lage verlängert wurde (rechtswidrig!)! Gleichzeitig hat der Chef natürlich 7(!) Autos, die allesamt aus Sindelfingen oder Zuffenhausen kommen! Ist klar! Momentan denken alle, sie könnten mit ihren Angestellten machen, was sie wollen!Dafür ziehst Du nun aus Kiel in die Pfalz! Es wird allerdings der Tag kommen, an dem akuter Mangel an Fachkräften herrscht (wie in den 70er Jahren)!

Gruß
nordpolar

:prost


Hallo nordpolar,
ich weiss ja nicht wie alt Du bist und welche finanziellen-familiären Verpflichtungen Du hast ich wollte Dir aber trotzdem davon abraten die Stelle so knall auf Fall hinzuschmeissen. ( Wenn schon dann plane das gründlich )
Mach schöne Musik an oder laute je nachdem wie Du Dich besser aklimatisierst nichts übereilen


Ich habe mit nun 43 Jahren ( Scheiss Baby-Boomer überall wo ich hinkomme hängen viel zuviele aus meinem Jahrgang herum ) über 10 Stellenwechsel hinter mir da sammelt man einiges an Erfahrungen. Von der 1-Mann Klitsche über den Kleinbetrieb - Mittelstand und Grossunternehmen und auch ein paar Jahre Selbständig (vor 15 Jahren - aber das hätte nie eine Familie ernähren und schon gar nicht meine Rente finanzieren können.)

Die Quintessenz:

1.
Ich empfinde keinerlei Loyalität gegenüber meinem Arbeitgeber, ich arbeite dort nun schon seit vier Jahren ich bin trotzdem ständig auf der Suche nach einer besseren, soll heissen besser bezahlten Stelle. Im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten bilde ich mich weiter. Soetwas wurde vor 20 Jahren unterstützt heute? Schön - Toll - Klasse, wie? Jetzt wollen Sie mehr Geld? Nein!

So habe ich mich in diesem Jahr 5 Mal nur so zum üben und austesten beworben - davon 3 Einladungen erhalten und bin in die engere Wahl gekommen - es hat am Geld gescheitert.

Solange meine beiden kleinen Racker noch nicht zur Schule gehen werde ich weiter suchen .

Man erfährt seinen Marktwert und macht sich keinen Stress weil man die Assessment Center schon in und auswendig kennt - das ist der Grund warum ich häufig in die engere Wahl komme - nicht weil ich fachlich der Überflieger bin sondern deren Pyscho-Tricks bis zum erbrechen auswendig kenne und ich aus einer ungekündigten Stelle sehr selbstbewusst agiere.


2

Wenn es irgendwie möglich ist nur in einem Betrieb anfangen der einen BR hat - das schützt nicht vor Kündigung aber ich habe die Erfahrung gemacht das das Arbeiten in so einer Firma stressfreier abläuft.

p.s.
Die Autos sind Abschreibungsruinen - die bezahlt der Staat - sprich die arbeitende Bevölkerung.

Deine Hoffnung auf einen Fachkräftemangel kann ich nicht teilen - auch wenn es schön wäre.
nordpolar
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 31. Aug 2006, 20:39
Moin rollo!
Ich hab' aber dermaßen die Fresse voll, das kannst Du Dir nicht vorstellen! Ich bin übrigens 30 (seit letztem Freitag ). Ich habe mich schon umgeschaut, und die Chance, daß ich in meinem erlernten Beruf unterkomme, ist sehr groß. Ich bin gelernter Heizungsbauer und habe dann meine Fortbildung zum Techniker gemacht. Als Techniker arbeite ich auch im Moment in dem o.a. Ingenieurbüro, nur für weit weniger Geld, als ein Geselle verdient (bei mir im Moment 1900€ brutto). Deswegen will ich auch raus aus dem Laden! Apropos Fachkräftemangel: In meiner Branche wird bei der Gesellenprüfung nicht eine einzige Schweißnaht mehr verlangt, nicht umsonst wird bei Stellenangeboten ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nur Leute mit Schweißkenntnissen in Frage kommen. Das zieht sich durch viele Berufssparten wie ein roter Faden, ich hab' einige Kumpels aus dem handwerklichen Bereich. Trotzdem vielen Dank für Deine Hinweise! Aber wenn Du nicht mehr vernünftig schlafen kannst und Deinem Chef, jedesmal wenn Du ihn siehst, am liebsten die Schnauze einschlagen würdest, sehe ich nicht viele Ausweichmöglichkeiten.

