Demokratie der Nichtwähler

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kalia
Inventar
#1 erstellt: 15. Jul 2011, 19:12
edit pinoccio: Thread entstand aus: Stuttgart 21 - eure Meinung dazu?
--


LambOfGod schrieb:
1 /5 wäre ein Witz, so würde man doch die deutliche Mehrheit ausschließen, die sowieso auf der Gegenposition sind oder denen es egal ist. Deren Demokratie darf man ja auch nicht beschneiden...


Ähm, die Demokratie von Nichtabstimmern oder Nichtwählern kann man nicht beschneiden, denn diese Menschen haben sie nicht verstanden, leben sie nicht und befürworten demokratische Entscheidungen nicht.

Bei einer Volksabstimmung kann man immer mit Ja oder Nein stimmen und genau das ist die Pflicht eines jeden Demokraten. Wer nicht hingeht, dem ist offensichtlich völlig egal wie es ausgeht und das trifft zu, egal ob 20 % oder 33% zustimmen

Wenn die deutliche Mehrheit nicht hingeht, dann hat sie sich selber ausgeschlossen und wurde nicht aktiv ausgeschlossen


[Beitrag von pinoccio am 15. Jul 2011, 20:43 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2011, 19:31
In Bayern haben auch die Raucher lieber ihren Saturday-Night Rausch ausgeschlafen und waren im Schwimmbad und Biergarten rauchen während die Wassertrinker und die Scheinheiligen nach der Kirche abstimmen waren.

Das führt plebiszite ad absurdum. Ein Bevölkerungsbruchteil geht wählen, die Mehrheit des Bruchteils kann jeden Schwachsinn beschließen und der soll dann umgesetzt werden.
Ist klar ne, Alternative dann Wahlpflicht?
"Ich hab verpennt, die Minderheit hat Hitler gewählt".
LambOfGod
Inventar
#3 erstellt: 15. Jul 2011, 20:02

lia schrieb:

LambOfGod schrieb:
1 /5 wäre ein Witz, so würde man doch die deutliche Mehrheit ausschließen, die sowieso auf der Gegenposition sind oder denen es egal ist. Deren Demokratie darf man ja auch nicht beschneiden...


Ähm, die Demokratie von Nichtabstimmern oder Nichtwählern kann man nicht beschneiden, denn diese Menschen haben sie nicht verstanden, leben sie nicht und befürworten demokratische Entscheidungen nicht.

Bei einer Volksabstimmung kann man immer mit Ja oder Nein stimmen und genau das ist die Pflicht eines jeden Demokraten. Wer nicht hingeht, dem ist offensichtlich völlig egal wie es ausgeht und das trifft zu, egal ob 20 % oder 33% zustimmen

Wenn die deutliche Mehrheit nicht hingeht, dann hat sie sich selber ausgeschlossen und wurde nicht aktiv ausgeschlossen




Deswegen 80% der Wahlberechtigten ausschließen, die das Thema wohlmöglich nicht wichtig genug finden, um dafür oder dagegen abzustimmen, ist dennoch schwachsinnig und sollte nicht eingeführt werden...


Zu dem muss man auch bedenken, das die Wahlbeteiligung meist (wobei, eigentlich immer) höher ist als die Teilnahme an Volksentscheiden. Was soll man also den Leuten sagen, die die Entscheidungen der Politiker gewählt haben? Pech gehabt, wählt nächstes mal gleich die richtigen?


Mehr direkte Demokratie kann ja sicherlich nicht schaden, Volksentscheide mit nur 20% der Wahlbeteiligten werden aber kaum die Meinung der Bevölkerung wiederspiegeln können. Gerade wenn soviele Leute das Projekt egal finden.
andisharp
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Jul 2011, 20:09
Die Abstimmung über Rauchen in Kneipen hätte man am besten in richtigen Lokalen und nicht Wahllokalen durchgeführt und natürlich am Samstag ab 20 Uhr. Das Ergebnis wäre diametral entgegengesetzt ausgefallen.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Jul 2011, 20:26

LambOfGod schrieb:




Deswegen 80% der Wahlberechtigten ausschließen, die das Thema wohlmöglich nicht wichtig genug finden, um dafür oder dagegen abzustimmen, ist dennoch schwachsinnig und sollte nicht eingeführt werden...


Die Wiederholung des Satzes macht das Argument nicht logischer , wer schließt denn jemanden aus ??

Lia hat da vollkommen recht , auch 1/5 der Bevölkerung reicht dafür völlig aus , ausgeschlossen wird dadurch niemand , denn jeder kann mitmachen , tu er es nicht , ist genau das seine Wahl .

Das fehlte noch , das Demokratieverweigerer ein Votum bekommen durch ihre Inaktivität zu entscheiden , was nun wichtig genug wäre darüber abzustimmen .



LambOfGod schrieb:


Mehr direkte Demokratie kann ja sicherlich nicht schaden, Volksentscheide mit nur 20% der Wahlbeteiligten werden aber kaum die Meinung der Bevölkerung wiederspiegeln können. Gerade wenn soviele Leute das Projekt egal finden.


Doch genau das klappt in der Schweiz sehr gut , die durchschnittliche Beteiligung liegt soweit ich weiß bei kurz über 30 % , bei der Entscheidung zum Minarett Verbot war sie mit 54% überdurchschnittlich hoch .

