Völkerrecht?

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ZeeeM
Inventar
#1 erstellt: 03. Mai 2011, 09:00
Welchen Sinn hatvdas Völkerrecht überhaupt noch? War die angeordnete Tötung von Bin Laden völkerrechtlich vertretbar, oder ist das ein weiterer Schritt der Abkehr von diesem. Der Jubel in den USA, auf den Strassen und in den Medien ist, durchaus im gewissen Rahmen verständlich, doch auch etwas befremdlich. Auge um Auge, Zahn um Zahn - Ein in der Vergangenheit gewähnter Blick in die Zukunft?
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Mai 2011, 11:27
War das Geschrei bei den Festnahmen von Eichmann und Carlos eigentlich auch so groß?

Man hat nur einen international gesuchten Kriminellen umgenietet. Bei John Dillinger war man auch nicht zimperlich. Man war froh, daß er tot war, aber so richtig interessiert hat es niemanden.

Jetzt wegen Osama so ein Faß aufzumachen? Habt ihr eigentlich sonst keine Probleme? Jahrelang haben wir darauf gewartet, daß man ihm den Arsch aufreißt. Und jetzt, wo es passiert ist, soll es auf einmal verkehrt sein?
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 03. Mai 2011, 11:44
Bin Laden und seine mediale Präsenz interessiert das Recht nicht. Es geht darum, ob es mit dem Völkerrecht vereinabar ist, so zu handeln, oder ob man sagt, Das Völkerrecht macht nur fallweise Sinn.
Es stellt sich die Grundsatzfrage, inwieweit Rache und Genugtuung Motivation genug ist, sich über bestimmte Regeln hinwegzusetzen. Sollte man vieleicht das Richten einens Täters dessen Opfer überlassen?
Bin Laden ist in der Frage nur ein Aufhänger mehr nicht.
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Mai 2011, 11:55
Bin Laden war für den Tod tausender unschuldiger Menschen verantwortlich. Ich hätte jedenfalls keine Skrupel gehabt, ihn abzuknallen, wenn er mir vor die Flinte gelaufen wäre. Ob das Ganze nun völkerrechtlich zu verantworten wäre, wäre mir egal gewesen. Ich hätte das Kopfgeld eingestrichen und gut ist! Ich würde übrigens auch jeden Nachbarn abknallen, der in seiner Freizeit an Bomben bastelt.
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 03. Mai 2011, 12:19
Gefühlt ist das verständlich.
Aber warum dann nicht auch ohne ein Gericht einen Kinderschänder einfach umnieten. Ist doch auch ok.
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Mai 2011, 12:25
Kinderschänder fallen nicht unter Völkerrecht. Die werden von den zuständigen, lokalen Gerichten verurteilt und dann in den Knast geschickt.

Dein Vergleich hinkt. Und zwar gewaltig. Da er nur die Gefühlswelten der Nachmittags-Talkshow-Gucker befriedigt.

Vielleicht treffen wir uns ja mal auf einer höheren intellektuellen Ebene. Ich glaube da aber nicht dran.
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 03. Mai 2011, 12:35

Rancid_Didi schrieb:
Dein Vergleich hinkt. Und zwar gewaltig. Da er nur die Gefühlswelten der Nachmittags-Talkshow-Gucker befriedigt.


Und was treibt Leute in den frenetischen Jubel angesichts der Tötung eines Terroristen?
Es geht darum, ob ein vereinbartes Recht überhaut einen Sinn macht, wenn man sich im Bedarfsfalle einfach darüber hinwegsetzen kann. Guantanamo war/ist ja auch so ein schönes Beispiel.
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 03. Mai 2011, 12:44
Wenn ein Einbrecher erstmal an deiner Tür fummelt, fragst du ihn also erstmal nach seinen Rechten, bevor du ihn die Treppe runterschubst?
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 03. Mai 2011, 12:54

Rancid_Didi schrieb:
Wenn ein Einbrecher erstmal an deiner Tür fummelt, fragst du ihn also erstmal nach seinen Rechten, bevor du ihn die Treppe runterschubst? :Y


Äpfel <> Birnen.

Passender: Schubst du den Einbrecher den du beim Einbruch in dein Haus beobachtet hast am nächsten Tag die Kaufhaustreppe runter?

Selbst wenn du ihn auf frischer Tat erwischt, ihn schubst und der sich das Genick bricht, wirst du da nicht ohne Strafe rausgehen, auch wenn dein persönliches Rechtsempfinden sich dagegen sträubt.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 03. Mai 2011, 12:54

ZeeeM schrieb:


Und was treibt Leute in den frenetischen Jubel angesichts der Tötung eines Terroristen?
Es geht darum, ob ein vereinbartes Recht überhaut einen Sinn macht, wenn man sich im Bedarfsfalle einfach darüber hinwegsetzen kann. Guantanamo war/ist ja auch so ein schönes Beispiel.


Genugtuung durch die Ausschaltung eines Mannes der für den tot tausender Landsleute verantwortlich war vielleicht ??

Die Frage ob vereinbartes Recht derzeit viel Sinn macht ,kann man mit Blick auf die Institution UN derzeit nur mit nein beantworten .

So lange in dieser Einrichtung eine Diktatur als ständiges Mitglied im Sicherheitsrat sitzt mitsamt Vetorecht ,bleibt die UN als Garant für die Einhaltung des Völkerrechts oder gar von Menschenrechten handlungsunfähig , bis auf wenige Ausnahmen .

Gruß Haiopai
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 03. Mai 2011, 14:01

Haiopai schrieb:


Genugtuung


Soll als Motivation reichen, genauso wie Rache und Vergeltung. Wo zieht man die Grenze?
heip
Inventar
#12 erstellt: 05. Mai 2011, 08:09

Rancid_Didi schrieb:
(...) Ich hätte jedenfalls keine Skrupel gehabt, ihn abzuknallen, wenn er mir vor die Flinte gelaufen wäre. Ob das Ganze nun völkerrechtlich zu verantworten wäre, wäre mir egal gewesen. Ich hätte das Kopfgeld eingestrichen und gut ist! Ich würde übrigens auch jeden Nachbarn abknallen, der in seiner Freizeit an Bomben bastelt.


Zum Glück steht die Psyche und ein (hoffentlicher) Mangel
an Armierung eines Jeden im "Ernstfall" einem solchem
Verhalten entgegen, es sei denn, er/sie gehört einer
"Organisation" an, in der sanktioniertes Töten "erlaubt" ist.

Solchen "Klugschnackern" unterstelle ich das Niveau
einer täglich erscheinenden Vorverurteilungspostille .....


[Beitrag von heip am 05. Mai 2011, 08:29 bearbeitet]
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