"Straßenpreise" für jedermann?

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 29. Dez 2011, 12:15
Anlass dieses Beitrags ist eine Bemerkung aus dem Kef-Thread:

Wilder_Wein schrieb:
und ich habe zu einem Preis gekauft, den jeder andere Kunde ebenfalls bekommen würde.

Seit einer Weile ärgere ich mich über solche Bemerkungen und über Hinweise auf sogenannte "Straßenpreise".

Warum?

Nach meiner Erfahrung sind "Straßenpreise" einem auserlesenen Teil der Kunden vorbehalten, die anderen finanzieren sie mit.
Und m.E. hat das nicht unbedingt etwas mit "geschicktem Verhandeln" zu tun.

In den 1990ern machte die Universität Chicago ein großangelegtes soziologisches Experiment:
Uni-Mitarbeiter gaben sich an ca. 250 Autohäusern als potentielle Käufer aus, ließen sich jeweils einen Preis für das günstigste Modell nennen und versuchten, diesen dann herunter zu handeln.
Ergebnis: von Männern schwarzer Hautfarbe verlangten die Händler beim ersten Angebot im Schnitt(!) 962$ mehr als von weißen Männern. (Es wurde immer die Differenz zum Einkaufspreis des Händlers betrachtet.)
Durch zähes Feilschen konnten die schwarzen Männer den Preis im Schnitt(!) um ganze 136$ drücken, lagen also immer noch um > 800$ höher als ihre weißen Kommilitonen ganz ohne Verhandlung
(Quelle: Malcolm Gladwell "Blink. Die Macht des Moments")

Ich bin sicher, dass wenn man ein solches Experiment statt mit Autohäusern in Chicago mit Hifi-Häusern in Deutschland und dementsprechend statt mit Schwarzen/Weißen mit einfachen/besseren Leuten machen würde, man zu ähnlichen Resultaten käme.


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 29. Dez 2011, 12:28 bearbeitet]
Iron-Man
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2011, 19:13
Na Bummbumm, haste Dein Lieblingsthema wieder am Wickel ?
Zim81
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Dez 2011, 19:15
Du hast Probleme.
Horus
Inventar
#4 erstellt: 29. Dez 2011, 19:27
Und jetzt ......... ?
trxhool
Inventar
#5 erstellt: 29. Dez 2011, 19:32
...da ich weiss/Deutscher bin und recht gut verdiene, ist doch alles bestens...!!! Dann müsste ich doch überall die besten Preise bekommen.

Gruss TRXHooL


[Beitrag von trxhool am 29. Dez 2011, 19:33 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 29. Dez 2011, 19:33
Haben KEF-Lautsprecher etwas Besonderes, dass man sie nicht per Straßenpreis kaufen sollte/könnte/wolle/hätten/würde?

Mir ist auch egal, ob die schwarz oder weiß lackiert sind. Kaufen würd ich sie mir zum Straßenpreis auch in Rosa nicht.

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 29. Dez 2011, 19:34 bearbeitet]
Iron-Man
Inventar
#7 erstellt: 29. Dez 2011, 20:35
Zu einem vernünftigen Abverkaufspreis gehört auch immer etwas Verhandlungsgeschick. Das hat eben leider nicht jeder in gleichem Maße.
Wilder_Wein
Inventar
#8 erstellt: 29. Dez 2011, 23:14
ich antworte jetzt mal darauf, immerhin stammt das Zitat ja nun mal von mir.

was die Studie der Universität Chicago anbelangt, ich denke das ist nur sehr sehr schwer vergleichbar mit der heutigen Zeit. Zum einen geht es dort ganz klar um Schwarze und Weisse, ein sehr heikles Thema, besonders in den USA - das Ganze hatte also mehr politische Hintergründe. Im Übrigen gab es ähnliche Vergleiche auch schon bei Deutschen Autohändlern, damals wurde zwischen Männlein und Weiblein unterschieden - ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass die Frauen immer schlechter beraten wurden und den deutlich höheren Preis bezahlten.

Zum Anderen leben wir im Zeitalter des Internet, man kann sich also ausreichend vor dem Kauf eines Produktes informieren, man muss halt wissen wo und vor allen Dingen wie. Ich habe so schon einige User "beraten" - natürlich immer via PM, aber bisher haben alle davon profitiert, Händler, Käufer und meine Wenigkeit.

