Freund von mir will aus Asien importieren

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Ezeqiel
Inventar
#1 erstellt: 27. Jun 2007, 18:41
Vorab: Ich halte die Idee meines Freundes für keine gute. Ausserdem will ich noch vorausschicken, dass er manchmal etwas sonderbar ist (ich hoffe, er sieht es mir nach. Schliesslich bin ich auch manchmal etwas sonderbar :D). Trotzdem ist es ein Freund.

Er hat sich nun in den Kopf gesetzt, durch Import reich zu werden, nachdem er auf asiatische Webseiten gestossen ist, die Consumer-Elektronik (z.B. Notebooks, MP3-Spieler, Digitalkameras, TFT-Displays, etc.) zu gnadenlos günstigen Preisen zu exportieren bereit zu sein schienen.

Also hat er sich zunächst an einen indonesischen Vertrieb gewendet, wo er einen Stapel Spielkonsolen bestellt hat. Dafür musste er, soweit ich das in Erinnerung habe, 50% Anzahlung leisten. Nun, die Ware kam nicht und an sein Geld kam er auch nicht mehr.

Aus diesem Ereignis wohl nicht schlauer geworden wandte er sich an einen Chinesischen Exporteur, den er über die Seite www.alibaba.com gefunden hat, eine Art globales Handelsportal, das an sich einen recht seriösen Eindruck macht (wohl so, wie Ebay selbst, unter dessen Dach sich aber auch allerhand Nepper verbergen :D). Bei diesem Exporteur hat er dann sechs Notebooks bestellt. Der wollte zunächst auch 50% Anzahlung haben, was ("der Chef wollte es nicht anders", hiess es von Seiten des Exporteurs) später auf 100% erhöht wurde.

Angeblich wurde die Ware nach Eingang der Zahlung auch losgeschickt. Mein Freund erhielt jedenfalls eine Trackingnummer einer Transportfirma, von der ich noch nie gehört habe (soll aber nicht viel heissen :D). Allerdings erhielt er die Nachricht, dass mehr, als die vereinbarte Anzahl an Notebooks im Paket waren und er doch bitteschön den Preis für die nun grössere Menge zahlen möge. Das hat er dann verweigert, worauf hin er nun den ursprünglichen Preis (die 100% Anzahlung) los zu sein scheint und wohl ohne Notebooks da steht, falls nicht ein Wunder in Form des nun doch ankommenden Paketes geschieht.

Für diesen Geldtransfer hat er wohl so eine Art Treuhandservice (?) benutzt, der das überwiesene Geld wohl zwischenparken und es an den Empfänger nur herausgeben sollte, wenn der Empfänger ein vom Überweiser erhaltenes Codewort vorweisen kann. Dieses Codewort habe, so mein Freund, der Exporteur aber wohl durch Bestechung eines chinesischen Bankangestellten erfahren.

Mittlerweile ist er bei der Polizei gewesen, die ihm mitteilte, dass wohl keine Aussicht bestünde, dass er irgendwie für diese Sachen entschädigt werden könnte, weil die Strafverfolgung irgendwelcher Firmen im fernen Osten wohl ein bisschen kniffelig wäre.

So, nun werden sicher zahlreiche Bemerkungen in Richtung "selber schuld", "wie kann man nur", usw. kommen, was ich auch gut verstehen kann. Ich fasse mir ja selber an den Kopf, wie man so blauäugig Geld verbrennen kann.

Allerdings wären mir Hinweise, wie man seriös an solche Sachen rangeht, wesentlich lieber, denn grundsätzlich scheint er dieser Importgeschichte immer noch zugetan zu sein (schwer verständlich, ich weiss ).

Vielleicht findet sich in der grossen weiten Welt dieses Forums ja irgend einer, der sich mit dieser Materie so gut auskennt, dass er meinem Freund entweder fundiert von solchen Vorhaben abraten kann, oder ihm Hinweise geben kann, wie man das Ganze seriös und sicherer handhaben kann.

Gruss,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 29. Jun 2007, 11:47 bearbeitet]
kptools
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Jun 2007, 18:51
Hallo,

www.alibaba.com

Das finde ich ja mal einen mehr als passenden Namen für eine derartige Website .

SCNR

Grüsse aus OWL

kp
achim81
Stammgast
#3 erstellt: 27. Jun 2007, 21:23
Halbwegs guten Therapeuten kennst Du keinen?!

Mein Post ist nur zum Teil ein Scherz, denn ein wenig ernst gemeinte Sorge ist dabei. Mir schwant da was.
Ezeqiel
Inventar
#4 erstellt: 28. Jun 2007, 00:31
Täte mich interessieren, was dir schwant. Du könntest richtig liegen ;).

Unabhängig davon wären fundierte Informationen trotzdem nützlich, und wenn es nur ist, um ihm die Sache auszureden.

Wie funktionieren solche Importe eigentlich in echt? Wie sichert sich ein Importeur gegen solchen Nepp ab? Ich habe da echt keine rechte Vorstellung.

Gruss,
Ezeqiel
SorcierDobscurite
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 28. Jun 2007, 10:05
Möchtest du ein Rat wie man das Geld wiederbekommt oder wie er seine Importfirma aufbauen sollte?

ersteres habe ich keine ahnung und ich denke der Polizist hatte schon recht mit seiner Aussage das Geld sähe er nie wieder...

zum zweiten: Ich würde deinem Freund raten, wenn er seine Idee wirklich umsetzen will, vor Ort dort zu erscheinen.
Er soll sich die Firmen anschauen und eine Bindung zu seinen Geschäftspartnern aufbauen. Leitende Angestellte von seriösen Firmen können in China, Taiwan und Japan eigentlich alle englisch.
Bis man mit so einem Geschäfft Geld verdient, vergehen glaubich einige Jahre, schließlich bedarf es einiger vorarbeit.
Da braucht es Versicherung für den Transport, man muss ich das Transportunternehmen selbst anschauen. Die Waren müssen begutachtet werden (wenn sie so billig sind, ist doch meistens ein Haken dabei...). Die chinesischen Zollbehörden zu schmieren kann vllt auch nicht schaden
Und vllt mal ein Westeuropäisches Treuhandkonto errichten


[Beitrag von SorcierDobscurite am 28. Jun 2007, 10:07 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#6 erstellt: 28. Jun 2007, 12:38

SorcierDobscurite schrieb:
Möchtest du ein Rat wie man das Geld wiederbekommt oder wie er seine Importfirma aufbauen sollte?[...]

Letzteres, und für die folgenden Hinweise schonmal ein Dankeschön. Ich denke, das auch mein etwas traumtänzerisch veranlagter Freund nicht mehr mit einer Rückerstattung des investierten Geldes rechnet. Die Aussage der Polizei war ja schon ernüchternd genug .

Als ich die Story hörte, fiel mir, ansonsten ja so gut wie nichts über diese Materie wissend, ein, dass die naheliegenste Institution, um näheres zu erfahren, ja die IHK sein könnte. Schliesslich steckt das Wörtchen "Handel" ja in dieser Abkürzung.

Aber lasst euch nicht von weiteren Hinweisen abhalten

Gruss,
Ezeqiel
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