Kaufen für die Müllhalde oder "Geplante Obsoleszenz"

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Maliq
Inventar
#1 erstellt: 24. Feb 2011, 20:44
Habt ihr euch schonmal gewundert, warum Konsumartikel wie auf Knopfdruck kaputtgehen? "Geplante Obsoleszenz" ist das Zauberwort.
In der Arte-Doku "Kaufen für die Müllhalde" wird eindrucksvoll beschrieben, wie Konzerne uns im Griff haben und zum Kaufen animieren und welche Auswirkungen das auf Umwelt und Ressourcen hat.

In Druckern ist zB ein Zählwerk eingebaut, das den Drucker nach einer bestimmten Seitenanzahl einfach lahmlegt.
In einer amerikanischen Feuerwache gibt es eine Glühlampe, die seit 1901 unaufhörlich brennt.
Sie wurde hergestellt, bevor alle großen Hersteller von Glühlampen sich untereinander absprachen und die Lebensdauer ihrer Produkte auf 1000 Stunden begrenzten.

Hier der Link zur Doku: Klick

"Geplante Obsoleszenz" - gerade auch ein Thema in der Unterhaltungselektronik.
Vielleicht hören wir endlich auf, zu konsumieren wie die Blöden? Die Mär von unaufhörlichem Wachstum ist die Vision von Wahnsinnigen und Politikern sowie gewissenlosen Ökonomen.
Gemini02
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Feb 2011, 21:00
Damit hättest Du mal anfangen sollen bevor Du Dir einen internetfähigen PC gekauft hast.

Sinnlose Feststellung zu einem unlösbaren Zustand der schon seit Erfindung der Glühbirne besteht.

Gemini
Maliq
Inventar
#3 erstellt: 24. Feb 2011, 22:14
Tja, wegen Hinnehmern wie dir steuert die Welt wohl unaufhaltsam auf den Abgrund zu.

Nach uns die Sintflut!
djtechno
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Feb 2011, 00:50
Ich habe hier noch ein Siemens C45 Handy Baujahr 2002. Das geht noch. der Li-Ion-Akku mußte in der Langen Zeit zwar zweimal ersetzt werden (Eben alle 3 Jahre, das ist die Obsoleszenz bei den Li-Ion-Akkus), aber ja, es tut noch

Es gibt echt leute, die verschrotten handies obwohl sie noch gehen und die viel neuer sind als das...

Mein Opa Theo der hatte Werkzeug,da war schon Meterdick der Rost drauf, das war noch von anno 1950, aber damit hat der so lang,wie er konnte noch Sachen mit repariert.

Klar, dagegen,daß der Topneue Flachmbild-tv abraucht u.s.w. kann man wegen der IC's, ASICS und Multilayerplatinen, wo man ohne Fabrik nicht dran Löten kann, und wo man die Teile nicht nachbekommt, nix machen, auch, wo Zwangs-standarts (Analogabschaltung, E10-Benzin, Umweltplakette) alte Produkte zu Schrott machen, nicht, aber da, WO man was machen kann, da liegt es eben doch in UNSERER Hand....
On
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Feb 2011, 11:50
der Thread war überfällig.
Bsp:
http://www.centennialbulb.org/
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 25. Feb 2011, 12:11
Ich bin eh für Produkte, die nix kosten und ewig halten. Arbeiter, sorry, Humankapital für das man keinen Lohn mehr zahlen muss, gibt es ja auch schon.
On
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Feb 2011, 15:44
Einfach zu sagen man könne nichts ändern, ist genau die passive Konsumentenhaltung die es gilt, zu entlarven.

Dahinter steht folgender vordergründiger Gedanke:

"Ich bin nur einer von 7 Milliarden Menschen. Wenn ich mir meiner Verantwortung als freier Mensch und der Tragweite meiner Handlung bewußt werden würde, dann wäre mein Einfluß mit 10 hoch minus 10 viel zu gering, um einen Effekt zu haben."

Ein weiterer Gedanke versteckt sich:

"Ich bin der originellste Mensch der Welt. Was ich mache ist einmalig. Meine Handlungen sind vom Rest des Weltalls völlig isoliert und werden von niemandem bemerkt."

Und außerdem:
"Wenn andere Menschen Fehler machen, dann berechtigt mich das automatisch dazu denselben Fehler zu machen."

Das ist Schwachsinn. Leider leuchtet das nicht jedem ein. Als Menschheitsproblem ist diese Angelegenheit seit ca. 3000 Jahren schriftlich überliefert, und nicht erst seit Erfindung der Glühbirne. Bereits die Vorsokratiker wußten (soweit mir bekannt ist) vom Unterschied zwischen der Welt der Gegenstände und der Welt der Ideen. Wer es mit dem Lesen bis hierher geschafft hat und es nicht glaubt, der kann es bei Platon´s Höhlengleichnis nachlesen.

Immanuel Kant hat es mit seinem kathegorischen Imperativ nochmals auf den Punkt gebracht. Er schrieb:
"Handle jeweils so, daß die Maxime deiner Handlung jederzeit zum allgemeinen Gesetz erhoben werden kann."

Das eigentlich Problem besteht also darin, daß die Mehrheit mit dem Begriff "Idee" nichts anfangen kann.