Und als letztes kommt es zusätzlich auf das persönliche Auftreten sowie Verhandlungsgeschick an. Ich musste zu Beginn meiner Hifi Karriere auch ziemlich viel Lehrgeld bezahlen - was zum Großteil meiner Ungeduld, meinem Auftreten und meiner "Unwissenheit" geschuldet war. Ich wollte einfach alles immer sofort, habe mich nicht ausreichend informiert und oftmals viel zu schnell gekauft. Hinzu kommt weiterhin, dass ich am Anfang wirklich jeden Mist geglaubt habe, egal was die Heinis mir auch immer erzählt haben - gerade im Bezug auf die Preise sind so manche Herren um keine Ausrede verlegen.

Aber das ganze Leben ist nun mal so, wer sich informiert, freundlich ist und über ein souveränes Auftreten verfügt, der bekommt meist ein größeres Stück vom Kuchen.......
Zim81
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 30. Dez 2011, 00:43
Wieder mal volle Zustimmung.
DJ_Bummbumm
Inventar
#10 erstellt: 30. Dez 2011, 21:27
Ich bitte alle, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, nicht länger in der schweigenden Mehrheit zu verharren, sondern mutig ihre ganz persönlichen Erfahrungsberichte den herrschenden Propaganda-Märchen entgegen zu setzen.

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 30. Dez 2011, 21:28 bearbeitet]
Iron-Man
Inventar
#11 erstellt: 30. Dez 2011, 23:03
Zim81
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 31. Dez 2011, 01:14
Ich habe letztens noch wieder ein Angbot für "nur 81%" auf Elektronik bekommen, auf die man keinen bzw. wenn nus sehr geringen Rabatt bekommt. Weltverschwörung!


[Beitrag von Zim81 am 31. Dez 2011, 01:15 bearbeitet]
DJ_Bummbumm
Inventar
#13 erstellt: 31. Dez 2011, 12:43

Zim81 schrieb:
Ich habe letztens noch wieder ein Angbot für "nur 81%" auf Elektronik bekommen, auf die man keinen bzw. wenn nus sehr geringen Rabatt bekommt.

81% klingt so, als ob in einem dunklen Hinterzimmer die 19% Mehrwertsteuer unter den Tisch fallen.
(81%+19%=100%, liebe Rechenfüchse!)

Den Großen lässt man das wohl durchgehen, aber wehe, wenn sich unsereiner auf so etwas einlässt.

BB
Wilder_Wein
Inventar
#14 erstellt: 31. Dez 2011, 12:49

DJ_Bummbumm schrieb:
Ich bitte alle, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, nicht länger in der schweigenden Mehrheit zu verharren, sondern mutig ihre ganz persönlichen Erfahrungsberichte den herrschenden Propaganda-Märchen entgegen zu setzen.

BB


Ganz ehrlich, wo ist dein Erfahrungsbericht?

Von dir lese ich eigentlich nur Allgemeines, aber keinen detailierten Erfahrungsbericht.

Wie war es, als Du deine Lautsprecher oder was auch immer gekauft hast. Wie sind deine Verhandlungen gelaufen, wie hast Du dich informiert, welche Argumente hat dein Verkäufer und welche hast Du geliefert - welchen Service hast Du in Anspruch genommen, hast Du vorher mal verglichen, hast Du überhaupt nachverhandelt?

Und wie kommst Du darauf, dass hohe Rabatte von anderen subventioniert werden? Das würde nur dann zutreffen, wenn ein Prudukt ohne Gewinn veräussert wird - die meisten Hifi Geräte lassen genügend Spielraum für einen variablen Nachlass.

Im Übrigen muss man die Fehler halt manchmal auch bei sich selbst suchen, immer nur mit dem Finger auf die Anderen zeigen bringt einen auf Dauer nicht wirklich nach vorne.

Gruß
Didi


[Beitrag von Wilder_Wein am 31. Dez 2011, 16:53 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 31. Dez 2011, 12:51

DJ_Bummbumm schrieb:

Zim81 schrieb:
Ich habe letztens noch wieder ein Angbot für "nur 81%" auf Elektronik bekommen, auf die man keinen bzw. wenn nus sehr geringen Rabatt bekommt.

81% klingt so, als ob in einem dunklen Hinterzimmer die 19% Mehrwertsteuer unter den Tisch fallen.
(81%+19%=100%, liebe Rechenfüchse!)

