Tibet-China-Olympische Spiele!

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Karma-Club
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 17. Mrz 2008, 19:49
Hallo ihr alle,
wie beutreilt ihr die aktuelle Sachlage?
Wäre aus Eurer Sicht ein Boykott der Spiele sinnvoll und richtig?

Meiner Meinung nach auf jeden Fall.
Sowas kann nicht sein, ich wurde vorhin wirklich wütend, als ich den Fernsehbereicht sah.
Wenn jemand auch nur ein bisschen Stolz, Ehrgefühl und Würde in sich trägt, dann verurteilt und verachtet er die Geschehnisse und verzichtet auf seine Teilnahme und blamiert die chinesische politik damit.

Wenn ich es nicht eh schon vor gehabt hätte, dann hätte ich meine Vincent Vorstufe auf jeden Fall verkauft.
Desweiteren werde ich jede Chinakomponente meiden, auch wenn ich weiß, dass das fast unmöglich ist.

Das schlimme ist, finde ich, dass die Vorfälle der vergangenen Tage nur die Spitze des Eisberges ist.
istef
Inventar
#2 erstellt: 17. Mrz 2008, 20:19
man kann durchaus für einen boykott sein. je nach sichtweise. aber dann hätte man bereits bei der vergabe protestieren sollen. der konflikt besteht ja nicht erst seit gestern.

deswegen chinesische produkte zu meiden finde ich persönlich deplaziert. mit dieser einstellung müsstest du auf 80% deiner konsumgüter verzichten. sei es nun ein nike-schuh, das PC-betriebsystem, deine bananen oder dein auto. in irgend einem herstellerland läuft immer was verkehrt. es gibt natürlich ausnahmen, wo das aus meiner sicht gerechtfertigt ist. da geht es dann aber um spezifische produkte. aber auf einen verstärker verzichten weil du mit der chinesischen regierung nicht einverstanden bist finde ich persönlich nicht angemessen.

istef
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Mrz 2008, 20:23
Deswegen habe ich ja auch geschrieben, dass das fast unmöglich ist.
Dennoch werde ich was Hifi betrifft, gezielt versuchen chinesische Geräte zu meiden.
Dass ich die Bauteile nicht meiden kann ist mir auch klar.

Und Du hast auch damit recht, dass man gegen die Vergabe hätte protestieren sollen/müssen.
Aber wie soll man denn was erreichen, wenn Geld die Welt regiert?
Das klappt nicht.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Mrz 2008, 21:52
Es ist schon erschreckend, mit wieviel Militär-krimineller Energie China ein fremdes Land besetzt hält. Die Dummheit der vorgeschobenen Argumentation ist kaum zu überbieten.

Bei Irrsinn ist die Logik im Ziel zu suchen -

das bedeutet, das weder ein Boykott bei der Vergabe noch später einen Einfluß haben wird. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, daß China vor einem Genozid zurückschrecken würde. Das wirft die Frage nach den Eckwerten auf. Eine wie auch immer geartete wirksame Reaktion wird nur durch die Gemeinschaft demokratischer Staaten zustande kommen. Letzten Endes ist sogar die (gedachte) völlige Wirtschaftliche Isolation Chinas, sogar inkl. von Rußland, im Hinblick auf die Wahnidee wirkungslos.

Wir können das hier nicht klären. Da in China das Volk gewaltsam unterdrückt wird, wollte ich aber zumindest meine Meinung nicht zurückhalten.
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:02

Mülleimer schrieb:
Es ist schon erschreckend, mit wieviel Militär-krimineller Energie China ein fremdes Land besetzt hält. Die Dummheit der vorgeschobenen Argumentation ist kaum zu überbieten.

Bei Irrsinn ist die Logik im Ziel zu suchen -

das bedeutet, das weder ein Boykott bei der Vergabe noch später einen Einfluß haben wird. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, daß China vor einem Genozid zurückschrecken würde. Das wirft die Frage nach den Eckwerten auf. Eine wie auch immer geartete wirksame Reaktion wird nur durch die Gemeinschaft demokratischer Staaten zustande kommen. Letzten Endes ist sogar die (gedachte) völlige Wirtschaftliche Isolation Chinas, sogar inkl. von Rußland, im Hinblick auf die Wahnidee wirkungslos.

Wir können das hier nicht klären. Da in China das Volk gewaltsam unterdrückt wird, wollte ich aber zumindest meine Meinung nicht zurückhalten.


