HIFI-FORUM » Allgemeines » Hifi-TV-Video-Plauderecke » Tinnitus - eine Alternative zur Anlage? | |
|
Tinnitus - eine Alternative zur Anlage?+A -A |
||
Autor |
| |
eisbärwelpe
Stammgast |
11:20
![]() |
#1
erstellt: 25. Apr 2008, |
Ich habs seit 10 Jahren selbst. Nach beruflichem Stress und Hörsturz begann ein hochfrequentes Rauschen, so im Bereich von 8 KHz, das sich gleichzeitig mit der erholenden Hörfähigkeit verstärkte. Zur Begründung dieser Erscheining gibt es viele Theorien. Eine besagt, dass das Gehirn den Verstärker für die geschwächten Frequenzanteile aufdreht und dadurch das Grundrauschen dieser Frequenzanteile angehoben wird. Eine andere besagt, dass Nervenzellen durch eine Überreizung angeregt werden, ständig zu "feuern", selbst wenn keine Anregung vorhanden ist. Man spricht dann davon, dass sich eine Information "eingebrannt" hat. Das Einbrennen von Kabeln und Komponenten ist also nichts wirklich neues, sondern die abermalige Erfindung des Rades. Inzwischen freue ich mich jeden Morgen auf meinen Tinnitus-Begleiter, der mir anzeigt: Ich lebe noch. Und auf Reisen, wo andere sich mit dem Kabelgewirr ihres mp3-Players herumärgern müssen, habe ich meinen kostenlosen Tinnitus-Begleiter. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen und wie verträgt sich das mit den Geräuschen einer Anlage. Was ist schöner oder lässtiger: Der Tinnitus oder die Anlage? Gruß, Eisbär |
||
Poison_Nuke
Inventar |
23:44
![]() |
#2
erstellt: 26. Apr 2008, |
die logischte und beste Erklärung ist die gleiche, wie auch für die Phantomschmerzen bei Menschen mit amputierten Gliedmaßen: Durch irgendwelche Einwirkungen sterben Hörzellen ab. Dadurch liegt zwar noch die Nervenleitung zum Gehirn, aber es gibt keine Möglichkeit mehr, dass die einen Reiz übertragen kann, weil einfach der dafür zuständige Rezeptor fehlt. Wenn nun über lange Zeit kein Reiz mehr über diese Nervenfaser zum Gehirn kommt, dann weiß dieses nicht mehr, in welchem Zustand sich diese Leitung befindet und setzt somit irgendwann willkürlich einen Reizzustand. Würde nun ein Reiz über diese Leitung zum Gehirn gelangen, würde es den FEhler erkennen und korrigieren, aber da dies nicht mehr möglich ist (wegen dem abgestorbenen Rezeptor), hat man irgendwann einen Dauerreiz, der nichtmal einer ist. Bei Menschen mit amputierten Gliedmaßen fängt dann halt z.B. der Fuss an zu jucken, obwohl der gar nicht mehr existiert. Exakt das gleiche ist dann der Tinnitus. Und Ursachen für absterbende Rezeptoren gibt es genug. Zu laute Schalleinwirkung, Bluthochdruck, ungesunde Lebensweise (Giftstoffe usw) ... Und je mehr Rezeptoren abgestorben sind, desto mehr Fasern werden angeregt und desto lauter wird der Tinnitus. Bei mir ist es so, dass ich ab und an zwischendurch einen kurzen "Piepton" im Ohr habe, der meist nur ein paar Sekunden dauert und normalerweise nur alle paar Wochen mal kommt, aber aufgrund meiner Hörgewohnheiten kann ich schon davon ausgehen, dass ein paar meiner Rezeptoren ausgefallen sind, zumal ich schon zweimal ein Knalltrauma hatte, nachdem es für ein paar Tage gepiept hatte. Wenn ich ganz ehrlich bin: ich würde bei einem dauerhaften Tinnitus durchdrehen. Bzw ich würde dann irgendwie versuchen, das Gehirn davon zu überzeugen, die "Phantomschmerzen" nicht mehr zu haben. Ich würde wohl sogar zu harten Sachen greifen, irgendwelche Medikamente oder so, die dann gezielt die Transmitterfunktionen unterbrechen können. Klar, diese Mittel haben dann auch ellenlange andere Nebenwirkungen, aber die wäre ich bereit in Kauf zu nehmen. |
