Gibt es noch soziale Gerechtigkeit in Deutschland?

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NIUBEE
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jan 2007, 15:10
Nachdem immer wieder in anderen Freds diese Frage auftaucht möchte ich hier eine Diskussionsrunde starten die sich mit diesem Thema beschäftigt.

Gibt es in Deutschland noch soziale Gerechtigkeit oder wo sind wir angekommen?

Da es in anderen Bereichen schon zu "Ausschreitungen" gekommen ist möchte ich euch alle bitten rein sachlich zu argumentieren und keine persönlichen Angriffe auszuüben.

Viel Spaß beim posten!

Grüße,

NIUBEE
Esel
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jan 2007, 15:18
Nur ganz kurz:

Private soziale Gerechtigkeit – JA

Wirtschaftliche soziale Gerechtigkeit – vereinzelt, tendenz abnehmend

Politische soziale Gerechtigkeit – Außer dem Grundgesetz seh ich keine
NIUBEE
Stammgast
#3 erstellt: 19. Jan 2007, 15:20

Esel schrieb:
Nur ganz kurz:

Private soziale Gerechtigkeit – JA

Wirtschaftliche soziale Gerechtigkeit – vereinzelt, tendenz abnehmend

Politische soziale Gerechtigkeit – Außer dem Grundgesetz seh ich keine


Somit würdest du die soziale Gerechtigkeit in Deutschland als eher nicht vorhanden bezeichnen?

Grüße,

NIUBEE
Esel
Stammgast
#4 erstellt: 19. Jan 2007, 15:30
Doch, es gibt ja mehr Privatpersonen als Firmen und politisch gibt es bestimmt auch einiges.
Leider überwiegt politisch die Ungerechtigkeit.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Jan 2007, 21:36
Im Grundgesetz steht etwas von "Menschenwürde" - doch was ist das? -
Hetzparolen von Politikern (z.B. seinerzeit von Wolfgang Clement) und Talkmastern gegen Mitmenschen ohne Arbeitsplatz? Oder eher Wohnen in finsteren lauten hellhörigen Löchern? Niedriglöhne?

Und was heißt "körperliche Unversehrtheit"? - Ohne Gewalteinwirkung (und ohne Arzt) langsam dahinsiechen?

Was im Moment in Deutschland an politischer Debatte über soziale Gerechtigkeit läuft, ist wirklich beschämend über bescheiden bis unverschämt.

Statt Arbeitslosigkeit werden plötzlich Arbeitslose bekämpft. Alte Naziparolen werden beschworen ("Arbeiter, hier trägst Du mit"). Man traut seinen Augen nicht mehr. Gleichzeitig laufen dei ganzen alten Aufklärungsfilme über die nat.- soz. Gewaltherrschaft im Hintergrund weiter.

Außer dummseeliger Polemik findet man heute vermehrt unverschämte Verlogenheit (kürzlich): erst heißt es seitens der SPD, es sei nun genug der sozialen Drangsalierungsmaßnahmen und im gleichem Atemzug heißt es, man solle mal die Hinzuverdienstgrenzen kürzen. Das ist imho an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten!

Ein weiteres Beispiel für Verlogenheit:
Vollmundig verkündet Müntefering Ende 2004, man könne ein erarbeitetes Vermögen in Höhe einer halben Eigentumswohnung unangetastet lassen, wenn man den Job verliert. Die Wahrheit ist: Das gilt nur für ältere. Für eienen 40-Jährigen war(!) bei 8000 Eur Schluss. Was für ein Geschwätz! Doch damit nicht genug: letztes Jahr wuirde die Freigrenze mal eben auf 6000 Eur gekürzt! Wäre theoretisch jemand ehrlich gewesen, hätte sein Vermögen angegeben, hätte dann schwer Zeitarbeits- geschuftet, hätte es nicht mitgekriegt, hätte er glatt für umsonst gearbeit! Was für ein Schwachsinn! Und wie kann man einem Hartz-4 - Empfänger 2000 Eur abziehen?

Nebenbei: ist Peter Hartz eigentlich für seine kriminellen Machenschaften schon verurteilt worden?

Aber das ist ja alles garnichts gegen die eigentliche Problematik.

"Wie kann man die Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen?"

Ist Euch schon mal aufgefallen, daß diese Frage in den Medien niemals grundsätzlich bearbeitet wird? Warum wird sie eigentlich nicht bearbeitet? Normalerweise müßte man doch ein Lösungsprinzip ansetzen, gleich wie theoretisch, und dieses schrittweise weiterentwickeln. Statdessen seit-
man kann sagen - Jahrzehnten immer das gleiche stereotype Strickmuster: Das System sei perfekt, es gäbe keine Alternative und wenn, dann hieße sie Kommunismus. Also wird hier steuererleichtert, dort gekürzt, da umverteilt. Ergebnis: wieder 10500 Arbeitsplätze geschaffen, hurra.

Tja, soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Was Gerechtigkeit sei, darüber kan man sich in nie enden wollende Debatten hineinziehen lassen.

Ein Lichtblick ist die zeitweise schwach aufflackernde Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger. Statt Gängelung, Bespitzelung, Mißtrauen und Beschimpfung seitens der Behörden wäre angesichts des nunmehr endgültig vergangenen Mittelalters einmal ein Lebensstandart fällig; nicht im Sinne von Haus, Auto, Garten, sondern im Sinne einer Mindestwertschätzung eines Menschen an sich, eben ohne Bedingung.
Es ist m. E. verlogen, zu behaupten, es gäbe irgendjemanden in Deutschland, der die Bedeutung des Geldes selbst nicht wahrhaben wolle und dementsprechend nichts dazuverdienen wolle.
Selbst Milliardäre kriegen nicht genug. Dabei gehören wir doch alle zur selben Gattung.
Ein bedingungsloses Bürgereinkommen bedeutet, auf dem freien Markt sich nach eigenem Urteil eine Arbeit suchen zu können, ohne Angst haben zu müssen, daß, wenn diese zu schwer würde, sich peinlichen Fragen aussetzen zu müssen ("warum haben Sie denn aufgehört? Das durften Sie doch garnicht"), sondern sich eben eine andere zu suchen, oder auch nicht.
Die Frage nach dem Niedriglohnsektor hätte sich gleich erledigt: Man könnte etwas dazuverdienen, sei es für einen Euro für zwanzig oder einen halben. Man müßte aber nicht unbedingt sofort.
Gleichsam erledigt wäre damit die Frage nach dem Kombilohn. Das Überleben wäre einfach gesichert und fertig. Dabei würde j e d er dieses Grundeinkommen erhalten und es ggf. mit der Steuer verrrechnen, d.h. statisch betrachtet würden sich keinerlei Geldbeträge verschieben außer für Obdachlose.