Wieso sollte eine komplette Isolation Chinas wirkungslos sein?
Wenn sich wirklich alle demokratischen Staaten zusammenschliessen würden und einen wirtschaftlichen Boykott befürworten würden, was sollte China denn dann tun?
Natürlich bin ich mir im Klaren, dass das nie passieren wird.
Marsupilami72
Inventar
#6 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:09
Einen umfassenden Boykott der Spiele halte ich für unrealistisch - da geht es einfach um zu viel Geld. Das IOC erwartet Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe...

Ich denke, hier sollte jeder einzelne Athlet sein Gewissen befragen und diese Plattform aktiv nutzen.

Überlegt doch mal: die Eröffnungsfeierlichkeiten werden vor einem Milliardenpublikum live übertragen - was machen die Chinesen eigentlich, wenn die Athleten beim Einlauf Protestplakate hochhalten? Das wäre megapeinlich und praktisch unvertuschbar, weil es von den Anstalten direkt per Satellit in die Welt übertragen wird...

Wenn sich alle einig sind, werden die Olympischen Spiele 2008 für die Chinesische Führung zu einem absoluten Desaster in der Öffentlichkeit - das IOC und vor allem die internationalen Fernsehstationen werden sich massive Eingriffe in die Berichterstattung sicherlich nicht gefallen lassen.
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:25

Marsupilami72 schrieb:
Einen umfassenden Boykott der Spiele halte ich für unrealistisch - da geht es einfach um zu viel Geld. Das IOC erwartet Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe...

Ich denke, hier sollte jeder einzelne Athlet sein Gewissen befragen und diese Plattform aktiv nutzen.

Überlegt doch mal: die Eröffnungsfeierlichkeiten werden vor einem Milliardenpublikum live übertragen - was machen die Chinesen eigentlich, wenn die Athleten beim Einlauf Protestplakate hochhalten? Das wäre megapeinlich und praktisch unvertuschbar, weil es von den Anstalten direkt per Satellit in die Welt übertragen wird...

Wenn sich alle einig sind, werden die Olympischen Spiele 2008 für die Chinesische Führung zu einem absoluten Desaster in der Öffentlichkeit - das IOC und vor allem die internationalen Fernsehstationen werden sich massive Eingriffe in die Berichterstattung sicherlich nicht gefallen lassen.



Was meinst Du, passiert mit den Sportlern?
Meinst Du, das würden die Chinesen zulassen?

Meiner Meinung nach sollte solangsam ein klares Zeichen gesetzt werden.
Aber was wird denn passieren? Richtig, nix!
Die Politikier werden sich wieder die Hände schütteln und predigen, dass China sich bessern soll usw.
Immer das gleiche Gefasel.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:37

Karma-Club schrieb:

Wieso sollte eine komplette Isolation Chinas wirkungslos sein?
Wenn sich wirklich alle demokratischen Staaten zusammenschliessen würden und einen wirtschaftlichen Boykott befürworten würden, was sollte China denn dann tun?
Natürlich bin ich mir im Klaren, dass das nie passieren wird.


Die Führungsclique Chinas und ihr Militär ist so oder so wirtschaftlich bestens versorgt. Ich weiß nicht genau wieviele Millionen Menschen Mao Tsetung umbringen lassen hat. Es interessiert diese Leute nicht, wie es ums Volk bestellt ist. Ein Boykott würde nur in einer Demokratie etwas bewirken können.

Ich gebe aber zu, daß es mir als Athlet schwer fallen würde, gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Der Dialog ist ein starkes Mittel. Das Gegenmittel der Wahnsinnigen ist die Isolation. Man darf nicht vergessen, daß die Teilnahme an den olympischen Spielen ein Zeichen von Dialog und von Anerkennung von Normen ist. Insoweit bin ich geneigt, die offizielle Haltung der Bundesregierung mitzutragen.
Marsupilami72
Inventar
#9 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:41

Karma-Club schrieb:
Was meinst Du, passiert mit den Sportlern?
Meinst Du, das würden die Chinesen zulassen?

Schon klar, die Chinesen kaschen unliebsame ausländische Athleten - was glaubst Du, was dann los ist?!?

Den Aufschrei in der Welt möchte ich sehen...

Ich glaube, das können sich selbst die Chinesen nicht leisten...
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:50

Marsupilami72 schrieb:

Karma-Club schrieb:
Was meinst Du, passiert mit den Sportlern?
Meinst Du, das würden die Chinesen zulassen?