||
|
||
nettie
Ist häufiger hier |
00:37
![]() |
#3
erstellt: 27. Apr 2008, |
Bei mir hat es vor 1 1/2 Jahren angefangen. Und seitdem ist die Anlage mein bester Freund. Ganz so ironisch wie du kann ichs leider (noch?) nicht nehmen. Statt dessen war ich neulich drauf und dran, einen ekelhaft pfeifenden PC zu zertrümmern... ![]() |
||
wattkieker
Inventar |
01:27
![]() |
#4
erstellt: 27. Apr 2008, |
Das kann ich nachvollziehen, wenns erstmal soweit ist, dass man mit Musik einschlafen "muss", weil das vom ständigen Geräusch ablenkt ![]() Ist bei uns so ungefähr seit 3 - 4 Jahren üblich. |
||
Poison_Nuke
Inventar |
09:31
![]() |
#5
erstellt: 27. Apr 2008, |
Ich war mal vor einigen Jahren beim HNO, weil ich die Ansätze von einem Tinnitus habe. Allerdings ist das eher ein Breitbandrauschen im >12kHz Band mit einem Pegel, der bei den meisten sogar noch fast unter der Hörschwelle liegt. Zumindest lag ich bei den Empfindlichkeitsmessungen überall etwas unter der gemittelten Hörschwelle, die beim HNO halt auf 0dB überall gemittelt ist. Und hören tu ich das zum Glück auch nur, wenn ich in meinem Zimmer bin, welches durch die extreme Schalldämmung schon an einen schalltoten Raum erinnert ![]() Zumindest meinte der HNO dann zu mir, das es bei schlimmen Formen von Tinnitus eine Form von Kompensation gibt, über einen Kopfhörer wird ein bestimmter Ton erzeugt, der dann im Endeffekt im Gehirn den Eindruck erzeugt, als wäre totale Ruhe. Fragt mich aber bitte nicht, wie genau das funktionierte oder so, ich muss selbst erstmal nachforschen, oder halt mal den HNO fragen, wenn ich das nächste mal wieder dort bin (müsste hin, weil mein rechtes Ohr auch irgendwie spinnt, da es mit zunehmender Lautstärke die hohen Töne leiser wahrnimmt ![]() |
||
eisbärwelpe
Stammgast |
10:30
![]() |
#6
erstellt: 27. Apr 2008, |
@Poison Nuke, die Erklärung mit den Phantomschmerzen ist gut nachvollziehbar. Neben der Kompensation und der Überdeckung gibt es auch noch die Retraining-Therapie, bei der man nur ganz leise Töne eingspielt bekommt. Ziel ist es, sich auf andere Geräusche konzentrieren zu lernen, statt auf das Geräusch oder eher gesagt die Empfindung Tinnitus. Bei mir ist morgens der Tinnitus am stärksten, so dass ich beim Einschlafen nicht gestört bin. In den ersten Jahren nach Beginn des Tinnitus war Orgelmusik ein Graus, besonders, wenn der Organist Register mit vielen Obertönen gezogen hatte. Der Tinnitus steigerte sich in Sekunden zum Kopfschmerz. Ein Nebeneffekt von Tinnitus ist auch, dass die Ortung von Schallquellen und die Silbenverständlichkeit leidet. Unterhaltungen in Gesellschaften bei vielen Nebengeräuschen sind schwierig. Und auch bei Filmen im Fernsehen und lauter Begleitmusik ist es schwierig, Dialoge zu verstehen. Ich hab deshalb eine Surround Anlage angeschafft. Damit geht es besser, natürlich auch mit Kopfhörern. Was die Ironie angeht, @nettie, es macht keinen Sinn, den Tinnitus bekämpfen zu wollen. Er gehört untrennbar zu einem und man muss sich mit ihm arrangieren. Also mache ich das Beste daraus und betrachte ihn als meinen treuen - wenn auch nicht besten - Freund. Gruß, Eisbär |