Aber letztere sind ja aus böser Absicht arbeitsunlustig und werkeln daran, Staat und Gesellschaft zu zersetzen, nicht wahr?

Ich finde es seltsam, noch vor wenigen Jahren hat Angela Merkel ganz anders geredet. Sie hatte Visionen von Gerechtigkeit. War das alles nur ein PR- Gag?
Stormbringer667
Gesperrt
#6 erstellt: 19. Jan 2007, 21:42
NICHT SCHON WIEDER!!!!!!
Esel
Stammgast
#7 erstellt: 19. Jan 2007, 21:42

Ich finde es seltsam, noch vor wenigen Jahren hat Angela Merkel ganz anders geredet. Sie hatte Visionen von Gerechtigkeit. War das alles nur ein PR- Gag?


Nö, das hat ihr Berater zufällig im Radio gehört
don_camillo
Inventar
#8 erstellt: 19. Jan 2007, 22:02
ist es sozial gerecht das man 16 Mio Ex DDR Bürger in ein Sozialen Netz integriert ohne das sie davor einen Cent einbezahlt haben? Die findens bestimmt super, auch in der WestBRD gab(gibt) es genug die das System nur zu ihrem Vorteil
nutz(t)en. ist es sozial das man denen die arbeiten immer mehr Steuerlasten zumutet.
Es gibt immer unterschiedliche Sichtweisen, kommt halt nur darauf an in welcher Schicht man sich befindet.
Warum stellen die Firmen keine Leute mehr ein, ganz einfach weil man sie so gut wie nicht mehr entlassen kann. Da holen sie sich lieber ein Paar Zeitarbeiter. Die Grundideen vom neuen BetrVG sind super, aber es darf nicht sein dass ein Betriebsrat bald mehr Macht hat als der Chef. Das KündigungsschutzG eigentlich auch nicht schlecht, aber keiner stellt mehr Leute ein wenn auch noch irgendwie anders geht.
Man kann über alles schimpfen, nur wer hat eine Idee wie man es besser macht?
Der Staat sind wir und jedes Land verdient die Regierung die sie gewählt hat.
Esel
Stammgast
#9 erstellt: 19. Jan 2007, 22:08
Wer zum Beispiel materielle Umverteilung zu Gunsten von schwächeren gerecht findet ist i.d.R. nicht reich.

Wer das ungerecht findet bekommt i.d.R. Steuergelder in Millionenhöhe zugeschanzt.

Kann mal einer bitte erklären warum Politiker keine Nullrunden machen müssen und Steuerverschwendung unter Haftstrafe ohne Bewährung gestellt wird?
chilman
Inventar
#10 erstellt: 19. Jan 2007, 22:25
eigentlich führt das hier zu nix, früher oder später wird der thread nur wieder ausarten, weil eine phrase die andere jagt undes eh nix passiert) eigentlich wollte ich die klappe halten, abe rmir sind doch einige gedanken gekommen:
kapitalismus, hurrah...
ich find das bedenklich, weil die politik immer unglaubwürdiger wird und die demokratie und der rechtsstaat sich allmählich selbst demontiert.
wer hat schon lust sich an unsinnige gesetze zu halten, wenn irgendwelche bonzen sowieso tun können was sie wollen und man eigentlich nur einen guten anwalt braucht (welche sich nur betuchte leisten können) um aus der sache rauszukommen...
es läuft auf eine herrschaft des kapitals hinaus, unter der wir schon längst leben. und ich halte das ganze für noch schlimmer als irgendwelche klassen/kasten/wasauchimmer-systeme, gegen die zb. marx und engels hetzen konnten, weil heutzutage jeder einzelne zumindest theoretisch die chance auf einen höheren stand hat.
(praktisch hat er die jedoch überhaupt nicht und ich will jetz nicht hören, wer arm ist, ist nur zu faul)
kapitalismus beruht auf illusionen (imho;))
ein beispiel aus der schule:
ein lehrer ist gelinde gsagt ein arschloch, wenn jedoch die ganze gruppe zusammenhalten würde, hätte sie eine chance, jedoch traut sich jeder einzelne aus angst vor konsequenzen (schlechte noten->schlechter job->kein luxusleben wie die vorbilder aus der glotze) nicht was zu machen. im endeffekt hat man also nur die unverbesserliche hoffnung auf einen besseren stand im system und erhält es damit am laufen.
nur zb. haupt- und sonderschüler, die eh nix zu verlieren haben sagen dem lehrer ganz offen ihre meinung, ich denke ähnliches lief auch bei den aufständen ab (pariser vororte).
aus der sicht finde ich manchmal dieses aggro-gesülze, dass so einige minderbemittelte (bzw. beanchteiligte) beeinflusst, garnicht so schlecht nur hat es den entscheidenden fehler wieder hoffnung auf ein dickes auto mit chromfelgen usw. usf. zu schüren...
im endeffekt liegt das wahrscheinlcih in der natur des menschen, besserung und zb. ein funktionierender kommunismus und anarchismus is die utopie schlechthin, also sollte man seh was man draus macht...
just my two cents
Esel
Stammgast
#11 erstellt: 19. Jan 2007, 22:31
Hierzu noch mein Lieblings-Zitat von Helmut Schmidt:

"Herr Schmidt, warum sind Sie nicht in eine schöne Villa in Blankenese gezogen?"

"Das gehört sich nicht!"
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Jan 2007, 22:57
Hoffentlich behindert die Schicht nicht die Sicht. Spekulationen darüber, wer zu welcher Schicht gehört, können wir von mir aus weglassen. Wer hochwertige Arbeit verrichtet, sollte auch einen gewissen Lebensstandard haben; alleine schon, damit derjenige sich auf sein Werk konzentrieren kann. Gebildete Menschen hüten sich durchaus, irgendjemanden, geschweigedenn eine bestimme "Schicht" in die Pfanne zu hauen.
Werft doch nicht gleich die Flinte ins Korn. Man muss sich doch erst vom Groben ins Feine durcharbeiten und was gesagt wurde, muß man nachher nicht wiederholen; das ist ja das Gute an der Schriftform