Solche eher geringen Beteiligungen ergeben sich mit der
Zeit auch durch ein gewisses Vertrauen untereinander innerhalb einer Gesellschaft .

Hier ist das nicht gegeben , was aber auch zu Anfang gar nicht schlecht ist , weil es die Leute hochscheucht , denn es könnte ja durchaus mal eben nicht so laufen , wie man sich das vorstellt .

Wen man so wie du argumentiert , dann müsste man nahezu jede Wahl in diesem Land unterhalb Bundesebene für ungültig erklären , da die NICHTWÄHLER in jedem Fall die stärkste Kraft wären und somit kein Wahlergebnis wirklich die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert .

Gruß Haiopai
LambOfGod
Inventar
#6 erstellt: 15. Jul 2011, 21:29
Dann scheint die Demokratie hier wohl nicht zu funktionieren, wenn keine Wahl hohe Wahlbeteiligung hat -oder die Parteien, die schon soviel Mist gebaut haben, immernoch regieren... wozu also Volksentscheide, wenn nichtmal die grundlegenden Mittel genutzt werden, und bei Wahlen die unentschlossenen Wähler nur die größten Schreihälse wählen, was man an den Umfrageergebnissen für die Grünen gerade sieht?

Oder wo sind die ganzen Ostdeutschen, die die DDR und die Mauer los werden wollten? wenn dort auch Wahlbeteiligungen unter 50% sind, sind die anderen 50% dann gegen Demokratie und wollen die dann ihre Stasi und Mauer zurück?


Wenn ich mir S21 mal so anschau, glaube ich kaum, das bei einem Volksentscheid die richtige Entscheidung rauskommt.

Was an den Volksentscheidungen so "demokratisch" ist, sieht man ja auch bei dem Minarettverbot, in dem man einer religiösen Minderheit verbietet, ihre Religion auszuleben... wenn aber dafür Christen in muslimischen Ländern benachteiligt oder sogar bekämpft werden, ist das Geschrei aber in unseren Tageszeitungen wieder groß.


Wen man so wie du argumentiert , dann müsste man nahezu jede Wahl in diesem Land unterhalb Bundesebene für ungültig erklären , da die NICHTWÄHLER in jedem Fall die stärkste Kraft wären und somit kein Wahlergebnis wirklich die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert .



Das wäre für mich die einzig logische Konsequenz. Oder eine Wahlpflicht einführen. So würden die Parteien vielleicht auch mal wachwerden, und mehr für den einfachen Wähler tun, da die konsequenten Nichtwähler nicht unbedingt die Parteien wählen würden, die immer in den Umfragewerten ganz oben sind. Oder schon vorher diese gewählt haben...

Wobei eine Wahlbeteiligungs-Erhöhung die von gestärktem demokratischem Bewusstsein ausgeht, deutlich schöner wäre - erst dann könnte man über Volksentscheide reden, die auch mit 1/5 der Wahlbeteiligten gültig werden könnten. Wenn aber soviele schon nicht zur Wahl gehen, kann man auch das Gesellschaftsbild nicht mit einem Volksentscheid erfassen. Schließlich zahlen die Leute, die nicht wählen, dennoch Steuern und beteiligen sich auch, wie jeder Wähler, an der Sache...

Vertrauen in Leute, die ein Minarettverbot fordern, oder ein aus baulicher Sicht gerechtfertigtes Projekt bekämpfen, da habe ich so meine Zweifel.


Und was wenn ca. 20 % der Wahlberechtigten sich einem tollem Thema hingeben, sieht man ja am letzten BT-Wahlergebnis der FDP...


[Beitrag von LambOfGod am 15. Jul 2011, 21:31 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Jul 2011, 21:39
Demokratisch gewählt hei0t ja nicht automatisch, dass die damit getroffene Entscheidung "immer gut" wäre.

Nichtwähler kann man imho nur überzeugen, wenn sie das Gefühl bekommen an Entscheidungsprozessen auch wirklich beteiligt zu sein. Wenn ich da an die Wahl des letzten Bundestagspräsidenten denke... das sorgt(e) nicht unbedingt für Motivation

In Zeiten von Internet usw. ist mMn das System ziemlich angemufft und Bedarf einiger notwendigen Renovierungen.

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 15. Jul 2011, 21:41 bearbeitet]
Haiopai
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Jul 2011, 21:59

LambOfGod schrieb:

Was an den Volksentscheidungen so "demokratisch" ist, sieht man ja auch bei dem Minarettverbot, in dem man einer religiösen Minderheit verbietet, ihre Religion auszuleben... wenn aber dafür Christen in muslimischen Ländern benachteiligt oder sogar bekämpft werden, ist das Geschrei aber in unseren Tageszeitungen wieder groß.


Das ist so ziemlich die schlimmste Realitätsverdrehung zu dem Thema , die ich bisher gelesen habe .

