Steuerparadies Deutschland und Korruption

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Schwergewicht
Inventar
#1 erstellt: 31. Okt 2010, 19:54
Hallo,

ein wie ich finde interessanter Artikel.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33550/1.html

Interessant auch die geschätzte Steuerhinterziehung von "Spitzenverdienern" in Höhe von 100 Milliarden Euro im Jahr und demgegenüber Zahlen über Hartz IV Missbrauch in Höhe von 72 Millionen im Jahr, die uns von entsprechenden Medien ja so gerne als Sozialschmarotzer vorgeführt werden (ohne dieses Verhalten jetzt zu beschönigen) und das überwiegend blöde Volk nimmt dies ja auch dankbar auf, wie man bei Befragungen auf der Straße und bei Diskussionen immer wieder feststellen kann.

Also noch einmal, um die 100 Milliarden in einem Jahr zu erreichen, dürften die Hartz IV Empfänger den Staat 1.389 Jahre "betrügen" bzw. wäre unser Land nach nur ca. 17 Jahren schuldenfrei, wenn alle Deutschen nur ihre gesetzlichen Steuern ehrlich zahlen würden.

Aber warum soll diese Klientel ihre Steuern zahlen, brauchen sie ja nicht, Lobbyisten und viele andere Helfer und Helfeshelfer werfen uns über die entsprechenden Medien wieder einige Häppchen von Sozialschmarotzern vor und wir picken hirn-/ und kritiklos alles auf und hauen mit drauf.

Und "wir", die Masse, sind so blöd, wir wählen die allergrößten/allerschlimmsten Marionetten dieser ganzen Klientel auch noch und lassen uns freiwillig von denen regieren.



[Beitrag von Schwergewicht am 31. Okt 2010, 20:55 bearbeitet]
TomBe*
Inventar
#2 erstellt: 01. Nov 2010, 00:14
Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber


Edit meint, man sollte einen rechtlichen Weg finden, alle Politiker aus den Vorständen der Industriegiganten zu werfen.
Wenn man bedengt, wer wen da schon gekauft hat


[Beitrag von TomBe* am 01. Nov 2010, 00:20 bearbeitet]
RoA
Inventar
#3 erstellt: 01. Nov 2010, 11:00

Schwergewicht schrieb:
interessanter Artikel


Das ist eine Werbeveranstaltung, wo sich 2 über ein Thema auslassen, von dem der eine wenig und der andere gar keine Ahnung hat. Fast alle dort äusserst vage angedeuteten "Steuerschlupflöcher" erfüllen den Tatbestand der Steuerhinterziehung, die, ausser in Hessen , auch verfolgt wird. Die "Interna" bei den Steuerbehörden oder dem Zoll sind größtenteils frei erfunden, auch ist der sog. "Millionär" keine eigene Species, wie das "Interview" vielfach den Eindruck erweckt. Polemik pur, aber der Autor möchte ja sein Buch verkaufen.
TomBe*
Inventar
#4 erstellt: 01. Nov 2010, 11:23
Moin,

vor einiger Zeit kam ein Bericht im TV (ich glaube in "Aspekte")
in dem es unter anderem darum ging, dass Steuerfahnder, die an solchen
krassen Fällen dran waren, auf unbestimmte Zeit beurlaubt wurden.
Schwergewicht
Inventar
#5 erstellt: 01. Nov 2010, 11:43

RoA schrieb:
Das ist eine Werbeveranstaltung, wo sich 2 über ein Thema auslassen....


Ändert ja nichts daran, das es ein interessanter "Artikel" ist. Wobei die Zahlen natürlich geschätzt sind, aber es geht dabei auch nicht so sehr um die absolute Genauigkeit, die man bei "Steuerhinterziehungen" sowieso nur schätzen kann, sondern nur um das Größenverhältnis untereinander und den Umgang der Behörden damit.


Die "Interna" bei den Steuerbehörden oder dem Zoll sind größtenteils frei erfunden,


Genau das ist nicht der Fall. Was sich speziell bei den Steuerbehörden, der Fahndung und beim Zoll diesbezüglich abspielt, kann man sich nicht vorstellen. Wenn ich es nicht aus 1. Hand wüsste, glauben würde ich es selbst nicht.

Ein guter Bekannter hat vor einigen Monaten seinen Dienst als immerhin schon Ressort-/Einsatzleiter bei der Steuerfahndung quitiert. Das er damit seinen Beamtenstatus und damit seine wirtschaftliche Sicherheit aufgegeben hat, ist wohl jedem klar. Wer von uns würde es trotzdem machen?

Allgemeine Begründung ohne jetzt ins Detail zu gehen: Ich kann es psychisch nicht mehr ertragen, dass die Verbote/Einschränkungen, die "von oben" kommen, einen gewissen Personenkreis von Vornherein außen vor zu lassen bzw. selbst angelaufende Verfahren ohne Ergebnis einzustellen bereits einen größeren Umfang annehmen, als umgekehrt.