Gruß
nordpolar

andisharp
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 31. Aug 2006, 20:46
Herzlichen Glückwunsch nachträglich Warum weiß ich nichts davon.

Ich finde Betriebe mit Betriebsrat nicht unbedingt besser, als ohne. Ich habe in Läden ohne die weitaus besseren Erfahrungen gemacht und auch viel mehr verdient. Das Betriebsklima und die Motivation der Leute waren auch besser.
nordpolar
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 31. Aug 2006, 20:50

andisharp schrieb:
Warum weiß ich nichts davon.


Nanana, Andi
Die Chance hättest Du im Fußball-Thread gehabt
Vielen Dank für die Glückwunsche

Gruß
nordpolar

Curd
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 31. Aug 2006, 20:53

nordpolar schrieb:
... Aber wenn Du nicht mehr vernünftig schlafen kannst und Deinem Chef, jedesmal wenn Du ihn siehst, am liebsten die Schnauze einschlagen würdest, sehe ich nicht viele Ausweichmöglichkeiten.

Gruß
nordpolar

:prost


Hallo,
na wenn es das Stadium erreicht hat dann warst Du schon zu lange da Auf meinen Schönheitsschlaf lege ich höchsten Wert der darf nicht gestört werden Nein im Ernst - dann solltest Du gehen oder was besser ist: gegangen werden - wir verstehen uns....

Sofern es keine finanziellen Engpässe dadurch gibt ( achja die Singels haben es da leichter...) tu Deiner Gesundheit diesen Gefallen

( Und der Gesundheit Deines Chefs - wer hat nicht schon einmal davon geträumt seinem Boss die Visage umzugestalten)
nordpolar
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 31. Aug 2006, 20:57

rollo1 schrieb:

nordpolar schrieb:
... Aber wenn Du nicht mehr vernünftig schlafen kannst und Deinem Chef, jedesmal wenn Du ihn siehst, am liebsten die Schnauze einschlagen würdest, sehe ich nicht viele Ausweichmöglichkeiten.

Gruß
nordpolar

:prost


Hallo,
na wenn es das Stadium erreicht hat dann warst Du schon zu lange da Auf meinen Schönheitsschlaf lege ich höchsten Wert der darf nicht gestört werden Nein im Ernst - dann solltest Du gehen oder was besser ist: gegangen werden - wir verstehen uns....

Sofern es keine finanziellen Engpässe dadurch gibt ( achja die Singels haben es da leichter...) tu Deiner Gesundheit diesen Gefallen

( Und der Gesundheit Deines Chefs - wer hat nicht schon einmal davon geträumt seinem Boss die Visage umzugestalten)


Das ist schon klar, es ist besser, wenn man gegangen wird
Da müßte ich mir noch was überlegen. Ob der Begriff Bahnhofsnutte für eine fristlose Kündigung reicht?

Gruß
nordpolar

Curd
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 31. Aug 2006, 21:06

andisharp schrieb:
Ich finde Betriebe mit Betriebsrat nicht unbedingt besser, als ohne. Ich habe in Läden ohne die weitaus besseren Erfahrungen gemacht und auch viel mehr verdient. Das Betriebsklima und die Motivation der Leute waren auch besser. :prost


Hallo,
so hat jeder seine Erfahrungen gemacht. Meine waren komplett konträr.

Am intelligentesten stellt man die Frage ob es denn einen BR gibt während des Vorstellungsgespräches

Die Reaktion sagt mir ob ich vor einem intelligenten Ausbeuter sitze (BR: Ja) oder einem dummen-stresszerfressenden Ausbeuter sitze (BR:Nein) der von der Paranoia getrieben wird - er sei der einzige arbeitende Mensch in der Firma und muss alle kontrollieren-antreiben-anschreien....und vor allem: alle sind ersetzbar ---- nur er nicht!