Zu sagen, man könne nichts machen, ist eine schlechte Idee. Ich stemme mich mit aller Macht dagegen. Wenn man irgendwo Funktion oder gar Garantie verlangt, dann gucken einen die Verkäufer an, als ob alles davon abhinge, sich diesem idiotischen Zeitgeist zu unterwerfen, aber das interessiert mich nicht. Wer das einmal begriffen hat, der kann nicht mehr zurück.


[Beitrag von On am 27. Feb 2011, 15:46 bearbeitet]
djtechno
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Mrz 2011, 12:58
Wie wertlosd viele Dinge für die Leute geworden sind, merkt man auch an fogenden Beispielen:

1. Eine Reinigung in unserem Dorf hat ein Schild im Schaufenster "Da ser Häufig Kleidungsstücke nicht mehr abgeholt werden,bitten wir um vorrauskasse". Die Tatsache daß die Leute die Reinigung schon beim Abgebend er nKleidung zahlen müssen hat NICHTS !!! daran geändert, daß oft Kleidung nicht wieder abgeholt wird ---> Für die Leute waren nciht nur die Kleidungsstücke so unwichtig,daß es sich nicht mehr lohnte diese Abzuholen, nein,auch ihr Geld ist ihnen so unwichtig,daß sie für die "entsorgung" über die Reinigung nebenan Geld zahlen,anstatt den weiter entfernten Kleiderspende-Kontainer zu benutzen Früher arkelidung noch was wert und wurde auch auf der Nähmaschine umgeändert oder auch geflickt.....

2. Bei uns im haus (Mehrfamilienhaus) ist der Fahrradkeller sehr voll geworden m Verlauf der 30 Jahre, da ehemalige Mieter ihre Fahrräder dort zurücjkgelassen haben
Früher waren fahrräder die intakt und Rostfrei !!! sind, noch was wert, aber heute wird sowas eifnach mal zurückgelassen

Die Hausratsversammlung hat daher beschlossen,das jeder sein fahrrad mit namen kennzeichnen soll,die ungekennzeichneten werden ende des Monats entsorgt.

Ich werde auf jeden Fal versuchen durchzubrngen,daß die nicht auf den Schrott kommen,sondern an enen gebrauchtfahhradhändler gehen,da kann man evtl. sogar noch ein bißchen Geld (wohl nicht sehr viel) in die Gemeinschaftskasse bekommen...
On
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Mrz 2011, 21:44
Mein letztes Fahrrad habe ich in Zahlung gegeben. Nach neun Jahren waren noch die Räder und die Bremsen heil geblieben, sonst nichts.

Eine Garantie auf ein neues Rad wird von den Händlern als abwegig angesehen. Lediglich die Garantie auf den Rahmen wird als zulässig angesehen (solange er nicht kaputt geht).

Die Fa. Miele hat vor Jahrzehnten Fahrräder hergestellt. Angeblich haben sie die Produktion eingestellt, weil niemand mehr haltbare Räder bezahlen wollte. Die Waschmaschinen sind gut.

Gute Erfahrungen habe ich mit:
Miele
Hameg
Weller

Frabrikneuer Schrott dagegen:
HP
so gut wie alle Autos und Fahrräder
Alle Leuchtstoff-Energiesparlampen
und ja, vermehrt auch Kleidung
Maliq
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2011, 22:10
Zu DDR-Zeiten stellte NARVA bei einer Messe in Frankfurt eine Glühlampe vor, die extrem lange hält.
Die bundesdeutschen Besucher fragten:"Wollt ihr uns alle arbeitslos machen!?"
Heute verstaubt die Lampe im Museum und keiner weiß mehr, wie das Teil hergestellt wurde.
Das ist auch eine Story aus der Doku, die eines eindrucksvoll zeigt: Durch diese geplante Obsoleszenz geht auch einfach 'ne Menge KnowHow verloren!

Wie sollen wir mit solchen Schrottbauteilen jemals zum Mars kommen. Ich möchte nicht in so einer Fähre sitzen.
ViSa69
Inventar
#11 erstellt: 10. Mrz 2011, 22:53
Naja ... das Problem ist halt wenn Waren tatsächlich "zu lange" halten sind sie auch entsprechend teuer. Versuch sowas mal in der heutigen "Geiz ist Geil"-Gesellschaft an den Mann zu bringen ...

Es ist mir ein Rätsel das so ne Bude wie Miele hier überhaupt noch bestehen kann. Aber ich freue mich das sie gegen diesen Trend ankämpfen. Habe selber auch 2 Miele Geräte WAMA & Trockner. Würde ich mir auch immer wieder kaufen.

Es geht mir sowas von gegen den Strich ... ich versuche das abzufedern in dem ich keinen "No-Name-Billigst-Schrott" kaufe.

Ja, ich weiß ... auch "Markenhersteller" lassen in China & Co. produzieren aber ist das nicht eine zwangsläufige Folge der "GiG"-Denkweise ?
Der Durchschnittskunde WIIL ja schließlich "billig" ...

Gruß,
ViSa69


[Beitrag von ViSa69 am 10. Mrz 2011, 22:55 bearbeitet]
Maliq
Inventar
#12 erstellt: 11. Mrz 2011, 01:41
Ja, aber er will nur billig, weil er weiß, daß das Zeug nichts taugt. Ein Teufelskreis.
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 11. Mrz 2011, 10:26
Das Thema gab' es bereits, daher schließe ich hier:
http://www.hifi-foru...rum_id=8&thread=6123
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