||
Poison_Nuke
Inventar |
21:56
![]() |
#7
erstellt: 27. Apr 2008, |
wie hat der Tinnitus bei dir eigentlich begonnen? Ging es auf einen Schlag los, oder hatte er sich langsam und am Anfang nicht direkt merkbar, immer mehr gesteigert? |
||
eisbärwelpe
Stammgast |
09:31
![]() |
#8
erstellt: 28. Apr 2008, |
@Poison Nuke, ich hatte im Laufe von etwa drei Jahren erst zwei Höhrstürze rechts, die sich innerhalb eines Tages ohne Folgen zurückbildeten, und dann einen links, von dem ich mich erst nach drei Monaten weitgehend erholte. Aus einem anfänglichen Druckgefühl im Kopf entwickelte sich langsam der Tinnitus, etwa stetig mit Wiedererlangung der Hörfähigkeit. Die Einschränkung der Hörfähigkeit links war so: Wenn ich einen Telefonhörer mit Wählton vom rechten auf das linke Ohr wechselte, war der Ton nicht nur leiser sonder erschien auch tiefer und zusätzlich total verzerrt. Diese Verzerrungen waren richtig schmerzhaft, besonders bei Personen mit ohnehin unangenehmer Stimme oder obertonreicher Musik. Das begann schon bei Lautstärken von 60 dB. Gruß, Eisbär |
||
phouk
Ist häufiger hier |
09:49
![]() |
#9
erstellt: 28. Apr 2008, |
Klar, das Prinzip lässt sich auf alle möglichen Bereiche übertragen. Dazu fällt mir ein Zitat aus einem Kleines-Arschloch-Comic ein: "Am schlimmsten aber sind diese Phantomerektionen." ![]() |
||
eisbärwelpe
Stammgast |
16:19
![]() |
#10
erstellt: 01. Mai 2008, |
phouk schrieb:
So schlimm sind die gar nicht für männliche Tinnitanten. Sie lenken sogar während der Erektionsphase vom Tinnitus ab. Gruß, Eisbär |
||
|
|
Anzeige
Top Produkte
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads der letzten 7 Tage
- Hotel Modus deaktivieren
- "diese anwendung wird jetzt neu gestartet um mehr speicherplatz verfügbar zu machen"
- Von HD+ zurück zu Standard-TV
- Remotekabel anschließen, aber wie und wo?
- Hisense verbindet sich nicht mehr mit dem WLAN
- Audiodeskription ausschalten (in ZDF App) 803er
- Umschalten von TV auf Radio
- Satellitenschüssel was und wie einstellen am TV
- Pro 7 und Sat 1 auf einmal weg.
- Markierung an Lautsprecherkabel - welche Norm?
Top 10 Threads der letzten 50 Tage
- Hotel Modus deaktivieren
- "diese anwendung wird jetzt neu gestartet um mehr speicherplatz verfügbar zu machen"
- Von HD+ zurück zu Standard-TV
- Remotekabel anschließen, aber wie und wo?
- Hisense verbindet sich nicht mehr mit dem WLAN
- Audiodeskription ausschalten (in ZDF App) 803er
- Umschalten von TV auf Radio
- Satellitenschüssel was und wie einstellen am TV
- Pro 7 und Sat 1 auf einmal weg.
- Markierung an Lautsprecherkabel - welche Norm?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder929.672 ( Heute: 6 )
- Neuestes Mitglied-Ghost66-
- Gesamtzahl an Themen1.560.969
- Gesamtzahl an Beiträgen21.764.227