Schon klar, die Chinesen kaschen unliebsame ausländische Athleten - was glaubst Du, was dann los ist?!?

Den Aufschrei in der Welt möchte ich sehen...

Ich glaube, das können sich selbst die Chinesen nicht leisten...


Nee, ich denke einfach, sie würden sowas nicht zulassen.
Nicht gewalttätig, das könnten sie sich nicht leisten, das ist klar.
Andererseits, wö wäre das Problem es wieder so abzustempeln, dass es ein Putschversuch sei?
Aber Du hast schon recht.
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Mrz 2008, 22:51

Mülleimer schrieb:

Karma-Club schrieb:

Wieso sollte eine komplette Isolation Chinas wirkungslos sein?
Wenn sich wirklich alle demokratischen Staaten zusammenschliessen würden und einen wirtschaftlichen Boykott befürworten würden, was sollte China denn dann tun?
Natürlich bin ich mir im Klaren, dass das nie passieren wird.


Die Führungsclique Chinas und ihr Militär ist so oder so wirtschaftlich bestens versorgt. Ich weiß nicht genau wieviele Millionen Menschen Mao Tsetung umbringen lassen hat. Es interessiert diese Leute nicht, wie es ums Volk bestellt ist. Ein Boykott würde nur in einer Demokratie etwas bewirken können.

Ich gebe aber zu, daß es mir als Athlet schwer fallen würde, gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Der Dialog ist ein starkes Mittel. Das Gegenmittel der Wahnsinnigen ist die Isolation. Man darf nicht vergessen, daß die Teilnahme an den olympischen Spielen ein Zeichen von Dialog und von Anerkennung von Normen ist. Insoweit bin ich geneigt, die offizielle Haltung der Bundesregierung mitzutragen.



Ein Zeichen von Dialog? Von welchem?
Marsupilami72
Inventar
#12 erstellt: 17. Mrz 2008, 23:08

Karma-Club schrieb:
Nee, ich denke einfach, sie würden sowas nicht zulassen.

Wie sollen die das verhindern?


Nicht gewalttätig, das könnten sie sich nicht leisten, das ist klar.
Andererseits, wö wäre das Problem es wieder so abzustempeln, dass es ein Putschversuch sei?

Wie können ausländische Athleten einen Putsch versuchen?

Aber mal unabhängig davon:

Normalerweise wäre die aktuelle Situation in Tibet (offensichtliches entfernen möglicher unabhängiger Zeugen) ein mehr als ausreichender Anlass, den chinesischen Botschafter einzubestellen (was ein ziemlich drastischer diplomatischer Vorgang ist) und ihm sehr deutlich klar zu machen, dass Deutschland ein derart menschenverachtendes Vorgehen nicht hinnehmen kann - aber so viel Arsch findet sich wohl leider in keiner Politikerhose...
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 18. Mrz 2008, 00:46
Oh und was passiert denn dann?
Nix!
Ist doch immer das gleiche!
Marsupilami72
Inventar
#14 erstellt: 18. Mrz 2008, 00:49
Dass ein Tritt in den Arsch bei den Chinesen nichts bewirkt, weiss ich auch - wenn aber viele Staaten besagte Fussaktion ausführen, wird die Botschaft mit viiiiieeeeel Glück vielleicht den Weg vom Po ins Gehirn finden...

Immer noch besser, als überhaupt nichts zu tun!
Karma-Club
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 18. Mrz 2008, 00:59

Marsupilami72 schrieb:
Dass ein Tritt in den Arsch bei den Chinesen nichts bewirkt, weiss ich auch - wenn aber viele Staaten besagte Fussaktion ausführen, wird die Botschaft mit viiiiieeeeel Glück vielleicht den Weg vom Po ins Gehirn finden...

Immer noch besser, als überhaupt nichts zu tun!


Die Merkel war doch schon dort.
Unter anderem wurden auch die Menschenrechte besprochen, soweit es natürlich zugelassen wurde.
Es juckt die einfach nicht.

Ich glaube, erst wenn es um Geld geht, dann stört es die.
Erst wenn man ihren dramatsichen Wachstum stoppt.
Ausserdem denke ich, könnte man sie so auch in Sachen Klimaschutz unter Druck setzen.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 18. Mrz 2008, 13:46

Ein Zeichen von Dialog? Von welchem?

