Gewissensfrage

Hi Keynoll,

ich bin überzeugter Christ - das vorweg. Aber eine Gewissensfrage würde ich das nicht nennen. Entweder gibt man einen Euro, so wie Du, oder man lässt's bleiben. Ich halte es für eine einfache sachliche Entscheidung.

IMHO: Zu 99,9 Periode Prozent wars nicht das, was auf den gelben Zetteln zu lesen war. Die Methoden werden immer raffinierter. Ostern stand ichin der Warteschlange vor der Frauenkirche in Dresden mit meiner Frau: Da kam eine in Tücher gehüllte (sehr alt ausschauende) Dame, die derart buckelig ging - schon fast im rechten Winkel mit einem wedelnden Becher vor sich her. Sogleich kam ein Mann hinterher und rief in die Schlange: "das ist eine Betrügerin, sie ist völlig fit und zieht sich nachher hinter der Kirche um und verschwindet mit aufrechtem Gang". ich lebe in einer Kleinstadt (50.000), 600 km von Dresden entfernt: Samstags morgens eine ebenso krumme Gestalt, rechter Winkel, mit Knobelbecher am Wedeln. Alle Anwesenden in meiner Nähe waren sich unmittelbar einig: Mogelei! Abends im Café kommt eine taubstumme Frau und legt kleine Schmuckteilchen auf den Tisch zum Verkauf mit entsprechendem laminierten Schriftstück und holt es in 3 Minuten wieder ab - mit Gelderwartung...

...ich glaube das reicht. Entweder gibt man was,oder nicht. Ich glaube, keine der Storys ist echt. Mach Dir kein schlechtes Gewissen. Wenns in Deinem Falle echt wahr, hast Du ja mit 1 Euro geholfen. Wenn nicht ist eine Mafia um 1 Euro reicher.

Gruß. Olaf

ich äußere mich nicht zu meiner religion, kann aber sagen daß ich über ein gesundes sozialverständniß verfüge.
besagtes beispiel kann ich nicht beurteilen, würde aber behaubten daß man heutzutage sehr vorsichtig sein muß.

aktuell hab ich auf mein firmen laptop eine rundmail einer kollegin erhalten, die in ihrem bekanntenkreis einen schweren krankheitsfall hat, welcher aber in amerika operierbar wäre.
eine kurze schilderung der erkrankung, und die tatsache daß die mail von einer kollegin geschickt wurde, machte mich sehr betroffen, und ich war schon am nachdenken wie groß ich die spende ansetzen sollte.

tags darauf fand ich eine mail von unserer edv, die vor obiger mail warnt, da es sich um betrug handle.
besagte kollegin hat weder die mail geschrieben, noch kennt sie diesen "kranken".
sie hat lediglich irgendwo ihre mail-adresse hinterlassen, welche hier, keine ahnung wie, als absender angezeigt wurde.

und das bei einer edv die zuviele hacker storis gelesen hat und mit firewalls und sonstigen sicherheitstools nur so um sich wirft...

btw: es arbeiten ca 2500 leute in der firma, 10000 konzernweit. da käme wohl schon was zusammen...

Hallo Keynoll,

ich finde es erstmal schön das du jemanden helfen wolltest, aber ich denke das Geld hast du Betrügern gegeben. Solche Maschen zielen darauf ab, entweder die Mitleidsgefühle und/oder die Konfliktscheuheit von Menschen auszunutzen. Grundsätzlich würde ich nur dort Spenden, was ich mir selber ausgesucht habe und nicht dort, wo man auf mich zukommt. Auch an Straßenständen von Tierschutzvereinen, Amnesty ... würde ich nie eine Unterschrifft leisten. In der Regel sind dies Drückerkolonen und die Leute haben mit den eigentlichen Organisationen nichts zu tun. Das merkt man auch daran das diese die Unterschriften immer vor Ort wollen und einem die Verträge zum Beispiel nicht mitgeben wollen (Ausrede: "ja dann spendest du ja doch nichts"). In der Regel steht auch irgendwo kleingedruckt drauf das Provisionen fließen.

Auch ist es besser an Obdachlosenverbände etwas zu spenden als es Bettlern direkt in die Hand zu drücken.

Wenn man dringend Geld braucht, sprich; keines hat, ist es wohl kaum möglich solche Zettel drucken zu lassen... Jedenfalls nicht sehr rentabel. Desweiteren wurden in unserer Stadt Bettler um 18:15 (alte Öffnungszeiten) schon mit dem dicken Mercedes abgeholt. Andersherum hatten wir auch wieder einen, der eigentlich Millionär war und zum betteln saß. Das ganze kam erst heraus als er starb.
Ich selbst kann mich nicht freisprechen, einem Betrug zum Opfer gefallen zu sein. So wurde mir von jemandem aus 'ner Drückerkolonne 'n Abo aufgeschwatzt. Natürlich war es ja unter ner bestimmten Geschichte mit "du kannst damit ganz viel helfen, das Geld geht als Spende da und da hin" verbunden.
Mann war ich DUMM!!! Und das mitten in der Einkaufpassage!!!
Wenigsten hat die Person aus der Kolonne einenn weniger aufs Maul bekommen, es war ja immerhin ein "Schein" mehr.

P.S.: Man sollte den Film "Drücker" jedenfalls einmal gesehen haben. Dann weiß man wie es in den Kolonnen hergeht und ist eher vor solchen Betrügern gefeit!!! Und JA, ich hab' den Film erst DANACH gesehen. Sogar ziemlich kurz danach - in der Berufschule.

Fazit: Nicht alles glauben, stehts kritisch sein, "Drücker" gucken
ODER zwei Jahre Hör'Zu lesen, immerhin braucht man dafür zwei Jahre nicht dafür loslaufen und kann die"Maus" suchen.