Erste Negative Ebay-Erfahrung

Hattet ihr denn Kontakt? Das erste, was ich als Käufer machen würde wäre, den Verkäufer zu kontaktieren. Und als Verkäufer würde mich interessieren, was denn da kaputt sein soll. Wenn etwas warum auch immer defekt ankommt, würde ich das auch nicht behalten und bezahlen wollen. Es entspricht dann ja auch nicht der der Beschreibung, die wahrscheinlich doch einen funktionierenden Artikel versprochen hat.

Ich hatte so etwas bei einem "neuwertigen" Drucker gerade als Käufer, der eben nicht neuwertig war und habe mit dem Verkäufer einen angemessenen Nachlass ausgehandelt. Ansonsten wäre das Ding auch - zu Recht - zurückgegangen.

Klar hatten wir Kontakt. Ich habe ein Paar 100% Funktionierender Kopfhörer verschickt, bei ihm ist aber der Rechte leiser als der Linke und verzerrt bei der Basswiedergabe.
Da die Beschwerde unmittelbar nach Erhalt einging, bin ich mir ziemlich sicher, dass das auf dem Transportweg passiert sein muss, der Schaden hört sich auch danach an.
Dem Käufer glaube ich auch, dass er den Defekt nicht selbst verschuldet hat, er hat mir auch bestätigt, dass ich die Dinger ordentlich verpackt habe und geht deshalb davon aus, dass sie schon vorher Defekt waren.
Leider können wir DHL auch nicht mehr haftbar machen, da die Zustellung ja schon erfolgt ist

Ich habe ihm jetzt erstmal ein Rücksendeetikett zukommen lassen, damit ich mir die Sache mal selbst ansehen kann. Sollten sie tatsächlich irreparabel sein werde ich wohl den Betrag zurück erstatten. Der Käufer wird mir dann vermutlich immer noch nicht glauben aber was soll's..

Leider können wir DHL auch nicht mehr haftbar machen, da die Zustellung ja schon erfolgt ist

Hallo,

dem ist nicht zwingend so, es könnte sich um einen sogenannten verdeckten Transportschaden handeln.

Das Problem ist in der Regel nicht ebay oder paypal sondern die Leute, die sowas machen. Eigentlich sollte man einen Verkäufer kontaktieren, bevor einen Käuferschutzfall eröffnet.

Bei solchen Fällen muss der Käufer den Mängel in der Regel nachweisen, indem er ihn von einem Fachmann bestätigen lässt. Dann akzeptiert paypal den Antrag auf jeden Fall, der Käufer muss den Artikel auf seine Kosten zurückschicken und bekommt sein Geld wieder. Rücksendekosten zahlt in solchen Fällen (bei privaten Transaktionen) immer der Käufer. Das du ihm einen Rücksendeschein geschickt hast ist schon sehr kulant.
Praktisch ist es als Verkäufer am besten den Artikel zurückzunehmen und die Transaktion über ebay rückgängig zu machen. Das Geld bekommt der Käufer erst zurück, wenn der Kopfhörer angekommen ist. Das dürfte insbesodnere wichtig sein, wenn man das ganze juristisch weiterverfolgen will.
Eine Rücknahme erspart ansonsten viel Ärger und Arbeit. Ausserdem sollte man den Käufer freundlich darauf aufmerksam machen, dass eine negative Bewertung bei einer freiwilligen Rücknahme unberechtigt ist.

Ansonsten kannst du das ganze natürlich ausserhalb von ebay und paypal juristisch weiterverfolgen. Der Käuferschutz hat keinen Konsequenzen.

SFI (Beitrag #4) schrieb:

Leider können wir DHL auch nicht mehr haftbar machen, da die Zustellung ja schon erfolgt ist Hallo, dem ist nicht zwingend so, es könnte sich um einen sogenannten verdeckten Transportschaden handeln.

Interessant. Die Abwicklung stelle ich mir aber mühsam vor. Da ich jetzt der Rücksendung zugestimmt habe, müsste ich das dann wahrscheinlich selbst bei der Post reklamieren. Das wird vermutlich aber ein riesen Aufwand und ich werde wohl eher auf Granit beißen, wenn ich mir Erfahrungen von anderen durchlese.

@Lustlizard: Danke für die umfangreiche Antwort! Dann habe ich ja eigentlich richtig reagiert. Das ganze Juristisch weiterzuverfolgen wird sich wohl eher nicht rentieren, da ist es fast billiger das Geld zurückzuzahlen und die Sache auf sich beruhen zu lassen..