Um den heißen Brei herum natürlich... So gesehen hast Du natürlich recht. Wenn man beginnen würde zu fragen z.B.: "Wenn Ihr im Recht seid, wozu werden dann Journalisten und Beobachter ausgewiesen?" - dann ließe man sich nur auf ein widerliches Spiel ein.

Wer sich in die inneren Angelegenheiten eines fremden Landes einmischt und aus reiner Machtgier mit Truppen einmarschiert, um dort unter Ausschluß der Weltöffentlichkeit ein Massaker zu veranstalten, zu foltern und zu verhaften, der läßt sich von sensiblen Maßnahmen nur schlecht beeindrucken.
Ein Staat der hemmungslos und vollständig sein eigenes Volk belügt, wäre sich im Ernstfall auch nicht zu schade, den evtl. Ausfall der Spiele propagandistisch umzudeuten.

Irgendwo hat jeder Mensch seinen Stolz (das ist zwingend), auch chinesische Regierungsbanden; dort muß man sie packen.
RobHic
Inventar
#17 erstellt: 18. Mrz 2008, 14:11
[ironie]Man sollte alle Sportler daheim lassen und stattdessen Elitesoldaten von Kampftauchern, den Green Barrets und der Fremden Legion zu den Spielen schicken und den Chinesischen Staat infiltrieren.[/ironie]

So das mal als nen dummer Spruch vorweg.

So ein Bokyott wird nicht passieren. Auch von Sportlerseite her nicht. Die Damen und Herren brauchen diese Plattform um sich zu präsentieren und Verträge zu bekommen. Und vermutlich müßten sie auch an Ihre Ausrüster Strafen etc zahlen.

Und die Nummer mit dem Tritt in den Allerwertesten, leider hat China nicht nur einen Botschafter. Und das sich viele Tritte auf viele Hintern verteilen wird das wirkungslos.

Ich weiß, meine Worte hören sich etwas nach Veralberung an, aber leider ist die große Zeit der Ideale vorbei. Ein Boykott wie in Moskau wird es nicht geben. Wie bereits gesagt wurde, es steckt zu viel Geld drin. Und jeder ist sich dort selbst der nächste.
Man müßte dann ja auch die WM in Südafrika boykottieren, weil die Menschen in miserablen Verhältnissen leben.
klaus_moers
Inventar
#18 erstellt: 21. Mrz 2008, 15:27
Hallo zusammen,

wenn man etwas bewirken will, dann muß man die nötige Zeit auch einplanen. Das hat erstmal nichts mit den Spielen zu tun.

Welche Staat reagiert schon auf solche Einzelaktionen?

China öffnet sich doch langsam. Im Grunde verläuft alles in die richtige Richtung. Diese unschönen Szenen mit den Tibetern ist sicherlich ein besonders schlechtes Ereignis und dies sollte auch offen ausgesprochen werden.

Aber wie soll man reden, wenn man nicht gehört wird. Nicht Distanz sonder Nähe ist der Schlüssel für Veränderung.

Ausserdem ist das Thema des Dalai Lama ein nicht besonders einfaches. Wir haben den Bayern ja auch die Lederhosen gelassen. Das müssen die Chinesen halt noch lernen.
Curd
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 25. Mrz 2008, 11:21
Hallo,

ein paar Hintergrundinformationen:

Es ist nur eine Frage der Zeit:

Eines gar nicht so fernen Morgens werden die Bewohner von Taiwans Hauptstadt Taipeh von Alarmsirenen geweckt. Beinahe zur gleichen Zeit explodieren die ersten CSS-6- und CSS-7-Marschflugkörper in der Millionenmetropole. In den 10-Meter-Kratern, die die Cruise Missiles schlagen, verschwinden die strategisch wichtigsten Gebäude Taiwans: Ministerien, Kommunikationszentralen, Kasernen. Zugleich bricht an der Küste der Insel die Hölle los: Mit der Kraft von Erdbeben stürzen gigantische Artilleriegranaten auf die Verteidigungsstellungen. Die taiwanischen Soldaten wissen, dass ihr letzter Tag angebrochen ist, denn sie stehen ihrem Erzfeind gegenüber: der sogenannten Volksbefreiungsarmee Chinas, der größten Armee der Welt. Seit sich Taiwan 1949 von China abspaltete, muss es diese Invasion fürchten.