[Beitrag von Mülleimer am 19. Jan 2007, 23:01 bearbeitet]
chilman
Inventar
#13 erstellt: 19. Jan 2007, 23:13
hmm da stimm ich dir zu
wenn einer gute arbeit macht, soll er natürlich auch dafür bezahlt werden, ohne frage..nur wenn er dann intelligent ist wird er sich auch um das wohl anderer kümmern und auch die müllmänner akzeptieren, die kaum geld kriegen, auch wenn er vll. insgeheim über deren intellekt lächelt...mir gehen auch manchmal hauptschüler wegen ihrer, sry, dummheit auf den keks, aber das sind ja keine schlechteren menschen und auf dem gymnasium gibts auch dumm leute, die es weiss ich wie geschafft haben oder noch schlimmer so leute die einen raushängen lassen.
und wnen sich hochverdienende in lbbys dafür einsetzen, dass sie sonderrechte, steuererlässe usw. usf. bekommen ist das zwar vll. menschlich, aber trotzdem blöde...
Fhtagn!
Inventar
#14 erstellt: 19. Jan 2007, 23:25
Wieder so ein Jammerthread

Sich auf den Hintern setzten und was tun, dann gehts schon. Wenn ich sehe was hier in bestimmte Leute investiert wird, deren Hauptbeschäftigung daraus besteht zu Ämtern zu rennen und Ansprüche zu stellen, naja. Alleinerziehende Mütter nehme ich mal aus.
Ausserdem sehe ich täglich bei der Arbeit, dass drei Viertel der Deutschen total verschuldet sein muss: Neu gebaut, zwei Autos und 2 Wochen Fernurlaub im Jahr. Dazu noch die gute Bulthaupt Küche und die Porsche Kaffeemaschine, das alles mit 35. Nur um vor den Nachbarn prahlen zu können .
Mal die Ansprüche runterschrauben.
Wer studiert hat und dann nichts findet, der weiss schon wie dreckig es einem gehen kann, man bekommt nämlich gar nichts, die Nichtstuer hingegen einiges.

So ein Thema kann nichts werden.

MfG
HB
kptools
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 20. Jan 2007, 01:32
Hallo,

@Fhtagn!
Das mit dem Jammerthread hättest Du Dir sparen können!

Fhtagn! schrieb:
man bekommt nämlich gar nichts

Definiere "gar nichts". Der Staat, den diese (Deine?) Ausbildung einiges gekostet hat, lässt Dich nun verhungern?

Grüsse aus OWL

kp
Fhtagn!
Inventar
#16 erstellt: 20. Jan 2007, 02:16
Was ich meine ist: Man studiert, und zwar ein (für den Staat) Billigfach, Bücher von 1972 in der Bibo etc. Nicht Medizin oder Physik oder ähnliches. Wenn man fertig ist und erstmal (kann sehr lange sein) nichts findet bekommt man halt nichts, ausser man verdient es sich. Wer keinen Cent von seinen Eltern bekommt kann da schon mal auf der Nase (Strasse) landen. Das Problem hat niemand, der niemals etwas getan hat. Das meinte ich.

MfG
HB


[Beitrag von Fhtagn! am 20. Jan 2007, 02:19 bearbeitet]
EWU
Inventar
#17 erstellt: 20. Jan 2007, 02:25
Hallo,
wo liegt denn das Problem? Millionen haben sich jahrzehntelang auf dem sozialen Netz ausgeruht, haben nach dem Staat geschrieen, wenn mal was nicht ganz so optimal lief,haben für immer weniger Arbeit, mehr Urlaub und mehr Geld gestreikt,haben einen Wohlstand angehäuft, wie er einmalig auf der Welt war.Gerechtfertigterweise oder auch nicht, das sei einmal dahingestellt.Jetzt ist alles dies nicht mehr bezahlbar.Und was machen diese? Statt ihren Arsch zu heben, die Ärmel hoch zu krempeln, in die Hände zu spucken, etwas kreativer sein,und evntl. auf einige Errungenschaften zu verzichten wird gejammert und es wird nach dem Staat gerufen.Dann kommen Worte wie "soziale Gerechtigkeit, sozialer Abstieg" etc.ins Spiel.
Aber auch dem Staat kann man Vorwürfe machen.Nämlich, dass die Regierungen jahrelang die Augen verschlossen haben, vor den Dingen, die passiert sind ( "die Renten sind sicher").Vor einem Sozialstaat, wo man schon vor 20 Jahren wußte, dass er nicht mehr bezahlbar ist.Vor einer Wirtschaftsflaute, vor der Globalisierung und, und, und.Und diese Regierungen haben nicht beizeiten Gegenmaßnahmen ergriffen und haben ihre Wähler und Nichtwähler angelogen und Versprechungen gemacht, von denen man genau wußte, dass sie nicht einzuhalten sind("in 10 Jahren werden die neuen Bundesländer den Lebensstandard der alten BRD erreicht haben").Und die Wähler sind auch noch darauf reingefallen ( aus Dummheit?, oder wollten sie es nicht besser wissen?).
Nun haben wir diese Krise und sollten mit dem Gejammere endlich aufhören und versuchen das Beste daraus zu machen.

Gruß Uwe
don_camillo
Inventar
#18 erstellt: 20. Jan 2007, 07:08

EWU schrieb:
Hallo,
wo liegt denn das Problem? Millionen haben sich jahrzehntelang auf dem sozialen Netz ausgeruht, haben nach dem Staat geschrieen, wenn mal was nicht ganz so optimal lief,haben für immer weniger Arbeit, mehr Urlaub und mehr Geld gestreikt,haben einen Wohlstand angehäuft, wie er einmalig auf der Welt war.Gerechtfertigterweise oder auch nicht, das sei einmal dahingestellt.Jetzt ist alles dies nicht mehr bezahlbar.Und was machen diese? Statt ihren Arsch zu heben, die Ärmel hoch zu krempeln, in die Hände zu spucken, etwas kreativer sein,und evntl. auf einige Errungenschaften zu verzichten wird gejammert und es wird nach dem Staat gerufen.Dann kommen Worte wie "soziale Gerechtigkeit, sozialer Abstieg" etc.ins Spiel.
Aber auch dem Staat kann man Vorwürfe machen.Nämlich, dass die Regierungen jahrelang die Augen verschlossen haben, vor den Dingen, die passiert sind ( "die Renten sind sicher").Vor einem Sozialstaat, wo man schon vor 20 Jahren wußte, dass er nicht mehr bezahlbar ist.Vor einer Wirtschaftsflaute, vor der Globalisierung und, und, und.Und diese Regierungen haben nicht beizeiten Gegenmaßnahmen ergriffen und haben ihre Wähler und Nichtwähler angelogen und Versprechungen gemacht, von denen man genau wußte, dass sie nicht einzuhalten sind("in 10 Jahren werden die neuen Bundesländer den Lebensstandard der alten BRD erreicht haben").Und die Wähler sind auch noch darauf reingefallen ( aus Dummheit?, oder wollten sie es nicht besser wissen?).
Nun haben wir diese Krise und sollten mit dem Gejammere endlich aufhören und versuchen das Beste daraus zu machen.