Dem ist nichts hinzuzufügen.



[Beitrag von Schwergewicht am 01. Nov 2010, 11:52 bearbeitet]
Schwergewicht
Inventar
#6 erstellt: 01. Nov 2010, 11:47

vor einiger Zeit kam ein Bericht im TV (ich glaube in "Aspekte")
in dem es unter anderem darum ging, dass Steuerfahnder, die an solchen
krassen Fällen dran waren, auf unbestimmte Zeit beurlaubt wurden.


Vollkommen korrekt. Wenn sie durch den "Druck" oder systematisches Mobbing nicht freiwillig gehen, werden sie beurlaubt. Tatsache ist, die Beamten "arrangieren" sich mit der Realität, was sollen sie auch sonst machen. So funktioniert das System und es ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten viel schlimmer geworden. Und wie viele unzählige werden beurlaubt/frühpensioniert, schlucken dies still, "erfreuen" sich ihrer Pension und lehnen sich nicht gegen das System auf, gegen das sie sowieso objektiv gesehen, keine Chance haben.

Wir sprechen jetzt natürlich nur von der Steuerfahndung, wo es um das richtig große Geld geht, nicht um die Beamten, die sich darum kümmern, ob du (oder ich), also wir "normalos" 2.000,-- Euro Zinseingänge in der Steuererklärung nicht angegeben hast/haben.



[Beitrag von Schwergewicht am 01. Nov 2010, 12:03 bearbeitet]
TomBe*
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2010, 12:04
....und das in einem Rechtsstaat, wo der Dienstherr einer Partei angehört und noch fett als Aufsichtsrat o.ä. dazu verdient. So schließt sich der Kreis

Ich möchte nicht wissen, wie viele Politiker wg. "Befangenheit"
gegen das Wohl des Volkes agieren.
Man nehme nur Monsanto und schaue wer sich in deren schmutzigen Gewässer tümmelt.
RoA
Inventar
#8 erstellt: 01. Nov 2010, 12:26

Schwergewicht schrieb:

vor einiger Zeit kam ein Bericht im TV (ich glaube in "Aspekte")
in dem es unter anderem darum ging, dass Steuerfahnder, die an solchen
krassen Fällen dran waren, auf unbestimmte Zeit beurlaubt wurden.


Vollkommen korrekt.


Das dürfte die "Steuerfahnder-Affäre" sein. Hinter diesem Stichwort verbirgt sich eine unglaubliche Story bis hin zum Ex-Ministerpräsidenten R. Koch ("Pinoccio"). Das ist aber ein regionales Phänomen, auf Frankfurt beschränkt. Ausser bei einigen Großbanken ist da kaum was zu holen.
Schwergewicht
Inventar
#9 erstellt: 01. Nov 2010, 12:52
Geht mal davon aus, das über 99 % solcher und ähnlicher Geschichten nicht an die Oberfläche kommen. Ich beziehe mich übrigens bei meiner "Geschichte" auf eine große Stadt am Rhein. Und auch in Frankfurt gibt es nicht nur die Großbanken. Leute, ich glaube manchmal, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie relativ viele "Institutionen" oder auch "Privatpersonen" wie viel Geld haben und was da überwiegend abläuft.

Aber eines ist klar, diese angesprochene Klientel postet in keinem Forum, sie lacht sich höchstens, wenn sie mal zufällig einen Beitrag von "uns" hier lesen würde (was sicherlich mehr als unwahrscheinlich ist), über "unsere" überwiegende "Naivität und Unwissenheit", gerade was speziell dieses Thema angeht, krumm und schief.

Detektordeibel
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2010, 21:54
Zufällig lese ich dieses Buch gerade.

Man merkt halt sehr was die Autoren für ein Problem damit haben, es ist der pure Neid auf "böse böse Reiche", zumal es mehr als genug legale Taschenspielertricks im Steuersystem gibt, das liegt vor allem daran das Deutschland das komplizierteste Steuerrecht der Welt hat, mit den entsprechenden Millionen bezahlt man auch den Fachanwalt und Steuerberater der das möglich macht.