Fakt ist , in keinem einzigen islamisch dominiertem Land haben Christen derartige Rechte , wie sie in Europa die Muslime genießen .
Und wenn ein Volk die Symbole einer Religion nicht haben will , die in etlichen Teilbereichen die demokratischen Rechte von Bürgern beschneidet und wenn man es genau nimmt auch in keiner Weise mit unserem Grundgesetz zu vereinbaren ist , dann ist es durchaus das Recht der Menschen , dies demokratisch auszudrücken eben in Form einer Volksabstimmung .



LambOfGod schrieb:

Das wäre für mich die einzig logische Konsequenz. Oder eine Wahlpflicht einführen. So würden die Parteien vielleicht auch mal wachwerden, und mehr für den einfachen Wähler tun, da die konsequenten Nichtwähler nicht unbedingt die Parteien wählen würden, die immer in den Umfragewerten ganz oben sind. Oder schon vorher diese gewählt haben...



Das ist das dumme an einer Demokratie , das sie eben vom Bewusstsein ihrer Bürger und nicht vom Zwang lebt , deswegen hat sie auch kaum eine Chance auf Bestand , wenn die Bürger sich nicht mehr für sie interessieren .

Genau deswegen kann man sich aber auch nicht darauf herausreden , das Wahlergebnisse nicht repräsentativ wären , nur weil ein Großteil unserer Bürger schlicht zu faul ist , sich zu beteiligen .

Wenn die Minderheit die Mehrheit der wählenden Bürger stellt , dann werden sich die Verweigerer auch mit dem Ergebnis abfinden müssen .
Mit Nein oder Ja zu stimmen steht ihnen ja frei , ansonsten haben sie sich enthalten , wo ist das Problem .

Vielleicht brauchen wir ja gerade mal ein paar solcher Entscheide mit deren Ergebnissen auch durchaus Leuten auf die Füße getreten wird , damit die Leute begreifen , das es in einer Demokratie zwar keine rechtliche aber eine moralische Pflicht zur Wahl gibt .

Das was die Leute jedoch am meisten stören würde wäre wohl
die fehlende Möglichkeit bei Missständen immer mit dem Finger auf andere zu zeigen .

Was detektordeibel oben von wegen Hitler geschrieben hat ist übrigens die faktische Situation in der wir uns gerade befinden .
Genau das kann passieren , wenn einer auftaucht , der diese Masse der Nichtwähler auf welche Weise auch immer begeistern könnte .
"Arbeitsplätze und Autobahnen" waren schon mal ein gutes Argument und wie damals würde EINE EINZIGE Wahl mit pech reichen und so ein Bursche stellt in Deutschland die stärkste politische Kraft .

Ein kleiner Guttenberg , dem man nicht schafft was an den Schlappen zu flicken vor der Wahl mit eigener Partei und dann haben wir den Salat , dem lagen vor der Doktor Affäre doch schon die Massen zu Füßen .
Oder schon vergessen einen Richter Schill vor einigen Jahren in Hamburg ?
Hätte der Mann sich nicht so unglaublich schnell als Luftnummer entpuppt , wäre er bei der nächsten Wahl womöglich Bürgermeister von Hamburg geworden .

Du hast vollkommen recht , so richtig funktioniert die Demokratie hier nicht mehr und das ist brandgefährlich .

Gruß Haiopai
kalia
Inventar
#9 erstellt: 16. Jul 2011, 00:48

LambOfGod schrieb:


Mehr direkte Demokratie kann ja sicherlich nicht schaden, Volksentscheide mit nur 20% der Wahlbeteiligten werden aber kaum die Meinung der Bevölkerung wiederspiegeln können. Gerade wenn soviele Leute das Projekt egal finden.


Du hast das Prinzip nicht verstanden
Bei einem Volksentscheid kann man nicht nur ja, sondern auch nein wählen. Wenn nur 30% ihren Hintern hochkriegen, dann hilft es nicht, wenn davon die absolute Mehrheit für ein Projekt stimmt und es ist mehr als undemokratisch die Scheissegalmasse als dagegen zu werten - ist mir egal, oder auch macht was ihr wollt, ich finde euch eh doof hat schlicht nix mit Demokratie zu tun
Nichtwähler verspielen schlicht ihren Anspruch auf Entscheidung - sie fällen sie ja bewusst nicht

Mal ehrlich, wenn wählen oder abstimmen hier ähnlich geregelt wäre wie in den Staaten, wo man die Berechtigung erst anfordern muss, dann könnte ich es noch verstehen - aber hier in D kriegt mas mungerecht vorbereitet, trotzdem motzen alle nur über Politiker und schaffen es nicht mal die 10 Minuten für ein Kreuz aufzubringen, und wenn dann andere nicht in ihrem Sinne abgestimmt haben, dann schreien sie Diktatur, wie in Bayern
Diktatur der eigenen Trägheit, oder so - Schuld ist man ja selber nie

Warum ziehen solche Leute nicht gleich in einen totalitären Staat und hören auf, Menschen mit dem Willen nach gelebter Demokratie zu behindern ?


LambOfGod schrieb:

Was an den Volksentscheidungen so "demokratisch" ist, sieht man ja auch bei dem Minarettverbot, in dem man einer religiösen Minderheit verbietet, ihre Religion auszuleben... wenn aber dafür Christen in muslimischen Ländern benachteiligt oder sogar bekämpft werden, ist das Geschrei aber in unseren Tageszeitungen wieder groß.