SCHON BALD KANN CHINAS TRUPPE DIE USA BESIEGEN

Die Volksbefreiungsarmee erlebt eine Revolution - bis 2010 soll sie zur besten Kampfmaschine der Welt werden. Auf den ersten Blick ist China längst die größte Militärmacht der Welt: 2,3 Millionen Vollzeit-Soldaten, dazu fast fünf Millionen Reservisten, insgesamt sieben Millionen einsatzbereite Kämpfer. Zum Vergleich: Deutschlands Bundeswehr kommt gerade mal auf 250 000 Soldaten, selbst die Weltmacht USA bietet nur 1 ,3 Millionen Krieger auf. Die Riesenarmee ist der wichtigste Machtfaktor im Reich der Mitte, die Offiziere haben nicht nur die Befehlsgewalt über die Truppe, sondern sie kontrollieren auch ein riesiges Industrie-Imperium mit Millionen Angestellten. Vor allem Waffen und andere Rüstungsgüter werden dort produziert. Und die Kommandanten genießen viele Privilegien: spottbillige Wohnungen, kostenlose Gesundheitsversorgung. Sogar die Ehefrauen dürfen sich nur mit Einwilligung ihrer Männer scheiden lassen und werden bei einem Seitensprung mit Gefängnis bestraft.

Doch die Zahlen täuschen. Chinas Streitmacht ist keine moderne, schlagkräftige Armee noch nicht. Deshalb hat es bisher keine Invasion Taiwans gegeben. Die USA würden sofort eingreifen und die Truppen Pekings schlagen. Doch mit diesem Status quo ist es bald vorbei, denn die Volksbefreiungsarmee erlebt gerade eine Revolution. In Washington schrillen längst die Alarmglocken: ,,2010 ist es so weit, dann ist die chinesische Armee komplett durchmodernisiert und auf dem neuesten Stand der Technik”, heißt es aus Kreisen der CIA. Vor Kurzem erstellte das Pentagon einen Bericht über die chinesischen Streitkräfte. Darin steht ein Satz, der in Amerika größte Befürchtungen weckt:
“Die Volksbefreiungsarmee wandelt sich von einer Massenarmee zu einer Streitmacht, die in der Lage ist, kurze und heftige Konflikte mit einem Hightech-Gegner aus zutragen und zu gewinnen.” Mit anderen Worten: Schon bald hat China keinen Respekt mehr vor den perfekt ausgerüsteten US- Truppen, eher wird es umgekehrt sein.

PEKING TRÄUMT VON EINER FLUGZEUGTRÄGER-FLOTTE

Für die Herrschaft über die Meere sind die schwimmenden Fughäfen unverzichtbar. Chinas Aufrüstung zur neuen Weltmacht ist beispiellos. Von Uniformen und Pistolen bis zu Interkontinentalraketen für die 400 bis 600 Atombomben des Landes, überall wird modernisiert. Offiziell gab Peking für seine Streitkräfte im letzten Jahr 45 Milliarden Dollar aus. Experten halten diese Zahl für lächerlich. Der Armee fließen riesige Summen aus dunklen Kanälen zu.
“Die wahren Verteidigungsausgaben Chinas liegen sehr viel höher als die offiziell bekannten Zahlen”, heißt es im Pentagon-Report. Die Defense Intelligence Agency, der Geheimdienst des US-Verteidigungsministeriums, schätzt, dass 125 Milliarden wesentlich realistischer sind. Eine riesige Summe für eine lange Einkaufsliste.

Einen ganz besonderen Herzenswunsch haben die Generäle und KP-Herrscher in Peking: endlich einen eigenen Flugzeugträger. Seit 1985 hat das Land bereits vier Mal alte Flugzeugträger von Australien und Russland gekauft, immer mit der bizarren Begründung, daraus einen schwimmenden Vergnügungspark zu machen. Die ersten drei der alten Superschiffe wurden bis ins letzte Detail vermessen und studiert. Das Flugdeck der ehemals australischen “HMAS Melbourne” baute man absolut identisch an Land nach, damit Piloten darauf Starts und Landungen üben können. All die Informationen erleichtern einen Nachbau. Zwei der Flugzeugträger wurden übrigens nach dem Totalausschlachten tatsächlich zu Vergnügungsparks umgebaut. Ganz anders sieht es mit der ehemals russischen “Varyag” aus. Das Schiff war beim Kauf 1998 nicht veraltet, sondern nagelneu und nur zu 70 Prozent fertiggestellt. Inzwischen haben die Chinesen es überarbeitet und wollen nun von Russland SU-33¬Kampf Jets kaufen, die von diesem Schiff starten können. US-Analysten gehen davon aus, dass China bis 2015 eine ganze Flugzeugträger-Flotte hat. Überhaupt wird besonders viel in die Marine investiert, in der 250 000 Seeleute dienen. Zerstörer, U-Boote, Landungsboote, Schiffsraketen, russische Hightech-Torpedos der Marke Shkval, mit 350 km/h eher eine Unterwasser-Rakete - die Chinesen kaufen, was sie kriegen können, und bauen vieles auch selbst. Denn es gibt sehr gute Gründe für China, die neue Supermacht der Meere werden zu wollen.