Den Großen lässt man das wohl durchgehen, aber wehe, wenn sich unsereiner auf so etwas einlässt.

BB


81% Rabatt auf irgendwas bedeutet, dass vom dessen Bruttopreis 81% abgerechnet werden. Heißt: 100Euro minus 81%= 19Euro. Darin sind dann die 19%Mwst (3,03E) enthalten. Du kannst aber auch 81% Rabatt auf den Nettopreis (84,03E) geben, das Ergebnis (15,97E plus 3,03E Mwst) ist gleich.

Sagmal... was ist dir eigentlich lieber? Einmal die Ware bezahlen und sie dafür 2x (!) erhalten oder 70% auf die Ware?


[Beitrag von pinoccio am 31. Dez 2011, 12:57 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#16 erstellt: 31. Dez 2011, 13:03

DJ_Bummbumm schrieb:
Ich bitte alle, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, nicht länger in der schweigenden Mehrheit zu verharren, sondern mutig ihre ganz persönlichen Erfahrungsberichte den herrschenden Propaganda-Märchen entgegen zu setzen.

BB


Sprich Du willst also daß die Leute, die zu blöd sind sich vorher über Preismöglichkeiten oder Alternativen zu informieren, desweiteren zu ungeschickt zum verhandeln sind, und dazu auch noch naiv genug um zu glauben, daß der Verkäufer ausschließlich die Wahrheit erzählt und es bloß gut mit ihnen meint, sich hier ganz öffentlich dazu bekennen und outen...?
Bin gespannt!

Und wenn Ihr genügend viele seid, könnt ihr ja dann wieder den Sozialismus einführen, da gibbet solche Probleme net...


[Beitrag von Zaianagl am 31. Dez 2011, 13:18 bearbeitet]
Zim81
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 31. Dez 2011, 13:11
Nicht 81% auf irgendwas.
Und nein, die MWST ist ausgewiesen, hör doch mal auf mit deinen Mutmaßungen ohne jedwede Hintergründe zu kennen. Du leidest glaube ich echt bei dem Thema unter einem riesen Egoproblem.
Zim81
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 31. Dez 2011, 13:16
@Didi und Zaianagl:


Zim81 schrieb:
Nicht 81% auf irgendwas.
Und nein, die MWST ist ausgewiesen, hör doch mal auf mit deinen Mutmaßungen ohne jedwede Hintergründe zu kennen. Du leidest glaube ich echt bei dem Thema unter einem riesen Egoproblem.
DJ_Bummbumm
Inventar
#19 erstellt: 02. Jan 2012, 20:30

Wilder_Wein schrieb:

Wie war es, als Du deine Lautsprecher oder was auch immer gekauft hast. Wie sind deine Verhandlungen gelaufen, wie hast Du dich informiert, welche Argumente hat dein Verkäufer und welche hast Du geliefert - welchen Service hast Du in Anspruch genommen, hast Du vorher mal verglichen, hast Du überhaupt nachverhandelt?

Dein grundlegendes Missverständnis besteht darin, dass Du glaubst, auch unsereiner könne in einen Diskurs treten und artig Argumente austauschen. Solches mag gelten, wenn erkleckliche Summen im Raume stehen. Wer sich aber in der Konsumentenklasse bewegt - und nur von der rede ich! -, ist einfach ein zu kleiner Fisch. Es fehlt an Augenhöhe.
Tatsächlich wird man eher als ein lästiger Bittsteller wahrgenommen, der erst einmal seine "ernsthafte Kaufabsicht" (hier zitiere ich einen Händler!) unter Beweis stellen muss.
Bedingungen werden diktiert und die einzige Alternative ist der Konsumverzicht.

Und jeder, der uns mangelndes "Verhandlungsgeschick" unterstellt, kann sich nicht hinein versetzen.

BB
Zim81
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 02. Jan 2012, 20:56
Dann geht man halt in einen anderen Hifiladen, wo das nicht der Fall ist. Arschlöcher bekommen mein Geld nicht.
Wilder_Wein
Inventar
#21 erstellt: 02. Jan 2012, 21:30
Da muss ich Zim absolut recht geben.

Ich bin Kunde und somit Händlers täglich Brot. Wenn ein Händler der Meinung ist mein Geld nicht zu benötigen, dann bekommt er es auch nicht - Ende. Und da macht es keinen Unterschied ob ich für 100 oder 5.000 Euro einkaufe - so wie Du es schilderst, würde der Händler von mir einen Spruch bekommen und mich niemals wieder sehen. Ganz ehrlich, so etwas nenne ich Stolz, zudem müssen solche Händler abgestraft werden.

