Web 2.0 - Wie geht's weiter?

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lunic
Inventar
#1 erstellt: 13. Feb 2007, 17:49
Ich hab mich in letzter Zeit ein wenig mit dem Begriff "Web 2.0" beschäftigt und dabei kam ich irgendwie ins Nachdenken.

Das Internet bietet ja grundsätzlich "nur" Informationen in Form von digitalen Signalen.
Mit diesen Signalen lässt sich allerdings eine Menge beschreiben: Bilder, Fotos, Musik, Menschen, Ideen, Ereignisse, Emotionen, Schicksale und einiges mehr.
Gut, das ging auch schon vor youtube, flirtscout, flickr, Emule, etc..
Was ich allerdings bemerkenswert finde, ist die Inflation der Information. Es werden immer mehr Bilder, Menschen, Emotionen (ohne jetzt direkt auf G. Jauch verweisen zu wollen) und damit nimmt - gemessen an der Menge - die Qualität ab. Vieles verschwindet unbeachtet im Web.
Die Dinge von Interesse werden wie folgt erfasst:
Es werden Hitlisten erstellt, welche Persönlichleits-Profile am interessantesten, beliebtesten, besten sind, welches Video am häufigsten geschaut wird, welches Produkt von anderen Menschen "auch gekauft" wurde, etc.
Man könnte behaupten, die Masse deffiniert die Beliebtheit, nicht länger das Individuum.

Gleichzeitig - wie bereits erwähnt - wird das Bild, die Musik (wenn man so will die Kunst/Kultur), aber mit zunehmendem Maße eben auch der Mensch selbst (als Ausstellungsobjekt oder als fühlendes Wesen) immer mehr zur reinen "Information".

Man kann die Menschen ergoogeln, mit -Maps oder -Earth bis vor ihre Haustür zoomen und all das, was sie selbst über sich preisgeben (gewollt oder ungewollt) in wenigen Minuten erfahren.
Auch wenn man kein Interesse daran hat, eine virtuelle Persönlichkeit darzustellen - man kann dem Internet nur schwer entkommen. (Denkbar wäre ein Leben auf dem Mars, hinter einem großen Stein, mit den Fingern in den Ohren).

All diese (etwas konfusen) Gedanken zielen irgendwie auf das Stichwort "Informations-Zeitalter" und ich frage mich, ob der Mensch in wenigen Jahren mehr von sich auf einem Chip durch die Gegend tragen wird als in seinem Kopf.
Ob der Mensch als virtuelle Persönlichkeit (wie es bereits zig Tausende in MMORPGs, Second Life etc gibt) irgendwann auch virtuelle Erinnerungen oder Vorlieben haben wird und ob der "reale" Mensch davon irgendwann ersetzbar werden könnte.

Braucht man überhaupt ein menschliches Vorbild, um eine virtuelle Person zu erzeugen? Oder kann man nicht einfach eine simulieren, ohne Schwächen, ein vollkommenes Wesen. Wie steht dann der reale Mensch da?

Ich gebe zu, dass es von einer Online-Welt bis zur Vernichtung des individuellen Menschen schon ein gewaltiger Schritt ist, aber dennoch würde mich interessieren, was ihr davon haltet? Habt ihr auch mal dadrüber nachgedacht?

Grüße!
Genau
Stammgast
#2 erstellt: 14. Feb 2007, 03:50
Hallo

Wenn du noch mehr philosofischen Input zu dem Thema Simulation der Menschheit und so habe möchtest, dann lies dir mal diesen Artikel durch.


...ich frage mich, ob der Mensch in wenigen Jahren mehr von sich auf einem Chip durch die Gegend tragen wird als in seinem Kopf.

Partiell ist das ja jetzt schon der Fall, seit z.B. jeder ein Handy hat, kann sich keiner mehr Telefonnummern merken.
Curd
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Feb 2007, 12:06

Genau schrieb:

Partiell ist das ja jetzt schon der Fall, seit z.B. jeder ein Handy hat, kann sich keiner mehr Telefonnummern merken.


Wozu auch? Wenn Du unbedingt etwas auswendig lernen willst : Gedichte - Lieder - Geschichten

Albert Einstein:
Auf die Frage, wie hoch die Schallgeschwindigkeit sei:
Weiß ich nicht. Ich beschwere mein Gedächtnis nicht mit Tatsachen, die ich in meinem Konservationslexikon finden kann.



@lunic
Schon interessant aber was bei solchen Annahmen gerne unerwähnt bleibt: Die grosse Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten hat überhaupt gar keinen Zugang zu: sauberen Trinkwasser- medizinischer Grundversorgung- einem untersten Bildungsniveau und schon gar nicht zum Internet! Wir sind elitär und abgehoben sonst kämen wir gar nicht auf den Gedanken für die Mehrheit der Menscheit zu sprechen

lunic
Inventar
#4 erstellt: 14. Feb 2007, 12:31

rollo1 schrieb:

@lunic
Schon interessant aber was bei solchen Annahmen gerne unerwähnt bleibt: Die grosse Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten hat überhaupt gar keinen Zugang zu: sauberen Trinkwasser- medizinischer Grundversorgung- einem untersten Bildungsniveau und schon gar nicht zum Internet! Wir sind elitär und abgehoben sonst kämen wir gar nicht auf den Gedanken für die Mehrheit der Menscheit zu sprechen

:prost


Ja da hast du recht. Gemeint war natürlich die Mehrheit der "westlichen Welt", mit Internet, eben solche, auf die es zutrifft. Laß es nur 500 Millionen sein, ist immer noch ne Menge.

Grüße!
Curd
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 14. Feb 2007, 12:49

lunic schrieb:

rollo1 schrieb:

@lunic
Schon interessant aber was bei solchen Annahmen gerne unerwähnt bleibt: Die grosse Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten hat überhaupt gar keinen Zugang zu: sauberen Trinkwasser- medizinischer Grundversorgung- einem untersten Bildungsniveau und schon gar nicht zum Internet! Wir sind elitär und abgehoben sonst kämen wir gar nicht auf den Gedanken für die Mehrheit der Menscheit zu sprechen

:prost


Ja da hast du recht. Gemeint war natürlich die Mehrheit der "westlichen Welt", mit Internet, eben solche, auf die es zutrifft. Laß es nur 500 Millionen sein, ist immer noch ne Menge.

Grüße!

Das wären dann - nach aktueller Schätzung - ca. 7,5 % der Menschheit
Aber OK - ich weiss was gemeint war

lunic
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2007, 15:01
Wenn man sich diese Wachstumsquote für private Internetanschlüsse mal ansieht, dann kann man für die nächsten Jahre zumindest hochrechnen, wie weit sich das Internet verbreiten wird:
2001: 474 Millionen private Internetanschlüsse weltweit. Contentmanager.de
2007: ca. 1,1 Milliarden. Internetworldstats.com

Der Einfachheit halber kann man sich ja auf Deutschland beschränken.

Grüße!
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