@nordpolar
Soory - natürlich auch von mir ein virtuelles Bierchen
nordpolar
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 31. Aug 2006, 21:13

rollo1 schrieb:

Die Reaktion sagt mir ob ich vor einem intelligenten Ausbeuter sitze (BR: Ja) oder einem dummen-stresszerfressenden Ausbeuter sitze (BR:Nein) der von der Paranoia getrieben wird - er sei der einzige arbeitende Mensch in der Firma und muss alle kontrollieren-antreiben-anschreien....und vor allem: alle sind ersetzbar ---- nur er nicht!

@nordpolar
Soory - natürlich auch von mir ein virtuelles Bierchen :prost


Betriebsräte sind aber erst ab einer gewissen Betriebsgröße vorgeschrieben und auch sinnvoll. Bei einer 3-Mann-Klitsche macht es keinen Sinn.
Danke für die Glückwünsche, und auch von mir

Gruß
nordpolar

Schwergewicht
Inventar
#38 erstellt: 01. Sep 2006, 07:49
Hallo,
fairerweise muß man sagen, daß die Möglichkeiten des Betriebsrates durch die für die Arbeitnehmer sehr unglückliche Arbeitsmarktsituation wirklich sehr eingeschränkt sind. Dies war mal in den 60er, 70er und auch noch 80er ganz anders, habe es selbst erlebt. Aber da hatten wir auch noch nicht über 4 Millionen Arbeitslose und die Globalisierung. Außerdem war die Solidarität unter den Arbeitnehmer wesentlich !!!! größer. Alles vorbei, jeder ist sich nur noch selbst der nächste. Jeder, der noch einen wirklich gut bezahlten Job hat, klammert sich daran ohne Rücksicht auf Kolleginnen und Kollegen fest, ohne dabei nach links und rechts zu schauen. Dies macht es den Arbeitgebern natürlich extrem leicht. Trotzdem stehen die Betriebe ohne Betriebsrat noch schlechter da. Nicht zuletzt versuchen es viele, auch große Firmen (Mc Donalds, Schlecker usw.) zu verhindern. Es muß ja einen Grund haben.

Gruß
Curd
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 01. Sep 2006, 09:00

Schwergewicht schrieb:
Trotzdem stehen die Betriebe ohne Betriebsrat noch schlechter da. Nicht zuletzt versuchen es viele, auch große Firmen (Mc Donalds, Schlecker usw.) zu verhindern. Es muß ja einen Grund haben.

Gruß


Volle Zustimmung!

(Gründung ab 5 Mitarbeitern)

Zu den BR-Freien gehört übrigens auch der Media-Markt. Obwohl da gerade gekämpft wird...

Alleine schon die Tatsache das ich bei einem Personalgespräch meinen Betriebsratfuzzi dabei habe gibt mir Sicherheit.
A.D.
Stammgast
#40 erstellt: 01. Sep 2006, 11:27
ich denke, das Problem in dieser Gesellschaft sind nicht die ohnehin verschwindend geringe Anzahl von Sozialhilfeempfängern, die zwar arbeiten könnten aber absolut nicht wollen und die dann von 300 Euro im Monat leben weil es Ihnen ausreicht.

Diese Belastung für dei Gesellschaft ist zwar da ,aber verschwindend gering.

Die wahren Schmarotzer sitzen doch ganz woanders.

Z.b. in Finanzämtern...Heerscharen von Leuten, die unnötig komplizierte dinge bearbeiten, für die normalerweise 1/20 des Personal ausreichen würde wenn man das Steuersystem sinnvoll und effizient organisieren würde.
Diese Leute bekommen oft 2000 Euro und mehr im Monat, ohne sinnvolles zur Gesellschaft beizutragen.

Oder Heerscharen von Leuten in den sogenannten Arbeitsämtern die scheinbar den ganzen Tag nur verwalten und Däumchen drehen...Stellenangebote recherchieren und vermitteln jedoch kaum. Auch hier Monatseinkommen im vierstelligen Bereich für "Arbeit" ohne Sinn und Zweck

Oder sogenannte "Spitzenmanager" mit Spitzengehältern, die statt Sinnvoll zu arbeiten nur Mist bauen und absolut inkompetent sind, Im Pletefall aber nicht haften müssen (also praktisch keine Verantwortung tragen) sondern noch mit Millionen abgefunden werden.
Beispiele hierfür gab es in den letzten Jahren genug, mit Milliardenverlusten für die Gesellschaft aber Mulitimillionengewinnen für unfähige verantwortungslose Schmarotzer.

