Was ist der "Blechdosen-Klang"?

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Dr.Benway
Neuling
#1 erstellt: 28. Dez 2016, 19:28
N'abend zusammen

Komme gerade aus einen Second-Hand HiFi Laden und habe kurz ein Gespräch zwischen dem Verkäufer und einem Kunden mitbekommen, der sich mit seinem Dual 704 (interessanterweise habe ich den auch) durch mehrere gebrauchte Verstärker gehört hat.
Als ich vorbei bin, habe ich gerade gehört, als der Verkäufer sagte: "Hörst du das, das ist der typische Blechdosen-Klang, kostet halt auch nur 199 Euro."
Davor haben Sie wohl ein Luxman L410 getestet, der besser geklungen haben soll.

Leider konnte ich nicht sehen, welcher Verstärker da gerade angeklemmt war, aber ich frage mich nun:
Was ist der "typische Blechdosenklang"? Kann da einer von euch was mit anfangen?

Cheers
Benway
Dieter1337
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Dez 2016, 19:58
Sind in einem Verstärker die Elkos zu klein kann es dazu kommen, dass Bassimpulse
nicht korrekt wiedergegeben werden können, da den Elkos zwischendurch "der Saft
ausgeht" und das Netzteil nicht genügend Nachschub liefern kann. Ob man das als
Blechdosen-Klang bezeichnen kann - keine Ahnung.


Verstärker mit schlechten Transistoren oder nicht gut durchdachtem Layout des
Signalwegs haben höhere Klirrwerte oder einen nicht linearen Frequenzgang etc.

Das resultierende Effekte könnten eher auf die Bezeichnung Blechdosen-Klang passen.

Erfahrungswert:
Als mein "guter" Marantz mal zur Reparatur war und ich auf einen billigen Verstärker
aus den 80ern zurückgreifen musste, staunte ich auch nicht schlecht was nun für ein
lebloser Schall aus meinen Lautsprechern kam. Und nein, an der fehlenden Einmess-
funktion lag es nicht, da ich diese bei meinem Marantz noch nie aktiviert, genutzt o. Ä.
habe.

An klangliche Unterschiede von Kabeln glaube ich zwar nicht, klangliche Unterschiede
von Verstärkern kann man aber selbst ohne geschultes Ohr wahrnehmen.
Buch
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Dez 2016, 19:59
Nabend.

Blechdosenklang ist typisch für Blechdosentelefone. Diese bestehen aus zwei alten Konservendosen und einer Schnur dazwischen. Einen ähnlichen Klang erzeugen sonst höchstens noch Piezokristallmikrofone oder ururalte Kopfhöhrer mit Blechmembrane.

Der Verkäufer hat sicher übertrieben. Vielleicht bezog sich seine Bemerkung auf die geringere Ausgangsleistung des Vergleichsmodells.

In der Esoszene ist mit Klang mehr eine Art ganzheitliches Hören gemeint, welche das Auge und die Sozialisation mit dem Verkäufer mit einschließt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "betreutem Hören". Ab und an sollte man etwas abblättern, denn von irgendwas muß der Verkäufer ja auch leben. Kassenpatienten bleibt dagegen nur der Gang zum Psychologen, wenn ihm sonst keiner zuhört.

ingo74
Inventar
#4 erstellt: 28. Dez 2016, 20:04

Buch (Beitrag #3) schrieb:
In der Esoszene ist mit Klang mehr eine Art ganzheitliches Hören gemeint, welche das Auge und die Sozialisation mit dem Verkäufer mit einschließt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "betreutem Hören". Ab und an sollte man etwas abblättern, denn von irgendwas muß der Verkäufer ja auch leben. Kassenpatienten bleibt dagegen nur der Gang zum Psychologen, wenn ihm sonst keiner zuhört.

Wish
Stammgast
#5 erstellt: 28. Dez 2016, 21:14
Also ich hatte mal einen "Verstärker mit Blechdosenklang". War von Yamaha und kostete ungefähr die oben erwähnten 199 Euro.

Ein Beratungsgespräch zum Kauf gab es seinerzeit nicht, vielmehr die ergoogelte Weisheit "Verstärkerklang gibt es nicht." D.h. ich bin dem Gerät seinerzeit durchaus mit einer "positiven Erwartungshaltung" entgegen getreten.

Leider hat mir das Gerät das nicht gedankt. Es klang trotzdem nach Blechdose....
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 28. Dez 2016, 21:15
Hallo!

Den Begriff "Blechdosen-Klang" würde ich eher auf Aufnahmen aus den 50gern bis ca. in die mittleren 70ger Jahren anwenden (oder natürlich auch auf noch ältere) als auf Verstärker ab den 80-90ger Jahren.

Verstärkerelektronik ist eigentlich schon seit den mittleren 60ger Jahren in der Regel recht ordentlich gemacht. Der eigentliche Flaschenhals des alten HiFi liegt eigentlich in der schrottigen Aufnahmetechnik und bei den alten Medien.

MFG Günther
Hörschnecke
Inventar
#7 erstellt: 28. Dez 2016, 23:06

Dr.Benway schrieb:

Was ist der "typische Blechdosenklang"?


Na das hier!
WBC
Gesperrt
#8 erstellt: 31. Dez 2016, 11:46


das ist deutlich...
ZeeeM
Inventar
#9 erstellt: 31. Dez 2016, 11:52

Hörbert (Beitrag #6) schrieb:


Den Begriff "Blechdosen-Klang" würde ich eher auf Aufnahmen aus den 50gern bis ca. in die mittleren 70ger Jahren anwenden (oder natürlich auch auf noch ältere) als auf Verstärker ab den 80-90ger Jahren.


Damalige Röhrenradios und Musiktruhen konnten klangen durchaus rund und gefällig. Blechdose ist .... Mitten, etwas Höhen und sonst nix. Wie ein Taschenradio
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 01. Jan 2017, 11:15
Hallo!



......... Mitten, etwas Höhen und sonst nix......


Also "very british"

MFG Günther
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 01. Jan 2017, 19:54
man könnte auch von Handy-oder Notebooksound reden..
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