Elektronik - mein Switch ist abgeraucht

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qnorx
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jul 2004, 04:15
Ja, ich geb's zu, ich war nicht ganz unschuldig daran. Ich habe aus Unachtsamkeit ein Metallstück des Gehäuses auf die Platinenunterseite gedrückt und als ich den Switch wieder einschaltete, begann dieser sofort geringfügig zu rauchen. Habe sofort den Stecker wieder rausgerissen (3 Sekunden, Netzteil ausserhalb) und das Teil mal aufgeschraubt. Offenbar hat das Metallstück einen Kurzen auf der Platine erzeugt, dem, alles andere sieht unbeschädigt aus, ein Kondensator zum Opfer gefallen ist.
Bei diesem einen Kondensator hat's oben den Deckel nach aussen gebogen und unten hat es ihn ein wenig verformt und es ist eine braune, vermutlich Flüssigkeit, inzwischen aber erstarrt, rausgelaufen (sie sehr ähnlich aus wie wenn eine Batterie ausläuft). Diese Kondensator ist also sicher hin.

Nun zwei Fragen an die Profis:

(a) Gemäss meiner Beschreibung, ist es wahrscheinlich, dass es nur das eine Teil "genommen" hat und der Rest ok ist. Ich habe sehr genau geschaut und keine weiteren Deformationen o.ä. entdecken können. Im weiteren kann ich den Switch wieder unter Strom stellen und er meldet korrekt einen System Error (mit der entsprechenden Diode).

(b) Wenn ja, dann muss ich auf etwas Spezielles achten wenn ich den Kondensator ersetze? Es handelt sich um ein Teil mit den folgenden Angaben:

Gloria
1500uF
6.3 V
+105 Grad C

GAE
105 Grad C
+-20%
L.E.S.R.

Da ich ein Elektronik Noob bin, sagt mir das alles nicht viel (klar, ich weiss was die Spannung und was die Kapazität ist, aber was soll die Temperaturangabe, und die Abweichung, auf welchen Wert bezieht die sich. LESR kann alles mögliche heissen).
Also, auf welche Angaben/Werte muss ich achten, wenn ich das Teil ersetzten will. Ist das ein Standardteil das man bei Conrad bekommt, oder muss man da suchen (wenn ja, wo?)?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Gruss
Frank
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2004, 04:35
Wat is dat fürn Gerät ?

Was explodiert ist heißt Elektrolytkondensator,der
braune Saft ist das Elektrolyt.
Diese Elkos lösen sich bei Verpolung oder Überspannung
wie bei Dir auf.

Du brauchst einen mit eintausendfünfhundert
Mikrofarad,Spannungsfestigkeit 6.3 Volt oder mehr.
Die anderen Angaben sind unnützes Beiwerk,oder
willst du Dein Gerät in der prallen Wüstensonne
betreiben ? (105 Grad).
+-20% ist die Toleranz der Kapazität.

Zeig ein Bild,ich habe jede Menge Elkos,muß
die Bauform/Größe wissen,schenke Dir einen,
vermute aber noch weitere defekte Teile,d.h.
der Ersatz raucht auch ab.
Also prüfen (Kurzschluß der Gleichrichter,falls
es ein Netzteil ist).

Warum schreibst Du nicht,welches Gerät überhaupt
defekt ist ? Du weißt es natürlich.
Fast hätte auch ich nicht reagiert,denk mal nach!

bukongahelas
qnorx
Stammgast
#3 erstellt: 01. Jul 2004, 13:09
Es ist ein 3Com OfficeConnect 8 Port Switch. Dachte, dass die Gerätebezeichnung bei der Beantwortung nicht weiter hilft (verstehe eigentlich immer noch nicht, wie das nutzen soll).

Hier der Link zur Produktseite:

http://www.3com.com/...chase&sku=3C16791-US

War ein wirklich guter Switch, bin sehr zufrieden damit, daher, wenn's geht würde ich ihn gerne reparieren, schliesslich wär's schade, das Teil wegzuwerfen wenn nur ein Bauteil defekt ist.

Werde noch ein Bild von defekten Elko und der gesamten Platine machen und hier posten. Dauert aber einen Augenblick.
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 03. Jul 2004, 02:39
Ein "Switch" ist für mich ganz allgemein ein
"Schalter".
Dachte,dieser "Switch" sei der Einschalter
irgend eines Gerätes,z.B. Verstärker oder
Computer.
Natürlich konnte es keine Zahnbürste mit
Atomantrieb sein.

Vermutlich sind durch den Kurzschluß (Metallplatte)
Gleichrichterdioden des Netzteils,also der Teil
der aus Wechsel- Gleichstrom macht,defekt.
Dioden sollen den Strom nur in einer Richtung
leiten.
Wenn sie Kurzschluß haben,bekommt der (Sieb)Elko,
der den pulsierenden Strom glättet (puffert),
Wechselstrom (genau:Spannung).
Das ist als ob er zeitweise verpolt wäre,
also sein Exitus.Er bekommt Blähungen.

Fazit:Gleichrichter(Dioden) auslöten,auf Funktion
prüfen (Multimeter Halbleiter Durchgangstest),
Gleichrichter(Dioden) und Kondensator ersetzten.

Letzte Rettung:Zu mir schicken,aber nur wenn
kein Grobmotoriker dran rumgemurkst hat.

bukongahelas
qnorx
Stammgast
#5 erstellt: 03. Jul 2004, 13:48

Ein "Switch" ist für mich ganz allgemein ein
"Schalter".
Dachte,dieser "Switch" sei der Einschalter
irgend eines Gerätes,z.B. Verstärker oder
Computer.


Recht hast Du. Switch in Zusammenhang mit Network Switch ist für mich ein so geläufiger Ausdruck, dass ich für mich Network Switch = Switch.


Vermutlich sind durch den Kurzschluß (Metallplatte)
Gleichrichterdioden des Netzteils,also der Teil
der aus Wechsel- Gleichstrom macht,defekt.



Das Netzteil ist extern und das scheint bestens zu funktionieren. Auch der Switch selbst scheint zumindest im Diagnose Modus richtig zu laufen, er zeigt korrekt einen Fehler an.


Letzte Rettung:Zu mir schicken,aber nur wenn
kein Grobmotoriker dran rumgemurkst hat.


Vielen Dank für das Angebot. Wohne in der Schweiz - da würde sich das nicht lohnen. Ich werde versuchen den einen Kondesator zu tauschen und falls das geht schön, und falls nicht, dann werde ich das Ding wohl ersetzten müssen (ein Vermögen hat das Teil ja nicht gekostet und das Zeuch wird ja auch laufend günstiger).
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 05. Jul 2004, 01:39
Genau! Nimm ruhig einen Elko mit mehr Spannung
und Kapazität.
Hält vielleicht länger,Original zu schwach ausgelegt.

Kollege hatte das auch mal an einem PC-Motherboard.
Elkos ersetzt,lief ne Weile,wieder abgeraucht,
ab in die Tonne.

bukongahelas
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