Die Ausübung des Glaubens ist auch bei Muslimen nicht an Minarette gebunden und Moscheen sind nicht verboten worden, sprich, der Religionsfreiheit ist genüge getan.
Wenns nach mir ginge bräuchts keinerlei religiöse Symbole im öffentlichen Raum
Religion ist Privatsache und in einer multikulturellen Gesellschaft brauchts imho ein Wetteifern um Symbole nicht - gilt für Lattengustls genauso


[Beitrag von kalia am 16. Jul 2011, 01:09 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Jul 2011, 01:01

LambOfGod schrieb:
Dann scheint die Demokratie hier wohl nicht zu funktionieren, wenn keine Wahl hohe Wahlbeteiligung hat -oder die Parteien, die schon soviel Mist gebaut haben, immernoch regieren... wozu also Volksentscheide, wenn nichtmal die grundlegenden Mittel genutzt werden, und bei Wahlen die unentschlossenen Wähler nur die größten Schreihälse wählen, was man an den Umfrageergebnissen für die Grünen gerade sieht?

Oder wo sind die ganzen Ostdeutschen, die die DDR und die Mauer los werden wollten? wenn dort auch Wahlbeteiligungen unter 50% sind, sind die anderen 50% dann gegen Demokratie und wollen die dann ihre Stasi und Mauer zurück?


.......................

Und was wenn ca. 20 % der Wahlberechtigten sich einem tollem Thema hingeben, sieht man ja am letzten BT-Wahlergebnis der FDP...


Ähm, unterscheide doch bitte zwischen prinzipiell bedingten Mechanismen und Dingen, die Dir nicht passen.
Erst wenn es gelingt, die Mehrheit davon in Kenntnis zu setzen, ändern sich die Dinge.
Ist das geschehen? Hm, möglicherweise nicht. Aber hat nicht jeder mündige Bürger die Pflicht (im Sinne von eigenem Interesse?), sich zu informieren?
pinoccio
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Jul 2011, 01:27

lia schrieb:
Die Ausübung des Glaubens ist auch bei Muslimen nicht an Minarette gebunden und Moscheen sind nicht verboten worden, sprich, der Religionsfreiheit ist genüge getan.
Wenns nach mir ginge bräuchts keinerlei religiöse Symbole im öffentlichen Raum
Religion ist Privatsache und in einer multikulturellen Gesellschaft brauchts imho ein Wetteifern um Symbole nicht - gilt für Lattengustls genauso


Eben

Einen Volksentscheid bezüglich "unserer Leitkultur" stell ich mir da auch ganz interessant vor. Bei mW 33 Millionen "Heiden"...

Gruss
Stefan
LambOfGod
Inventar
#12 erstellt: 16. Jul 2011, 16:11

Bei einem Volksentscheid kann man nicht nur ja, sondern auch nein wählen.


Ach, wirklich?

(zum besseren Verständnis, noch den Ironie Smily )



es ist mehr als undemokratisch die Scheissegalmasse als dagegen zu werten


Tja, in einer demokratischen Gesellschaft sollte man eben alle Menschen berücksichtigten, und nicht nur die Menschen, die ein Kreuz auf ein Stück Papier setzen. Wenn man nicht "ja" sagt, ist es automatisch nein.

Wenn man eben nicht genug Stimmen für einen Volksentscheid zusammenbekommt, IST ES EBEN NICHT SO WICHTIG, weil nicht so viele Leute hingegangen sind... Es ist also vielen egal. Dann noch weniger Leute entscheiden zu lassen, ist doch eben das, was in diesem Land falsch läuft. Es sollten möglichst alle Bürger an politischen Entscheidungen mitwirken.

Wenn man die Leute, die wohlmöglich die politischen Verhältnisse schon lange satt haben, nicht befragt, wird sich am Status Quo nie was ändern.


Nichtwähler verspielen schlicht ihren Anspruch auf Entscheidung - sie fällen sie ja bewusst nicht


Die haben wohlmöglich schon vor Jahren ihr Vertrauen in die Politik verloren und gehen deswegen nicht zu Wahlen. Warum sollte man also Volksentscheidungen einführen, die weniger Wahlberechtigtenquote brauchen?

Wenn man jetzt mal von einer Wahlbeteiligtenquote einer Wahl von 50% ausgeht, würde man bei einem knappen Volksentscheidsergebnis mit 20% Wählerquote ein Ergebnis von ca. 51 Ja /49 Nein haben, würde man sich vom prozentualem Anteil her mit deutlich weniger Stimmen über die Stimmen der letzten Wahlen hinwegsetzen. Ist das demokratisch?

Nein.



Erst wenn es gelingt, die Mehrheit davon in Kenntnis zu setzen, ändern sich die Dinge.



Die Deutschen werden / wurden da doch immer schön kleingehalten. Das dadurch schnell Propaganda entstehen kann, die vielleicht einen wahren Kern aber oft übertriebene Auswüchse enthält, sieht man ja bei S21 - der Bahnhof ist baufällig gewesen und es musste ein zukunftsfähiges Konzept her... ich glaube kaum das ein normaler Bürger soviel von Baustatik, Ingenieurwesen und Wirtschaften versteht, das es mal eben sagen kann, das ein Bauprojekt sinnig oder unsinnig ist.