Wenn ich das so in Gänze lese, ist ja alles richtig gelaufen. Dass der Kaüfer einen Fall eröffnet hat bei ebay ist für Dich insofern wichtig, als Du dann auch keine ebay-Gebühren zahlen musst für die Transaktion - die wären sonst fällig, weil ebay ja sonst von einer gelungenen Transaktion ausgeht und entsprechend die Provision berechnet. Das Transportrisiko trägt in der Regel der Versender, also Du.

Der Fehler wird latent vorhanden gewesen sein und sich durch das Gerüttel beim Versand dann manifestiert haben. DHL dürfte da mit guten Erfolgsaussichten alle Schuld von sich weisen, es sei denn, die Verpackung wäre beim Transport offensichtlich beschädigt worden.

Kein Grund also, ebay, paypal oder dem Verkäufer irgendetwas zu unterstellen, wie Du das im Eingangspost getan hast.

Das Transportrisiko trägt einzig und allein der Käufer bei einem privaten Handel.

Unterstellen wollte ich eigentlich niemandem etwas, ich habe mich allerdings im ersten Affekt auch nicht optimal ausgedrückt
Mich stören nur zwei Sachen:

1. ich bin weder von Paypal noch von EBay über den Vorgang benachrichtigt worden, hätte ich mich gestern nicht eingeloggt, hätte ich vermutlich die Rücksendefrist überschritten und richtig Ärger bekommen.
2.

j!more (Beitrag #7) schrieb:

DHL dürfte da mit guten Erfolgsaussichten alle Schuld von sich weisen

Sholva (Beitrag #8) schrieb:

Das Transportrisiko trägt einzig und allein der Käufer bei einem privaten Handel.

Was dazu gelernt, danke.

Ohne das relativieren zu wollen: Ich habe über Amazon CDs verkauft, und da sind immer wieder mal welche verschwunden - zumeist, wenn dem Empfänger eine Poststelle vorgelagert war. Ich habe in diesen Fällen immer den Kaufpreis einschließlich Porto erstattet, weil es sonst Ärger mit der Bewertung gegeben hätte. Das ist die andere Seite der Medaille, und das dürfte in der Regel auch bei Ebay-Transaktionen in der Praxis zwischen Privaten so gehandhabt werden, weil sonst so nette Sätze wie "Ware nie angekommen" in der Bewertung stehen. Da sind Amazon und ebay in Sachen Verbraucherschutz weiter als das BGB.

Sholva (Beitrag #8) schrieb:

Das Transportrisiko trägt einzig und allein der Käufer bei einem privaten Handel.

Also müsste sich der Käufer im Falle eines Transportschadens um die Abwicklung kümmern? Dann müsste aber der VK beweisen können, dass er die Ware Funktionstüchtig versendet hat.
In dem Falle würde der Käufer auf den Kosten sitzen bleiben, falls die Post seinen Antrag abweist, habe ich das richtig verstanden?

Da steht man in den Augen des Käufers natürlich als eher unseriöser Handelspartner da, wie j!more ja auch schon festgestellt hat.

Ich warte jetzt erstmal ab, bis ich die Kopfhörer zurück habe und dann bekommt der Gute seine Kohle zurück.

Theoretisch Ja! Aber DHL wird auf Dich als Vertragspartner verweisen und dem Empfänger wenig bis kaum Auskünfte geben. Das mit dem Beweisen bzgl. der Funktionalität ist immer so eine Sache, Du sagt es hat funktioniert und hast sogar Zeugen dafür. Der Käufer behauptet das Gegenteil, auch mit Zeugen.

Man sieht, es wird niemals zu einer Einigung kommen wenn beide Seiten stur bleiben. Es müsste ein Gericht entscheiden. Wer aber geht schon diesen Weg, sofern es nicht um min. mehrere tausend Euro geht.

DHL zahlt so wieso nicht! Ob Sie tatsächlich Schuld haben oder aber auch nicht. Sollte DHL wirklich nachweislich Schuld haben werden die das erst mal versuchen auszusitzen. Da kannst Du die anschreiben, anrufen oder mit dem Basi vorbei gehen. Ohne Anwalt läuft da nichts. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit dem Sauhaufen.

Ein weiterer Grund, das Geld einfach zurückzuzahlen.

Klar, wenn man etwas funktionsfähiges Verkauft und etwas defektes zurück haben möchte, dann auf jeden Fall.

Habe gestern die Hörer zurückbekommen. Sie sind völlig in Ordnung und nicht Defekt! Schon seltsam das Ganze..

Liegt vermutlich eher am Quellgerät des Käufers.
Frag ihn doch mal, womit er den KH benutzt hat.