Zur GEZ muss ich galube ich nichts weiter sagen...fast mafiose aber vom Staat geschützte Organisation die keine produktive Arbeit leistet aber Mulitimillionen einnimmt.

Auch Multimillionäre, ob sie nun arbeiten oder nicht, sind für das Wirtschaftssystem wesentlich schädlicher als ein paar bewusst "Faule" Sozialhilfeempfänger. Der Sozialhilfeempfänger bringt sein gesamtes Einkommen wieder in den Wirtschaftskreislauf ein...der Multimillionär hingegen tut dies nur zum geringsten Teil, das meiste wird für dei Gesellschaft unproduktiv angelegt.


Die Liste liesse sich endlos fortsetzen...meiner Meinung nach sind die grössten Schmarotzer in der Gesellschaft bei den oberen Zehntausend zu finden...und in einigen staatlichen Stellen! (es gibt heir sehr viele die sehr sinnvollens tun, aber eben leider auch viele Stellen deren Arbeit für die Gesellschaft absolut sinnlos sind)
_axel_
Inventar
#41 erstellt: 01. Sep 2006, 15:04
Huch,
mal einen knappen Tag nicht online gewesen und schon ist aus dem Begriffsdefinitions-Thread ein "Ich kotze mich über alles mögliche aus"-Thread geworden ("mein Chef ist ein Ar...", BR, Rente, ...).

Wollt Ihr dafür nicht einen eigenen Thread aufmachen?

Ein letztes Wort von mir noch zur "Bodensatz"-Diskussion:
Wie groß das Problem (der Anteil) wirklich ist, mag ich nicht spekulieren; ich kenne auch keine Zahlen.
Ziemlich sicher bin ich mir jedoch, dass solche Leute _auch_ in der Gruppe der (ehem.) Arbeitslosenhilfe- uns auch Arbeitslosengeld-Empfänger vorkommen (die hatten ja immerhin die höhere Unterstützung, der Reiz nix mehr zu tun daher eher höher).
Die Frage der Gleichbehandlung von "Guten" und "Bösen" Arbeitslosen ist somit unabhängig von der Bezugsquelle/Zusammenlegung.

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 01. Sep 2006, 15:06 bearbeitet]
Stones
Gesperrt
#42 erstellt: 07. Jan 2007, 16:06
Schwergewicht schrieb:

Eine Anmerkung noch zur Witwenrente. Warum bekommt die Witwe eines ehemaligen Oberstaatsanwaltes (Pension 5.500 Euro) 3.800,-- Euro und die Witwe eines Normalrentners (1.100,-- Euro) anschließend 660,-- Euro. Was hat die eine dafür getan, so viel Geld zu bekommen, bzw. warum bekommt die Andere so wenig?
Die eine hat eben den "falschen Mann" geheiratet.


Was Hartz IV betrifft, muß ich sagen, daß der Regelsatz
mit 345 Euro nun wirklich zu niedrig ist bei den heutigen Lebenshaltungskosten.
Man sollte mal eine Höchstgrenze bei den Pensionen setzen.
Ich würde einfach mal behaupten wollen, daß spätestens
bei 3000 Euro Pension Schluß sein muß.
Diese immensen Pensionen sind es, die nicht mehr tragbar sind und nicht die zum größten Teil unverschuldeten Hartz IV Empfänger.Dies hat auch nichts mit der sogenannten Neiddebatte zu tun, sondern einfach mit sozialer Gerechtigkeit, die es hier ja leider nicht mehr gibt.

Viele Grüße

Stones


[Beitrag von Stones am 07. Jan 2007, 16:09 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 07. Jan 2007, 16:09
Da muss ich dir leider zustimmen, die Pensionen machen einen erheblichen Anteil der Staaatsausgaben aus und sind teilweise enorm überhöht.
Stones
Gesperrt
#44 erstellt: 07. Jan 2007, 16:12
Hi Andisharp:

Sei gegrüßt. Ich habe diesen Thread leider erst jetzt entdeckt und habe Bekannte, die leider auch von Hartz IV
betroffen sind. Wirde mal demnächst meinen Senf
zu der bescheuerten Hartz IV Reform dazugeben.

Viele Grüße

Stones
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