Kerzenausblasverbot_Wie Australien noch die EU im Regulierungswahn toppt

da wollen wohl die "Ex-Knackis" in aller Munde kommen

Willkommen in der rosafarbenen Nannywelt, in der es nur noch ein gesundes und komplett zwangsreglementiertes Glückmenschentum gibt:

Neuseeland strebt ein totales Tabakverbot bis 2025 an.

Die Mafia rechnet sich wahrscheinlich jetzt schon aus, wie viel Kohle man damit machen kann. Politiker haben nichts aus der Geschichte gelernt, wenn man an die Folgen der Prohibition denkt, die in den USA das organisierte Verbrechen hervorbrachte. Die Leute wollten trinken und sie bekamen, was sie wollten. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein.

Kerzenausblasverbot?

Und der Mensch soll ein vernunftbegabtes Wesen sein? Nie und Nimmer! Solange es berufsmäßige Politiker und Abhängige davon gibt, wird das nicht der Fall sein.

Aber was schauen wir nach Australien, Brüssel reicht doch schon.

Da kann man sich ja noch noch die CD von La Düsseldorf auflegen - "Die Reise nach Jerusalem..."

Das "Kerzenausblasverbot" ist Teil eines 200 Seiten dicken Empfehlungswerks des National Health and Medical Research Council, den man hier vollständig einlesen kann. Es geht dort um Empfehlungen zur Eindämmung und Verhinderung von Infektionskrankheiten für Kinder im Vorschulalter etwa in Kindertagesstätten, Kindergärten und Vorschulen.

Neben Hinweisen, wie man Infektionskrankheiten erkennen kann, Empfehlungen für das Personal der genannten Einrichtungen und einer extrem langen und detaillierten Beschreibung dieser Infektionskrankheiten (Beschreibung, Inkubation, Handlungsempfehlungen) gibt es auch ein Kapitel zu allgemeinen Handlungsempfehlungen (3, Procedures), in dem es dann einen Abschnitt "Weitere Empfehlungen zur Verhinderung der Ausbreitung ansteckender Krankheiten" (3.6) gibt, und dort geht es dann um Sandkästen, Knetmasse, Tiere und eben um diese Kerzen:

1.2.2 [sic] Celebration cakes and blowing out candles Many children like to bring a cake to share with their friends on their birthday. Children love to blow out their candles while their friends are singing ‘Happy birthday’. Cakes and candles may also be brought into the education and care service for other special occasions. To prevent the spread of germs when the child blows out the candles, parents should either: • provide a separate cupcake (with a candle if they wish) for the birthday child and enough cupcakes for all the other children • provide a separate cupcake (with a candle if they wish) for the birthday child and a large cake that can be cut and shared.

Das ist etwa eine Viertelseite lang und findet sich unter ferner liefen. Und es ist auch gar kein Verbot, sondern lediglich eine Handlungsempfehlung. Dazu heißt es in der Einleitung (auf S. 2) unter anderem:

The guidance and procedures in Staying healthy represent best practice. Education and care services are strongly encouraged to adopt these practices. However, some services may choose to develop policies that do not follow all of the advice in Staying healthy. For example, some services may have a philosophy of environmental sustainability, and a consequent greater emphasis on considering the resources they use. They may have policies and procedures in place to minimise waste or the use of chemicals. Education and care services that choose not to use the best-practice advice in this document should ensure that their policies and procedures minimise the spread of infection.

(Hervorhebung hinzugefügt)

Natürlich liest sich diese Empfehlung bizarr, wenigstens auf den ersten Blick und ohne darüber nachzudenken. Und man kann daraus -- sachlich nachweislich falsch, wenn man den Report denn mal ansehen würde -- die zackige Überschrift machen: "Australien verbietet Kerzenausblasen". Das liest sich sicher toll, ist aber ganz einfach nicht wahr.

Meine Handlungsempfehlung, und das Wort habe ich ja mehrmals benutzt, wäre, ein Thema mal zu recherchieren, vor allem dann, wenn man erhebliche Zweifel an der Plausibiltät hat. Im Zeitalter des Internets ist das eine Sache von ein paar Minuten. Auch, wenn man dann riskiert, keinen zackigen Aufreisser mehr zu haben.

Na und?

The guidance and procedures in Staying healthy represent best practice. Education and care services are strongly encouraged to adopt these practices.

Du glaubst doch nicht im Ernst, dass es irgendeine Kindergartentante dann drauf ankommen läßt, gegen diese Empfehlung zu handeln und sich einem Klagsrisiko irgendwelcher wildgewordener Eltern über 100.000e$ aussetzt, weil irgendein Kind sich eine Grippe geholt hat. Die hat schon verloren, bevor sie das Gericht betritt.

Das erscheint MIR recht naiv!

Mein Vorschlag wäre, um jegliches Infektionsrisiko zu vermeiden, daheimzubleiben oder die Kinder nur mehr im Raumfahrtanzug samt Sauerstoffversorgung in den Kindergarten zu bringen.
Das, was du zitiert hast, steht zum einen eh schon in meinem Link und das ganze bleibt eine Depperei, die symptomatisch für die heutige Zeit ist.

cr (Beitrag #1) schrieb:

Bis zum ersten April sinds noch 2 Monate......

.... und bis zur nächsten Bild-"Zeitung" noch 6 Stunden. >Kaufen >Artikel ausschneiden >zum nächsten Stammtisch mitschleppen.

cr (Beitrag #6) schrieb:

Mein Vorschlag wäre, um jegliches Infektionsrisiko zu vermeiden, daheimzubleiben

Heute ist eine Grippe ja kaum mehr als ein Zipperlein und wer wegen so einer Bagatelle daheim bleibt ist eine Memme.
Tortenausblasverbot ist ja lächerlich und reiht sich in den Wust weltweiter absurder Gesetzgebungen ein.
Trotzdem sollte man darüber reden wie man einer Verbreitung sinnvoll entgegen tritt. Welche Hygienemaßnahmen sollten getroffen werden? Geburtstagskuchenausblasverbot aber ist so dämlich wie Hustverbot im Stadtbus.

da hier ja das Hifi-Forum ist, kann man eine schöne Brücke schlagen zu Kino, DVD und Blu-Ray

im Film "Demolition Man" war ja auch in naher Zukunft der Flüssigkeitstransfer verboten und da zählt ja wohl die Tröpfcheninfektion mit dazu oder ?

ZeeeM (Beitrag #8) schrieb:

Heute ist eine Grippe ja kaum mehr als ein Zipperlein und wer wegen so einer Bagatelle daheim bleibt ist eine Memme.

Das ist falsch. Heut zutage wird jedes Zipperlein als Grippe bezeichnet und wenn der Arzt nicht gleich zum Antibiotikum greift fühlt sich der Patient betrogen. Tatsache ist: Eine Grippe bleibt eine ernsthafte und gefährliche Erkrankung die bei Kindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächter Immunabwehr tödlich verlaufen kann. Und jeder der dir erzählt er hätte die Grippe schon in sich gefühlt hat keine Grippe. Die kommt absolut plötzlich und heftig.

Grippaler Infekt und Grippe wird gern durcheinandergewürfelt. Allerdings sollte man auch mit grippalen Infekten nicht leichtfertig umgehen.
Was Grippe anbelangt, hatte ich pünktlich am heilig Abend einen Infekt. Von es geht mir gut, bis es geht mir elend, waren es ca. 4 Stunden. Das kommt überfallartig.