Flac - Unterschiede, Unverständnis

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TheBrownNoise
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Nov 2015, 15:06
Hallo,

habe bereits mehrere Infos und Threads gelesen, welche das Thema Flac-Format anbelangen.

Jedoch konnte ich für mich einige Fragen nicht klären. Und zwar habe ich mir kürzlich einen Musikspieler Fiio X1 gekauft.

1. Frage

Dort werden die meisten Flac-Dateien, die ich bisher habe mit 44.1 kHz/ 16bit angezeigt.
Viele Mp3 Dateien (320kbps), die ich habe, haben ebenfalls 44,1 kHz/16 bit.
Wo ist da der Unterschied und gibt es überhaupt einen, ist das nicht beides CD-Qualität?

2. Frage
Wenn ich z.B. ein altes Phil Collins Album in 192 kHz/24 bit habe, kann das dann überhaupt besser klingen, als 44.1 kHz? - Der Aufnahmezustand kann ja nur verfälscht werden, oder nicht?
flyingscot
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2015, 15:27
Zu 1.:

44.1kHz/16bit bezeichnet die Abtastrate und Abstastgenauigkeit mit der das ursprüngliche Audiosignal digitalisiert wurde. 44.1kHz/16Bit sind genau die Parameter, die auch bei CD Verwendung finden.

Wie diese dabei entstehenden Daten dann kodiert bzw. gespeichert werden, wird durch das Datenformat bestimmt. Du nanntest CD (=PCM), FLAC und MP3. PCM ist ein simples unkomprimiertes Format für die Speicherung des digitalisierten Audiosignals.
FLAC ist ähnlich einem Daten-Packprogramm ala ZIP: Die PCM-Daten werden VERLUSTLOS komprimiert.
MP3 komprimiert die Daten noch weitaus mehr, allerdings nicht VERLUSTLOS. D.h. beim Abspielen entsteht nicht genau das selbe Audiosignal, sondern nur ein Audiosignal, dass sich für die meisten Menschen nahezu identisch anhört.


[Beitrag von flyingscot am 14. Nov 2015, 15:43 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#3 erstellt: 14. Nov 2015, 15:29
Zu 2.:
Das kommt darauf an, wie dieses File aufgenommen wurde. Wenn es ursprünglich von eine CD-Quelle stammt, kann ein 192/24-File natürlich nicht besser sein als die Quelle... aber das Mastering im Musikbereich geschied heute in der Tat üblicherweise mit 192/24 oder sogar noch höher aufgelöst.

44.1kHz/16Bit ist aber nicht willkürlich ausgewählt worden, sondern beschreibt eine Qualität, die das Hörvermögen eines Menschen deutlich überschreitet. Höher aufgelöste Signale bringen für das Gehör also keinen Mehrwert (Achtung: Es gibt genug "Goldohren", die das anders sehen).

Für das Mastering nutzt man diese höheren Qualitäten, um bei der digitalen Tonverarbeitung genug Spielraum zu haben, damit zum Schluss mindestens 44.1/16 übrigbleibt.


[Beitrag von flyingscot am 14. Nov 2015, 15:37 bearbeitet]
TheBrownNoise
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Nov 2015, 16:45

flyingscot (Beitrag #2) schrieb:
Zu 1.:

44.1kHz/16bit bezeichnet die Abtastrate und Abstastgenauigkeit mit der das ursprüngliche Audiosignal digitalisiert wurde. 44.1kHz/16Bit sind genau die Parameter, die auch bei CD Verwendung finden.

MP3 komprimiert die Daten noch weitaus mehr, allerdings nicht VERLUSTLOS. D.h. beim Abspielen entsteht nicht genau das selbe Audiosignal, sondern nur ein Audiosignal, dass sich für die meisten Menschen nahezu identisch anhört.


Hi Scot, danke für die ausführliche Antwort, das war mal ein Text den sogar ich als Laie gut lesen konnte.

Nochmal kurz, ob ich das richtig erfasst habe: Hat die MP3 denn weitere Parameter, die beim komprimieren den Klang verschlechtern, als die Abtastrate und Abtastgenauigkeit? - Also besser eine Flac mit 44.1kHz/16bit nehmen, als die MP3 mit 44.1kHz/16bit?
Die Flac ist ja auch größer, was für andere Parameter spricht?
flyingscot
Inventar
#5 erstellt: 14. Nov 2015, 17:02
Ja, MP3 hat andere Qualitätskennzeichen. Die Samplingrate und die Bittiefe gehören üblicherweise gar nicht zu diesen Qualitätskennzeichen, da quasi alle MP3s aus dem CD-Format 44.1/16 erzeugt wurden. Und sie werden zur Kompression nicht weiter reduziert, da das sonst sehr schnell zu hörbaren Qualitätseinbußen führt.

Zur Kompression geht MP3 viel "eleganter" und subtiler vor. Das Hauptkriterium der Qualität von MP3 ist die s.g. Bitrate: CD unkomprimiert hat eine Bitrate von 1411kBit/s. MP3s gibt es in vielen Bitraten: 64kBit/s, 128kBit/s, 192kBit/s, 256kBit/s, 320kBit/s (und auch andere). Je größer, desto besser die Qualität, aber auch desto geringer die Kompression. Die allermeisten Menschen können ab 192, spätestens aber ab 256kBit/s keinen Unterschied zur CD feststellen. Das nächste Qualitätsmerkmal ist dann der verwendete Encoder, früher waren die oft weniger gut (=mehr hörbare Unterschiede bei gleicher Bitrate).

Für FLAC gilt das so nicht! Zwar kann man auch hier eine Bitrate angeben (meist so 600-800kBit/s), aber die Wiedergabe ist prinzipiell identisch mit der CD-Wiedergabe!
TheBrownNoise
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Nov 2015, 17:40
Wunderbar, damit wäre alles geklärt. Vielen Dank
70erDisco
Gesperrt
#7 erstellt: 10. Jan 2016, 23:07
leider aber können viele geräte noch nicht das tolle flac format abspielen? wird es denn bald das mp3 format ablösen?
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