Gerade in der heutigen Zeit des Internets kann sich ein Händler so etwas eigentlich gar nicht mehr erlauben. Wir hatten hier in Frankfurt auch mal einen solchen Kandidaten - ich hätte den Laden in die Luft sprengen können.....geht heute leider nicht mehr, der gute Mann hat seine Quittung bekommen, heute ist da ne Kneipe drin.

Es gibt nun mal solche und solche. Bei meinem Händler bekommst Du einen Stuhl geboten, einen Kaffee gereicht und wirst nach deinen Wünschen gefragt - selbst wenn Du nur einen schmalen Thaler in der Tasche hast, er gibt dir immer das Gefühl wichtig zu sein. Du genießt einen herorragenden Service, bekommst das Produkt kostenos nach Hause geliefert, auf Wunsch schließen sie es dir sogar an, natürlich auch kostenlos - ein gewisser Nachlass ist eine Selbstverständlickeit. Sein Motto "der Einstiegskäufer von heute, kann schnell der Referenz Käufer von morgen sein" - meinen Händler gibt es nunmehr seit über 40 Jahren....


[Beitrag von Wilder_Wein am 02. Jan 2012, 21:30 bearbeitet]
Horus
Inventar
#22 erstellt: 02. Jan 2012, 21:58

Wilder_Wein schrieb:

Es gibt nun mal solche und solche. Bei meinem Händler bekommst Du einen Stuhl geboten, einen Kaffee gereicht und wirst nach deinen Wünschen gefragt - selbst wenn Du nur einen schmalen Thaler in der Tasche hast, er gibt dir immer das Gefühl wichtig zu sein. Du genießt einen herorragenden Service, bekommst das Produkt kostenos nach Hause geliefert, auf Wunsch schließen sie es dir sogar an, natürlich auch kostenlos - ein gewisser Nachlass ist eine Selbstverständlickeit. Sein Motto "der Einstiegskäufer von heute, kann schnell der Referenz Käufer von morgen sein" - meinen Händler gibt es nunmehr seit über 40 Jahren.... ;)

Genau diese Eindrücke kann ich von "meinem" Händler auch nur bestätigen.
Man kennt sich natürlich nach mehreren Besuchen. Aber auch beim ersten Besuch, zu dem ich vorher telefonisch einen Termin machte, wurde ich wie "König Kunde" behandelt und da ging es um vergleichsweise wenig Geld!
Zim81
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 02. Jan 2012, 22:06
Das kenne ich auch nicht anders von deinem Händler Frank, war ja das letzte Mal alleine da. Ich durfte sogar im Hörraum rauchen, mir wurde Kaffee und Kuchen angeboten. Ich durfte alles selbst bedienen, konnte also schalten und walten wie ich wollte. Wenn ich was hatte, wurde sich umgehend darum gekümmert.Das war alles bestens, jederzeit wieder.
distain
Inventar
#24 erstellt: 03. Jan 2012, 17:38
Ich muss echt mal intensiv nachdenken, wie DJ auf dieses Thema kommt.

Ich möchte jedoch eine Lanze für ihn brechen:

Wir Deutschen sind kein Volk von Händlern und das Feilschen gilt bei vielen Anbietern/Händlern noch als unmoralisch. Eben wieder hier im Forum erlebt, wo ich regelrecht angegriffen werde, wenn ich ein Preisvorschlag für Artikel unterbreite.
Im 10000,- Euro-Thread (Zim kennt die Geschichte) wurde ein wunderbares Beispiel mit den ATC's aufgezeigt. Der Händler lässt sie lieber 4 Jahre im audio-markt und bewegt sich keinen Schritt nach unten, wenn schon ein Kaufinteressent ernsthaftes Interesse zeigt. Da wird das Zeug gesammelt und Kapital gebunden! Unglsublich!!!
Wilder_Wein
Inventar
#25 erstellt: 03. Jan 2012, 19:04
da hast Du nicht ganz unrecht, deswegen getrauen sich viele auch nicht bei einem Händler über den Preis zu reden, eigentlich traurig.

Meiner Meinung nach muss der Mittelweg stimmen, einen Händler ins bodenlose zu handeln ist genauso mies wie ein Händler, der sich keinen Milimeter bewegt.