Gruß Uwe



voll und ganz zustimm
azurdebw
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 20. Jan 2007, 08:32
Moin @lle.
Erstmal glaubte ich, dass dies hier ein (das)HiFi-Forum
ist.
Aber wenn man mal ein wenig durch die Rubriken und die geschriebenen Beiträge zappt, und sich die verwendeten Smilies anschaut, weiß man doch gleich wo man ist.
Min.75% besoffene Zuproster und Zustimmer.
"ZU" eben.
Und derjenige der das hier angezettelt hat heißt hoffentlich nur Modereator, und ist keiner.
Falls doch, sollte er sich die Bedeutung des Wortes bzw. der Funktion eines Moderators nochmal erklären lassen,
anstatt hier sein Theken- und B...zeitung Geschwafel zu verbreiten.
Gruß
Adam
Fhtagn!
Inventar
#20 erstellt: 20. Jan 2007, 08:36
1. OT-Bereich.
2. Fredersteller: Niubee
3. Lies doch was anderes .
4. Scheinst ja ziemlich "zu" zu sein.
5. Was willst Du eigentlich mit deinem Post zum Ausdruck bringen?


[Beitrag von Fhtagn! am 20. Jan 2007, 08:45 bearbeitet]
azurdebw
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 20. Jan 2007, 08:44
Man DARF eine meinung haben, man muß nicht.
Fhtagn!
Inventar
#22 erstellt: 20. Jan 2007, 08:46
Und?
azurdebw
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 20. Jan 2007, 08:57
Ich sag mal
"SORRY"
bei KPTOOLS (Moderator)
Gruß
Adam
NIUBEE
Stammgast
#24 erstellt: 20. Jan 2007, 21:39

azurdebw schrieb:
Moin @lle.
Erstmal glaubte ich, dass dies hier ein (das)HiFi-Forum
ist.
Aber wenn man mal ein wenig durch die Rubriken und die geschriebenen Beiträge zappt, und sich die verwendeten Smilies anschaut, weiß man doch gleich wo man ist.
Min.75% besoffene Zuproster und Zustimmer.
"ZU" eben.
Und derjenige der das hier angezettelt hat heißt hoffentlich nur Modereator, und ist keiner.
Falls doch, sollte er sich die Bedeutung des Wortes bzw. der Funktion eines Moderators nochmal erklären lassen,
anstatt hier sein Theken- und B...zeitung Geschwafel zu verbreiten.
Gruß
Adam


*HÜSTEL*

1.) Ich habe den FRED erstellt. Ich bin kein Moderator und ich will auch keinen Unfrieden stiften. Ganz im Gegenteil. Dieses Thema taucht immer wieder in anderen Beiträgen auf und "spamt" diese dann zu. Ich wollte hier den Raum schaffen für eine solche Diskussion.

2.) das hier ist der OT Bereich des HiFi Forums und der Raum für solche Diskussionen.

Adam bitte tun uns den Gefallen und gib deine Statements erst nach gründlichem Nachdenken, lesen der Forenregeln und ohne Beleidigungen zum Besten. Ok?

Danke und Grüße,

NIUBEE
don_camillo
Inventar
#25 erstellt: 20. Jan 2007, 21:46

azurdebw schrieb:
Moin @lle.
Erstmal glaubte ich, dass dies hier ein (das)HiFi-Forum
ist.
Aber wenn man mal ein wenig durch die Rubriken und die geschriebenen Beiträge zappt, und sich die verwendeten Smilies anschaut, weiß man doch gleich wo man ist.
Min.75% besoffene Zuproster und Zustimmer.
"ZU" eben.
Und derjenige der das hier angezettelt hat heißt hoffentlich nur Modereator, und ist keiner.
Falls doch, sollte er sich die Bedeutung des Wortes bzw. der Funktion eines Moderators nochmal erklären lassen,
anstatt hier sein Theken- und B...zeitung Geschwafel zu verbreiten.
Gruß
Adam



schade das du das so siehst. andere wurden schon wegen weniger hier gesperrt.
kptools
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 20. Jan 2007, 21:50
Hallo,

ach, ich hab da ein dickes Fell. Außerdem fühlte ich mich ja gar nicht angesprochen. War ja ein anscheinend ein neuer Kollege gemeint und eine Entschuldigung kam ja auch noch.

Grüsse aus OWL

kp
NIUBEE
Stammgast
#27 erstellt: 20. Jan 2007, 21:53

EWU schrieb:
Hallo,
wo liegt denn das Problem? Millionen haben sich jahrzehntelang auf dem sozialen Netz ausgeruht, haben nach dem Staat geschrieen, wenn mal was nicht ganz so optimal lief,haben für immer weniger Arbeit, mehr Urlaub und mehr Geld gestreikt,haben einen Wohlstand angehäuft, wie er einmalig auf der Welt war.Gerechtfertigterweise oder auch nicht, das sei einmal dahingestellt.Jetzt ist alles dies nicht mehr bezahlbar.Und was machen diese? Statt ihren Arsch zu heben, die Ärmel hoch zu krempeln, in die Hände zu spucken, etwas kreativer sein,und evntl. auf einige Errungenschaften zu verzichten wird gejammert und es wird nach dem Staat gerufen.Dann kommen Worte wie "soziale Gerechtigkeit, sozialer Abstieg" etc.ins Spiel.


Gruß Uwe


@Uwe: Das sehe ich sehr ähnlich. Die Globalisierung hat das empfindliche Gleichgewicht der sozialen Sicherheit verschoben und letztendlich unbezahlbar gemacht. Billiglohnländer machen es den Unternehmen einfach abzuwandern. Diese Firmen zu kritisieren ist müsig. Wird es ihnen noch schwerer in D gemacht, wandern sie noch stärker ab. Sie müssen nicht in D einen Standort haben, aber D braucht die Arbeitsplätze...

Beispiel DC:
Hier gab es die Überlegung Teile des Antriebssytems in D für C fertigen zu lassen. 600 neue Arbeitsplätze. Bedingung: Samstagsarbeit. Gewerkschaft: Ablehnung.
=> Nun entstehen diese 600 Arbeitsplätze in Südafrika und D geht leer aus.
Es gibt zahlreiche Beispiele die ähnlich sind.

Es ist traurig wie es ist aber wir alle wollten diese Globalisierung, der Abbau von low end Arbietskräfte ist eine logische Folge.

Was kann man nun tun?