[Beitrag von LambOfGod am 16. Jul 2011, 16:13 bearbeitet]
Haiopai
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Jul 2011, 16:44

LambOfGod schrieb:

Tja, in einer demokratischen Gesellschaft sollte man eben alle Menschen berücksichtigten, und nicht nur die Menschen, die ein Kreuz auf ein Stück Papier setzen. Wenn man nicht "ja" sagt, ist es automatisch nein.


Sicher doch , ich könnte mir sogar gut vorstellen , das dies einige richtig toll finden würden, ich gehe einfach nicht hin zu einer Wahl und schon wird jeder demokratische Entscheidungsprozess einfach blockiert .

Gut das es genau so nicht läuft , Ja ist ja und nein ist ist nein und wer nicht mitmacht enthält sich , weil es ihm ja augenscheinlich egal ist .



LambOfGod schrieb:

Wenn man eben nicht genug Stimmen für einen Volksentscheid zusammenbekommt, IST ES EBEN NICHT SO WICHTIG, weil nicht so viele Leute hingegangen sind... Es ist also vielen egal. Dann noch weniger Leute entscheiden zu lassen, ist doch eben das, was in diesem Land falsch läuft. Es sollten möglichst alle Bürger an politischen Entscheidungen mitwirken.

Wenn man die Leute, die wohlmöglich die politischen Verhältnisse schon lange satt haben, nicht befragt, wird sich am Status Quo nie was ändern.


Die haben wohlmöglich schon vor Jahren ihr Vertrauen in die Politik verloren und gehen deswegen nicht zu Wahlen. Warum sollte man also Volksentscheidungen einführen, die weniger Wahlberechtigtenquote brauchen?

Wenn man jetzt mal von einer Wahlbeteiligtenquote einer Wahl von 50% ausgeht, würde man bei einem knappen Volksentscheidsergebnis mit 20% Wählerquote ein Ergebnis von ca. 51 Ja /49 Nein haben, würde man sich vom prozentualem Anteil her mit deutlich weniger Stimmen über die Stimmen der letzten Wahlen hinwegsetzen. Ist das demokratisch?

Nein!



Klar und wenn man nicht genug Stimmen für eine Bundestagswahl zusammen bekommt , dann ist es den Leuten halt egal und wir haben keine Regierung mehr .

Wow , das ist aber demokratisch

Was für ein Glück , das nicht Leute mit dieser Geisteshaltung das bestimmen , dann würde sich ja nur noch was nach Lust und Laune bewegen .

Deine Alternative ist also so lange handlungsunfähig zu sein bis sich mehr als 50% der Leute bereit erklären Interesse zu zeigen .
Das würde der Korruption Tür und Tor öffnen , die Folge wäre nämlich , das man Stimmen kaufen könnte oder ihnen Geld dafür gibt , das sie zu Hause bleiben um Entscheidungen je nach Größe und Macht einer Lobby einfach zu blockieren .

Genau das wäre das Ende jeglicher Demokratie .




LambOfGod schrieb:

Die Deutschen werden / wurden da doch immer schön kleingehalten. Das dadurch schnell Propaganda entstehen kann, die vielleicht einen wahren Kern aber oft übertriebene Auswüchse enthält, sieht man ja bei S21 - der Bahnhof ist baufällig gewesen und es musste ein zukunftsfähiges Konzept her... ich glaube kaum das ein normaler Bürger soviel von Baustatik, Ingenieurwesen und Wirtschaften versteht, das es mal eben sagen kann, das ein Bauprojekt sinnig oder unsinnig ist.


Mich hält niemand klein , es ist meine Entscheidung inwieweit ich mich in jede Thematik reinlese oder mich mit Leuten unterhalte , die wirklich Ahnung von der Materie haben .

Und selbst wenn ein Projekt wirtschaftlich Sinn macht , kann es durchaus abgelehnt werden , wenn den Bürgern andere Aspekte wichtiger sind .

Hat es in Norwegen vor gar nicht langer Zeit 3 Mal hintereinander gegeben , da ging es um die Erschließung des Ölfeldes Nordland III vor den Lofoten .
Die Küste vor den Lofoten ist ein sehr empfindliches Ökosystem , welches auch Hauptlaichgebiet für den Kabeljau ist .

Die Norweger haben wie gesagt 3 Mal ihre Zustimmung zur Erschließung verweigert , weil ihnen mögliche ökologische Schäden wichtiger waren als die Haupteinnahmequelle ihrer Wirtschaft .

Das nenne ich gelebte und praktizierte Demokratie und auch dort gibt es keine Mindestbeteiligung .

Gruß Haiopai
LambOfGod
Inventar
#14 erstellt: 16. Jul 2011, 18:03

Deine Alternative ist also so lange handlungsunfähig zu sein bis sich mehr als 50% der Leute bereit erklären Interesse zu zeigen .
Das würde der Korruption Tür und Tor öffnen , die Folge wäre nämlich , das man Stimmen kaufen könnte oder ihnen Geld dafür gibt , das sie zu Hause bleiben um Entscheidungen je nach Größe und Macht einer Lobby einfach zu blockieren .