Im Übrigen ist mir auch schon oft aufgefallen dass es Leute/Händler gibt, die ihre Sachen lieber über Monate/Jahre wie sauerbier anbieten, bevor sie sich mal ein Stückweit bewegen...aus kaufmännischer Sicht äußerst fragwürdig.
-Puma77-
Inventar
#26 erstellt: 03. Jan 2012, 19:17
Ich bringe mich hier auch mal ein, weil der Thread witzig scheint zu sein

Bisher wurde einiges gesagt, sei es vom Threadersteller oder aber auch von "Wilder Wein", dem ich zustimmen kann.

Hier ist bisher das Wörtchen "Augenhöhe" gefallen, das ich recht interessant finde.

In der Tat halte ich das Auftreten des Käufers nicht für unwichtig. Wer sich über das Produkt informiert, höflich auftritt und sachliche Argumente nennt, wird sicher eher einen guten Preis bekommen.

Ich habe es mal ähnlich bei dem Kauf eines Amps gemacht: UVP lag bei EUR 2000,00. Im Lauf der Zeit ist der Preis für den Verstärker gesunken und lag bei dem günstigsten Internet-Anbieter bei EUR 1150,00.

Mit genau dieser Zielvorgabe habe ich den netten Herrn konfrontiert, der zwar anfangs etwas bleich wurde, schließlich aber dem Verkauf zu dem o.g. Preis zustimmte und mir das Gerät aus Bayern zudem kostenlos nach Hessen liefern ließ.

Augenhöhe würde ich hier als "Wissensgleichstand" verstehen.

Ich muss aber gestehen, dass diese "Tour" nicht immer funktioniert und sozusagen auf den jeweiligen Verkäufer abgestimmt werden muss:

Vor einigen Jahren habe ich mich nach einem DVD-Recorder im Netz informiert und den günstigsten Preis herausgesucht.

Diesen habe ich dann dem Händler genannt, bei dem ich bereits meinen Pio-Fernseher, meine LS-Stands und LS gekauft habe.

Der Händler willigte sofort in den von mir genannten Preis ein und schickt mir per Mail die Rechnung, die beglichen werde sollte. Zwar war auf der Rechnung der vereinbarte Preis aufgeführt, der Händler hatte aber auch mal eben für die Versandkosten EUR 14,00 für den DVD-Recorder draufgeschlagen.

Etwas verwundert habe ich den Händler umgehend angerufen und mich nach der Zusammensetzung der Versandkosten erkundigt. Ich erlebte dann einen ausgesprochen aggressiven Händler, der nicht sehr geschickt bei seiner Wortwahl war.

In Rage verplapperte er sich und nannte mir schließlich auch noch seine Einkaufspreise. Ich möchte mal behaupten, der gute Mann hatte völlig die Nerven verloren.

Ich habe ihn dann freundlich gefragt, ob er denn noch Interesse an dem Verkauf des Gerätes habe. Weder die Höhe der Versandkosten noch sein Wortwahl würden dafür sprechen, bei ihm zu kaufen.

Nun, das Gespräch war adhoc beendet und während meine rechte Hand den Höhrer auflegt, habe ich mit der linken bereits nach anderen Händlern im Netz geschaut, die ebenfalls das Gerät angeboten haben.

Nun dürft ihr mal raten, wie lange es gedauert hat, bis mein Telefon wieder geklingelt hat und der Verkäufer sich reumütig für seine große Klappe entschuldigt hat?

Das Ende vom Lied war, dass er die Versandkosten auf die übliche Höhe gesenkt und mir den DVD-Recorder schnellstmöglich zugeschickt hat.


[Beitrag von -Puma77- am 03. Jan 2012, 19:21 bearbeitet]
JoDeKo
Inventar
#27 erstellt: 03. Jan 2012, 21:49
Hola,


distain schrieb:
...
[b]Wir Deutschen sind kein Volk von Händlern und das Feilschen gilt bei vielen Anbietern/Händlern noch als unmoralisch...[b]


yup, genau deshalb gab es das Rabattgesetz, als Verbraucherschutzgesetz.