Nun gibt es natürlich mehrer Lösungen:
1.) Sich selber einen Weg suchen, der es einem ermöglicht gut zu Leben. Dieser Bedarf aber meistens ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Jahre des Verzichts auf Wohlstand und Familie.
2.) Von dem Leben was noch an sozialer Sicherung übrig ist.
3.) Fordern das die Reichen zu reich werden und wieder ärmer werden sollen.
4.) Sich zu beschweren und zu protestieren.

Meiner Meinung nach führt nur Variante 1.) zusammen mit einem Überdenken der sozialen Sicherungssyteme, der Reduzierung von Mißbrauch dieser wieder zu einem sozialeren Deutschland.

Grüße,

NIUBEE
Peter_Wind
Inventar
#28 erstellt: 20. Jan 2007, 22:02

NIUBEE schrieb:


Gibt es in Deutschland noch soziale Gerechtigkeit oder wo sind wir angekommen?

Was vesrtehst du darunter?
Gruß
Peter
K'Dash
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 21. Jan 2007, 03:14
Das lustige an der Globalisierung ist doch, dass wir uns ständig selber in den Ar..h treten.
Geiz ist geil und alles soll nur noch billiger, billiger und noch billiger werden...
Schön, dann wird eben in China produziert
redtuxi
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 21. Jan 2007, 12:28

K'Dash schrieb:
Das lustige an der Globalisierung ist doch, dass wir uns ständig selber in den Ar..h treten.
Geiz ist geil und alles soll nur noch billiger, billiger und noch billiger werden...
Schön, dann wird eben in China produziert 8)

Es wurde doch schon immer alles an Elektronik-Teilchen in China, Taiwan und und und produziert...
SorcierDobscurite
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 21. Jan 2007, 14:49
Es ist leider schwierig in eine Demokratie mit sozialer Marktwirtschaft, die Idee des Kommunismuss zu integrieren, denn das wollen anscheinend viele. Niemand muss in Deutschland hungern oder auf einen Arzt verzichten. Soziale Gerechtigkeit beideutet in vieler Augen dass jeder nahe zu den selben Standart hat, das ist aber leider nicht zu erreichen.
Die andere Geschichte ist die Arbeitslosigkeit. Auch das ist schwierig in der Marktwirtschaft einfach so durchzusetzen, denn wenn man ein Recht auf Arbeit gewährt ist die Marktwirtschaft nicht mehr frei. Die Politik kann also im großen und ganzen nur auf das Gewissen der Wirtschaft einreden und ein paar Gesetze erlassen die sich zwar positiv auf die Arbeitslosenzahl auswirken, sie aber ohne dazutun der Wirtschaft nicht verringern können.

Soziale Gerechtigkeit ist in unserem System also nur zu schaffen wenn es wieder mal einen Aufschwung gibt(der ja zurzeit langsam anrollt). Aber nach 10/20 Jahren wird es wieder Bergab gehen das ist nunmal der Kreislauf.
redtuxi
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 21. Jan 2007, 15:22

SorcierDobscurite schrieb:
Marktwirtschaft nicht mehr frei. Die Politik kann also im großen und ganzen nur auf das Gewissen der Wirtschaft einreden und ein paar Gesetze erlassen die sich zwar positiv auf die Arbeitslosenzahl auswirken, sie aber ohne dazutun der Wirtschaft nicht verringern können.

Das ist aber leicht Humbug. Die Politik muss die richtigen Signale setzen! Das geht durch richtige Gesetze und Steuern. Es kann nicht sein, dass der Lügenbaron Schröder die mittl. Unternehmen eingestampft hat, den großen Unternehmen die Steuern noch erleichtert hat... All das in unserem Land ist nicht mehr attraktiv für viele Unternehmen, die in der harten Globalisierungszeit, an jeder Ecke sparen wollen. Wäre unser System wieder - durch die Politik - reizvoller, würde auch keiner abwandern. Gierige Manager und mittlerweile sinnlose Gewerkschaften kommen natürlich negativ hinzu.

Aber wenn ich sehe, das ein kleines freches Land wie Polen in die EU aufgenommen wurde. Und 2006 ca. 5,4 Mrd EUR aus der EU-Kasse netto erhalten hat. Aber im Gegenzug 2 fette Unternehmen als Bsp. mit ca. 2000 Arbpl. (AEG/Continental) dort rüber wandern und wir das ganze auch noch indirekt über die EU-Kasse finanziert haben, haut das System nicht mehr hin... Politiker lügen in Talk-Shows von der Bereicherung dieser (armen) Länder, weil der Export ja boomt. Nur leider geht überwiegend der Export nach Asien und in die USA...bestimmt nicht im Schwerpunkt nach Rumänien, Polen, etc...
K'Dash
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 21. Jan 2007, 15:44

Aber wenn ich sehe, das ein kleines freches Land wie Polen in die EU aufgenommen wurde. Und 2006 ca. 5,4 Mrd EUR aus der EU-Kasse netto erhalten hat. Aber im Gegenzug 2 fette Unternehmen als Bsp. mit ca. 2000 Arbpl. (AEG/Continental) dort rüber wandern und wir das ganze auch noch indirekt über die EU-Kasse finanziert haben, haut das System nicht mehr hin...

Jetzt hast du auch verstanden, was ich meine, wenn ich sage wir treten uns ständig selbst in den Ar..h
EWU
Inventar
#34 erstellt: 21. Jan 2007, 16:10
Hallo,
jetzt lassen wir doch mal die Politik aus dem Spiel und die Wirtschaftsbosse und definieren einfach mal " Soziale Gerechtigkeit".
Was ist soziale Gerechtigkeit?
In meinen Augen ist soziale Gerechtigkeit, dass jeder, ab seiner Geburt an, die gleichen Möglichkeiten der Bildung und Entwicklung hat.
Jeder kann in eine Schule gehen, und zwar kostenlos.Dass einer mit einem IQ von 80 kein Abitur schafft, ist klar, völlig normal, da kann auch die Gesellschaft nichts dafür.War schon immer so, wird auch immer so bleiben.Soll dieser Mensch, weil wir ja soziale Gerechtigkeit wollen, in seinem Beruf, vielleicht Hilfsarbeiter, so viel verdienen wie ein Akademiker, der eine 20 jährige Ausbildung hinter sich hat?
Soll die Gesellschaft, einem Schulabbrecher, nur weil er lieber Party machen wollte anstatt zu lernen, ein Gehalt eines Akademikers bezahlen?
Warum jammert ein Heranwachsender er bekomme keinen Lehrplatz in seinem Dorf in Niederbayern oder sonstwo, anstatt sich in den Zug zu setzten und dahin zu fahren, wo es Lehrstellen gibt?Warum jammert der Arbeitslose in jenem Dorf, er bekomme keine Arbeit?
Warum jammert der Familienvater, er habe kein Geld sich die Zähne machen zu lassen, obwohl er 10 Jahre lang nicht bei der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung war?
Solche Beispiele könnte ich noch hunderte nennen, will es aber bei diesen belassen.
100 % ige Soziale Gerechtigkeit gibt es nicht, gab es noch nie, wird es auch nie geben.Das ist genauso ungerecht, wie das Leben als solches.Wir sollten aber nicht immer nach dem Staat schreien, sondern endlich einmal anfangen, selbst unser Leben in die Hand zu nehmen.Und wenn man mit keinem Politiker einverstanden ist, ja warum um alles in der Welt geht man nicht selbst in die Politik ?