Die Korrpution haben wir schon längst in dem Land, nur auf höherer Ebene.

Was wäre denn an dem System anders? Jetzt kann man auch schon Stimmen kaufen. Das ist doch ein sowas von blödsinniges Argument. Und je weniger Stimmen nötig werden, um politische Entscheidungen zu tragen (eben was hier in BaWü gefordert wird), umso eher kann Korruption einzug halten, oder schlechte Propaganda fruchten...



Klar und wenn man nicht genug Stimmen für eine Bundestagswahl zusammen bekommt , dann ist es den Leuten halt egal und wir haben keine Regierung mehr .



Du, die Parteien wollen auch gewählt werden - warum auch immer - wenn sie dann aber soviel Mist bauen, das sie nichtmehr gewählt werden, oder schlichtweg nur noch jeder 2ter wählen geht, dann funktioniert Demokratie eben nicht.

Demokratie sollte jeden berücksichtigen.


Das nenne ich gelebte und praktizierte Demokratie und auch dort gibt es keine Mindestbeteiligung .




Den deutschen Bürgern möchte ich sowas garnicht zutrauen.

Sieht man auch am S21 Protest. Wenn man an einem Kopfbahnhof festhalten will, ist man einfach technisch rückständig, da gibts für mich garkeine Diskussion rum. Das sowas leistungsfähiger oder genau so leistungsfähig sein soll, wie ein Durchgangsbahnhof, ist völliger Blödsinn.

Solche Entscheidungen dann in Bürgerhände zu geben, die Fakten einfach ignorieren - nein Danke.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Jul 2011, 19:01

LambOfGod schrieb:


Die Korrpution haben wir schon längst in dem Land, nur auf höherer Ebene.

Was wäre denn an dem System anders? Jetzt kann man auch schon Stimmen kaufen. Das ist doch ein sowas von blödsinniges Argument. Und je weniger Stimmen nötig werden, um politische Entscheidungen zu tragen (eben was hier in BaWü gefordert wird), umso eher kann Korruption einzug halten, oder schlechte Propaganda fruchten...


Was anders wäre , ganz einfach , es ist wesentlich schwerer Leute zu kaufen , die einen Standpunkt haben und ihn vertreten als solche die sowieso schon lieber einfach zu Hause sitzen bleiben .

Schlechte Propaganda , sorry aber wenn ich das höre , fasse ich mir an den Kopf , wir sind hier nicht mehr im 3.Reich , das Menschen für ihr Anliegen werben ist nur legitim und das da dann eben auch mal Entscheidungen fallen , die man selber nicht für richtig hält , das muss man in einer Demokratie nunmal in Kauf nehmen .





LambOfGod schrieb:

Du, die Parteien wollen auch gewählt werden - warum auch immer - wenn sie dann aber soviel Mist bauen, das sie nichtmehr gewählt werden, oder schlichtweg nur noch jeder 2ter wählen geht, dann funktioniert Demokratie eben nicht.

Demokratie sollte jeden berücksichtigen.


Tut sie auch , indem sie jedem eine Stimme zugesteht , wer diese Möglichkeit nicht nutzt , hat Pech gehabt , aber auch sie nicht zu nutzen war seine freie Wahl .

Wenn dir keine Partei gefällt , steht es dir frei eine zu gründen und erzähl mir nicht , das würde nicht gehen .
Auf kommunaler Ebene hatten hier in Schleswig Holstein die freien Wählervereinigungen bei den letzten Wahlen große Erfolge und die Grünen sind aus einer ähnlichen Idee entstanden , es geht also durchaus .
Selbst ein Schwachkopf wie Schill hat es bei einer Senatswahl auf Anhieb in den Bereich zwischen 10-20 % geschafft .

Eine Demokratie ist nie einfach , nach meiner Ansicht aber ein alternativloses System , wenn ein Mindestmaß an Bürgerrechten vorhanden sein soll .




LambOfGod schrieb:


Den deutschen Bürgern möchte ich sowas garnicht zutrauen.

Sieht man auch am S21 Protest. Wenn man an einem Kopfbahnhof festhalten will, ist man einfach technisch rückständig, da gibts für mich garkeine Diskussion rum. Das sowas leistungsfähiger oder genau so leistungsfähig sein soll, wie ein Durchgangsbahnhof, ist völliger Blödsinn.

Solche Entscheidungen dann in Bürgerhände zu geben, die Fakten einfach ignorieren - nein Danke.


Genau das ist dein Problem , du traust es den Bürgern nicht zu , weil du Angst vor Rückschlägen und Entscheidungen hast , die deiner Meinung nach falsch wären .

Völlig richtig und das geht mir nicht anders , aber diese Rückschläge gehören dazu , unser Land hat keine demokratische Tradition im Umfang der Schweiz oder Norwegen .
Es wird Fälle geben , wo die Entscheidungen nicht im objektiven Sinne gut sein werden aber auch das gehört dazu , es ist ein Lernprozess den man zulassen muss , wenn man der Ansicht ist , das der Bürger in diesem Land mehr Mitspracherechte erhalten soll .