WIE FUNKTIONIERT EINE MODERNE ARMEE?

Der gläserne Krieg der Zukunft basiert vor allem auf Kommunikation. Jeder Soldat überblickt das Schlachtfeld. Weltmacht wird man nicht über Nacht. Die Modernisierung der chinesischen Mega-Armee begann 1979. Damals zog das Land in den Krieg gegen seinen kleinen Nachbarn Vietnam und schaffte nur ein schwaches Unentschieden. Das war ein Schock für Offiziere wie Parteispitze. Doch wenn 2010, also 30 Jahre später, das Ziel erreicht sein wird, sind die Chinesen bereit für eine neue Art des Krieges: die gläserne Schlacht. Das Schlüsselwort heißt Kommunikation, kaum ein Begriff taucht häufiger in dem Pentagon-Bericht über die chinesische Armee auf: “China arbeitet besonders an Kommunikationssystemen, die die Befehlskette, die Kontrolle und die Zielfindung verbessern”, heißt es etwa. Dank neuer Satelliten- und Computertechnologie kann bald jeder einzelne Soldat eine Schlacht besser überblicken, als es noch vor wenigen Jahren einem ganzen Generalstab möglich war. Durch diese neue Übersichtlichkeit des Krieges können auch kleine Einheiten und einzelne Kämpfer viel besser und schneller Entscheidungen treffen. Die Truppen werden flexibler und agieren mit mehr Tempo. Derzeit sind nur die USA mit diesen Taktiken voll vertraut. Heute könnten Amerikas Truppen den Riesen China wie ein Rudel flinker Wölfe umschwirren und zu Fall bringen. Was in ein paar Jahren geschieht, wenn zwei Wolfsrudel aufeinandertreffen, ist kaum vorstellbar. Wie gut dieser moderne Krieg Armee gegen Armee funktioniert, bewiesen die USA zuletzt 2003. Beim Angriff auf den Irak hatte die Armee Saddam Husseins keine Chance. Ein anderer Feind brachte Amerika zu Fall: verdeckt operierende Guerilla-Kämpfer. Auch China hat einen Schwachpunkt:
“Unsere größten Schwierigkeiten sind Mobilität und Logistik”, heißt es aus Kreisen der Volksbefreiungsarmee. Bis zu sieben Millionen Soldaten sind nur schwer zu versorgen, besonders über die weiten Entfernungen in Asien.

DAS GROSSE ZIEL: DEN INDISCHEN OZEAN UND AFRIKA BEHERRSCHEN

China will sich lebenswichtige Rohstoffe sichern und zugleich den Westen vom Erdöl abschneiden. Wohl jeder Offizier der Volksbefreiungsarmee träumt von einer Rückeroberung Taiwans. Dieser Krieg ist das oberste und wichtigste Ziel der Supermacht. Doch dafür muss China nicht nur in der Lage sein, den hochgerüsteten Inselstaat zu besiegen, sondern auch dessen wichtigsten Verbündeten, die USA, in die Schranken zu weisen. Diese kriegerische Auseinandersetzung ist ohne starke Marine nicht zu gewinnen. Aber die Mega-Armee hat ein größeres Ziel für die Zukunft: die Herrschaft über den gesamten Indischen Ozean. Ein Großteil der Importe des Landes und vor allem 80 Prozent seines Rohöls müssen durch die Straße von Malakka, die Meerenge zwischen Singapur und Indonesien. Präsident Hu Jintao nannte das schon “Unser Malakka-Dilemma”. Eine Weltmacht kann sich so einen Schwachpunkt nicht leisten. Und die Machtgelüste der kommunistischen Führer gehen noch weiter. Manche Generalstabsmitglieder nennen als strategische Grenze der chinesischen Einfluss-Sphäre den Persischen Golf. Tatsächlich baut China große Hafenanlagen in Birma und Pakistan. Abkommen sehen vor, dass sie von der chinesischen Marine benutzt werden dürfen. Damit nimmt China Indien in die Zange, den großen Rivalen in Asien. Zugleich würde eine chinesische Flotte in Pakistan direkt am Eingang zum Persischen Golf sitzen. Dann könnte China uns im Westen den Ölhahn zudrehen. Denkbar wären sogar Invasionen in Afrika, wo China schon jetzt viele Rohstoffe kauft. In jedem Fall werden chinesische Flugzeugträger und Kreuzer vom Indischen Ozean aus massiv Druck auf Afrikas Politiker ausüben.