Denn der Händler, der weiß, dass er 10% an die Verbraucher abgeben muss, der wird vorher 10% aufschlagen. Nun gibt es das Gesetz nicht mehr. Insofern ist der UVP, wenn man sich denn auf die Markt eingestellt hat, nun im Zweifel um den entsprechenden Rabatt erhöht. Verlierer bei der Sache ist dann nur der Käufer, der sich auf die neue Situation nicht einstellt und eben nicht verhandelt, weil er dann den kalulierten Rabatt mit bezahlt. War eben auch ein Verbraucherschutzgesetz.

Im Kulturkreis meiner Frau beispielsweise ist es unvorstellbar, dass man den Preis eines Händlers akzeptiert - reine Gewöhnungsfrage.

Saludos

Cuauhtemoc
Zim81
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Jan 2012, 22:20
Ich gehe nicht nam Metzger und handel um das Stück Fleischwurst, auch bei günstiger Bekleidung nicht, aber bei allem anderen schon. Warum auch nicht, geht doch um mein vedientes Geld, warum sollte ich das unnötig verpulvern, mehr als Nein sagen kann der/die Verkäufer/in nicht.
JULOR
Inventar
#29 erstellt: 04. Jan 2012, 11:30
So, nun melde ich mich auch noch mal.

Ich habe leider oft den Eindruck, wer den vollen Listenpreis/UPE bezahlt, wird besch...
Selbst bei absolut marktneuen Geräten im Hifi-Lädchen in der Nähe ist ein kleiner Bonus drin, dann sind alle zufrieden. Nun habe ich gerade in anderen Bereichen eingekauft (Fliesen, Waschbecken) und habe durch Händlervergleiche VOR ORT (ohne Internet) und ohne besonders hartnäckige Verhandlungen Differenzen von 35-40% auf den Endpreis gehabt.

Aber ehrlich: 5-10% auf neue Sachen sollten drin sein, bei Ladenhütern auch 15-20%. Wenn der Händler das nicht mitmacht, bin ich ihm nicht böse, aber gehe woanders hin. Auch der Händler hat natürlich die Wahl, ein unattraktives Kaufangebot auszuschlagen. Ein Geschäft macht man eben gemeinsam und beide Seiten sollten etwas davon haben, und wenn man sich nicht einigen kann, lässt man es.

Nur meine bescheidene Erfahrung und Meinung ...


[Beitrag von JULOR am 04. Jan 2012, 11:33 bearbeitet]
Wilder_Wein
Inventar
#30 erstellt: 04. Jan 2012, 12:52

JULOR schrieb:
Ich habe leider oft den Eindruck, wer den vollen Listenpreis/UPE bezahlt, wird besch...


leider muss man das so sagen.

Es kommt natürlich immer auf den Hersteller an, nicht jeder kalkuliert gleich, dann muss man noch unterscheiden was man kauft - Lautsprecher werden in der Regel wesentlich großzügiger kalkuliert als Elektronik - zudem geht ein Händler davon aus, dass ein verkaufter Lautsprecher in der Regel nie als Servicefall bei ihm aufschlagen wird - die Dinger werden verkauft und weg sind sie. Bei Elektronik sieht es etwas anders aus, da entstehen für einen Händler oftmals Folgekosten.

Weiterhin gibt es Hersteller, die enorme Nachlässe von vornherein in ihre Uvp. mit einkalkulieren um dem Händler auf diesem Wege das Produkt sogar ein wenig schmackhafter machen. Als letztes wären da natürlich auch noch die Hersteller die den Verkauf ihrer Produkte genaustens kontrollieren - da muss der Händler die Verkaufrechnung faxen, es gibt einen Gebietsschutz oder aber Mitarbeiter durchforsten z. Bsp. dieses Forum hier, Threads darüber gibt es hier zu genüge - da muss der Händler dann schon in die Trickkiste greifen um seinen Nachlass ohne Folgen durchzuboxen.

Ganz wichtig bei der ganzen feilscherei ist auch immer die Verschwiegenheit des Kunden - viele kapieren das leider nicht und gehen dann mit ihrem ach so guten Preis im Forum hausieren, wenn ich so etwas lese, schwillt mir regelmässig der Kamm.

Ich kann nur für mich reden, ohne Nachlass kaufe ich einfach nicht. Und da ich mittlerweile einen recht guten Überblick über den Markt habe, weiss ich auch, was ich für welches Produkt bereit zu zahlen bin - unter 10 Prozent verzichte ich lieber auf den Kauf.