Gruß Uwe
catman41
Inventar
#35 erstellt: 21. Jan 2007, 16:51
@redtuxi,

besser Lügenbaron Schröder als 16 jähriges Aussitzen des Birne Kohl!

Wer hat denn z. B. die Ausbildung von Facharbeitern runtergefahren - sodas Inder etc. reingeholt werden mußten, genau das war Kohl.
Wer hat denn gesagt: "Die Renten sind sicher" - das war auch die CDU, bzw. N. Blüm

Schröder konnte in den ersten Jahern die 16 Jahre Kohl garnicht ausgleichen - die sog. Opposition hat ja alles blockiert.

Schröder hat auch mit der Agenda 2010 den Grundstein gelegt, das es jetzt solangsam aufwärts geht.

Das will nur keiner wahrhaben!!

Naja, die Bundes-Merkel wird es besser machen - ihr Freund Bush hilft ihr dabei

Nun zurück zur soz. Gerechtigkeit

mfg
Harry


[Beitrag von catman41 am 21. Jan 2007, 16:54 bearbeitet]
SorcierDobscurite
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 21. Jan 2007, 18:28

redtuxi schrieb:

Das ist aber leicht Humbug. Die Politik muss die richtigen Signale setzen! Das geht durch richtige Gesetze und Steuern. Es kann nicht sein, dass der Lügenbaron Schröder die mittl. Unternehmen eingestampft hat, den großen Unternehmen die Steuern noch erleichtert hat... All das in unserem Land ist nicht mehr attraktiv für viele Unternehmen, die in der harten Globalisierungszeit, an jeder Ecke sparen wollen. Wäre unser System wieder - durch die Politik - reizvoller, würde auch keiner abwandern. Gierige Manager und mittlerweile sinnlose Gewerkschaften kommen natürlich negativ hinzu.

Deutschland ist deswegen nicht mehr für Firmen attraktiv, weil die kosten für eine Arbeitsstelle zu hoch sind. Allerdings sind diese so hoch wegen den ganzen Sozialabgaben. Wenn man also die kosten für eine Arbeitsstelle senken will, senkt man damit auch gleichzeitig die "Soziale Gerechtigkeit" denn irgendwie muss man die drei Versicherungen ja mitfinanzieren.
Solange es Manager gibt kann man gierige Manager auch nicht abschaffen, sie werden immer versuchen mehr und mehr zu bekommen egal wie.




Aber wenn ich sehe, das ein kleines freches Land wie Polen in die EU aufgenommen wurde. Und 2006 ca. 5,4 Mrd EUR aus der EU-Kasse netto erhalten hat. Aber im Gegenzug 2 fette Unternehmen als Bsp. mit ca. 2000 Arbpl. (AEG/Continental) dort rüber wandern und wir das ganze auch noch indirekt über die EU-Kasse finanziert haben, haut das System nicht mehr hin... Politiker lügen in Talk-Shows von der Bereicherung dieser (armen) Länder, weil der Export ja boomt. Nur leider geht überwiegend der Export nach Asien und in die USA...bestimmt nicht im Schwerpunkt nach Rumänien, Polen, etc...


Naja das mit der EU-Osterweiterung finde ich auch nicht so klasse gelungen. Eigentlich sollte ein Land bevor es in die EU kommt deren Standarts entsprechen und nicht erst in der EU aufgepäppelt werden. Denn dann hätten wir nicht soviele Probleme dass Firmen nach Osteuropa abwandern.
Aber ein lichtblick gibt es, denn immer mehr Firmen sagen jetzt im Nachhinein dass ihnen vorallem in Asien einfach das Knowhow und die gewissenhafte Arbeit der Deutschen fehlt.
Ich denke wenn wir die Bildung und Forschung in Deutschland fördern und mehr auf Technologie bauen, können wir auch gut ohne die einfachen Fabrikstellen auskommen.
DB
Inventar
#37 erstellt: 21. Jan 2007, 19:28

don_camillo schrieb:
ist es sozial gerecht das man 16 Mio Ex DDR Bürger in ein Sozialen Netz integriert ohne das sie davor einen Cent einbezahlt haben? Die findens bestimmt super, auch in der WestBRD gab(gibt) es genug die das System nur zu ihrem Vorteil nutz(t)en.

Nun, man muß es sich vorher überlegen, ob man sich Kolonien leisten kann...
Du meinst also, die vielen arbeitslosen Neufünfländer sind gern arbeitslos? Gern arbeitslos ist sicher der selbe Prozentsatz wie in den gebrauchten Bundesländern.
Davon abgesehen haben die DDR-Bürger auch Kranken- und Rentenversicherung bezahlt. Wo das Geld geblieben ist - einfach mal in "Was war die DDR wert?" nachlesen, wer sich gesundgestoßen hat (und auch, wie sich beide Länder hinsichtlich ihrer Pro-Kopf-Verschuldung unterschieden)...


ist es sozial das man denen die arbeiten immer mehr Steuerlasten zumutet.

Nein, ist es nicht.


Warum stellen die Firmen keine Leute mehr ein, ganz einfach weil man sie so gut wie nicht mehr entlassen kann. Da holen sie sich lieber ein Paar Zeitarbeiter. Die Grundideen vom neuen BetrVG sind super, aber es darf nicht sein dass ein Betriebsrat bald mehr Macht hat als der Chef. Das KündigungsschutzG eigentlich auch nicht schlecht, aber keiner stellt mehr Leute ein wenn auch noch irgendwie anders geht.

Tja, wenn es an Tarifen und Kündigungsschutz liegt: schau einfach mal auf das Gebiet der Ex-DDR: die wenigsten Firmen sind an irgendwelche Tarife gebunden, auch solche Zuckerlis wie Betriebsrente u.ä. kennt man dort nur vom Hörensagen. Demnach müßte doch dort alle Wirtschaft der Welt zu finden sein, oder?