WELCHE ANDEREN ZIELE HAT CHINA?

Ganz langsam öffnet sich China die Tür zu neuen Schätzen in den schwachen Ländern Zentralasiens. China hat das Problem, direkt zwischen zwei anderen Atommächten zu sitzen: Russland und Indien. Trotzdem fürchten russische Experten, dass das rohstoffreiche Sibirien die Führer in Peking lockt. Doch darüber scheint China kaum nachzudenken, mit gutem Grund: “Mobilität ist für die Volksbefreiungsarmee bei einem Landkrieg unglaublich wichtig. Dafür braucht es gute Straßen, Eisenbahnen, Flugplätze. Nichts davon gibt es auf der chinesischen oder der russischen Seite der Grenze”, sagt Nan Li, China-Experte der Harvard University. Das Kusnez-Becken mit Kohle und Stahl ist ungefähr 500 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Theoretisch könnte die Armee es in wenigen Tagen erreichen. Aber dafür müsste sie das unerschlossene, über 4000 Meter hohe Altai-Gebirge überwinden. “Die Hightech-Waffen würden einen solchen Einsatz nicht überstehen”, sagt Nan Li. Außerdem würde das Land keinen Krieg für Kohle führen, schließlich hat es selber gigantische Vorkommen des Brennstoffs. Und die ersten Ölfelder Russlands sind in 2000 Kilometern Entfernung fast unerreichbar. Viel interessanter sind die Erzvorräte in Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan. Tatsächlich scheint China hier eine ganz langfristige Strategie zu verfolgen. Heute werden immer mehr Soldaten in das Grenzgebiet verlegt. Gleichzeitig wird viel Geld in eine Verbesserung der Infrastruktur in der Grenzregion investiert. Bessere Straßen und Eisenbahnen bringen Wohlstand in die Region, sind aber auch ein besserer Zugang für die Armee. Von den kleinen Staaten muss China auch keinen Atomschlag fürchten.

SPACE & CYBERSPACE - KRIEG IN NEUEN DIMENSIONEN

Im 20. Jahrhundert entschied die Lufthoheit Kriege. Heute muss man den Weltraum und Computer beherrschen. Chinas Strategien sind nicht nur auf die traditionellen Dimensionen von Land, Luft und See ausgerichtet, sondern wenden sich auch den neuen Feldern Weltraum und virtueller Raum zu”, heißt es im China-Bericht des Pentagon. Wie diese neue Art des Krieges aussehen kann, bewies China am 11. Januar 2007. An dem Tag schoss das Land einen seiner eigenen Wettersatelliten ab. Eine Rakete trug ein sogenanntes Kill Vehicle in den Orbit - eine Art “Rammbock”, der mit Höchstgeschwindigkeit den Satelliten zerschmetterte. Die Aktion war vor allem PR. Der Knall wurde in der ganzen Welt gehört und sorgte für heftige Proteste der USA. Schließlich hat die alte Supermacht Spionagesatelliten im Wert von vielen Milliarden im All. Und tatsächlich verfügen die Asiaten über viel raffinierter Technologien. 2006 hatte das Pentagon Probleme, wenn seine Satelliten über China flogen. Die Riesenfernrohre lieferten keine Bilder mehr. Anscheinend haben die Chinesen ein Lasersystem entwickelt, mit dem sie die Satelliten blenden können.