Natürlich kommt es auch immer ein wenig auf den gebotenen Service an - habe ich den Händler ausreichend beschäftigt, dann soll er für seine Arbeit auch entsprechend entohnt werden.
Zaianagl
Inventar
#31 erstellt: 04. Jan 2012, 12:56
Es muß nicht immer zwingend verhandelt werden, aber es muß auch nicht der "erste" Preis akzeptiert werden, bzw auch nicht unbedingt der mit Rabatt:

Kühler für mein KFZ (welchen ich letzten Winter ersetzen mußte):

Original: 411,- Euro (inkl Mwst)
Zubehörlieferant (einer der Großen) 264,- (inkl Mwst)(abzüglich 20 - 30 % Rabatt, die jeder irgendwie bekommt)
"Insider" Zubehörlieferant 94,- Euro (plus Mwst, ohne Rabatt)

Bei dem zuletzt benötigten Anlasser verhällt es sich ganz ähnlich:

Original: Da hab ich BMW gar nich gefragt
Zubehörlieferant: 194,- (inkl Mwst)
"Insider" 105,- (inkl Mwst)

Man muß es von Fall zu Fall beurteilen, sich informieren und vergleichen. Bei nem anständigen Preis seh ich persönlich keinen Verhandlungsbedarf, auch wenn es sogar möglich wäre. Manchmal ist es mir einfach auch zu blöd...
Pilotcutter
Administrator
#32 erstellt: 04. Jan 2012, 13:10

Zaianagl schrieb:

Kühler für mein KFZ (welchen ich letzten Winter ersetzen mußte):

Original: 411,- Euro (inkl Mwst)
Zubehörlieferant (einer der Großen) 264,- (inkl Mwst)(abzüglich 20 - 30 % Rabatt, die jeder irgendwie bekommt)
"Insider" Zubehörlieferant 94,- Euro (plus Mwst, ohne Rabatt)...


Is aber ja bestimmt nicht der gleiche Hersteller oder Qualität.

Schau mal nachem Endtopf, das fängt meist mit Eberspächer teuer an, über Bosal und Walker bis zu Ostblock Ware. Bei meinem KfZ geht das von 150 Eberspächer bis 35 Euro Ostblock.
Zaianagl
Inventar
#33 erstellt: 04. Jan 2012, 13:16
Das ist natürlich nicht der gleiche Hersteller!
Aber selbst da gibt es die Spanne vom "Original" zum "Zubehör", wo Originale wesentlich günstiger verkauft werden als im Autohaus (außer bei Mercedes, da ist die Spanne relativ klein), im aktuellen Anlasser - Falle Hella bzw Bosch. Da sind immer 10 - 30 % (oder gar mehr) drin...
Zaianagl
Inventar
#34 erstellt: 04. Jan 2012, 13:25
ZB mein Zweit - Tv: Internet bester Preis 1100,- im MM 1500,-! Nach verhandeln runter auf 1300,- was für mich ok war und mitgenommen.
Wie schon von anderer Stelle gesagt: Ein gutes Geschäft ist, wenn beide seiten zufrieden sind!
Aber ver*** lassen muß man sich net, und man braucht auch nicht zwingendermaßen jemanden abzuzocken (was viele Zeitgenossen leider kpl anders sehen)...
JULOR
Inventar
#35 erstellt: 04. Jan 2012, 14:15

Wilder_Wein schrieb:
Natürlich kommt es auch immer ein wenig auf den gebotenen Service an - habe ich den Händler ausreichend beschäftigt, dann soll er für seine Arbeit auch entsprechend entohnt werden.

Richtig. Da feilsche ich auch nicht mehr um 50€. Wenn ich lange Probehören kann, LS mit nach Hause nehmen usw, dann sollte man sich auch einigen können (meistens habe ich das schon vorher erledigt). Dafür lötet er mir auch kostenlos neue Stecker auf die Kabel.


Zaianagl schrieb:
Bei nem anständigen Preis seh ich persönlich keinen Verhandlungsbedarf, auch wenn es sogar möglich wäre. Manchmal ist es mir einfach auch zu blöd...

Auch wahr. Man will ja auch nicht zu knauserig wirken. Auf dem Flohmarkt kaufe ich manchmal Spielsachen für 1€, obwohl ich die auch für 50ct bekäme. Wenn ich mehrere Sachen gleichzeitig mitnehme, sieht es wieder anders aus. (Beispiel gilt nicht nur für Flohmärkte).


[Beitrag von JULOR am 04. Jan 2012, 14:15 bearbeitet]
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