MfG

DB
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 21. Jan 2007, 22:54
Betrachten wir doch mal zwischendurch die Eckpunke. Soziale G. befindet sich irgendwo zwischen

a) alle kriegen genau das gleiche, egal was sie können, sich anstrengen, oder machen.
und
b) jeder kriegt genau das was er verdient. Wer zu schwach ist, stirbt. Wer sich quer legt auch.

Soweit alle einverstanden?
NIUBEE
Stammgast
#39 erstellt: 22. Jan 2007, 11:15
@ UWE

Sehr guter Beitrag.

Es gibt in Deutschland wenig soziale Gerechtigkeit, aber es ist auch nicht notwendig die absolute soziale Gerechtigkeit zu schaffen.

Meiner Meinung nach führt mehr soziale Gerechtigkeit zur Trägheit. Die Trägheit zu weniger sozialer Gerechtigkeit.
D.h. die Menschen die unsere Hilfe wirklich benötigen würden, können sie nicht bekommen, weil die Anzahl der "Trägen" sie aufbraucht. Ist nur menschlich und ich mache da niemanden einen Vorwurf!

Ergo mehr soziale Gerechtigkeit führt zu weniger sozialer Gerechtigkeit, so paradox das klingen mag.
Nicht die Politik bestimmt die Bedingungen sondern die globale Wirtschaft.
Heute muß jeder "low end" Arbeiter mit seinem Konkurenten in China oder Polen so hart es ist seine eigene Bilanz ziehen.

Da wir in D nicht nur Akademiker beschäftigen können, gibt es zwei Möglichkeiten. Man zieht die "low end worker" in einem sozialen System (ohne Arbeit in der Wirtschaft für diese) mit, oder man überläßt sie der Globalisierung, was bedeutet, dass sie für Niedriglöhne entsprechend den internationalen Preisniveau arbeiten und ohne Wohlstand auskönnen müssen.
Eine andere Lösung sehe ich nicht. In D wird es immer mehr Variante 1, aber durch Gesetzte wie H IV ändert sich die Welt in Richtung 2.

Muß ein Staat gerecht sein? Muß alles "Gleichvertreilt sein? Ist das dann nicht die Ungerechtigkeit?

Grüße,

NIUBEE
redtuxi
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 22. Jan 2007, 12:50

EWU schrieb:
Dass einer mit einem IQ von 80 kein Abitur schafft, ist klar, völlig normal, da kann auch die Gesellschaft nichts dafür.War schon immer so, wird auch immer so bleiben.

Ohhh... da bist du auf dem falschen Dampfer... übrigens sehr abwertend gegenüber Menschen, die vielleicht sogar erfolgreicher im Leben mit einer Volksschule oder Hauptschule geworden sind, obwohl sie kein hohen IQ und kein Abi besitzen.

Der IQ hat nichts mit der Schulbildung zu tun, ebenso wenig verbunden mit einem Abschluss. Das ist alles Übungs- und Fleißsache. Jeder kann das schaffen, wenn er nur will!
Einstein war ein sehr schlechter Schüler, wie wir wissen...

Ebenso sagt das Abi nichts über die Intelligenz aus. Gerade heute, wo das Abi in vielen (Bundes-)Ländern das Niveau unser damaligen mittleren Reife in den 70/80ern noch gerade erreicht.

Ich kenne auch gute Bsp., wo Schüler in meiner Jugend vom Gymn. mit top Noten, nachher gerade noch die Hauptschule geschafft haben... weil sie zu faul waren und andere Interessen hatten.
Curd
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 22. Jan 2007, 13:26
Hallo,

Ich sehe vier Wege:

1
Freie soziale Marktwirtschaft wie in Skandinavien praktiziert - dort wurden notwendige Anpassungen nicht versäumt.

2
Neo-Konservatieve Marktwirtschaft gepaart mit Protektionismus und Militarismus wie in den USA.

3
Punktueller Kapitalismus nach Manchester Art und breiter Pseudo Kommunismus wie in China.

4
Anarchie und Korruption wie z.B. in grossen Teilen Afrikas

Ich präferiere immer noch das erste Modell!

Wir müssen nicht nach China blicken. In Europa gibt es überall Beispiele die es besser mit der sozialen Gerechtigkeit hinbekommen als wir aber auch schlechter!

z.B.
PISA hat es uns schwarz und weiß unter die Nase gehalten in keinem anderen Industrieland das untersucht wurde haben es die "Unterschichten" schwerer eine gute Schulausbildung - eine Hochschulausbildung zu erhalten. Der % Satz der Arbeiterkinder die studieren ist seit Jahren rückläufig.
Hier an dieser Stelle wird sich die Soziale Gerechtigkeit und überhaupt die Zukunft unseres Landes entscheiden.

NIUBEE wenn Du fragst muss ein Staat gerecht sein?
Dann sage ich ja er muss es versuchen.....[..ein 100% kann es ja nicht geben]

Wenn man die Schere zu weit auseinanderdriften lässt dann ist das ein Land welches gaaaaanz andere Probleme bekommen wird. Deutschland hatte immer den Standortvorteil der friedlichen und rechtsstaatlichen Gesellschaft.

Da ich beruflich mit einigen ausländischen Firmen zu tun habe liegen mir auch Zahlen über die Effektivität von Produktionsstrecken zur Verfügung. Da wundert man sich dann über die deutschen Urlaubstage im Vergleich zu anderen Ländern aber wenn dann die Streiktage-Krankheitsstand -Personalfluktuation-Sabotage-Diebstahl-Bakschisch-Arbeitsunfälledie Unfälle eingerechnet werden dann sieht der Standort Deutschland schon sehr viel positiver aus. Alles nicht so einfach und pauschal zu beurteilen.

Deine Frage muss alles gleich verteilt sein?

Nein natürlich nicht! Nur es sollte IMHO eine Homogenität angestrebt werden. Eine breite Mittelschicht - siehe Skandinavien.

Dort gehört es zur sozialen Gerechtigkeit das die Frauen arbeiten! Über 70 % sind dort berufstätig. Bei uns um die 40 % Vollzeit! Ach ja - da es in Schweden recht teuer ist - ist es logisch das - wenn ein Ehepaar einen mittleren Wohlstand erreichen möchte beide auch arbeiten müssen!

Und:
Zur sozialen Gerechtigkeit gehört eine geringe Arbeitslosenquote:

Wer sich dafür interessiert wie man das erreichen kann:

Arbeitslosenquote in Dänemark

Na, ist nur meine Meinung

Curd
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 22. Jan 2007, 13:37

redtuxi schrieb:
Gerade heute, wo das Abi in vielen (Bundes-)Ländern das Niveau unser damaligen mittleren Reife in den 70/80ern noch gerade erreicht.