Juni 2006 - vielleicht wird dieses Datum als der Beginn eines neuen Krieges in die Geschichtsbücher eingehen. Damals fand eine direkte Attacke auf Washington statt: Im Pentagon herrschte Panik. In letzter Minute versuchte man, den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen. Schauplatz des Scharmützels: der Cyberspace. Computer-Hacker stürzten sich auf die Rechner des Pentagons. Sie brachen durch sämtliche Verteidigungslinien und schafften es, brisante Daten von den Rechnern zu stehlen. Große Teile des Computer-Netzwerkes mussten abgeschaltet werden, sogar im Büro von Verteidigungsminister Robert Gates.
“Die Volksbefreiungsarmee Chinas hat ihre Fähigkeit bewiesen, Attacken durchzuführen, die unser System außer Kraft setzen. Sie könnten uns in entscheidenden Momenten funktionsunfähig machen”, sagt ein Pentagonmitarbeiter. Auch andere Staaten wurden zu Opfern: In England griffen die Hacker das Parlament an, in Deutschland das Kanzleramt. Bis in das Büro von Angela Merkel hinein fanden sich chinesische Spionage-Programme. In Washington sammelte man daraufhin sehr konkrete Informationen:
“Die Volksbefreiungsarmee hat Einheiten für den Informations-Krieg aufgestellt. Dort werden Viren entwickelt, die feindliche Computer oder Netzwerke angreifen sollen. Seit 2005 bindet die Armee den Computerkrieg in ihre Manöver mit ein - vor allem als Erstschlagswaffe” , heißt es in dem Bericht des Pentagon. Ihre schiere Masse zusammen mit Hightech wird die Chinesen unschlagbar machen. Aber diese Kraft wird die Volksbefreiungsarmee nicht für riesige Feldschlachten nutzen, wie es sie in der Vergangenheit gab. Schließlich haben alle großen Gegner die Atombombe und werden sie im Notfall nutzen. Außerdem ist China daran interessiert, mit seinen Nachbarn und den großen Industrienationen Geschäfte zu machen. Hier könnte aber die Armee zum Druckmittel werden, das Märkte öffnet oder höhere Preise durchsetzt. Wirklich fürchten müssen sich vor allem kleinere, rohstoffreiche Nachbarn. Weder Russland noch die USA würden sich wahrscheinlich mit dem chinesischen Riesen anlegen, wenn der sich zum Beispiel ein erzreiches Eckchen von Kirgisien abzwackt.

copy:Mirko Herr (WdW 3/08)

Anmerkung:
Wir zahlen den Aufstieg Chinas.
Ein Olympia-Boykott hat bis jetzt noch nie etwas bewirkt.
Sportler haben nie ein politisches Interesse gehabt ( bis auf einzelne Ausnahmen)
Tibet? Wo liegt das denn? Haben die Erdöl? Nein? Dann werden sie auch keine westliche Hilfe erhalten!

Und was ist nun mit den Menschen in Tibet?
Die fest im Glauben sind haben nur einen Weg den ihnen Bhudda weist - die anderen werden fliehen müssen oder in chinesischen Gefängnissen verrotten oder "umerzogen"

Wie sagt Budda:
Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken schaffen wir die Welt.
Sprich oder handle mit einem unreinen Geist
und Schwierigkeiten werden dir folgen,
Wie das Rad dem Ochsen, der den Karren zieht.

Wir sind was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken schaffen wir die Welt.
Sprich oder handle mit einem reinen Geist
Und Glück wird dir folgen,
wie dein Schatten, unerschütterlich.

Schau, wie er mich beschimpft und schlug,
wie er mich niederwarf und ausraubte.
Lebe mit solchen Gedanken und du lebst im Hass.

Schau, wie er mich missbrauchte und schlug,
wie er mich niederwarf und ausraubte.
Lasse solche Gedanken hinter dir und lebe in Liebe.

In dieser Welt konnte Hass nie durch Hass
vertrieben werden.
Nur Liebe vertreibt den Hass.
So ist das Gesetz,
uralt und unerschöpflich.
klaus_moers
Inventar
#20 erstellt: 25. Mrz 2008, 12:23
Hallo Rollo,

ich verstehe jetzt nicht Deine persönliche Aussage.
Curd
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 25. Mrz 2008, 14:05
Hallo,


klaus_moers schrieb:
ich verstehe jetzt nicht Deine persönliche Aussage.



Karma-Club schrieb:
Wäre aus Eurer Sicht ein Boykott der Spiele sinnvoll und richtig?



rollo1 schrieb:
Ein Olympia-Boykott hat bis jetzt noch nie etwas bewirkt.
klaus_moers
Inventar
#22 erstellt: 25. Mrz 2008, 18:16
Was hat diese Aussage mit Deinen Zitaten zu tun?
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