Es ist dabei auch völlig normal , wenn in bestimmten Themenbereichen die Beteiligung geringer ist als in anderen .
Ein Volksentscheid zu Bildungsthemen der wird natürlich weniger die Leute hinterm Ofen vorlocken , die davon nicht persönlich betroffen sind .
Entscheiden wird dann der Teil der Bevölkerung , der damit direkt oder indirekt zu tun hat und die Leute die es als bürgerliche Verantwortung sehen , eben Stellung zu beziehen .

Sowas wird nicht von heute auf morgen rund laufen , aber mit der Zeit werden sich die Leute ihrer Verantwortung bewusst werden , bis zu dem Moment , wo sie meinen ihren Mitbürgern soweit vertrauen zu können , das man ganz bewusst in der Mehrzahl direkt von einer Entscheidung betroffene Bürger entscheiden lässt .
Dann ist man auf einem Level wie ihn die Schweiz und Norwegen erreicht haben und eine geringe Beteiligung ist gar nix wildes mehr .

Gruß Haiopai
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 16. Jul 2011, 19:05
Wenn man schlau ist, legt man den Termin der VA mit irgendeinem Weinfest oder der Cannstatter Wasn zusammen.
LambOfGod
Inventar
#17 erstellt: 16. Jul 2011, 20:41

Was anders wäre , ganz einfach , es ist wesentlich schwerer Leute zu kaufen , die einen Standpunkt haben und ihn vertreten als solche die sowieso schon lieber einfach zu Hause sitzen bleiben .



Der Markt an unentschlossenen Wählern ist groß - man muss sie nichtmal kaufen, es reicht auch, uneinlösbare Versprechungen zu machen, z.B. die Steuersenkung, mit der es die FDP geschafft hat, ein so hohes Ergebnis zu erreichen.

Das Steuersenkungen aber vorher schon unmöglich waren, wurde verschwiegen. Erst jetzt, wo die FDP wieder im Umfragetief ist, schneidet man das Thema wieder an.

Also wenn sich schon mit (aktionistischen) Wahlversprechen 10% mehr Ergebnis einholen lässt, sollte man sich mal fragen, WER denn da die FDP gewählt hat.


Aber das stimmt schon, Leute aus der Opposition kaufen ist nicht einfach - die meisten Wähler wechseln momentan auch nur zwischen Parteien in ihrem Lager. Ich glaube kaum, das ein standhafter FDP Wähler mal eben die Grünen wählen wird.


Schlechte Propaganda , sorry aber wenn ich das höre , fasse ich mir an den Kopf , wir sind hier nicht mehr im 3.Reich


Godwins... wenn ich mir anhören muss, das deutsche Atomkraftwerke sicher sind, kann das nur Propaganda sein. Aber nun gut, seis drum...


das da dann eben auch mal Entscheidungen fallen , die man selber nicht für richtig hält , das muss man in einer Demokratie nunmal in Kauf nehmen .


Das stimmt schon - aber wenn daraus die Wähler aber keine (persönlichen) Konsequenzen ziehen, und immernoch die etablierten wählen, kann man diesen wohl kaum Volksentscheide zutrauen. Ich finde, es gibt viele Möglichkeiten, die Politik in Deutschland mitzubestimmen. Und andere Parteien als Alternative gibts auch - und die haben es nichtmal primär im Sinn, Geschäfte zu machen sondern Veränderungen zu bewirken. Volksentscheide wären für mich da nur die Notbremse...


, indem sie jedem eine Stimme zugesteht , wer diese Möglichkeit nicht nutzt , hat Pech gehabt , aber auch sie nicht zu nutzen war seine freie Wahl .


Was wäre denn, wenn ein Bundestagsabgeordneter nicht wählen geht? Soll dieser dann von seinen Posten zurücktreten?

Ein Nichtwähler kann zudem auch all seine politischen Rechte sonst auch ausführen, soweit ich weiß, also warum soll man ihm von Volksentscheidungen ausschließen? Man sollte für eine Entscheidung schon 50% der Leute fragen.


Eine Demokratie ist nie einfach , nach meiner Ansicht aber ein alternativloses System , wenn ein Mindestmaß an Bürgerrechten vorhanden sein soll .



Die Bürger nehmen sich doch selbst ihre Rechte weg, indem sie die falschen Parteien wählen. Da können auch Volksentscheide nix dran biegen.



Sowas wird nicht von heute auf morgen rund laufen , aber mit der Zeit werden sich die Leute ihrer Verantwortung bewusst werden , bis zu dem Moment , wo sie meinen ihren Mitbürgern soweit vertrauen zu können , das man ganz bewusst in der Mehrzahl direkt von einer Entscheidung betroffene Bürger entscheiden lässt .


Würden die schon verantwortungsvoll mit ihrem Wahlrecht umgehen, bräuchte man keine Volksentscheide.
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 16. Jul 2011, 20:43
Ihr solltet euch mal angewöhnen, auch die Urheber der Behauptungen, die ihr zitiert, zu kennzeichnen. Alles andere ist Plagiat!
Haiopai
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 16. Jul 2011, 21:01
Stimmt überhaupt , gleich mal meinen Abmahnanwalt konsultieren


@LambOfGod , du bist ja ein hoffnungsloser Pessimist , wer ist denn die "richtige" Partei , nach meiner Erfahrung gibt es die nicht , also kann man sie auch nicht immer nur wählen .