Hallo,

hast Du da einen Link im Netz der das erläutert?

Sieh Dir doch einmal die Abitur Aufgaben aus den 50,60,70er an.

Ich finde nicht das es leichter geworden ist und auch nicht mit den Leistungen von Realschülern vergleichbar. Da sind doch drei Jahre mehr Wissen die abgefragt werden.

Du hast aber natürlich Recht: mit Intelligenz hat das Abi nur bedingt etwas zu tun Aber in der heutigen Zeit hast Du ohne "Schein" klar die schlechteren Karten.

IMHO müsste mehr in der Schule "gepaukt" werden - das sind meine Erfahrungen. Ist mir immer ein Rätsel das nach solanger Schulzeit der Dreisatz nicht beherrscht wird.
SorcierDobscurite
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 22. Jan 2007, 16:35
Das schlechte am Allgemeinen Abitur finde ich vorallem, dass es einfach zu allgemein ist, d.h. sich nicht genug auf die Wirtschaft ausrichtet, denn dafür ist die Bildung ja hauptsächlich da, dass man später einen guten Beruf erlangt und darin seine Arbeit gut verrichtet. Das Fachabitur ist da ein Schritt in die richtige Richtung, nur wird das leider immernoch unter dem allgemeinen Abitur angesiedelt. Wen intressiert es später schon ob jemand Faust 1 und 2 gelesen hat. Und warum lernt man Wahrscheinlichkeitsrechnung ohne sie in irgendeiner Weise mit der Wirtschaft zu verknüpfen. Wenn man dann fertig ist weiss man weniger über seinen späteren Wunschberuf als ein guter Realschüler der seine Ausbildung in der Zeit abgeschlossen hat. Und trotzdem ist es heutzutage eine Schmach kein Abitur gemacht zu haben oder gar nur Hauptschule abgeschlossen zu haben.
Das Bildungssystem sollte generell überholt werden. Wenn ich mir anschaue wieviel Zeit im Kindergarten verplempert wird, in einer Zeit wo Kinder am Wissbegierigsten sind da ist es kein Wunder, dass es in der Mittelstufe so schwierig ist ihnen was beizubringen.
-
Obwohl jeder das Recht auf Bildung hat ist es trotzdem Schweineteuer auf ein Gymnasium zu gehen oder gar zu Studieren. Selbst in der Oberstufe wo eigentlihc noch Lehrmittelfreiheit herrscht, muss man sich ständig Bücher kaufen da entweder nicht genug Bücher vorhanden sind oder die Schulbücher veraltet oder schlichtweg unbrauchbar sind(vom Inhalt her). Im Studium geht es dann weiter mit Studiengebühren (die laut dem hessischen Chef der Staatskanzlei keinerlei Einfluss auf die soziale Gerechtigkeit haben) und natürlich auch wieder Bücher, die allerdings 100 Euro das Stück kosten. Klar gibt es Studienkredite, aber wer möchte schon nach seinem Studium in seiner Ausbildung erstmal den Kredit abbezahlen, wo doch am Anfagn das Geld sowieso knapp ist.


[Beitrag von SorcierDobscurite am 22. Jan 2007, 16:42 bearbeitet]
Curd
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 22. Jan 2007, 16:41
Hallo,

bin nicht ganz Deiner Meinung

auch Dein Kernsatz - das unser Bildungssystem überholt werden sollte ist schon veraltet - es wurde bereits " überholt "

Ich stimme Dir aber in dieser Aussage zu

Mülleimer
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 22. Jan 2007, 16:42
Das mit der Bildung finde ich auch richtig gesagt. Hier noch meine Ideen:

Gerechtigkeit besteht außer in gewissen objektiven Maßstäben, wie z. B. dem Eigennutz in dem Bewußsein, daß man selbst einmal ausgebootet werden könnte, daß Gruppen die heute hintenanstehen, eines Tages unter entsprechenden Bedingungen zu Ehren kommen, oder etwa, daß es zu Unruhen kommen könnte, außerdem noch aus einer emotionalen Komponente – kurz: Gerechtigkeit ist auch ein Gefühl. Bei Schimpansen hat man dieses nachweisen können.

(Selbst bei einer Katze konnte ich beobachten, wie sie beleidigt war, als ich vor ihren Augen mit einem Tennisball dribbelte. Das war ungerecht, denn Katzen können bekanntlich nicht zugreifen; hingegen: zeigen, was man kann, ist in Ordnung, aber man muß auch was abgeben bzw. mitspielen lassen und da war die Katze wieder froh)

Gerechtigkeit ist also eine soziale Funktion, die bei uns beweihräucherter Menschengattung weit über das rabenhafte „ich will auch was haben“ hinausgeht, vielmehr reicht es bei uns bis in die transzendentalphilosophische Idee des Guten an sich, wie etwa der von Kant vertretene „kathegorische Imperativ“.

Meine Idee zur besseren Handhabung des Themas ist, eine Gesellschaft mal als Lebewesen oder Ökosystem aufzufassen. O.k. – da müssen wir heute schwer Steine klopfen oder rechnen. Vielleicht tut dabei die Hand weh oder der Kopf oder man hat keine Lust mehr. Was dann? Sagt man sich: „ Du, innerer Schweinehund, ich werd´s Dir schon austreiben!“ Oder vielleicht: „Du Hand, wenn Du nicht gehorchst, zieh ich Dir das Blut ab!“ -???
Na, wem´s gefällt!
Wer dagegen ein bißchen Ahnung von „Mentalem Training“ hat, der sagt sich eher: „Zu verlieren ist absolut keine Perspektive, also mache ich mir eine positive Zielvorstellung, wir schaffen das!“

Wenn wir am Ast hängen, müssen wir ja nicht gleich die Beine abwerfen, also entweder kommen alle mit oder es geht eben abwärts. Man halte den Preis für Witschaftssieg ein bißchen im Auge: ein paar superreiche Macher und der Rest fürchtet um den Job, Hauptsache es geht noch.

Das Leben ist so kurz. Was kann man besseres tun, als an eine Idee zu glauben - das ist das einzige, was über das Denken selbst hinausführt. Angst ist meiner Meinung nach keine Motivation (stupsen ja, stoßen nein). Der Mensch strebt nach Sicherheit. Es muß ein unteres Lebensmaß geben und wenn es noch so bescheiden ist.

Chancen- Ähnlichkeit schafft erst die Idee vom Wohlstand für alle und treibt an, Millionärstum ist vieler Leute Hoffnung. Sicherheit ist der Boden zum Wachstum. Der gerade Stamm wächst zu Licht. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel und Pilze faulen nicht am gesunden Holz.
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