Das nervt mich eigentlich am meisten an dem Buch bisher, dieser nervende moralinsaure Ton von zwei Schreiberlingen die damit konfrontiert werden das es offensichtlich "Blödiane" gibt die anstatt brav zu studieren und sich nen sicheren Job zu suchen was erreicht haben und das das viele Geld den Charakter verdirbt. Ach Gottchen...
Warum lässt die Politik diese Leute ziehen?
Weil man die braucht! (so ekelhaft der Gedanke im Einzelfall sein mag)
Behörden und Politiker denken und arbeiten langsam, immer langsamer als Geld, und Leute die mit Geld umgehen können und ihre Unternehmen Geld generieren lassen das sind auch keine langsamen geistig unbeweglichen Typen. Bevor die sich scheren lassen hauen die nämlich einfach ab wenn sie keine Lust mehr haben, Firma ist schnell an irgendne Heuschrecke verkauft und "Kapital kennt keine Grenzen", das ist im Zweifelsfall schnell überwiesen und ein Flug schnell gebucht. Das bekommen die Politiker auch gesagt, "Nehmt das was wir euch geben, oder ihr bekommt gar nix"
Und da deutsche Politiker keine Eier in der Hose haben und man sich nicht die Zukunft versauen will lassen die sich halt kaufen. Das ist in jedem Land der Welt auf die eine oder andere Art so.

Den "kleinen Mann von der Straße" kann das zwar Ärgern, aber was will er machen? Die Konsequenz wäre ja seinen sicheren Job zu kündigen und etwas machen wo er mehr verdient bzw. sein Gehalt selber bestimmen kann.
Macht man aber nicht, jeden Monat die Abrechnung warten wo schon alles abgezogen wurde ist halt einfach und bequem.


Geht mal davon aus, das über 99 % solcher und ähnlicher Geschichten nicht an die Oberfläche kommen.

Bei jedem größeren Bauauftrag, und in jedem größeren Konzern in Deutschland fließt irgendwo Schmiergeld oder Sachleistungen damit die Leute das machen was andere wollen. Ist leider so, und ist auch nicht aufzuhalten.
Wo fängt Bestechlichkeit an? Beim harmlosen Präsentkorb zu Weihnachten? Beim bezahlten Urlaub oder beim geschenkten Auto?
Schwergewicht
Inventar
#11 erstellt: 06. Nov 2010, 22:55

Detektordeibel schrieb:
Ist leider so, und ist auch nicht aufzuhalten.
Wo fängt Bestechlichkeit an? Beim harmlosen Präsentkorb zu Weihnachten? Beim bezahlten Urlaub oder beim geschenkten Auto?


Die Bestechlichkeit fängt da an, wo aus der Entgegennahme des "Geschenkes" in irgendeiner Form eine "vermeintliche" Verpflichtung des Beschenktem dem Schenkenden gegenüber besteht. Diese "Grenze" ist je nach Charakterstärke und sozialen Status eines Menschen eine fließende.



[Beitrag von Schwergewicht am 06. Nov 2010, 22:58 bearbeitet]
Schwergewicht
Inventar
#12 erstellt: 22. Dez 2010, 10:43
Hallo,


........Ein Skandal wie aus einem schlechten Krimi erschüttert die Landespolitik in Rheinland-Pfalz: Es geht um dubiose Geldzahlungen, windige Politiker und eine Promi-Managerin.

Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt gegen mehrere CDU -Politiker und die PR-Beraterin Gaby Allendorf (51)......


ist zwar nicht ganz das Thema aber es kotzt mich mittlerweile an. Alle paar Wochen neue Enthüllungen irgendwelcher dubioser Machenschaften in dieser "christlichen Partei".

Und die "Freunde" dieser Partei brauchen hier jetzt nicht auf andere Parteien zu verweisen, diese haben sich nämlich zumindest nicht den vermeintlich "christlichen Gedanken" ganz dick und ganz oben auf ihre Fahnen geschrieben, wie diese "Heuchlerpartei", deswegen kommt so ein Verhalten immer wieder aus dieser Partei noch unangenehmer herüber, welches in ihrem "verstrickten Sumpf" wohl nur noch von der momentanen 4 % Partei übertroffen wird.

Aber wahrscheinlich stimmt es ja alles gar nicht und wenn es nichts mehr zu leugnen gibt heißt es wieder - Wir werden der Sache nachgehen, die Schuldigen bestrafen und dafür Sorge tragen dass es nie wieder passiert -. Wie oft ist dies gerade in den letzten Jahren bei der CDU passiert, alles wie immer, aber was regt man sich auf, es sind ja auch die eigenen Lebenserfahrungen, die man im eigenen Leben speziell mit den sogenannten/vermeintlichen "Christen" gemacht hat.

Bis vor einiger Zeit habe ich übrigens immer auf sie geschimpft, die Nichtwähler, aber mittlerweile habe ich wegen dieses nur noch "Politsumpfs" Verständnis für ihre Enthaltung.



[Beitrag von Schwergewicht am 22. Dez 2010, 10:53 bearbeitet]
ahebeisen
Stammgast
#13 erstellt: 22. Dez 2010, 17:03
den Sumpf findest Du in jeder Partei...

...sind alles Menschen...

Wie sagte mein BWL-Prof dereinst?

"Jeder ist käuflich. Es kommt nur auf die Höhe des Betrages an."
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