Und egal welche Partei man wählt , ohne Volksentscheide , die auch innerhalb einer Legislaturperiode dem Bürger Mitbestimmung bieten , bleibt man Stimmvieh .

Genau das ist der Grund nach meiner Ansicht , warum es in den etablierten Parteien auch keine breite Zustimmung zu Volksentscheiden gibt .

Eine Notbremse ist das keineswegs , sondern die Möglichkeit für den Bürger auch trotz einer grundlegenden Wahl im Einzelfall sachbezogen abzustimmen .

Ein für mich sowieso mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbarender Punkt im Bundestag würde so endlich mal untergraben werden , nämlich die Fraktionsbindung .
Laut Gesetz sind unsere Abgeordneten nur ihrem Gewissen verpflichtet bei Abstimmungen , was in der Realität eher ein Witz ist .

Ein Volksentscheid könnte aber durchaus zum Gewissen der Politiker werden , denn der Bürger muss nicht parteibezogen votieren , er muss keine Angst haben beim nächsten Mal von seinem Listenplatz gestrichen zu werden , weil er nach dem Gewissen statt dem Willen der Fraktion abgestimmt hat .

Nicht immer alles so schwarz sehen LOG

Gruß Haiopai
kalia
Inventar
#21 erstellt: 17. Jul 2011, 10:26

LambOfGod schrieb:

Ach, wirklich?

(zum besseren Verständnis, noch den Ironie Smily )


Moin
Wenn Du meinst, dass Nichthingehen gleichbedeutend mit Nein stimmen ist, musst Du dich nicht wundern, wenn man Dir erst mal die einfachsten Regeln erklärt

"Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" ist zwar weitverbreitet, aber schlicht unlogisch und wenigstens die einfachsten Regeln der Logik sollten erwachsene Menschen beherzigen und bei weiter greifenden Entscheidungsprozessen, was eine VE ist, anwenden

Man müsste dann je nach gewollten Ergebnissen nur den richtigen Zeitpunkt abpassen, damit die Frage positiv bzw negativ gestellt ist - auf die Nichtabstimmer ist ja verlass


Dann noch weniger Leute entscheiden zu lassen, ist doch eben das, was in diesem Land falsch läuft. Es sollten möglichst alle Bürger an politischen Entscheidungen mitwirken.

Wenn man die Leute, die wohlmöglich die politischen Verhältnisse schon lange satt haben, nicht befragt, wird sich am Status Quo nie was ändern.


Wie denn?
In dem man am Modus Tollens scheitert ?

Es werden ja 100% der wahlberechtigten Menschen befragt, jedes mal aufs Neue - nur sie antworten ja nicht. Sie weigern sich mitzuwirken und zeigen damit, dass sie den Status Quo - nämlich, dass andere für sie die Entscheidungen treffen, wollen

Oder meinst Du, dass bei einem Volksentscheid Staatsvertreter von Haus zu Haus gehen sollten und die Menschen dazu zwingen mitzuwirken ?

Ich mag ja noch einen winzig kleinen Funken Verständnis aufbringen wenn Menschen resigniert nicht zu Wahlen gehen, bei VEs gehts aber nicht um Parteien, sondern um direkte und bindende Entscheidungen bezüglich der Gestaltung des Umfelds


Wenn man jetzt mal von einer Wahlbeteiligtenquote einer Wahl von 50% ausgeht, würde man bei einem knappen Volksentscheidsergebnis mit 20% Wählerquote ein Ergebnis von ca. 51 Ja /49 Nein haben, würde man sich vom prozentualem Anteil her mit deutlich weniger Stimmen über die Stimmen der letzten Wahlen hinwegsetzen. Ist das demokratisch?


Ja und ?
Stellst Du auch die Wahl eines OBs in Frage, wenn nur 20% wählen gehen ? (Mittlerweile durchaus üblich, leider)
Nein - und zurecht, denn das sind keine repräsentativen Volksvertreter die wählen, sondern jeder, der wählen gehen möchte kann dies tun.
Es wird NIEMAND ausgeschlossen - das einzige, was die Bürger damit schaffen wenn sie die Hürden hoch halten wollen, ist, sich in ihren eigenen Rechten zu beschneiden, denn der einzige Effekt ist, dass sie NICHT mehr direkt befragt werden


Die Deutschen werden / wurden da doch immer schön kleingehalten. Das dadurch schnell Propaganda entstehen kann, die vielleicht einen wahren Kern aber oft übertriebene Auswüchse enthält, sieht man ja bei S21 - der Bahnhof ist baufällig gewesen und es musste ein zukunftsfähiges Konzept her... ich glaube kaum das ein normaler Bürger soviel von Baustatik, Ingenieurwesen und Wirtschaften versteht, das es mal eben sagen kann, das ein Bauprojekt sinnig oder unsinnig ist.


Ach daher weht der Wind
Du bist also in Wirklichkeit nicht für, sondern gegen den mündigen Bürger
Dann versteh ich natürlich, dass Du gegen direkte Demokratie bist. Du hättest Dir dann allerdings den ganzen unlogischen Kram mit der Mitwirkung sparen können


[Beitrag von kalia am 17. Jul 2011, 10:28 bearbeitet]
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